Dichtungslack oder Sprühdichtung?

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Aber hat schon mal einer kontrolliert, ob die Zylinderbohrung winklig zur Dichtfläche steht...?
Ja, Heiner. Der Christian (Brummi) hat das mal gemacht und wenn ich mich recht erinnere, dann war das Ergebnis sehr ernüchternd. Leider finde ich den Beitrag gerade nicht.

Gruß Uwe
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

o,25mm nur honen? Das sind richtige Pfuscher, und rund wird das nicht.
Was ich allerdings festgestellt habe (nach dem planen oben gut zu sehen), dass sie teilweise nicht zentrisch gebohrt werden, die Bohrung ist aussermittig.
Ist nicht so schlimm am Anfang, aber dann wenns grösser wird.
Auch meine geplanten sind nur paaweise zu verwenden, ich klopf Buchstaben rein.
Mich ärgert dass ich da nicht früher draufgekommen bin.

Gruss Sigi
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

@Uwe: Das du mal was nicht findest... :shock:

http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?t=19172&start=0

Gruß Christian
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Heiner Jakob
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Beitrag von Heiner Jakob »

Zwischenzeitlich habe ich dieses Material verarbeitet:

http://www.innotec-online.de/index.php? ... 15&subID=4

Es handelt sich nicht um eine Sprühdichtung, was wir ja eigentlich suchen. Es schien mir dennoch einen Versuch wert.

Die Dose steht unter Druck, und beim Betätigen des Hebels tritt eine gut zu dosierende Raupe aus der Düse aus. Das Material ist Kautschuk-basiert und hitzebeständig bis 270 °C.

Ich habe die Masse an einer alten Originaldichtung für die 4L0 ausprobiert. Zuerst entfernte ich die Dichtungsreste mit einem Kleb- und Dichtstoffentferner auf Lösemittelbasis - eine Art Entlacker, so dass die Dichtung wieder metallisch blank war. Anschließend trug ich Easy Gasket sparsam beidseitig auf und legte die so beschichtete Dichtung zwischen zwei dicke Glasplatten. Dadurch verteilte sich die Dichtmasse gleichmäßig und dünn. Ich entnahm die Dichtung (Nitril-Handschuhe sind wirklich für fast alles gut...), indem ich sie nur an den Rändern anfasste, und entfernte mit einer Holzspatel (auch vom Doc bzw. seiner netten Assistentin) den Dichtungsmassenüberstand zu den Kühlkanälen und an den anderen Kanten. Man muss nicht hetzen. Die Kautschukmasse bleibt lange pastös und verarbeitungsfähig, zieht auch keine Haut. Der Rest ist Routine: Dichtung zwischen die gereinigten und mit Aceton entfetteten Dichtflächen legen, Zylinderkopf mit 24 Nm festziehen - fertig. Nach dem Warmlaufen war kein Nachziehen möglich. Die Dichtung hatte sich also nicht gesetzt.

Interessant: Easy Gasket entspricht in Farbe und Konsistenz der Originalbeschichtung, fühlt sich nach dem Trocknen genaus so elastisch an und riecht auch so. Ich vermute, Yamaha beschichtet auch mit Kautschuk.

Auf gar keinen Fall darf man Dichtmassen mit dem blanken Finger verstreichen. Hautfett verdirbt alles.

So, jetzt warte ich auf wärmere Temperaturen, um ein paar hundert Kilometer zu fahren. Entweder die Dichtung fliegt beim ersten Vollgasritt durch, oder sie hält dauerhaft.

Das Kupferspray von VHT habe ich mir ebenfalls besorgt. Nach Auskunft meines Autoteilehändlers funktioniert das Mittel hervorragend bei Zylinderkopfdichtungen von Automotoren. Speziell Motoren, die gerne "schwitzen" werden absolut dicht. Er hat einige Werkstattbesitzer als Kunden, die ihre Zylinderkopfdichtungen generell mit dem Mittel benetzen. Verarbeiten lässt sich das Spray ähnlich wie Zinkspray (Reinzink). Es handelt sich um eine Art Lack und ergibt nur einen dünnen Film. Ob sich gebrauchte LC-Dichtungen damit regenerieren lassen, muss ein Versuch zeigen. Ich werd´s probieren.

Im Grunde muss man die Dichtungen komplett in die drei Schichten zerlegen, jede Schicht für sich pikobello reinigen, alle Flächen beschichten und die Dichtung innerhalb von zwei Stunden montieren. Lohnt der Aufwand wirklich? Bei der 4L0 und bei der 4L1 habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen von Athena und Vesrah gemacht. Ich werde die genannten Zubehördichtungen auch weiterhin verwenden und mit dem VHT-Spray behandeln. Beim Banshee-Motor und bei der YPSE habe ich allerdings grundsätzlich neue Originaldichtungen von Yamaha verbaut, kann also zu Zubehördichtungen und regenerierten Dichtungen bei diesen Motoren überhaupt nichts sagen.

Die Banshee-Dichtung besteht übrigens nur aus einem einzigen dünnen, schwarz beschichteten, profilierten Stahlblech, und nicht aus drei Schichten. Damit gab es bei meinem Motor in all den Jahren nie Probleme.
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Ich hab die Stahlblech-Mehrlagen-Kopfdichtungen für die dicken Einzylinder immer zerlegt, gereinigt, und hauchdünn mit Zink- oder Aluspray eingenebelt. Geht super.
Dirko geht aber auch, wenn mans wirklich hauchdünn aufstreicht. Dann quillt auch nix in die Wasserkanäle.

Gruß
Hans
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Heiner Jakob
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Originaldichtung regenerieren

Beitrag von Heiner Jakob »

Die in meinem letzten Beitrag beschriebene Methode hat sich bisher bewährt. Der Motor ist 2000 Kilometer gelaufen, und die Kopfdichtung hält.

http://www.innotec-online.de/index.php? ... 15&subID=4
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Re: Originaldichtung regenerieren

Beitrag von RD Freak »

Heiner Jakob hat geschrieben:Die in meinem letzten Beitrag beschriebene Methode hat sich bisher bewährt. Der Motor ist 2000 Kilometer gelaufen, und die Kopfdichtung hält.

http://www.innotec-online.de/index.php? ... 15&subID=4

Habe ich doch geschrieben, das Zeug ist super gut, ich erzähl doch keinen Mist hier! :-)

Gruß RD Freak

......Aber ich ich meine für die Zylinderkopfdichtung besser nicht verwenden, zumindest nicht, wenn der Motor etwas von der Serie abweicht (ihr wißt was ich meine :-)

Ich habe es wie der Heiner auch als Dichtungsmaterial an der Kopfdichtung eingesetzt bei mir hat es 2 km gehalten....
Zuletzt geändert von RD Freak am So 28. Jul 2013, 22:50, insgesamt 2-mal geändert.
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MK
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Beitrag von MK »

Heiner Jakob hat geschrieben: Bei der 4L0 und bei der 4L1 habe ich bisher nur gute Erfahrungen mit Zylinderkopfdichtungen von Athena und Vesrah gemacht.
Bei der YPVS habe ich mit den beiden o.g. Marken genau die gegenteiligen Erfahrungen gemacht. (selbst & aus erster Hand)
An dem Motor kann ich nur dringend von Zubehör-Kopfdichtungen abraten.
Ciao
Martin
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Also ich habe die VHT Kupfer Sprühdichtung (siehe Link im ersten Beitrag) an meiner FZR an der Kopf- und Fussdichtung getestet.
Die Verarbeitung ist recht einfach. Dichtung hinlegen, besprühen und antrocknen lassen. Dann umdrehen und die Rückseite besprühen und auch antrocknen lassen.
Bisher gibt es keine Beanstandung.
Es handelte sich hier nicht um Original-Dichtungen, sondern um neue Zubehördichtungen.
Gruß Uwe
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Beitrag von MK »

Das kann gut sein.
Die Ausschussquote ist nicht 100% - bei dem einen oder anderen hält es also ;-)
Ciao
Martin
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Beitrag von RD Freak »

Holliheitzer hat geschrieben:Ja Sigi,

mit dem normalen Dupli-Lack wurde mein Kopfspacer endlich dicht :D . Jede Seite für sich fett eingesprüht und trocknen lassen.Bis dahin hatte ich alles ausprobiert,auch das HVT.
Das wurde alles weggeblasen bei voller Last und der Motor zog dann Kühlwasser,wurde heißer. Das aber beim dicken Umbau-Motor . Der hat eben andere Bedingungen, da sind auch die Kopfschrauben etwas fester angezogen :wink: .

Hai Holli,
das mit dem Dupli Lack habe ich auch probiert, nach 2km war die Speziallacklösung dabei sich in weißem Rauch aufzulösen, dem nachfolgengem Autofahrer hat das wohl nicht so gefallen, er hat aber trotzdem angehalten und wollte gleich helfen "den Brand" zu löschen... :D :D :D

Ich habe jetzt die Fußdichtungen komplett neu gemacht aus Elringpapier EWP 207 und ne originale Yamaha Kopfdichtung eingebaut mit 30Nm angezogen, jetzt ist alles dicht und das hoffentlich für länger...

LG


Es wäre mal schön zu wissen, was Yamaha für eine Schicht auf die origin. Kopfdichtungen draufsprüht. Ich wette mal, das das nicht besonderes ist. Wichtig ist auf jeden Fall, das sich das Dichtzeugs nur noch sehr schwer vom Träger löst. Jedenfalls dann, wenn es drauf ankommt. Und da ist Dirko oder ähnliche Mittel nicht immer hifreich.

Gruß Holli
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Beitrag von Kilroy »

Und?
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Beitrag von RD Freak »

Daß die Dupli-Color-Lack- behandelte Zylinderkopfdichtung wohl nicht bei jedem funktioniert!
(Einen Anwendungsfehler meinerseits halte ich für ausgeschlossen)

Gruß
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Beitrag von Kilroy »

Aha :!:
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo Freak, unbedingt 4x nachziehen, und das immer mit 35Nm, kalt warm sehr warm u heiss nach kurzer Fahrt, sonst wirds nix.

Gruss Sigi
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