mal was anderes

Hier könnt ihr alles loswerden, was sonst nirgendwohin passt, außer Anzeigen - die werden rigoros gelöscht!

Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)

Benutzeravatar
solo
Site Admin
Beiträge: 2487
Registriert: Mo 19. Nov 2001, 01:00
Wohnort: 82205 Geisenbrunn / STA

Beitrag von solo »

solo hat geschrieben:(...) Wer wirklich will und sich auch dafür einsetzt, kann es schaffen sein Geld zu verdienen. Auch in einer Zeit wie heute. (...)
Zweitaktfahrer hat geschrieben: Zudem nimmt die Anzahl derer, die es nie gelernt haben für sich selbst zu sorgen, stetig zu, ...
werden es diese Leute auch nie schaffen, auf 'eigenen Beinen' zu stehen...
Genau das ist es. Von diesen Millionen schlechtbezahlter "Sklaven", die teilweise sogar noch Hartz4 benötigen damit sie nicht verhungern müssen, werden nur die wenigsten versuchen aus diesem System auszubrechen. Die einen, weil sie zu bequem sind und lieber dumm herum blöken als etwas dagegen zu unternehmen und die anderen, weil sie nicht die Fähigkeit haben ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Diejenigen wenigen aber, die den Schritt wagen aus diesem System auszubrechen und auch wirklich hart dafür kämpfen etwas für sich zu erreichen, haben nach wie vor eine reelle Chance dies auch zu schaffen. Gerade auch aus dem Grund, weil es nicht viele von ihnen gibt.


Es ist ein harter, steiniger Weg. Ein Ausstieg aus diesem Sklavensystem gleicht einer Revolution. Von Anfang an wirst Du immer auf Wiederstand stoßen, sei es durch Handwerkskammern, Berufsgenossenschaften, dem Meisterbriefzwang, irgendwelchen unsinnigen Gesetzten oder Behörden die Dir das Wasser abgraben wollen.

Aber es kann sich lohnen. Wenn ich meinen Bekannten und Freundeskreis betrachte haben sie es alle geschafft und wenn ich ganz ehrlich bin, sogar um einiges besser als ich....

Als ich vor 10 Jahren vor der Entscheidung stand, als Hilfstrottel für ein paar Märker Tüten zu falten oder mich selbständig zu machen, habe ich mich gefragt, was ich denn zu verlieren hätte.

Den Sklavenjob zum Hungerlohn oder die Stütze vom Amt kann man immer noch bekommen wenn man es nicht geschafft hat. Aber man hat es dann wenigstens versucht.

Gruß,
Solo
Bild
4L1 `80
und viele Baustellen

I'm just sitting here watching the wheels go round and round, I really love to watch them roll
m.eckert77
Beiträge: 2044
Registriert: Fr 30. Mai 2008, 11:59
Wohnort: Schaffhausen
Kontaktdaten:
Switzerland

Beitrag von m.eckert77 »

Ganz Deiner Meinung Solo, gut daß es noch Andere gibt die nicht nur mit Verschwörungstheorien der Lobbyisten und staatlich angestrebtem Jobgenozid kommen.

Selbstverständlich wird es nie ohne Arbeitslosigkeit gehen und das deutsche Volk ist sowieso seit Äonen permanent über die Obrigkeit verstimmt.
Früher war der Kaiser scheiße, dann Dolfbert und nun die Demokratie - folglich muß der Kaiser wieder her :-D

Spaß beiseite, meiner bescheidenen Meinung nach sind die Voraussetzungen nicht besonders rosig aber mit der nötigen, teilweise recht schmerzhaften Veränderungsbereitschaft lässt sich noch immer was drehen.

Hatte gestern wieder paar Elektriker auf einer Anlage, die irgendwo aus Brandenburg oder sonstwo aus Westpolen kommen. Die arbeiten Temporär in der Schweiz in einem 16 Tage in der Schweiz und dann für 5 Tage nach Hause Rhytmus. Bestimmt nicht ein Traumjob, aber nach deren Aussage immer noch besser als zuhause Hartz4 zu spielen. Und für deutsche Relationen verdienen sie auch vernünftig.

Gruß Michael
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
Benutzeravatar
Goldbroiler
Beiträge: 435
Registriert: Mo 30. Jun 2008, 18:36
Wohnort: Rastatt

Beitrag von Goldbroiler »

solo hat geschrieben:
Es ist ein harter, steiniger Weg. Ein Ausstieg aus diesem Sklavensystem gleicht einer Revolution. Von Anfang an wirst Du immer auf Wiederstand stoßen, sei es durch Handwerkskammern, Berufsgenossenschaften, dem Meisterbriefzwang, irgendwelchen unsinnigen Gesetzten oder Behörden die Dir das Wasser abgraben wollen.


Gruß,
Solo
Klar, ein riesiger Haufen Bürokratie erschwert alles nur unnötig, genauso wie die vielen (schwer zu durschauenden) Steuergesetze.

Nur ist der Meisterbriefzwang meiner Meinung nach nicht unnötig-im Gegenteil: die Regeln gehören verschärft.
Wenn ich mir die KFZ-Branche so ansehe, dann rollen sich mir die Fußnägel, wie da manche ausgelernten KFZ-Gesellen auf Kundenfahrzeuge losgelassen werden.
Ich bin ja so froh, daß ich mein Auto (aufgrund der technischen Überschaubarkeit) nicht in die Werkstatt bringen muss.
Und viele Meister pfuschen doch selbst noch rum-auch an der Bremse.
Meiner Meinung nach ist der Meisterzwang das sog. Netz der Manege.
Ist ja schon genug, daß einige Autoschieber(Gebrauchtwagenhändler) auch Reparaturen durchführen, ohne Rechnung, und das alles ohne entsprechende Ausbildung und Erlaubnis.
Ich mag böse sein, doch ich fühle mich guuut...
Benutzeravatar
solo
Site Admin
Beiträge: 2487
Registriert: Mo 19. Nov 2001, 01:00
Wohnort: 82205 Geisenbrunn / STA

Beitrag von solo »

Wenn wir jetzt über sicherheitsrelevante Sachen sprechen magst Du natürlich Recht haben.

Ich mag auch nicht neben einem Atomkraftwerk wohnen das ein ungelernter Bäckereihelfer gebaut hat.

Da gibt es aber noch genug andere Fälle, bei denen man sich wirklich ans Hirn langen kann und die mir z.B. die Arbeit extrem erschweren und mich teilweise sogar fast schon in den Knast bringen könnten.

Beispiel 1: Kunde ruft an und will, dass ich in seinem Garten ein paar Wegplatten auswechsle, weil die alten gebrochen sind. Darf ich nicht machen, weil ich keinen Meisterbrief habe. Mache ich es doch und werde dabei erwischt, werde ich (obwohl es eine ordentliche Rechnung gibt) als Schwarzarbeiter angezeigt. = Geldstrafe beim 1. Fall bis zur Gefängnisstrafe im Wiederholungsfall.

Beispiel 2: Kunde ruft an, ich soll seinen Rasen mähen und vielleicht noch ein paar Blumen pflanzen. Während meiner Arbeit bei ihm fällt dem Kunden ein, er hat da noch ein paar Wegplatten zum erneuern.....

....und dann darf ich die Arbeit ganz legal ausführen, ohne das mir etwas passiert. Logisch oder?

Ich könnte da jetzt noch viele Beispiele bringen, von Trockenbauwänden, die auch noch einen Farbanstrich benötigen, bis zu einer windigen Fußbodenleiste aus Holz, die ich nicht absägen darf, nur weil ich nicht tausende Euros bei der Schreinerinnung bezahlt habe, um einen Meisterbrief zu bekommen.

Das schärfst aber ist, dass diese Scheiße nur für deutsche Firmen gilt. Wenn z.B. eine polnische Firma in Deutschland arbeitet, tritt das EU-Gesetz in Kraft, in dem es diese Beschränkungen nicht gibt.

Soviel zum Meisterzwang in Deutschland

Gruß,
Solo
Bild
4L1 `80
und viele Baustellen

I'm just sitting here watching the wheels go round and round, I really love to watch them roll
Benutzeravatar
Zweitaktfahrer
Beiträge: 716
Registriert: Do 3. Jul 2003, 01:00
Wohnort: D > CH
Kontaktdaten:

Beitrag von Zweitaktfahrer »

Bin gestern im Offroadforum über diesen Link estolpert:
Was ich davon halten soll, weis ich noch nicht so ganz, aber es scheint mir nicht an den Haaren herbei gezogen...
Ach ja, sind 9 Teile und dauert insgesamt 1:30h die sich, finde ich, lohnen.
Es Grüessli
Uli

http://www.monetative.de/
Antworten