Tips zu Dichtmassen für Motorgehäuse u. Ä.

Fragen dürft Ihr in allen anderen Foren posten - nur nicht hier. Denn hier ist der Platz, an dem Ihr alle "geheimen" Tricks verraten dürft. Bedingung: Selbst mit Erfolg ausprobiert und angewendet.

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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Ja sehr dünn ist wichtig.
Wenn der Tubenspitz passt mach ich nur einen dünnen Strich in der Mitte, nicht die ganze Fläche, drückt sich eh auseinand. Schnell sein ist wichtig, alles vorher griffbereit hinlegen.

Sonst mit einem feinen Pinsel detto.

Auch normales HT-Silikon.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
kaese555
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Beitrag von kaese555 »

meine favoriten sind Loctite 515 & 5910.....
leider nicht die günstigsten...
würde dafür die hand ins feuer legen

gruß
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Rüdi hat geschrieben: Ich kaufe das HT-Silikon im Baumarkt in einer normalen Kartusche, z.B. zum Ofenrohr abdichten...
Genau. Aber da eine Tube HT bei mir Jahre hält (ohne auszuhärten), wär eine Kartusche Overkill.
Gegen zu schnelles Abbinden (z.B. beim Zusammenbauen eines Motorgehäuses) hilft es, das HT-Silikon vorher für 2-3 Stunden in den Kühlschrank zu legen. Es bindet kalt dann erheblich langsamer ab, selbst die Motorgehäusehälften von 4-Zylinder Reihenviertakter lassen sich so ohne Zeitdruck montieren.
Wenn ich das HT so auftrage, wie Du es unten beschreibst, ist es relativ egal, ob es schon "anzieht" oder noch flüssig ist. Haudünn aufstreichen wie Fingerfarbe (guter Vergleich übrigens), dann kann man sich stundenlang Zeit lassen mit dem Zusammenbau. Der Hersteller beschreibt sogar, dass man es aushärten lassen, also erst am nächsten Tag zusammenbauen kann. Da dürfen dann halt keine dicken Gnubbel in der Silikonschicht sein.
Betreffend das Herausquellen bin ich mir sicher, dass 95% der Leute viel zu viel Silikon nehmen.
Das unterschreib ich. Daher kommt ja dann auch der Name "Rote Pest®", wenn die Würschtl dann zentnerweise im Ölsieb zu finden sind...

Gruß
Hans
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

Hiha hat geschrieben: Wenn ich das HT so auftrage, wie Du es unten beschreibst, ist es relativ egal, ob es schon "anzieht" oder noch flüssig ist. Haudünn aufstreichen wie Fingerfarbe (guter Vergleich übrigens), dann kann man sich stundenlang Zeit lassen mit dem Zusammenbau.
Hallo.

Das kommt drauf an: Oft benutze ich an senkrecht stehenden Dichtflächen, auf welche auch noch einen normale Papierdichtung aufgelegt wird (z.B. Motorseitendeckel an einem Viertakter) die im "flüssigen" Zustand des Silikons noch herrschende Adhäsionskraft, um diese Dichtung anzukleben. Das hat den Vorteil, dass ich dann den Seitendeckel in aller Ruhe und mit zwei Händen passgenau durch z.B. die Öffnung/Wellendichtring der Schaltwelle und in diverse Passhülsen manövrieren kann, ohne noch mit der Dichtung zu jonglieren. Bei den Motorgehäusehälften eines Rollers oder der RD hast du völlig recht, da kann das sehr dünne Silikon ruhig ausgehärtet sein, es soll ja nichts kleben, sondern dichten.

Gruß,

Rüdi
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Bigbike-Hunter
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

So, dann will ich auf mal meinen [s]Senf[/s] - oh Pardon Dichtmittel dazu geben.
Ich benutze die dauerelastische Universal-Dichtung von MARSTON. Diese
lässt sich mit der beigefügten Kartusche sehr dünn auftragen, so dass
- wenn man sie in der Mitte der Dichtfläche aufbringt - nix rausquatscht.
Da ich die Gehäuse nach ca. 2 Wochen wieder öffnen musste, konnte ich
sehen, dass sich die Dichtmasse gleichmäßig auf den Flächen verteilt hat.
Sie ließ sich auch relativ leicht wieder entfernen (tw. auch abziehen).
Ich fand´s prima. :)

VG BBH
RD350LC - leider verkauft,
MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
RD Freak
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Beitrag von RD Freak »

Hallo ,

na dann möchte ich meinen Geheimtipp auch verraten:

Ich habe von meinem Motorenbauer der schon seit zig Jahren sehr erfolgreich Hightec-Rennmotoren für alle möglichen Rennserien im Automobilbereich
baut, folgendes Mittel empfohlen bekommen:

Innotec Easy Gasket
Temp. beständig bis ca. 270 °C
super leicht und sauber aufzutragen
schwarze Farbe
als Ersatz für alle Feststoffdichtungen,natürlich außer Zylinderkopfdichtung...
kein Austrocknen in der gebrauchten Kartusche, das ist ein riesen Vorteil!!!
wenn Ihr das Zeug länger nicht im Gebrauch habt und es ist in der Auftragskanüle oder im Dosierkopf eingetrocknet, einfach Dosierkopf abschschrauben und das Ende des festgewordenen Dichtmittels mit Spitzzange greifen und rausziehen fertig.... und schon kann es wieder weitergehen... auch nach Jahren noch verwendbar!!!
beständig gegen sehr viele Chemikalien ,Benzin etc.

einfach nur top das Zeug, gibts auf Ebay etc. :-) :-) :-)
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Na, das hört sich ja gut an. Schau mal hier, in dem Thread geht es um Sprühdichtungen
http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=164538#164538
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Anderl
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Re: Tips zu Dichtmassen für Motorgehäuse u. Ä.

Beitrag von Anderl »

Hiha hat geschrieben:..Mein Bier:
Gehäuse dichte ich gern mit dem aushärtenden Loctite Flächendicht. Orangenes Zeug, härtet anaerob aus, ist dann nicht besonders elastischt, lässt sich aber gut trennen. ..
Obacht :!: Lies mal die Gebrauchsanweisung. Ab einer gewissen Flanschbreite müssen nämlich Abdrückschrauben oder ähnliche Möglichkeiten vorhanden sein, damit man die Flächen wieder auseinander bekommt. Oder man erwärmt halt alles auf 600 Grad :twisted: Sollte beim Mopped allerdings kein Problem sein wegen den Flanschbreiten, aber besser man hats mal erwähnt.

Wieviel Dichtmasse ? Man muss einfach überlegen warum eine Flüssigdichtung normal besser Dichtet als eine Feststoffdichtung. Erstere geht nämlich richtig in die Rautiefen rein, was eine Feststoffdichtung nicht so hinbekommt. Die Rautiefen vor allem (oder auch mal größere Schäden am Flansch) müssen dicht gemacht werden und man baut ja keine Dichtung mit Material auf. Deswegen nur wenig. Wenns kurz vorm rausquellen ist beim Zusammenschrauben dann ists ok.

Ich habe aus der Not heraus mal Teroson D gekauft. Funktioniert auch gut. Praktisch ist, daß man es mind. 10 Minuten ablüften lassen muss, aber danach den Flansch auch noch nach Stunden zusammenfügen kann. Das Zeug pappt wie ein Fliegenfänger und ist Blau. Mal was anderes ;-)
Hat bis jetzt, egal ob beim 2-Takter oder bei meiner Duc mit richtig heißem Öl, immer gehalten. Nur bei meiner TZR hats an der Wasserpumpe versagt. Kann aber auch ein Montagefehler von mir gewesen sein, da es gem. Packung auch dort dichten soll. Da hat dann Willis graue Pampe in Null komma nix dicht gemacht.

Ciao
Anderl
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kestrel401
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Warum nicht Curil T?

Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

nachdem ich nun offenbar Leidtragender einer zu früh ausgehärteten Silikon-Dichtmasse zwischen den Gehäusehälften geworden bin, möchte ich doch nochmal explizit nach "Curil T" fragen:

Warum Dirko etc. und nicht Curil T? Alle meckern über die rote Pampe, aber viele nehmen sie trotzdem.

Und wenn es stimmt was Holli sagt, daß die Dichtflächen so gut sind, daß sie eigentlich fast gar keine Dichtmasse brauchen, warum dann nicht hauchdünnes Curil? Die Beschreibung in der Produktbroschüre liest sich so, als ob diese Zeug genau für solche Gehäusedichtaufgaben gemacht worden wäre. Vor allem: nahezu beliebige Verarbeitungszeit!

Kommentare?

Viele Grüße - Matthias
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich hab Curil T genommen an meiner LC ... keine Beanstandung.
Gruß Uwe
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Curil T, eine dauerplastische, also nicht aushärtende Dichtmasse, grün, riecht irgendwie nach komischem Schnaps. Ich hab das früher auch für XT Gehäusehälften genommen, hat auch ein halbes Jahr dicht gehalten, wurde dann aber an mehreren Stellen undicht. Das Gehäuse hat aber auch recht schmale Dichtflächen, ich vermute es wurde vom Öl ausgewaschen. Es ist nicht soo leicht von den Dichtflächen zu entfernen, ansonsten mag ichs gern zum Anfeuchten von Dichtungspapier, wo es dann die Rautiefen überbrückt.

Gruß
Hans
Anderl
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Beitrag von Anderl »

Threebond ist des Rätsels Lösung. Im Gegensatz zu Dirko ist das sogar Benzinfest.
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo Anderl,

"ThreeBond" ist eine Marke - Welches Produkt dieser Marke meinst Du?

- Matthias
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ich nehme entweder "Petec Uniplast blau" oder Loctite 5910.

Diese ganzen dauerelastischen Dichtmassen haben doch immer die selbe Basis und unterscheiden sich fast nicht. Da kann man eigentlich nichts falsch machen. Ist ja klar, dass da jeder sein Produkt mit Eigenschaften wie "einzigartig, herausragend ect." anpreist.
Anaerob ist halt immer so ne Sache mit dem Auseinandernehmen. Wenn man da mal ein Getriebegehäuse hat muss man ganz schön was veranstalten um die Teile zu trennen.

Gruß,

Bernd
Anderl
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Beitrag von Anderl »

kestrel401 hat geschrieben:Hallo Anderl,

"ThreeBond" ist eine Marke - Welches Produkt dieser Marke meinst Du?

- Matthias
Threebond 1215
http://www.threebond.co.uk/germant/Prod ... fault.aspx

EDIT: das Zeug wird z.B. von Honda und Ducati in Erstausrüstung und Wartungsbedarf verwendet.

noch ein EDIT: wegen dem Teroson oder anderen nicht aushärtenden Dichtḿassen wurde ich darauf hingewiesen, daß diese öfters mal, sofern zuviel aufgetragen wurde, die "Dichtmassenwürste" durchs Öl schwimmen lassen um dann die Ölkanäle zu verstopfen
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