Dichtring Bremssattel 1WW

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Hans K.
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Dichtring Bremssattel 1WW

Beitrag von Hans K. »

Hallo,

bin gerade dabei die kompletten Bremssättel meiner 1WW zu überholen. Dazu habe ich mir einen neuen Reparatursatz original von Yahama incl. Bremskolben und Dichtungen besorgt. Nur fehlen da die beiden kleinen Flachdichtungen welche die beiden Bremssattelhälften gegeneinander abdichten (Flachdichtung 7x12x2 mm).
Desweiteren habe ich mir noch einen Dichtsatz von Tourmax für beide vorderen Bremssättel besorgt. Auch hier waren die kleinen Flachdichtungen nicht mit dabei. Diese Dichtungen sind auch in der Stückliste von Yamaha nicht zu finden.
Woher bekomme ich nur diese Dichtungen? Brauche insgesamt 6 Stück davon (bei 3 Sättel). Die alten Dichtungen sind über 22 Jahre alt und die möchte ich nur im absoluten Notfall wieder einsetzen.

Gruß, Hans
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich meine mein Yamaha-Händler hätte mir mal gesagt, dass es die Dichtungen zwischen den Bremssattelhälften nicht einzeln zu kaufen gibt. Ich hatte da mal wegen der FZR-Sättel gefragt. Keine Ahnung was die sich dabei gedacht haben.

Sind das Papierdichtungen? Bei mir waren das O-Ringe und die konnte ich weiterverwenden.
Bei Papierdichtungen könntest Du Dir die selber zuschneiden.

Gruß Uwe
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Hans K.
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Beitrag von Hans K. »

Hallo Uwe,
danke für die rasche Antwort.
Ist ja nicht zu fassen, daß man die Dichtung nicht einzeln bekommt. Bei den Dichtungen handelt es sich um Flachdichtungen. Innendurchmesser: 7mm, Außendurchmesser 12mm und 2mm dick. Dürfte das gleiche Material sein wie die Dichtungen der Bremskolben. Wahrscheinlich NBR70 oder NBR80. Papierdichtung geht gar nicht, da hier der volle Öldruck der Bremse anliegt. Wenn da was undicht wird, dann verlierst du schlagartig die Bremse. Da muß das Material 100% zuverlässig sein und die Bremsflüsigkeit vertragen.
Entweder verwende ich die alten original Dichtungen oder ich versuche mir selber was aus Universaldichtungsplatten zu schneiden. Es gibt Dichtungsplatten aus NBR mit 2mm Dicke.

Gruß, Hans
Flory
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Beitrag von Flory »

Es hat schon seinen Grund warum es die Dichtungen nicht zu kaufen gibt. Wirst du auch nicht für die Bremssättel deutscher Hersteller wie ATE bekommen, da das Reparieren der Sättel nur durch sie erfolgen darf. Die Dichtungen sind das kleinere Problem, denn auch die Schrauben wirst du nicht bekommen. Es handelt sich dabei um so genannte Dehnschrauben, die nur einmal verwendet werden dürfen. Auch das Anzugsdrehmoment wirst du sicherlich nicht kennen.? ATE repariert auch nur alte Bremssättel wenn neue Schrauben noch verfügbar sind (Oldtimer).

Gruß Flory
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Flory hat recht was die schrauben betrifft...daß die hersteller solche hindernisse in sachen lieferbarkeit errichten passiert doch nur um die kunden maximal zu schröpfen...auf die art verkaufen die doch den einen oder anderen kompletten neuen sattel statt nur ein paar schrauben und gummis...
Hans K.
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Beitrag von Hans K. »

@Flory
Es gibt tatsächlich laut Ersatzteileliste auch keine Schrauben :x Ich frage mich nur wie man bei dieser Konstruktion die Kolben tauschen soll ohne den Sattel zu zerlegen. Ist zwar theoretisch möglich indem man zuerst den einen Kolben tauscht und dann den anderen. Man muß ja die Dinger hydraulisch rauspressen. Aber wie soll man die vergrisgnaddelten Nuten anständig sauber bekommen?
Meiner Meinung nach kann man die Schrauben nochmals verwenden. Es gibt Dehnschrauben, welche immer nur im elastischen Bereich verwendet werden, diese können mehrmals verwendet werden. So wie die Schraube aussieht wird die nicht bis in den plastischen Bereich vorgespannt. Dafür ist der Schaft viel zu dick und zu kurz. Ich werde die Bremszangen im Schraubstock vorspannen und die Schrauben mit Loctite festziehen. Da löst sich nichts mehr. Das Drehmoment muß ich mir noch ermitteln.

Gruß, Hans
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

@Hans
S.o. das ist nicht erwünscht ...du sollst gefälligst einen neuen kaufen...;-)...
zu den dehnschrauben....ich habe mom kein originales whb zur hand...aber ich bin mir ziemlich sicher daß meine erinnerung mich nicht trügt vonwegen man soll die schrauben nur 1mal benutzen...

Gruß Richard
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Jo Holli. Das sind die Ringe.
Gruß Uwe
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Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Leute,
ihr braucht nur nach Vitonringen suchen.Die sind beständig gegen Bremsflüssigkeit und bekommt ihr für kleines Geld in allen Maßen auch in Deutschland. 8)
Gruß,
Lux-RD.
Hans K.
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Beitrag von Hans K. »

@Holliheitzer
Ja, genau. Das sind die Dichtungen.

@Lux-RD
Nach Viton Ringe hab ich auch schon Ausschau gehalten. Das Problem ist aber, daß ich flache Dichtungen benötige und keine O-Ringe. Dises komische Maß habe ich als Flachdichtung noch nicht gefunden.

Habe auch noch was recherchiert. In der PKW Oltimer Szene hauhen sich die Leute die Köpfe ein, ob man Bremssattel trennen soll oder nicht. Normalerweise soll man es nicht tun, da die Schrauben nach einem bestimmten Verfahren angezogen werden und auch nur einmal verwendet werden sollten. Wie die Schrauben angezogen werden und was das für Schrauben sind, scheint einer der großen Geheimnisse des Universums zu sein, denn weder Motorradhersteller noch Bremsenhersteller und Instandsetzer rücken mit dieser Info raus.
In einem Oltimer Forum habe ich gelsesen, das man die Bremssattel-Hälften erst vorspannen (Schraubstock) und dann erst die Schrauben in 2 Stufen festziehen soll. Dabei nehmen manche Leute wieder die original Schrauben und andere sagen daß man auch neue 10.9 - ner Schrauben verwenden kann. Drehmoment schauen die Leute in den Tabellen der Schrauben nach. Alle warnen davor eine Bremse komplett zu zerlegen aber um die Ohren geflogen scheint den Leuten noch keine restauriete Bremse zu sein.
Eigentlich wollte ich keine Doktorarbeit schreiben sondern nur die Bremsen überholen :)

Gruß, Hans
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Hallo Hans,

ich befürchte da einige Wichtigtuer, denn wenn keiner was sagen will wie man es macht,weis es vielleicht auch keiner so richtig :!: :?:
Ich habe auch schon immer meine Bremsen selbst überholt und gottseidank diesen "Stöns" bisher überlesen.
Dehnschrauben im Bremssattel.....aha. Da habe ich auch noch die alten drin,wenn die vom Kopf her nicht vermurkst waren.

Man soll ja auch kein 5.0 in die Leitungen bzw. Bremsen füllen, machen trotzdem viele,auch in gebrauchte Leitungen. Geht alles und das alles ist kein Hokuspokus.

Eventuell sehen andere Hersteller das auch ganz entspannt,nicht nur Yamaha hat diese 2 Dichtungen im Bremssattel.


Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Habe vor Jahren auch schon meinen Bremsattel zerlegt und einfach wieder zusammengebaut. Zudem habe ich damals die verrosteten Kolben einfach nur abgeläppt. Hat immer gehalten.

Dehnschrauben kann man sich kaufen/machen lassen. Ob sich das dann lohnt steht auf einem anderen Blatt. An meinen Brembos sind normale 12.9er verbaut.

Gruß,

Bernd
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

http://www.gueldner.com/dehnschrauben.html

PS.
was ich bisher zum thema sagte waren die mir als exprofi bekannten vorschriften...
....für mich und auch freunde und bekannte nach deutlichem hinweis vorher auf diese reparaturanweisungen hab ich schon einige sättel wie Bernd repariert...;-)... das hat bisher immer gehalten...
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dubbio
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Beitrag von dubbio »

Döllinger hat geschrieben:An meinen Brembos sind normale 12.9er verbaut
haha, der is gut !! - normale 12.9er 8)

soweit ich weiß, gibt es die nur in schwarz, d.h. ohne korrosionsresistente Beschichtung.

Bei meinen Brembos an der Duc wollte ich 10.9er nehmen, habe im schraubenhandel aber keine mit flachkopf (wie original) gefunden.
also sind jetzt wieder 8.8er drin. - bremst auch.

dehnschrauben sind original bei 1ww sätteln nicht verbaut.
würde man am dünnen schaft (ca. 0,9 x kernmaß) erkennen.
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