Lastwechselgeräusche

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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hmm... ehrlich gesagt ist mir der Gedanke auch schon gekommen.

Ich war verwundert, daß nach dem letzten Ölwechsel (April 2016) die Kupplung manchmal anfing durchzurutschen - das war mit der ersten Ölfüllung nie passiert.

Das war aber beide Male MOTUL Transoil 10W30 Getriebeöl. Zugegeben aus preiswerter Internetquelle, aber bitte: Fälscht jemand Transoil??? Gibt es irgendwo eine Chargennummer auf der Pulle? Ich habe noch Reste von dem Öl, ich meine sogar, die 2. angebrochene Flasche ist noch von der Erstbefüllung 2013 - wer untersucht sowas? Wo kann man denn vertrauensvoll kaufen?

Hat schon mal jemand Probleme mit diesem Öl gehabt?

VG - Matthias
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Ich habe tatsächlich noch Reste von beiden Füllungen: 2013 nach der Motorrevision und 2016 "normaler Ölwechsel".

Ich habe die Flaschen mal auf den Kopf gestellt und ich traue meinen Augen kaum - die Farben der eigentlich gleichen Öle sind ganz schön unterschiedlich.

Ich fass' es nicht!!! :evil:

Das hätte ich nie für möglich gehalten.

VG - Matthias
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Links: 2013er Füllung<br />Rechts: 2016er Füllung
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wiba
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Beitrag von wiba »

Man könnte ja auch andersrum fragen ob das wirklich Viton war?
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Na ja, könnte man schon... aber da ist mir eine mir eher unbekannte Internetfirma im Zweifelsfall suspekter als nun gerade Horst Meise.
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wiba
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Beitrag von wiba »

Na ja original DuPont Viton wäre schon ne harte Nuss für jegliche China-Chemie. :lol:
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Und jetzt Matthias? Was willst du jetzt neu verbauen?
Ich habe noch 2 Kuppl. Rep.-Sätze da und bin ehrlich gesagt schon echt schissig die mal einzusetzen.

Ich glaube kaum, das ein Getriebeöl (bzw. dein Zeugs da) die Pillen so zerbröseln können sollte. Ich warte mal ab, was Uwe seine LC da noch was zu melden bekommt. Uwe hatte auch mal den Satz verbaut. Ich hoffe, es hält.

Was komisch ist bei dem Schaden, das nur die Pillen auf einer Seite zerstört wurden....alle auf der gleichen Seite. Als ob diese Seite mehr auszuhalten hat.


Gruß Holli
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hi Holli,

na ja, "watt willste machen"? :)

Einen anderen Reparatursatz gibt es ja nun nicht.

Und ehrlich gesagt: Den "nassen" Deckel abmachen ist nervig, aber insgesamt war die Schrauberei doch eher harmlos. Die Muttern waren fest, aber nicht unlösbar. Und vermutlich tut's normales Loctite auch. Die Zentralmutter der Kupplung bekommt doch auch "normales" Loctite, oder? Die ging zwar schwer, aber "sämig" auf - genau so, wie ich es mir von einer Schraubensicherung wünschen würde.

Ich werde gleich mal noch eine Mail an Heiner und Horst Meise schreiben mit der Bitte, sich diesen Thread doch mal anzusehen und vielleicht auch zu kommentieren. Sooo viel Rückmeldung werden die zu dem Kupplungskit ja noch nicht bekommen haben. Vielleicht muss man ja wirklich den Viton-Hersteller wechseln. Ich unterstelle den Beiden mit Sicherheit kein blindes Profitstreben. Die wollten es bestimmt richtig machen. Und wenn Probleme auftreten, werden sie sicher an der Lösung interessiert sein und diese unterstützen.

Parallel frage ich mal bei Motul an, ob sie sich nicht die beiden Öle mal im Labor ansehen wollen. Den Farbunterschied find' ich schon ziemlich krass, das schaut m.E. nicht gut aus.

Die RD ist jetzt eh' eingemottet, der Kupplungskorb kann nun auch noch ein paar Wochen im Regal der Dinge harren, die da kommen mögen.

Und dann baue ich den nächsten Reparatursatz wieder ein, was sonst?

Selbst ohne jede Kulanz kostet er ja nun kein Vermögen, da sind wir von Yamaha doch wahrhaft anderes gewohnt. :wink:

Daß nur die Pillen im Gegenuhrzeigersinn zerbröselt sind, verwundert mich nicht: Das ist die Druckseite beim Beschleunigen. Und zwischen 6 und 8,5 geht da ja schon schön die Post ab. :D Die Motorbremse ist beim "Stinktakter" dagegen nun eher bescheiden, deswegen haben die Pillen im Uhrzeigersinn überlebt. Bei der Original-YAMAHA Bestückung waren diese Pillen für die Motorbremse ja auch kleiner als die Pillen für's Angasen.


VG - Matthias
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Wie ich das hier so lese , hast du alles richtig gemacht Matthias. Du hast das auch prima beschrieben.
Tatsächlich haben wir Heiner und Horst eher zu danken als einen Vorwurf zu machen. Und vom Geld her ist dieser Rep.-Satz eh günstig und eine gute,überlegte Sache. Das möchte ich mal grundsätzlich klar stellen.

Vielleicht melden sich ja auch noch Leute aus dem Forum,die die Pillen verbaut haben . Also ihre Erfahrung mit Km -Angabe nach der OP.

Gruß Holli
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

wiba hat geschrieben:Na ja original DuPont Viton wäre schon ne harte Nuss für jegliche China-Chemie. :lol:
Genau diese harte Nuss wurde dem Rep.-Satz beigelegt Willi. Ich habe die Montageanleitung gerade vor mir liegen. Im Text wird betont, das hier das relativ teure Viton der Fa. DuPont Performance Elastomers verwendet wurde.

Also sollte das schon mal sicher sein.

Gruß Holli
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Heiner Jakob
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Beitrag von Heiner Jakob »

Ich habe mir die Bilder angeschaut. Die zerbröselten Ruckdämpferelemente sind keine Viton-Dämpferelemente, weil die Kanten leicht gerundet sind. Gegenüber den Viton-Elementen ist der Durchmesser viel zu klein. Die Viton-Elemente füllen den Raum gut aus, und sie schrumpfen nicht gleichmäßig im Betrieb. Es kommt lediglich zu einer Abflachung auf der Druckseite. So sehen die Elemente aus, die Yambits verkauft. Die Meise-Dämpfergummis werden entweder von Stangenmaterial geschnitten oder aus Platten gestanzt bzw. per Wasserstrahlschneiden gefertigt. Alle diese Verfahren erzeugen keine gerundeten Kanten. Der erste Kit, den ich vor gefühlten 20 Jahren eingebaut habe, ist mittlerweile 54tkm gelaufen, und die Dämpfer sind nach wie vor intakt. Viton ist zwar beständig gegen fast alle Flüssigkeiten, die in KFZ Verwendung finden, und temperaturfest. Die Achillesferse ist die mechanische Belastbarkeit. Deswegen sind die Viton-Dämpfer so dimensioniert, dass sie sehr stramm in die Aussparungen passen. Bereits nach 1000 Kilometern setzen sich die Elemente und flachen sich einseitig etwas ab. Dadurch entsteht so etwa ab 10tkm wieder ein innerhalb der zulässigen Verschleißgrenzen zulässiges Spiel. Ein Schrumpfen oder gar Zerbröseln von Viton-Elementen, wie im Bild gezeigt, ist ausgeschlossen. Dass passiert nur mit den Taiwan-Presslingen. Was die Form der originalen Dämpferelemente anbelangt, hat Yamaha viel experimentiert. Es gab runde in einheitlichem Durchmesser, dann größere auf der Druckseite und kleine auf der anderen, schließlich halbrunde in den YPSEN. Einheitlich für alle originalen Yamaha-Versionen ist die Neigung zum Zerbröseln. Was das Öl anbelangt, halte ich es als Schadensursache für ausgeschlossen. Es gibt kein Fahrzeugöl, das Viton zerstören könnte. Wohl aber sind Elastomere aus anderen Werkstoffen hier empfindlicher und können zerfallen, wie im Bild gezeigt.

Fazit: Die Elemente, die hier zu sehen sind, bestehen nicht aus Viton. Daran besteht keinerlei Zweifel.

Um die Luft aus der Diskussion zu nehmen, biete ich einen einwandfreien, spielfreien Kupplungskorb mit neuen Viton-Elementen aus meinem Material, der nicht verschraubt sondern wie original vernietet ist, gegen Erstattung der Kosten für einen Rep.-Satz an. Bitte, falls akzeptiert, Mail an Heiner Jakob, haeljot@t-online.de

Die Viton-Dämpfer werden von einen renommierten deutschen Hersteller gefertigt, der seit 125 auf Elastomere spezialisiert und über jeden Zweifel erhaben ist. Ich kenne die Firma seit Jahrzehnten. Siehe: http://schueth.de/

Ruckdämpfer sind Verschleißteile. Je nach Beanspruchung durch den Fahrer halten sie nur ein paar tausend oder viele zehntausend Kilometer. Auch Viton-Dämpfer müssen irgendwann erneuert werden, wenn sie sich zu weit gesetzt bzw. druckseitig abgeflacht haben. Mir ist allerdings noch kein Fall untergekommen, wo dies erforderlich gewesen wäre. Wenn schon Yamaha nicht in der Lage war, unkaputtbare Ruckdämpferelemente zu bauen, zeigt die das ganze Ausmaß der Problematik. Zum Glück haben wir es mit Elastomeren zu tun. In viele anderen Motoren sind Schraubenfedern verbaut, zum Beispiel in der SRX, der XT und der XS650. Wenn da etwas bricht, gibt es Kleinholz.
Zuletzt geändert von Heiner Jakob am Sa 28. Okt 2017, 13:17, insgesamt 6-mal geändert.
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

danke für die Blumen. :)

Ja, tatsächlich! Ich habe den Hinweis auf DuPont glatt überlesen.
Na dann ist das schon mal abgehakt. Und es muss sich vielleicht jetzt auch nicht jeder Sorgen um seine Kupplung machen - vielleicht habt Ihr alle ja richtiges Transoil eingefüllt... :wink:

VG - Matthias
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Komisch, Viton sollte eigentlich das Öl und auch die Temperaturen aushalten. Das Öl wird ja beim Richtigtakter noch nichtmal soo warm.

Wir hatten das gleiche Problem mit den Kawasaki-Turbos, dort hate jemand die Ruckdämpfer aus einem nicht temperaturbeständigen Material gemacht, das Motoröl beim Zuvieltakter kann aber auch schonmal weit über 100 Grad heiss werden. Das gab dann auch Brösel im Öl die aber dann auch noch das Ölsieb zum Turbo verstopften... Nun gibt es nachgemachte Dämpfer aus Viton die wohl halten...
Gruss,
Georg

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kestrel401
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Nach vorne schauen...

Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

die Sache bleibt mysteriös...

Den Kupplungskit habe ich bei Horst Meise am 1. Dezember 2013 bestellt (Rechnung Nr. 13120102) und natürlich auch so eingebaut. Alles andere würde ja einen bewußten Austausch der Viton-Pillen bedeuten, inkl. Beschaffung etc. - das kann ich mit Sicherheit ausschließen.

Ich habe noch ein Bild einer (gereinigten) der überlebenden "Motorbremsen-Pillen" gemacht - s.u.

Wie dem auch immer sei und was da auch immer bei wem schief gelaufen ist... ich bestelle einen neuen Reparatursatz und baue den auch vollständig und strikt nach Vorschrift ein. Das Öl kaufe ich wieder da, wo ich die erste Füllung gekauft habe (Neubert Racing) und dann hoffe ich, daß zukünftig alles in Ordnung ist. Was bleibt mir auch übrig...?

VG - Matthias
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&amp;quot;Überlebende&amp;quot; Viton-Pille von der Motorbremsenseite
&quot;Überlebende&quot; Viton-Pille von der Motorbremsenseite
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Zuletzt geändert von kestrel401 am Sa 28. Okt 2017, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Kilroy »

Matthias, ich würde diese Erkenntnisse erst einmal mit dem Horst Meise besprechen. Vielleicht tragt das ja auch zur Qualitätssicherung bei ihm bei.
Eventuell hat er ja das richtige Zeugs bestellt und man hat ihm da etwas anderes geliefert. Weiss mans? Dann haben wir vielleicht in Zukunft alle etwas davon, wenn sichergestellt ist, dass das richtige Material verwendet wird.
Jedenfalls auch an den Heiner einen Dank für die Erklärungen dazu.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Oh, mein vorheriges Posting hatte ich wohl geschrieben ohne die anderen Antworten gelesen zu haben. Ich glaube Heiner hat Recht, das wird kein Viton gewesen sein. Selbst wenn da jemand anderes Öl in Motul-Flaschen abgefüllt hätte, hätte dieses echte Viton-Dämpfer nicht zerstört. Also mal mit Meise telefonieren, ob ihm da ein Zulieferer was untergeschoben hat...
Gruss,
Georg

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