Polradtuning - die Billig-Version

Alles zum Thema: Anregungen, Fragen, Beispiele - und natürlich Eure besten Stücke.

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armin
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Beitrag von armin »

...übrigens bin ich mit Klamotten ca. 80 KG schwer, Mopped geschätzte 160 KG, beim Motor alles gemacht, aber noch nicht bis zum Allerletzten ausgereizt, Jolly´s, keine Borut
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MK
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Beitrag von MK »

Der "Effekt" den das Polrad hat ist umso größer je

- weniger Moped + Fahrer wiegen.
- kleiner der Gang ist in dem ich das betrachte (sprich je größer die Übersetzung vor Motordrehzahl zu Hinterraddrehzahl)

Da meine Mopete ja locker 25 kg mehr mitbringt als die Lussner'sche und ich nur die Gänge 3-6 nutze ....

Vorschlag zur Objektivierung:
Mach 'ne Leistungsmessung, wo Du die Gänge 1 - 6 durch beschleunigst und Leistung (Hinterrad) über Geschwindigkeit aufträgst.
Das Ganze 1 x mit "originaler" Lima und einmal mit "gepimpter".
Bin gespannt was an Zahlen raus kommt.
Ciao
Martin
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armin
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Beitrag von armin »

Die Effekte sind soweit schon klar, aber:

FK+ RD wären dann 203 KG (war so frei und hab ihm ebenfalls 10 KG Klamotten drauf gepackt!)

MK + RD sind 235 KG

Wolfgang´s Gewicht keine Ahnung. Stufe ihn dann gewichtsmäßig einfach mal zwischen Euch ein.

Ich sag jetzt einfach mal, ich glaube jedem seinen Eindruck. Demnach müßte es FK am deutlichsten merken. Wo er doch am leichtesten und das Wichtigste, die geringste Schwungmasse von allen hat? Woher dann trotzdem der gefühlte Unterschied?
Und zumindest zum Anfahren wirst Du schon mal die ersten Gänge benutzen? :)
Auf Zahlen wär ich auch gespannt. Und zwar nicht effektiv, sondern nur vorher/nachher.
Mich interessierts halt einfach nur...
Wolfgang Lussner
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Beitrag von Wolfgang Lussner »

armin hat geschrieben:
Wolfgang´s Gewicht keine Ahnung. Stufe ihn dann gewichtsmäßig einfach mal zwischen Euch ein.

....

Auf Zahlen wär ich auch gespannt. Und zwar nicht effektiv, sondern nur vorher/nachher.
Mich interessierts halt einfach nur...
OK Armin,

hier meine Daten

Fahrer mit Klamotten ca. 95kg :-(
RennRD 118kg mit Flüssigkeiten, ohne Benzin
Leistung MB am Harzring 79PS mit Borut Innereien

Und damit hier mal ein wenig Zug hinter die Sache kommt biete ich an, am Harzring meine RD zur Verfügung zu stellen.

Ich denke so an 2 Testrunden mit Slicks zB am Samstag Nachmittag & Sonntag Morgen.

Dann kann sich jeder mal ein Bild davon machen, was Bull Riding bedeutet.

Aber BIIIITTTTEEE nicht zerstören das Ding! Ich will nicht schrauben!

Und nochwas: Die Entlastung des LiMa Lagers ist gewaltig! Allein deshalb lohnt sich schon ein Innenläufer Generator!

CU @ Harzring!

Wolfgang

PS: Vielleicht ist das Testfahren eine Motivation für den Einen oder Anderen doch zum Harzring zu gondeln ...
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Feines Angebot Wolfgang :wink: .

Mancheiner wird sich die Hose nass machen wenn er mal merkt, was son Triebwerk alles kann :wink: .
Es am "lebendigen Leibe" zu erfahren ist doch ne ganz andere Hausnummer als drüber zu lesen. Mir würde auch eine Runde schon langen,nur mal anschnuppern.

Übrigens schade das Du nicht zur Alpentour gekommen bist (auch wenns nur ganz kurz gewesen wäre).

Gruss Holli
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armin
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Beitrag von armin »

Mich muß man eigentlich nicht überzeugen - ich war´s schon als Marco sich bei der ersten Testfahrt im Kreisverkehr fast lang gemacht hat :)

Wenn Du allerdings Deine RD zur Hure machst, lehne ich 1x Bullenreiten trotzdem nicht ab!
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Hallo Wolfgang.

Gäbe es noch eine Möglichkeit, das primärtriebseitige Lager zu entlasten? Angesehen vom geradeverzahnten Primärtrieb und Drehzahlbegrenzer bei 10500 U/min.

Grüße,

Rüdi
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Wolfgang Lussner
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Beitrag von Wolfgang Lussner »

Rüdi hat geschrieben:Hallo Wolfgang.

Gäbe es noch eine Möglichkeit, das primärtriebseitige Lager zu entlasten? Angesehen vom geradeverzahnten Primärtrieb und Drehzahlbegrenzer bei 10500 U/min.

Grüße,

Rüdi
Hallo Rüdi,

habe noch nie im Detail darüber nachgedacht - eventuell macht es aufgrund der Nähe der Lager Sinn, das primärseitig als Festlager ausgeführte KW-Lager zu entlasten, indem eines der inneren Lager zum Festlager erkoren wird.

Bedeutet arbeitstechnisch: Einfräsen einer Nut im Gehäuse sowie Einbau eines KW-Lagers mit Nut für einen Fixierring dort wo die Labyrinthdichtung sitzt.

Oder besser gleich eine stabilere Welle von Collet (wenns die noch gäbe)

@ Holliheitzer: Nächstes Jahr werd ich wohl den Ritt zu Silvio machen. Damit die Einarmschwinge wieder mal in gute Gesellschaft kommt. Neben meinen 4T-Mopeds verkümmert das arme Ding.

Bezüglich Testfahrt mit meiner RennRD: macht ne Liste wer meine "Hure" reiten will. Vielleicht sollte jemand im Harzring Beitrag auf die Gelegenheit hinweisen. Ab 30 Fahrern wird Benzingeld kassiert ;-)

Ansonsten klink ich mich hier wieder aus. Bin nicht der große Schreiberling.

Am Harzring hab ich sicher viel Zeit um zu philosophieren.

Viele Grüße,

Wolfgang
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

JAMMER JAMMER ich will auch zum Harzring , kann aber nicht buahh :cry: !

@Wolfgang Lussner also bis vor kurzem gab es die Collet Wellen noch , allerdings von der LC , passt aber nach einigen kleinen Änderungen in die Ypvs

Gruß Nödel
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Collet Welle.JPG (119.74 KiB) 596 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Nödel am So 21. Jun 2009, 17:53, insgesamt 1-mal geändert.
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MK
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Beitrag von MK »

Wolfgang, weißt Du was mir richtig spanisch vorkommt ?
Das sie bei dir spürbar MEHR Motorbremse hat als vorher.

Denk doch mal nach.
Wenn man das Trägheitsmoment im Antriebsstrang reduziert, dann "wehrt" sich der Motor nicht so stark gegen hochdrehen - ein Effekt den Du meinst beim Beschleunigen zu merken.

Wenn man jetzt beim Runterschalten den niedrigen Gang reinknallt und die Kupplung kommen lässt, was macht dann der Motor ? Richtig, er wird vom Hinterrad Beschleunigt und "wehrt" sich dagegen mit 2 Dingen.
Motorbremse aufgrund PV Diagramm (Verdichtung/Vorverdichtung) und rotatorische Trägheiten.
Letztere hast Du ja deutlich reduziert, es sollte in diesem Betriebszustand also WENIGER Wiederstand gegen hochdrehen haben - Du beobachtest aber MEHR.

Da komme ich zu dem Schluss, das nicht nur die Trägheit Lima geändert wurde und damit auch zu der Folgerung, dass die "sonstigen" Modifikationen für die spürbare Mehrleistung verantwortlich sind.
Du bist dir sicher, dass Du nicht so nebenbei die Kompression erhöht hast, oder eine andere Zündkurve fährst ?
Auch bei Wechsel von "normaler" zu DC-CDI's sind gerade bei höchstleistungsmotoren Mehrleistungen gemessen worden. Größenordnung 2-3 PS bei 50 PS Leistung, Änderung der Bedüsung war nötig.


Ich bleibe daher bei den bereits gemachten Statements:
- Die Polrad- bzw. Innenrotor-Geschichte macht schon alleine wg. der Minderung der Belastung des Lagers Sinn.
- Reduzierung am Polrad alleine ohne andere Änderungen bringt keine spürbare Leistung.
Ciao
Martin
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Mir ist übrigens noch ein Grund in den Sinn gekommen, warum ihr alle zu unterschiedlichen Ergebnissen kommt: Ich nehme an, jeder von euch fährt mit verschiedenen Felgen.

Ihr habt euer Augenmerk nur auf die bewegte Masse gelenkt (Fahrer/Fahrzeug), aber die rotierende Masse dürfte sich vielmehr bemerkbar machen.
Ich bin zwar nicht mehr so in der mathematischen Materie drin, und kann nicht so mit Formeln um mich werfen wie MK, aber auf jeden Fall muss in der Rotation ein quadratischer Faktor vorkommen. (sage ich mal so :wink: )

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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xskalle
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Beitrag von xskalle »

Hi!
Also das muß mir mal einer erklären, wie man durch Verminderung des Trägheitsmomentes der Kurbelwelle die Leistung erhöhen will.
Objektiv gemessen, d.h. auf einem Prüfstand kann sich die Leistung nicht verändern, da keine "Leistungsrelevanten Teile" verändert wurden.
Subjektiv dreht der Motor, vor allem im Leerlauf, viel schneller hoch, da das Trägheitsmoment (der Widerstand der Kurbelwelle gegen Drehzahländerungen) verringert wurde. Dies wird sich aber im Fahrbetrieb, wie MK es schon vorgerechnet hat kaum messbar auswirken. Eine Verminderung der "trägen Masse" die oben drauf sitzt wird sich sicher mehr auswirken.
Nachteile enes verringerten Trägheitsmomentes ist aber ein rauherer, ungleichmäßigerer Motorlauf bei geringen Drehzahlen. Aus diesem Grund wird bei 4-Taktern, besonders bei hoch verdichteten 1-Zylindern eine Schwungmasse verbaut. In Wettbewerbsmotoren aus dem Gespanncross. die auf ner XS 650 basieren werden z.b. Kurbelwellen mit ca 18 kg Gewicht verbaut, um einen einigermaßen ruhigen Motorlauf zu erreichen.
Als Vorteil sehe ich, wie auch schon oben beschrieben eine Entlastung des linken Kurbelwellenlagers und des Zapfens. Daher kann die Erleichterung des Rotors sicher eine sinnvolle Sache sein, solange dadurch nicht die Wuchtbohrungen zerspant werden.
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Was nicht passt, wird passend gemacht!
Steamhammer
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Beitrag von Steamhammer »

@All,

habe bei mir das primärseitige Kurbelwellenlager gegen ein Tonnenlage ersetzt und dafür die zwei mittigen Lager, durch einfräsen von zwei Nuten in das Gehäuse, als Festlager verwendet. Somit sollte das LAger so gut es geht entlastet und andererseits auch verstärkt sein.

Fahre ein bearbetetes YPVS Gehäuse, mit bearbeiteten Bansheezylinderen in einer Banshee.

MfG Steamy
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Schönes Tuning mit dem Tonnenlager :-)

Wie lange läuft das schon so? Ist nur so n dummer Gedanke aber wenn die Welle wegen ein paar Gramm Unwucht am Polrad auseinanderwandern kann, was ist dann auf der Abtriebsseite?
Weis jemand in welchem Winkel die Zähne des Primärritzels zur Mittelachse stehen?

Gruß Florian

ps. das mit der Motorbremse könnt sich auch deshalb anders anfühlen weil der Motor mit weniger Schwungmasse schneller wieder abtourt.
wwild
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Beitrag von wwild »

Das Thema Leistungssteigerung durch Polradtuning sehe ich inzwischen relativ gelassen.

Ein hier im Forum gut bekannter Inschinör hat für mich die beste Tuningmaßnahme mehrmals deutlich herausgestellt:
Der Begrenzer oben auf dem Möppi !!!!

Möglicherweise bringt so ein optimiertes Polrad tatsächlich eine messbare Mehrleistung auf dem Prüfstand.

Aber ob dieses Quentchen auf der Strasse was bringt, hängt wohl sehr viel mehr von dem ab, der oben drauf sitzt.

Wir haben hier zwei (meiner Meinung nach) erfahrene RD Fahrer. Der Eine spürt die Veränderung , der Andere nicht.
Enteder ist das erleichterte Polrad so was wie ein Placebo Effekt, oder muss man sich so am Limit des Motors bewegen, dass selbst so eine rechnerisch geringfügige Leistungssteigerung spürbar wird.

Und da bin ich noch meilenweit davon entfernt.
Ich werde mich an Martins Maxime halten und dem Fahrer noch ein wenig Tuning angedeihen lassen:

Mehr Fahrpraxis, (die Alpentour hat mir in der Richtung mal wieder eine Menge beigebracht) sowie
Gewichtsreduzierung (die ist beim Fahrer weitaus günstiger durchzuführen als am Moped).

So und jetzt bewege ich meine träge Masse in Richtung Sofa und werde Anti Tuning betreiben, indem ich Bier und Chips in mich hineinschütte. :)

Greetz Werner
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