Die Frage war : Auto oder Motorrad
Das scheinbar gute Wetter und mein ungebrochener Kampfeswille haben mich dem Motorrad zusprechen lassen. Weil wir abends aber noch weggehen wollten und man sicher nicht ganz so frisch ankommt, brauchte ich natürlich einen Ausgehfummel, d.h. Schuhe, Hose, Unterwäsche, Shirt, Jacke, Socken und zum schlafen eine Penntüte. Neuer Kupplungszug, neue Zündkerzen im Gepäck.
Also hatte ich meinen Tankrucksack bis oben voll, darin auch noch meine Abuskette(4-5kg), die sicher in der Stadt noch viel wichtiger ist als bei uns in der Provinz.
Die Penntüte sowie die Flasche vom guten Zweitaktöl hatte ich im Rucksack auf dem Buckel.
Da ich sonst mit dem Auto immer grade Strecke,bzw. Autobahn fahre, habe ich mir diesmal über Google Maps die Strecke übers Sauerland gelegt(Autobahn vermeiden). Die B1 bin ich auch schon öfter gefahren,aber die ist ja nun sowas von langweilig.
Also erst mal noch im Tshirt volltanken fahren, dann Satteln und los.
Die Strecke im grossen und ganzen ist idiotensicher, sodass ich nur einen Ausdruck von der Strecke im bereich Sundern bis Lüdenscheid im Klarsichtfenster des Tankrucksack hatte.
Prognostizierte 5 Stunden, auweia.
Im Flachlandbereich gabs heftigen Seitenwind, sodass ich im Bereich vom Solling bis in die Täler des Sauerlands mit ca. 30 Grad Schräglage auf grader Strecke fahren musste, teilweise durch Böen dann auch mal zur anderen Seite.
Leider sollte ich einsehen das durch die doch recht heftigen Geschwindigkeitsbeschränkungen im Sauerland, die angepeilten 5 Stunden-Zeit in weite Ferne rückten.
Die Bremse funktionierte sehr gut(orginal Sättel mit EBC Sinter), vor einen Radarfalle sogar eine kurzes Reifenquietschen am Vorderrad durch Schreckbremsung und Strassenunebenheiten.
In Sundern hab ich dann 10 Liter getankt und das gute Öl beigemischt. Wie man an der Kasse immer angeguckt wird
, wenn man nicht auf runde Summe tankt, sondern auf runde Literzahl.Zweimal musste ich zwischendurch Googlemaps auf dem Handy befragen, was aber jedesmal auch einen Zeitverlust durch absteigen und "entkleiden" bedeutete.
Irgenwo im Bereich Lüdenscheid hat sich ein Jogger bald noch das Genick gebrochen, weil er sich dauernd nach meiner Pracht YPSE mit ihrer bildschönen Edelstahlsonix umgedreht hat. Ich dachte schon das ist ein Forenmitglied.
Dann kamen die Stadtgefilde näher und ich merkte auf einmal, das die Kupplung nicht mehr vernünftig trennt, sodass ich an allen roten Ampeln wie ein Racer, mit Gasstössen die Trennung aufrecht erhalten mussste, damit die Karre nicht ausgeht(möööööööööö...)
Die Autofahrer hintermir haben mich sicherlich für einen kompletten Idioten gehalten, zumal sie durch die Gasstösse die extra Portion Gemischwolke in ihr Fahrzeug bekamen.
Letztendlich war ich dann nach 5.30 Stunden am Ziel und wir haben uns einen schönen Abend gemacht.
Denn nächsten Tag habe ich wegen der Kupplung dann doch den Rückweg über die Autobahn angetreten um keine unnötigen Stops zu haben.
Wie es sich auf der BAB mit einer Übersetzung von 16 auf 41 fahren lässt könnt ihr euch vorstellen.
ca 120-140 kmh bei 6500 bis 7500 rpm. Zwischendurch die obligatorischen Schmierungsbeschleunigungen( mit der übersetzung max 180kmh), und so war ich dann mit nicht trennender Kupplung nach 3.30 Stunden zurück. Der Dingens tat mir derweil auch gut weh, sicher auch durch die Zeit im Sattel den Tag davor.
Nächstes mal lieber Auto.
hinweg:
http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... e=UTF8&z=9
rückweg:
http://maps.google.de/maps?f=d&source=s ... e=UTF8&z=9
