Lagerfläche Getriebeabtriebswelle 4Lx

[kestrel401]

Hallo,

nachdem mir selbst so langsam die Ideen ausgehen:

Der Nadellagersitz der Getriebeabtriebswelle 4L0 sieht aus wie auf den Bildern zu sehen, ca. 1/10mm unter Maß (wenig verwunderlich).

Soweit ich bis jetzt herausgefunden habe, hält Flammspritzen die Nadeln nicht aus. Angeblich hält nur Auftragsschweißen mit anschließendem Schleifen - wobei sich meiner Einschätzung nach aber Wärmeverzug wohl kaum vermeiden läßt.

Seht Ihr das genau so? Habt Ihr noch andere Ideen?
Oder suche ich jetzt (auch) ein neues Getriebe?

Danke für Eure Kommentare...

Viele Grüße - Matthias

[DRIVER 27]

hi , du brauchst nur eine andere welle die noch in ordnung ist ,den rest halt umbauen ,solltest dann aber neue sprengringe einbauen ..driver#27

[kestrel401]

Hallo driver,

Ja, klar. In der Bucht werden ja auch gerade Getriebe angeboten - so um 100 Euro. Als Ersatzteil gibt's die Welle wohl schon länger nicht mehr.

Ich würde halt gerne reparieren, wenn es denn möglich ist. Aber Aufwand und Nutzen sollten wenigstens noch in irgendeinem Verhältnis zueinander stehen. Und Geld ausgeben um die Welle zu zerstören (-> Wärmeverzug) will ich natürlich auf gar keinen Fall.

- Matthias

[2-Takt-Sigi]

Hartverchromen u schleifen geht (wie übrigens auch bei den KWs), was es aber kostet?

Gruss Sigi

[Hiha]

Wegen Hartverchromen und Schleifen würd ich mal den Wissing fragen, das sind die, die auch Gabelstandrohre herrichten:
http://www.wissinghartchrom.de
Eine schon selbst öfter (bei anderen Mopetten) angewandte Alternative, die aber nur geht, wenn der Aussendurchmesser in die Normreihe passt, ist das Abdrehen der Welle und aufziehen eines Nadellager-Innenringes. Hier Beispiele:
http://medias.schaeffler.de/medias/de!hp.ec.br/IR
http://medias.schaeffler.de/medias/de!hp.ec.br/LR
(Edit: Die LInks gehen nicht direkt, das Ausrufezeichen stört, aber ich kriegs nicht anders hin.)

IR sind die Genaueren, dafür gibts von der ungenaueren (immer noch genau genug..) LR-Sorte ein paar Maße mehr. Sollte kein Maß passen, kann man, da sie durchgehärtet sind, sie ggf. nach dem Aufziehen auf der Rundschleifmaschine auf Maß bringen.

Ich hab die hinniche Welle immer möglichst sauber und zylindrisch so weit abgedreht, dass der Ring saugend von Hand draufzuschieben war, und ihn dann mit Lagerkleber (Loctite 648) draufgebappt.


Gruß
Hans

[Friedel]

Das ist doch ein Fall für:

"Suche Teile"

oder ich müsste eines meiner "Ersatzgetriebe" schlachten.

Friedel

[kestrel401]

Hallo,

vielen Dank für Eure Anregungen!

Der Vorschlag von Hans interessiert mich besonders, das werde ich mir mal ansehen!
Ja, ich denke das LR17x20x16,5 passt perfekt für diesen Schaden.
Hans: Warum keine leicht Presspassung, etwa K6/k6? Traust Du Loctite mehr über den Weg?

Das "Schlachten" eines kompletten Getriebes ist genau das, was ich mit meinem Reparaturansinnen vermeiden möchte. Aber wenn alle (anderen) Stricke reißen...

Viele Grüße - Matthias

[Hiha]

Mit leichten Presspassungen hab ich die Erfahrung gemacht, dass der Ring, weil er doch recht dünnwandig ist, sich im Durchmesser entsprechend vergrößert. Ausserdem steh ich voll auf Loctite.

[edit]: K6/k6 hat bei 17mm im ungünstigsten Fall eine Überdeckung von 0,031mm !! Wenn, dann nimm lieber den Günstigsten mit 0,003mm

Gruß
Hans

[kestrel401]

Hallo Hans,

ich habe Deinen Rat beherzigt und mir eine Passung drehen lassen, die selbst mit der Mikrometerschraube 17,001..2 ist - mich beeindruckt es immer wieder, was manche Leute aus einer Drehbank herausholen!

Am Dienstag soll der Innenring da sein, da wird's dann ernst.

Viele Grüße - Matthias

[kestrel401]

Hallo,

Geschafft!

Der Innenring ist auf der Welle, der Durchmesser beträgt 19,997mm lt. Mikrometerschraube und gekostet hat's letztendlich 9 Euro für den Innenring und ein Päckchen Zigaretten für den Dreher.

Das gefällt mir jetzt gerade

Vielen Dank für den Tip, Hans! (geht auch ohne Loctite)

Viele Grüße - Matthias

[Hiha]

Der Innenring ist auf der Welle, der Durchmesser beträgt 19,997mm lt. Mikrometerschraube

Booah, Du hast Messzeug.. Tausendstel kann ich nicht so genau...
Scherz beiseite: Ich glaub eher an 19,97, oder?
Gruß
Hans

[kestrel401]

Hallo Hans,

ähmm… nö. Vielleicht irre ich ja jetzt, aber eine Mikrometerschraube hat eine 1/100-Skala + einen Nonius für die 1/1000 mm.

Ich erhebe jetzt keinen Anspruch auf die perfekte Messgenauigkeit, die diese Zahlen vorspiegeln - das ist mir schon klar. Auf die letzte Stelle wette ich auch keine nennenswerte Beträge, aber letztendlich soll die Aussage sein: "Ganz knapp unter 20,00 und deutlich über 19,99mm".

Ich hoffe jedenfalls, daß es für das Nadellager hinreicht.

Viele Grüße - Matthias

[Hiha]

Nonius haben die üblicherweise nicht, ist aber auch egal. Hast Du den Ring aufpressen müssen? Das sollte schon sein, damit er im Betrieb nicht zum Wandern anfängt.
Aussehen tuts jedenfalls gut

Gruß
Hans

[kestrel401]

Na ja - "aufpressen"..

Das Problem war, daß die Wärmekapazität des Innenrings sehr klein ist, d.h. der ist sofort wieder kalt wenn er die kalte Welle eine Sekunde berührt hat. Ich habe den Innenring dann schließlich mit einem Alurohr mit 18mm Innendurchmesser und ein, zwei mäßigen Hammerschlägen auf die Welle getrieben.

Das ist also keine dolle Presspassung (war ja auch nicht angestrebt), aber bewegen tut sich da nichts. Wäre aber auch nicht so schlimm, weil der Ring ja nirgendwo hin kann: nach innen kommt der Wellenabsatz, nach außen kommt dieses Zwischenzahnrad zwischen Kickstarter und Kupplungskorb. Aber ich denke, beides braucht's gar nicht, der Ring sitzt fest.

Und JA, aussehen tut's gut! Noch besser: Die Nadeln kommen nicht bis zu dieser Rille, die durch die Fase der Hülse entstanden ist. Selbst wenn man das Nadellager bis ganz an den Seegerring auf die Welle schiebt, laufen die Nadeln vollständig auf dem Innenring - so soll's sein!

Grüße - Matthias

[Hiha]

Ja, Hammerschläge und Alurohr, das sollte reichen.
Ich hoffe, Du hast den Ring nicht so warm gemacht, dass er Farbe bekommen hat, sonst kannst ihn gleich wieder runter machen.

Gruß
Hans