Hallo Leute,
mittlerweile sind meine Finger wieder aufgetaut und ich kann euch ein paar Zeilen schreiben.
Es war zwar recht kalt (+4 Grad morgens) aber die Piste war durchgehend trocken.
Dank Jörg´s Tip bin ich schon am späten Samstag Nachmittg zur technischen
Abnahme gefahren und danach wieder nach Hause. Das Bett zuhause ist bei den Temperaturen immer noch das beste.
Die ersten Trainingsläufe waren bereits um 8:30 und da musste ausgerechnet ich dabei sein. Das war mir definitiv zu früh am Tag.
Wärend der Trainingsläufe gab es bereits die ersten Stürze obwohl es alle sehr ruhig angingen. Da ist viel wertvolles Material verformt worden.
Die RD lief wie immer sehr gut und die Bedüsung "der 26er Mikunis", passte dank "Europa Düsenstatz" ohne Korrekturen.
Der RD500 Kühler war bei diesen Temperaturen mit seiner Aufgabe unterfordert.
Ein Thermostat wäre hier angebracht gewesen. Die Temperatur ging nicht über 50 Grad.
Die RD hatte im Winter noch einige Änderungen erfahren wie gerade verzahnter
Antrieb, abgeänderter DN-Auspuff, elektrische Verdrahtung, neue zweikolben Bremszangen und etc. Man denkt es ist alles im Lot aber nix da.
Während des Trainings wurde es ab der zweiten Runde von hinten immer lauter.
Ein kurzer Blick auf die Enddämpfer lösten das Rätsel. Alle drei Schrauben hatten sich vom Dämpferflansch verabschiedet.
Die Steilheit der Bolzen und deren Gewinde, verhinderten den endültigen Abwurf. Also rein gefahren bzw. den Weg zurück gesucht.
Das geht nur über die verschlungenen Rettungswege. Oh Mann war das eine Irrfahrt.
Ein paar Schilder wären hier nicht verkehrt. Neue selbstsichernde Muttern auf die Dämpfer und in Zukunft wird da ein Sicherungsdraht durchgezogen.
Das weitere Training hab ich ausfallen lassen. Um 11:20 war dann der erste Wertungslauf angesagt.
Der Jörg hat mich mehrfach bekniet es ruhig angehen zu lassen. Naja hatte ich sowieso vor gehabt. Erst mal schauen was so geht.
Alle in die Startaufstellung, ich in Startreihe 14, also fast letzter.
Ganz vorne waren die fetten Boldor´s mit ihren getunten Motoren und das war auch gut so.
Um mich herum mir noch einige RD´s und TZ. Dann erschien eine Anzeige "noch 30 Sekunden bis Start". Die qualmenden Zweitakter vor mir vernebeln die Sicht.
Als die Meute losfuhr bin ich einfach hinterher.
Die enge Kehre nach Start Ziel hatte ich noch aus 2012 in schlechter Erinnerung und zack da lag auch schon der erste auf der Nase.
Schön aufrecht sitzend das Möppi herumgetragen und mit viel Gefühl ans Gas.
So eine RD kann sehr giftig sein. Die Reifen fühlten sich aber gut an und liefen schön weich ab. Das Federung war durch die kälte angenehm straff geworden.
Passt so viel besser hab ich noch gedacht.
Mein Ziel war für diesen Tag, Hauptsache oben bleiben. Die erste Runde lief auch ganz gut, dann in der zweiten fuhr ich durch ein Trümmerfeld.
Rechts und links lagen die Mopeds im Kies, Verteilt auf 100m Streckelänge.
Da hatte es richtig gescheppert im Karton. Das erste Lauf wurde dann sofort abgebrochen. Das war´s dann erstmal für heute, dachte ich mir.
Im Fahrerlager meinten einige es hätte zuviel Öl auf der Strecke gegeben, veruchsacht vom vorangegengenen ADAC-Cup. Bedingt durch das knappe Zeitbudget,
wird es wohl keine Wiederholung meines Lauf´s geben. Schön dachte ich mir, kannste dich für zwei Stunden auf´s Ohr legen. So sollte es aber nicht kommen.
Die Helfer vom MSC-Porz konnten auf Nachfrage keine Antwort über den weiteren Ablauf geben.
Die piepsige Stimme aus dem Lautspreche wurde gnadenlos von den fahrenden Einzylindern übertönt.
Irgendwann sagte der Jörg zu mir, du Willi schau mal deine Klasse stellt sich zum Start auf.
Jetzt war leichte Panik angesagt!!! Die lassen den ersten Lauf nochmals starten.
Jörg packte mit an, schnell die Reifenwämer runter, Schutzblech angeschraubt, noch die Cam´s angebracht, Helm auf und ab. Puh alles noch rechtzeitig geschafft.
Die Orga war einfach schei... was das angeht.
Eine elektrische Anzeigentafel zentral angebracht, die anzeigt wer und wann als nächstes startet. Das wäre mein Vorschlag für die Zukunft.
Die Startaufstellung ist allerdings sehr gut organisiert. Helfer stehen vor den Schildern und winken einen heran. Guter Job!!!!
Dann winkte die Fahne und ab durch die Menge. Vorderrad steigt in den Himmel, scheisse geh wieder runter. Ein Gewussel und Geknubbel vor der ersten Kurve.
Hoffentlich haben die anderen hinter dir auch so gute Bremsen....... Maschine umgelegt und schnell weg aus dem Gewussel. Reifen sind ja "noch" schön warm also hab mal Vertrauen.
Die erste Runde läuft gar nicht so schlecht. Die neue Bremse geht ordentlich zur Sache und lässt das Heck tänzeln. Nach dem Gespräch mit Manni69, bremse ich zum ersten Mal auch mit der
Fussbremse mit. Mein Vertrauen zu Reifen und Strecke ist immer noch gering aber es wird besser. Dann mit wesentlich mehr Speed durch die Kurven und gaaanz sachte das Gas aufziehen.
Ja geht doch was und jetzt versuchen schön gleichmässig zu fahren. In der zweiten Kurve nach Start/Ziel, wurde die Gleichmässigkeit mit einem metallischen Kratzen abrupt beendet.
In voller Schräglage verlor ich die Haftung am Hinterrad oder sogar an beiden Rädern gleichzeitig. Das passierte so plötzlich das mir eine genaue Analyse schwer fällt.
Ich habe ein Filmchen davon gedreht und muss die Videoaufnahme erstmal auswerten. Sehr hilfreiches Werkzeug übrigens dafür. Dank anatomischer Polster hab ich nix abgekriegt, die RD
dafür um so mehr. War aber trotzdem ein harmloserer Rutscher, mehr nicht. Das weitere Fahren war damit allerdings erledigt.
Bis auf die scheiss Kälte war der Tag eigentlich ganz OK und ich habe viel Erfahrung gewonnen. Es waren auch viele bekannte Gesichter zu Besuch und die Gespräche machten viel Freude.
Jetzt heisst es Mund abputzen, neue Teile dran und am 13.Mai wird wieder in Mettet angegast. Zusammen mit den Holländern und immer mehr RD´lern aus meinem Umfeld.
Bilder folgen noch.
Gruss Willi