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RGV250 Gabel, Wilbers Federn einbauen

Verfasst: So 3. Mär 2013, 17:20
von Hans K.
Hallo Gemeinde,
ich fahre seit einiger Zeit einen RD350/RGV250 Umbau. Das ist eine RD350 mit Suzuki Fahrwerk. Da die rechte Gabel immer etwas Öl verlor, habe ich mich nun entschlossen die RGV Gabel mal ganz auseinanderzunehmen. Die Gabel ist die von der RGV250 Typ VJ22b in Goldfarben. Auseinander hab ich die jetzt schon. Die Simmerringe tauschen ist kein Akt.
Beim harten Anbremsen in Kurven hatte ich immer Probleme mit einer Stempelneigung des Vorderrades. Außerdem ging die Gabel beim Bremsen schonmal (fast) auf Anschlag, obwohl ich die Federvorspannung auf Maximum hatte.
Da ich nun alles auseinander habe überlege ich, ob ich nicht die Original Federn (linear) gegen progressive Federn von Wilbers tauschen soll. Dazu dann noch das Wilbers Gabelöl SAE15 anstelle Original SAE10. Das hätte den Vorteil, daß das Luftpolster vergrößert werden kann und durch das dickere Öl sich die Druck- und Zugstufe (die man nicht verstellen kann) auch etwas vergrößert.
Was meint ihr dazu?
Die RGV Gabel wird zwar bei der Suzuki-Fraktion nicht gearde gelobt, aber die ist allemal besser als die originale RD Gabel.

Gruß, Hans

Verfasst: So 3. Mär 2013, 19:47
von stullefumi
Wenn, dann eine härtere lineare Feder.

Gruß Stulle

Verfasst: Mo 4. Mär 2013, 08:39
von Holliheitzer
Ich hatte da 20er Öl drin Hans. So wie Stulle das schreibt +10ner Öl wirste wohl am zufriedensten sein.
Die Gabel ist zwar besser als RD aber auch nicht das Wahre. Und angeblich bekommt man die auch nie gut hin. Ich habe nur auf recht holprigen Strassen ein Problem mit der Gabel, das kann die garnicht verabeiten.

Gruß Holli

Verfasst: So 10. Mär 2013, 18:09
von Hans K.
Habe mich entschlossen progressive Federn von Wilbers zu verbauen. Original Suzuki sind 439 ml Öl SAE10 und ein Luftpolster von 60 bis 70 mm.
Habe jetzt laut Wilbers SAE15 genommen bei einem Luftpolster von 120 mm. Das macht nun 370 ml Öl. Wilbers schreibt zwar 130 mm Luftpolster vor aber wer kann das denn so genau messen :roll:
Wenn das Wetter wieder besser wird, mach ich mal eine Probefahrt und beschreibe mal die genaue Fahrwerksabstimmung.

Hier noch eine kleine Anleitung wie man die Gabeln komplett auseinanderbaut und auch wieder zusammenbekommt. Ist zwar für den Federtausch nicht nötig aber für den Wechsel der Simmeringe schon.

Erst die Klemmschrauben der oberen Gabelbrücke lösen und den Gabelverschußdeckel ca. 1 Umdrehung lösen. Dann die Gabel erst ausbauen. Nun kann der Anschlagring entfernt werden und der Einsteller für die Federvorspannung ganz herausdrehen und entfernen. Als nächstes kann der Gabelverschlußdeckel rausgedreht und das Öl ausgekippt werden.
Nun kann die Inbusschraube entfernt werden. Dann das Innenleben und die Feder nach oben rausziehen. Als nächstes die Staubschutzkappe runterziehen und den Sicherungsring für den Simmering entfernen.
Jetzt muß das restliche Innenleben nach unten rausgezogen werden. Dann kommt auch der Simmering raus. Dazu am besten das Alurohr wie auf dem Foto in eine Holzwerkbank (Schreiner) eingelegt und mehrmals ruckartig kräftig ziehen.
Den Simmering kann nach Entfernen des Gleitlagers und des Bronzerings getauscht werden. Wenn man den Bronzering ohne Stress wieder einbauen möchte, kann man ihn mit Draht etwas zusammendrücken. Dann geht er leicht wieder rein.
Am schwierigsten ist der Einbau der Simmeringe. Mit Klopfen geht da gar nichts. Der verkanntet sich nur. Am besten mit zwei schmale Holzstücke gleichmäßig nach unten drücken (Handschuhe verwenden, Splitter). Dann Sicherungsring wieder rein und Staubschutzkappe reindrücken.
Dann kann man das komplette Innenleben zusammen mit der Feder von oben wieder reinschieben. Wenn man alles richtig gemacht hat, dann kann man die Inbusschraube ganz leicht von unten wieder reindrehen.
Jetzt kann von oben Öl eingefüllt werden. Die Messung des Ölstandes ist etwas schwierig weil man den Ölstand nicht richtig sehen kann. Einfach einen Draht nehmen ca. 15 cm rein damit, an der oberen Kannte einen Strich gemacht und den Pegel kann man nun abmessen. Nun den Gabelverschlußdeckel und anschließend den Einsteller für die Federvorspannung wieder reindrehen.

Verfasst: So 10. Mär 2013, 20:13
von MK
Hans, das Problem beim Bremsen hatte ich auf der RennRD auch immer - trotz Wilbers Federn/Öl.
Frag' jetzt aber nicht ob linear/progressiv oder welches Öl. War wie von Wilbers geliefert (Bestellt für Kartbahn & Fahrergewicht)
Hatte allerdings auch immer die Vorspannung recht gering, weil die Kurse oft ziemliche Kartoffelacker sind.

Mit der R6 Gabel war das schon mal deutlich besser (bin aber erst einmal gefahren).

Verfasst: So 10. Mär 2013, 20:33
von stullefumi
Das Luftpolster wird ohne Feder und bei ganz zusammengeschobener Gabel eingestellt.
Ist mit einem Gliedermaßstab einfach zu messen.

Gruß Stulle

Verfasst: So 10. Mär 2013, 21:21
von Holliheitzer
Toller Bericht!!!!

Sollte so in die FAQ übernommen werden (an Rene und Uwe...... bitte übernehmen :wink: ).


Gruß Holli

Verfasst: So 10. Mär 2013, 21:45
von Kilroy
Ja, ich denke da hast Du Recht.
Ist wirklich sehr hilfreich, da sicher einige Leute hier eine RGV USD Gabel verwenden.
Gruß Uwe

Verfasst: So 10. Mär 2013, 21:53
von Hans K.
@stullefumi
Im Prinzip haste Recht. So steht es auch in der Anleitung von Wilbers drin.
Aaaaaber...... , um die Feder wieder einbauen zu können, mußt du das Innenleben wieder rausnehmen und dafür mußt du das Öl wieder ablassen. Bei dieser Gabel geht das nicht anders. Irgendwie macht das für mich keinen Sinn den Ölstand ohne die Feder zu messen.
Deshalb habe ich alles zusammen mit der Feder drin gemessen. Habe das ganze auch mal durchgerechnet. Original Luftpolster Suzuki 60-70 mm, Luftpolster mit Wilbers Federn 130 mm . Das entspricht rechnerich einer Öldifferenz von ca. 60 ml. Die Reduzierung von 429 ml auf 370 ml könnte also hinhauen.
Wenn die Gabel trotzdem auf Block gehen sollte, kann ich immer noch ohne Ausbau was Öl hinzugeben.

@Holliheizer
Danke für das Lob :D

Verfasst: Mo 11. Mär 2013, 07:57
von stullefumi
Ich kenne die RGV Gabel nicht persönlich, aber sie ist laut Fotos ja genauso aufgebaut wie jede andere USD Gabel.
Der Gabelverschlußdeckel läßt sich mit Sicherheit von dem dünnen Röhrchen der Zugstufendämfung abschrauben. Der Deckel und das Rohr sind ja nicht aus einem Teil gefertigt.

Gruß Stulle

Verfasst: Mo 20. Mai 2013, 20:28
von Holliheitzer
Ich habe jetzt mal die 91er RGV USD Gabel überholt, das ist die Gabel in silber. Die wurde glaube ich nur am 91er Modell verbaut, danach kam nur noch die goldene Gabel in der Vj22b. Die goldene Showa Gabel wurde bei mir jetzt undicht.
Was sich da genau unterscheidet weis ich nicht,scheint bis auf die lose Hülse keine Änderung zu geben.

Die Hülse ist bei der goldenen Gabel nicht mehr zu finden, und das ist auch gut so. Wer die silberne Gabel überholt kann nämlich Probleme bekommen beim Eintreiben des Simmerrings. Die Hülse kann unbemerkt nach unten abrutschen,dadurch bekommt man den Simmerring nicht tief genug in den Sitz (und versteht die Welt nicht mehr :evil: ). Naja, die 2. Gabel ging dann problemlos. Ich habe ein etwas größeres Luftpolster gelassen mit 10er Öl und die Vorspannung fast raus genommen. Mal sehen, baue ich morgen ein.

Der Tip von Hans den Gleitring mit einem Draht zu verbinden ist auch sehr gut, ich habe dazu einen dünnen Kabelbinder genommen. Den neuen Simmi habe ich per alten durchtrennten Simme eingesetzt (per Holzkeil).

Im ersten Bild sieht man die Hülse, die wird nur von einem Ring gesichert. Die Hülse ist bei der goldenen Gabel fest integriert.

Gruß Holli



Die Hülse....leider nicht fest verbunden....kann man wegschieben.

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Reihenfolge: Unten der Gleitring, dann der Simmerring und zum Schluss in den schmalen letzten Absatz der Staubring.

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Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 07:24
von Holle17169
Hallo Holli,

habe auch diese Gabel. Die soll, laut Armin Fischer, die bessere sein.
Nur die letzte Apriliagabel soll noch besser sein.
Aber mit dem originalen Geraffel wirds wohl immer schlechter als alles andere sein.

Gruß Harald

Verfasst: Mi 22. Mai 2013, 13:40
von Holliheitzer
Ich habe jetzt erstmal die progressiven Federn geordert. Sollten morgen da sein, dann kommen die origin. raus. Das Ansprechverhalten ist mir zu übel. Die Gabel sollte nach meinem Geschmack anfangs viel weicher einfedern. Mal sehen wie das wird.

Gruß Holli

Verfasst: Do 30. Mai 2013, 20:20
von Yamaha Cup
Ich verwende schon seit Jahren die progressiven Federn von Wilbers in der golden RGV Gabel, in verbindung mit Wilbers Federbein im RGV Fahrwerk.SAE 10 mit 130 mm Luftpolster mit Feder und das Ansprechverhalten ist für Straßenbetrieb nicht schlecht.Bei sehr hartem bremsen schlägt die Gabel zwar nicht durch,befindet sich aber natürlich im letztem dritel des Federwegs in der die Gabel etwas mehr gedämpft arbeitet.Da neigt das Vorderrad zum rattern.Ist aber für die Straße kein Ding.

Gruß Bernd