Bremse geht unerklärbar (für mich!) fest

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Holliheitzer
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Bremse geht unerklärbar (für mich!) fest

Beitrag von Holliheitzer »

Hallo zusammen,

am Umbau habe ich alles original RGV was die Bremsen angeht. Hinten ist allerdings statt der RGV-Bremspumpe die originale RD Bremspumpe montiert. Nun habe ich das Problem das die hintere Bremszange alle 300-500 Km nach und nach festgeht. Um so mehr ich die benutze desto eher passiert es. Ich bin nur so über die Zeit gekommen weil ich immer wieder etwas Luft ins System gebracht habe,aber die verpisst sich auch nach ner Zeit.
Ich habe den starken Verdacht ,das die Bremspumpe zwar pumpt aber nicht mehr dafür sorgt das die Kolben auch wieder zurückgenommen werden.
Das wird irgendetwas mit dem Schnüffelstück oder- loch zu tun haben. Die Funktion verstehe ich aber noch nicht. Ich denke mal das die RD Pumpe das Loch nicht freigibt weil zu wenig Weg??
Die origin. RGV Bremspumpe habe ich auch,aber die passt ja nur durch umbauen ran. Deswegen habe ich die originale RD Pumpe genommen.

Muss ich die RGV Pumpe DOCH nehmen oder kann ich die RD Pumpe "bearbeiten"??

Montiert ist Stahlflex,alles neu. Da ist nichts verschmutzt oder zugequollen. Die Rd Pumpe ist eigentlich auch völlig Ok,habe die mal zerlegt und gereinigt. Gummis alle im guten Zustand.

Gruss Holli
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Hast du am Umbau eine andere Fußrastenanlage? Könnte es eventuell sein, dass das Pedal den Pumpenkolben nicht ganz frei gibt?
moin

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Nee René, das isses nicht. Das läuft alles original RD mit den Rasten,alles frei. Der Hebel hat Weg bis auf den Pott :?

Gruss Holli
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Holli, wie löst sich die Bremse dann denn wieder? ich vermute mal eine Schwergängigkeit der / des Kolbens in der Zange.
If it isn`t smokin it`s broken!

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Zweitaktfahrer
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Re: Bremse geht unerklärbar (für mich!) fest

Beitrag von Zweitaktfahrer »

Holliheitzer hat geschrieben:(...)Ich habe den starken Verdacht ,das die Bremspumpe zwar pumpt aber nicht mehr dafür sorgt das die Kolben auch wieder zurückgenommen werden.
Das wird irgendetwas mit dem Schnüffelstück oder- loch zu tun haben. Die Funktion verstehe ich aber noch nicht.(...)
Durch das Schnüffelloch fliest Bremsflüssigkeit aus dem Behälter nach wenn die Beläge verschleissen bzw. fliest Bremsflüssigkeit bei Wärmeausdehnung zurück. Bei letzeterem muss dazu aber auch Luft oberhalb des Membrans aus dem Behälter entweichen können. Dazu haben die Deckel meist eine eingearbeitet Nut, die die Dichtfläche unterbrechen und so einen Luftaustausch ermöglicht. Durch Ablagerungen oder aufgequollenen Gummi kann dieser Ausgleich erschwert oder unmöglich geworden sein was sich in einer 'festgehender' Bremse bemerkbar macht.
Verständlich genug?
Es Grüessli
Uli

http://www.monetative.de/
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Sehe ich ähnlich wie Thorsten! Allerdings habe ich nicht so sehr die Kolben im Verdacht, sondern die Klötze. Entgrate doch mal alle Kanten von den Dingern, bestimmt ist das nur so eine kleine Stelle, die man mit dem Auge oder dem Finger nicht wahrnimmt.

Und ein Rep-Satz für die Pumpe wäre bestimmt auch nicht schlecht. Auch wenn die Gummis O.K. aussehen, müssen sie es nicht wirklich sein. Wenn die Lippe nur ein bisschen umklappt, verschließt sie die Ausgleichsbohrung.
Zumal ja im Satz auch eine neue Gegendruckfeder bei ist.

Gruß
Zuletzt geändert von StVOnix am Sa 13. Dez 2008, 22:18, insgesamt 1-mal geändert.
moin

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Oddo
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Beitrag von Oddo »

Hallo
Welche Pumpe du benutzt ist egal. Du brauchst einen Reperatursatz für die
Pumpe. Entweder ist die Kolbendichtung hinüber oder der Kolben selber.
Die Geschichte kommt nicht mehr weit genug zurück (Ruhestellung).
Diesen Efeckt hab ich schon zweimal gehabt allerdings war bei mir das
Spiel zwischen Hebel und Pumpe zu klein(leichter Druck). Nach ein paar
Kilometer geht die Bremse Fest. Wenn dein Spiel Richtig eingestellt ist,
kann es nur die Pumpe sein.
Viel Spass
Oddo
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Hi@all
liegt fast immer an falschem spiel,oder verstopfter rücklaufbohrung oder klemmendem kolben,welche pumpe man nimmt ist egal....
gruß Richard
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Aha, danke Jungs :wink:
Dann werde ich mal das Spiel und die Belüftung im Behälter checken und wenn das alles Ok ist muss dann letztendlich ein Rep-Satz her.
Das geht mir nämlich auch mal irgendwann auffn S.ck!

Noch eion problem wo wir gerade dabei sind 8) .
An der 1WW sind fast neue Bremscheiben vorne montiert,die Dinger laufen sowas von gerade,wirklich ohne Seitenschlag,astrein
Trotzdem rubbelt die Bremse wenn ich etwas stärker zupacke.
Nun habe ich originale,organische Yamaha Beläge moniert,davor waren SRQ Beläge drauf (TZ Zangen) ,beide Beläge rubbeln,Kannten auch entgratet.

Nun soll es ja Scheiben geben (kann ja auch nur eine sein) die sich absolut nicht mit Bremsbelägen verträgt,egal welche = Müll. Oder sehe ich das falsch?
Neue Scheiben musste ich verbauen weil sich eine Scheibe (bei ner richtigen Schreckbremsung) verzogen hatte. Vorher waren die TZ Zangen auch schon verbaut,liefen ohne Problem. Also an denen kanns nicht liegen.
Ist das Material der Scheibe "unverträglich"? Ist der Stahl (welcher auch immer) nicht richtig zusammengesetzt?

Ich werde auch hier mal andere verbauen müssen,denn auch das kotzt mich an :wink:

Gruss Holli
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Harri
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Beitrag von Harri »

Holliheitzer hat geschrieben:Aha, danke Jungs :wink:
Dann werde ich mal das Spiel und die Belüftung im Behälter checken und wenn das alles Ok ist muss dann letztendlich ein Rep-Satz her.
Das geht mir nämlich auch mal irgendwann auffn S.ck!
Eigentlich nicht das Spiel, sondern nur ob die Betätigung der Pumpe wirklich freigegeben wird. Das kann bei genügend Spiel auch andere Ursachen haben.
Mein diesbezügliches Lernbeispiel mit absolut gleicher Symptomatik, war ein Heizgriffkabel, welches für mich nicht sichtbar bei der vorderen Bremse immer zwischen Bremshebel und Betätigung rutschte und dann nicht mehr richtig freigegeben hat.

Ich hoffe ja, daß Du keine Fußheizung hast bei der das Kabel in den Schalter rutschen kann. :roll:
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Wilkommen Harri :-)
Danke für diesen systematisch schönen Beitrag.

Gruß Florian
boko
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Beitrag von boko »

Hallo Holli,

für das Zurückziehen des/der Bremskolben ist die kantige Dichtung im Bremssattel zuständig. Beim Betätigen kippt sie leicht und zieht dann den Kolben nachdem man die Bremse losgelassen hat wieder zurück.
Das ganze funktioniert nicht mehr, wenn der Bremssattel innen verschmutzt ist, das Dichtgummi durch sich nicht mehr richtig bewegen kann, der Kolben Riefen hat und/oder angerostet ist. Meist findet man so ein Glibberkram und / oder auch etwas festere Ablagerungen.

Du wirst die Bremszange zum Reinigen wohl mal auseinandernehmen müssen bzw. die Kolben ausbauen müssen und dann evtl. diese Dichtgummis erneuern.

Das Loch bzw. evtl verstopfte Loch in der Pumpe ist es sicher nicht, wenn die Bremse schon nach 300 km fest geht. Soviel Bremsflüssigkeit wird nicht verbraucht und außerdem würde dann ja theoretisch ein Unterdruck entstehen der die Kolben wieder zurückzieht!

Gruß boko

P.S. Mit ATE Bremsenfett (durchsichtig) die Kolben und Gummis einsetzen.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Das Problem mit den Bohrungen ist eher umgekehrt zu sehen. Die Reibungswärme der Bremse heizt die Bremsflüssigkeit auf, wodurch sich diese ausdehnt. Wenn der Druck nicht wegkann, drückt er die Beläge in Richtung Scheibe. Dann entsteht ein leichtes Schleifen, wodurch sich die Flüssigkeit noch mehr aufheizt.

Und so, wie ich den Holli kenne, hat der den zerlegten Sattel längst mit einem Rasterelektronenmikroskop auf etwaige Schmutzpartikel untersucht. :lol:
moin

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Alles am Umbau (echt alles) wurde von mir bis in die hinterste Ecke gereingt was eben nicht neu war. Jede Schraube poliert,alles kontrolliert.
Dreck ist keiner drin,Bremsendichtringe wurden alle auch mit blauer ATE Bremsenpaste eingesetzt. Es muss an der Pumpe liegen.
Die Teile sind ja auch schon ca. 30 Jahre im Betrieb,muss man sich auch mal zu Gemüte führen.
Nu muss ich mal nach nem Dichtsatz suchen,die Dinger gibt es nicht an jeder Ecke,H. Meise will ich garnicht erst fragen,das kostet bestimmt richtig Kohle da :oops:

Gruss Holli
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Benway
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Beitrag von Benway »

Hallo Holli,

ich glaube, der hintere Brems-Geber-Zylinder von der 31K ist identisch mit dem von der FZR 600 3HE.

Keine Garantie, aber ziemlich sicher, dass man die plug & play tauschen kann. Das hilft vielleicht beim Ersatzteilsuchen.

Ansonsten hab ich noch einen 31K Geber-Zylinder zu liegen, den könntest du haben wenn du magst. Hat sich bis zu letzt anständig benommen, aber "zu letzt" ist auch schon 1 Jahr her ... also wahrscheinlich nicht besser wie deiner :-)

Grüße!
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