Selbstbauprüfstand

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2-Takt-Sigi
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Selbstbauprüfstand

Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Hätte gerne einen, aber (wieder mal!) keine Ahnung!
Bräuchte eine Idee.
Stelle mir das so vor:
Er braucht nicht die tatsächliche Leistung anzuzeigen,sondern sollte mir die Änderungen am Möppi zeigen.
Ein bremsbares Rad, u. "etwas" zählt die Umdr. in einer gewissen Zeit.
Wie wär das zu lösen?

Könnte aber auch so gehen:
Bremsbare Rolle, Möppi drauf, 5.Gang,die Zeut stoppen die es braucht,
um von 3t auf 9,5t Umdr. zu kommen.

Was sagt Ihr dazu?

Gruss Sigi
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Zweitaktfahrer
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Beitrag von Zweitaktfahrer »

Hallo Sigi,

Mit einer Bremse dürfte das schwierig werden weil es dafür eine sehr genaue Bremssteuerung bräuchte um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Deshalb beruht jeder dynamische Prüfstand auf dem Prinzip der Beschleunigung einer Masse. Dies ist im allgemeinen eine massive Stahlrolle mit etwa 400kg deren Drahzahl / -änderung zeitabhängig aufgezeichnet wird.
Es Grüessli
Uli

http://www.monetative.de/
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

ja, das hab ich auch schon überlegt. Beschleunigungsprüfstand im Eigenbau.

Du braüchtest:

1) Eine gut ausgewuchtete, große, gut gelagerte Masse
(Idee: Stahlkonstruktion, mit Beton ausgießen?, dann Wuchten?)
50 oder 100 Liter Öl-Fass, innen eine Verstärkungskonstruktion einschweißen? Dann Welle durch und Beton rein?


2) Messtechnik.
Ich schlage vor: Einfach eine Billig-USB-Messkarte (ca. 100Euro).

Dann halt einen Inkrementalgeber, oder Magnetgeber, Gabellichtschranke (unendlich Möglichkeiten) an die Rolle ran.

=> Du kannst Drehzahl über Zeit erfassen und hast alles was du brauchst.

Wenn man noch irgendwie das Massenträgheitsmoment der Rolle bestimmen schafft, kann man sogar die Leistung messen.
Näherungsweise berechnen, z.B. an Hand eines CAD-Modells wäre problemlos möglich. Für sowas würde ich zur Verfügung stehen.

Genau zu Messen ... vielleicht am einfachsten mit bekannter Leistung antreiben ..

Grüße!
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ich habe gestern abend im Bett noch ein bißchen gegrübelt. Dabei ist mir was in den Sinn gekommen, allerdings noch sehr unausgegoren.

Einer Betontonne einen halbwegs akzeptablen Rundlauf beizubringen dürfte schwierig werden.
Wie wär's denn, ein uraltes Automatikgetriebe auszuschlachten? Dann könnte man gewöhnliche Stahlrohre als Rollen nehmen, und am Ende den Wandler anbringen. Dazu findet man darin noch Übersetzungen und Bremsbänder.
Meine (unausgegorene) Überlegung dabei ist, die Bremskraft zu messen, gegen die der Motor weiterdreht. Auf den Getriebewellen kann man ja zusätzlich noch Meßgeräte anbringen.
Damit wird man keine exakten Leistungswerte ermitteln können, aber für Vergleichswerte sollte der Aufbau funktionieren, wenn das Öl im Wandler die gleiche Temperatur (also Betriebstemperatur) hat.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hall o!

Nachdem Ihr auch solche Ideen habt kann ich meine auch schreiben...
Ich dachte an ein altes Zwillingsrad eines LKW,da wär alles drauf,
Kager Bremse ev. von Hand einstellbar, gewuchtet,
das Hi-Rad könnte ev. sogar in die Spalte passen.
Im Garten ein Loch graben, ausbetonieren Rad rein dass es oben nur ein wenig rausschaut, fertig.

Gruss Sigi
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

Das mit der LKWAchse könnte was sein, das ist auf jeden Fall halbwegs ausgewuchtet, und zumindest ein bisschen schwer.

Noch eine Anregung (nicht meine Idee):

Als zu beschleunigende Masse das eigene Möppi nehmen!

Die Masse lässt sich sehr genau und einfach bestimmen, dann wieder:
Laptop + Messkarte + Geber => Auswertbar.

Ich behaupte mal, bei vorhandem Laptop ist das für unter 100 Euro komplett zu realisieren.

Wer keinen Lappi hat, es gibt dazu auch Vorschläge mit einem Musik-Recorder egal welcher Art, also MP3-Recorder, Discman etc.
Hauptsache man hat Signal über Zeit, zum Auswerten.

Problem: (Meiner Meinung nach das einzige wirkliche)
Luftwiderstand. Wenn man im 1. Gang spielt und die Kiste da nicht 120km/h geht, sollte der Fehler klein sein.

Vorteil: Echte HR-Leistung wird gemessen.

Grüße!

PS: Und man braucht kein Loch in den Garagenboden zu hauen, mobil ist das noch dazu.

Für Beratung was die Messtechnik angeht, steh ich zur Verfügung :-)
Auch wenn es darum geht ein kleines Tool zur Auswertung zu schreiben.
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Die passende Software "GSF-Dyno" gibt es für umsonst, sie ist deshalb nicht schlechter, und einige Leute die einen alten Amerschläger P4-Leistungssprüfstand haben, rüsten ihren PC damit auf, weils billiger und besser ist wie die ORiginalsoftware.
Die Idee ist, dass man das Motorengeräusch (oder LiMa-gesause) als mp3 aufnimmt, und anschließend die Frequenzzunahme pro Zeiteinheit des beschleunigenden Motors analysiert.
Das kann man auf der Straße, aber auch auf einer Beschleunigungsrolle machen. Ich hab ein bisserl damit experimentiert, es funktioniert einfach super. Der Bursche der das programmiert hat, hat mit Meeressonografie zu tun, das Programm ist scheins ein Abfallprodukt davon. Ausserdem kann mans für Windoff und Linux kriegen. Eine feine Sache, wie ich meine :-)


(Der Server ist grad down, später mal probieren,)
http://land.heim.at/pampa/252319/tmt/to ... ls_de.html

edit: Genaue Erklärung gibs mit Bildln einstweilen auch hier
http://www.germanscooterwiki.de/index.p ... 3%BCfstand

noch ne Edith: Wenn der Server nicht mehr anspringen sollte, hätt ich noch eine Sicherungskopie...

Gruß
Hans
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Beide Vorschläge sind gut u. soweit wie möglich geistig nachvollziehbar für mich, der ich in Sachen Rechner/Meßtechnik ein ziemlicher Nulleiter bin.

Noch was generell zu den Prüfstandsläufen was ich mir nicht ganz erklären kann:

Wenn man kürzer übersetzt werden doch mehr Pferdchen angezeigt, oder nicht???
Müsste man doch dann bei beiden Vorschlägen einrechnen, aber auch bei
richtigen Prüfrollen, oder nicht?

gruss Sigi
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

du schaust dir ja nur die ÄNDERUNG der Drehzahl der Rolle,
bzw. die ÄNDERUNG der Fahrgeschwindigkeit auf der Straße an.

im 1. Gang (kurz übersetzt) kommst du sehr schnell in den Drehzahlbereich des Motor mit viel Leistung, die Drehzahländerung der Rolle wird groß. Weil du aber insgesamt kurz übersetzt hast, beschleunigst du die Rolle vielleicht vonn 100 auf 110 U/min mit deiner Spitzenleistung.

im X. Gang (lang übersetzt) dauert es halt länger, bis du in den Leistungsstarken Drehzahlbereich kommst, aber irgendwann bist du ja da.
Dann beschleinungst du die Rolle mit deiner Spitzenleistung halt vielleicht von 500 auch 700 U/min.

Das Ergebnis wird sich also nicht unterscheiden, denn es ist genauso viel Leistung nötig, um die Umdrehungszahl der Rolle von 100 auf 101 U/min zu erhöhen, wie von 500 auf 501 U/min. Die Änderung der Drehzahl zählt.

Ich denke man Arbeitet in hohen Gängen, damit die Messung länger dauert (höhere Auflösung) und damit die Masse der Rolle geringer sein kann.
Theoretisch könnte man auch mit seinem eigenen Hinterrad arbeiten! Einfach aufbocken, Gang rein, und voll aufreißen :-).

Auf der (Vakuum)-Straße gilt das gleiche, du brauchst genauso viel Leistung, um von 100 auf 101 km/h zu beschleunigen, wie von 150 auf 151 km/h.
Nu stimmt das auf der Straße leider wegen dem doofen Luftwiderstand nicht :-). Auch andere Fahrwiderstände steigen mit zunehmender Geschwindigkeit, aber nicht so doll.
Das ist auch der Haken an diesem Mess-Modell, wenn man das eigene Möppi auf der Straße als zu beschleinigende Masse nimmt.
Man muss hinsichtlich des Luftwiderstands wiederholbare Bedingungen schaffen, was man immer nur näherungsweise schaffen wird.
Deswegen die Aktion auch am besten im kleinen Gang, weil da der Luftwiderstand noch nicht so rein haut.

Grüße!
1WU
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Beitrag von 1WU »

Wenn man kürzer übersetzt werden doch mehr Pferdchen angezeigt, oder nicht???
Nein, die Pferdchen bleiben die gleichen.
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Das ist ja der Punkt, es bleiben schon gleichviel Pferdchen, aber angezeigt werden mehr,
denn es geht doch immer um die Beschleunigung der Rolle.
Und wenn die von 100 auf 110 U schneller beschl. wird, dann werden auch mehr PS angezeigt, oder?
Und eine kürzere Übers. beschl. die Rolle IMMER schneller,oder nicht?
Das ist der Kackpunkt für mich.

Gruss Sigi
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo,

na klar, wenn ich die Rolle von 100 auf 110 U/ min einmal im 1., einmal im 5. Beschleunige, dann ist einmal der Motor in einem Bereich mit tierisch Leistung, einmal fluppert der Motor untertourig rum. So weit so gut.

Aber: Du beschleunigst die Rolle ja im 1. und 5. nicht über die gleichen Bereiche!

Im ersten Beschleunigst du die Rolle vielleicht von 10 auf 100 u/min.
Im 6. Beschleunigst du das Teil vielleicht von 50 auf 500 U/min.

Klar kommst du da im 6. an dem Drehzahlbereich der Rolle bei der Beschleunigung im 1. Gang vorbei, aber das macht ja nichts.

Bei dem Versuch im ersten Gang:
Du wirst wahrscheinlich die maximale Drehzahländerung / pro Zeit der Rolle bei den Rollendrehzahlen von 90 - 100 U/min erzielen. => Maximalleistung.
Das heißt: Du schaffst wegen der kurzen Übersetzung in SEHR KURZER ZEIT ein relativ geringe Änderung der Drehzahl zu verursachen.
Also sagen wir in 1 sek, Änderung von 5 u/min.



Bei dem Versuch im höchsten Gang:
Du wirst die maximale Drehzahländerung der Rolle / pro Zeit bei 450 - 500 U/ min erzielen. => Maximalleistung.
D.h.: Du schaffst in längerer Zeit, eines wesentlich größere Änderung der Drehzahl der Rolle hervorzurufen.
Könnte sein: in 5 Sekunden schaffst du eine Änderung von 25 u/min. zu erzeugen.

Betrachtet wird nur Delta u/min. Ist also egal, wo du startest, wie du übersetzt hast. Das Ergebnis bleibt gleich.

-------------------------------------------------------------
Was sicher noch reinspielt ist der Luftwiderstand der sich drehenden Rolle, der sollte bei nenneswerten Drehzahlen nicht ohne sein.
Da die Rolle aber immer gleich in der Gegend steht, kann man diesen rausrechnen. z.B. an Hand von Messungen die man beim Ausrollen der Rolle gemacht hat.

Grüße!
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Der Benway hat Recht. Aber unter bestimmten Bedingungen wird eine falsche Leistung ausgegeben, nämlich dann, wenn die Prüfstandselektronik nicht den Zündfunken als Drehzahlgröße abnimmt, sondern, z.B. weil das wegen Störungen nicht geht, die Übersetzung von Kurbelwelle zu Hinterrad nebst Radumfang eingegeben wurde. Nimmt man dann nicht den in der Berechnung eingelegten Gang, kann man sich super selbst bescheissen :-)

Gruß
Hans
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Hallo.

Hier, ist informativ (und natürlich wieder von unseren jungen, dynamischen Rollerfreunden):

http://www.scooterrace.net/forum/viewtopic.php?t=282

Müsst ihr euch ein bisschen durchforsten.

Grüße,

Rüdi
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