Schaltwelle neu lagern 4L0

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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werner65
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Schaltwelle neu lagern 4L0

Beitrag von werner65 »

Hallo!
Bein ausbau der Schaltwelle habe ich bemerkt das die Schaltwellenlagerung in Getriebegehäuse auf der Schalthebelseite ziemlich ausgeleiert ist.
Deshalb möchte ich hier eine Buchse einsetzen dabei hätte ich an diese gedacht http://www.cncshop.at/index.php?k=173
das sind Sinterbrozebuchsen.
Die Schaltwelle hat 11,9mm Buchse hat innen 12mm also 0,1mm Spiel, ist das zu viel?
Kann man die nehmen oder spricht was dagegen?
Ist 1mm Buchsenwandstärke ausreichend oder sollte ich lieber eine dickere nehmen?
Das Gehäuseloch will ich mit einer verstellbaren Handreibaheeibahle aufreiben bis die Buchse passt.
Wieviel Untermaß sollte das Loch haben um die Buchse einpressen zu können in der Beschreibung steht etwas von H7 (was bedeutet das genau)
Habe Angst das das Gehäuse schaden nimmt wenn das Loch zu klein ist!
Oder sollte ich es lieber etwas größer machen und die Buchse einkleben?
In den Seitendeckel da wo die Welle herauskommt will ich auch so eine Buchse einsetzen.

Mfg
Werner65
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Lies dir mal die Wiki-Seite über Passungen durch. Danach sollte zumindest diese Frage beantwortet sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Passung

Und hier hast du noch eine Tabelle für die Toleranzen.
http://nto-online.de/Neuigkeiten/neuigkeiten.html

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
phoenix
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Beitrag von phoenix »

ich finde die Frage und Antwort sehr interessant, weil zwei Motoren mit dem Problem habe und bis jetzt nichts geeignetes fand.

Gruß phoenix
Martin B.Bj.41
<BR>4L0 Bj.81 verkauft
thorstenitz
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Beitrag von thorstenitz »

Hallo,

der Einbau der Gleitlagerbuchsen ist grundsätzlich eine gute Idee.

Bei der Gehäuselagerung mag das mit dem Aufreiben per Handreibahle noch funktionieren, beim Gehäusedeckel wird es problematisch.
Meist ist hier das "Lager", also eigentlich nur das Loch im Deckel soweit außermittig verschlissen, dass die gesamt 3 Lager der Schaltstange am Ende -nach Einbau der beiden Buchsen- nicht mehr in einer Flucht liegen und die Schaltwelle klemmt, wenn man es denn überhaupt zusammengebaut bekommt.
Um das zu vermeiden, habe ich das Loch im Deckel zunächst wieder zentrisch herstellen lassen. Die Fräsmaschine wurde dabei nach dem (nicht verschlissenen) Sitz des kleinen Dichtrings im Deckel ausgerichtet. Dann wurde in die neue zentrische Bohrung eine Buchse eingepresst. Funktioniert wunderbar.

Gruß Thorsten
phoenix
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Beitrag von phoenix »

thorstenitz hat geschrieben:Hallo,

der Einbau der Gleitlagerbuchsen ist grundsätzlich eine gute Idee.

Bei der Gehäuselagerung mag das mit dem Aufreiben per Handreibahle noch funktionieren, beim Gehäusedeckel wird es problematisch.
Meist ist hier das "Lager", also eigentlich nur das Loch im Deckel soweit außermittig verschlissen, dass die gesamt 3 Lager der Schaltstange am Ende -nach Einbau der beiden Buchsen- nicht mehr in einer Flucht liegen und die Schaltwelle klemmt, wenn man es denn überhaupt zusammengebaut bekommt.
Um das zu vermeiden, habe ich das Loch im Deckel zunächst wieder zentrisch herstellen lassen. Die Fräsmaschine wurde dabei nach dem (nicht verschlissenen) Sitz des kleinen Dichtrings im Deckel ausgerichtet. Dann wurde in die neue zentrische Bohrung eine Buchse eingepresst. Funktioniert wunderbar.

Gruß Thorsten
ja, wenn man solche Möglichkeiten hat, dann kann man vieles machen.

Gruß phoenix
Martin B.Bj.41
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Die Sache ist doch die: Was du machen kannst richtet sich in erster Linie nach deinen Möglichkeiten!!!
0,1mm Spiel ist natürlich Mist! Ist original schon so und deswegen werden hier auch besonders gerne die Lippendichtringe undicht. Weil bei jedem Schaltvorgang der Dichtring das Spiel ja ausgleichen bzw. abdichten muss. Sowas mögen diese Ringe aber nicht so gerne. Folglich quitieren sie relativ schnell ihren Dienst.
Kaufst du dir nun eine Lagerbuchse ist der Lagerwerkstoff zwar besser als original(Stahlbuchse), aber das Spiel bleibt!
Beim aufreiben des Gehäuses ist natürlich Präzision gefordert! Reibst du nur ein paar hundertstel schief, klemmt deine Schaltstange. Klemmt sie nicht, hast du aber sicherlich kein vernünftiges Tragbild in deinen Lagerstellen. Sprich: Die Schaltstange läuft nur auf den Kanten der Lagerbuchse. Was meinst du wie lange das hält?
Hat dazu deine Lagerbuchse noch einen härteren Werkstoff als die Schaltstange wird relativ schnell deine Schaltstange einlaufen. Das wars dann... :?
Die Schaltstange selber ist butterweich!

Selbst mit einer guten Fräsmaschine bedarf es schon einiger Erfahrung die einzelnen Lagerstellen wirklich fluchtend zu bekommen.
Ist das Gehäuse erst einmal vermurkst, ist es Schrott! (oder du fängst an zu schweißen ...etc)
Beim einpressen solltest du auch beachten, dass, je nach gewählter Passung, das Loch der Buchse kleiner wird!
Das "perfekte" Spiel zwischen Schaltstange und Lagerbuchse richtet sich auch nach der vorhandenen Rauhtiefe der Lagerstellen und ist somit nicht pauschal zu beantworten.
Die Schaltstange selber ist meist an der Stelle wo sie gelagert ist eh schon eingelaufen. Folglich ist sie dort am kleinsten. Somit kannst du kaum ein Spiel von ca 0,01mm wählen, da du die Schaltstange dann nicht mehr durchs Gehäuse schieben kannst. (Sie ist ja ganz vorne und überall sonst, etwas dicker)

Ich selber habe meine Schaltstange nachgearbeitet und passende Lagerbuchsen gedreht, diese eingepresst und fertig. Meine Schaltstange läuft nun ohne merkliches Spiel! Nachzulesen bei "Brummis Motor".

Möchtest du neue Lagerbuchsen einpressen, must du viel genauer arbeiten, als würdest du kleben! Auch wenn die "aufgeriebenen" Lagerstellen nicht ganz fluchten, kannst du mit einer "Wurfpassung" und genügend Klebespalt die Schaltstange einführen und dann die Lagerbuchsen einkleben. Das gleicht zumindest kleine Fluchtfehler aus.

Ansonsten würde ich dir abraten so ein Risiko einzugehen. Ich kenne deine Möglichkeiten nicht, aber ohne vernünftiges Werkzeug(Maschinen),- lass es lieber...

Gruß Christian
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werner65
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Beitrag von werner65 »

Hallo!

Ich würde eine neue Schaltwelle einbauen,ich habe zugang zu einer Fräsmaschiene ist allerdings so ein China Teil weis nicht wie genau man damit arbeiten kann. Ich hatte geplant die Handreibahle in die Fräsmaschine
einzuspannen und dann die Spindel per Hand zu drehen das Gehäuse würde sich plan auf den Tisch legen und einspannen,wenn allerdings die Schaltwellenbohrungen nicht senkrecht zu der Dichtfäche des Gehäuses sind
dann wirds problematisch ausserdem befürchte ich das das Schaltwellen Lager etwas oval ausgemergelt ist und es so nicht leicht wird das zentrisch
auszureiben! Stahlbuchse habe ich im Gehäuse keine ist alles Alu nur im Seitendeckel ist eine Stahlbuchse.
Werde mir das ganze nochmal genau anschauen und dann entscheiden ob ich es Riskiere!
Kleber hätte ich Loctite 648 Fügen Welle Narbe.Hält so eine Klebung huntertprozenig ich meine wegen eventueller verschiedener Wärmeausdehnung von Alu und Bronze?

Mfg
Werner 65
werner65
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Beitrag von werner65 »

Hallo!

Da ist mir nochwas eingefallen, währe vielleicht eine Kunstoffbuchse sinnvoller würde die Schaltwelle schonen ist halt die Frage wielange sowas hält? Kleben wird da sicher auch probematisch!

Mfg
Werner65
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo Werner!
werner65 hat geschrieben:Ich würde eine neue Schaltwelle einbauen
Bestimmt schon mal besser als eine alte.
werner65 hat geschrieben:ich habe zugang zu einer Fräsmaschiene ist allerdings so ein China Teil weis nicht wie genau man damit arbeiten kann.
Das weiß ich auch nicht. Liegt aber meistens am Bediener!
werner65 hat geschrieben: das Gehäuse würde sich plan auf den Tisch legen und einspannen,wenn allerdings die Schaltwellenbohrungen nicht senkrecht zu der Dichtfäche des Gehäuses sind
dann wirds problematisch?
Bei meinem Gehäuse war die Schaltwellenbohrung nicht senkrecht zur Auflagefläche!
Kannst du das prüfen? Hast du vor von einer Seite, oder von 2 Seiten zu bearbeiten?
Besser ist es natürlich sowas in einer Spannung zu fertigen! Dann sind die einzelnen Lagerstellen zumindest fluchtend.
werner65 hat geschrieben: ausserdem befürchte ich das das Schaltwellen Lager etwas oval ausgemergelt ist und es so nicht leicht wird das zentrisch
auszureiben!
Dann brauchst du exakte Maße von einem Gehäuse, welches nicht ausgenuddelt ist. Andernfalls stimmt die Position der Bohrung nicht mehr und könnte, je nach Ausmaß, zu Problemen führen.
werner65 hat geschrieben: Stahlbuchse habe ich im Gehäuse keine ist alles Alu
:shock: So so...
werner65 hat geschrieben:Werde mir das ganze nochmal genau anschauen und dann entscheiden ob ich es Riskiere!
Gute Idee! :wink:
werner65 hat geschrieben:Kleber hätte ich Loctite 648 Fügen Welle Narbe.Hält so eine Klebung huntertprozenig ich meine wegen eventueller verschiedener Wärmeausdehnung von Alu und Bronze?
Ich hoffe! Gemacht habe ich das bisher nicht. Ich habe dir ja schon geschrieben wie ich es gemacht habe...

Gruß Christian
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werner65
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Beitrag von werner65 »

Hallo!
Habe mir das ganze nochmal angeschaut,
Ich werde das mit dem Gehäuse lassen und dafür für eine ordendliche Lagerung im Seitendeckel sorgen !
Und erstmal schauen wie das ganze dann funktioniert, wenn ich den Simmering im Gehäuse dann alle 5000Km oder so wechseln muss ist das eigentlich auch nicht so schlimm!
Das mit dem Gehäuse kann ich immer noch machen wenns überhaupt nicht funktioniert !
Danke für die Antworten!

Mfg
Werner 65
RD Freak
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Beitrag von RD Freak »

Hallo,

also ich mach das bei allen meinen Motorrädern mit ausspindeln des Deckels und setze ein geschlossenes Kugellager mit Dauerfettschmierung ein oder wenn das nicht möglich ist eben ein Frästeil mit Kugellager das ich so platziere, daß die Schaltwelle möglichst weit außen am Schalthebel gestützt ist (am größten Hebelarm). Man kann mit so einem Umbau seidenweich schalten(vorausgesetzt Kupplung etc. sind i.O.)

Klar man muß auch die Möglichkeit haben, ,Fräsmaschine etc.... aber mit so einer Optimierung schaltet man einfach perfekt.

Gruß
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dubbio
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Beitrag von dubbio »

hab meine 4L0 schaltwelle an der schweißnaht abgetrennt und durch silberstahl (stangenmaterial, meterware, werkzeugstahl, lufthärter, gibt es in 0,25 schritten oberfläche geschliffen) ersetzt.
wie hier schon erwähnt wurde, hat die original welle untermaß wackelt und in der folge arbeitet sich der simmering tief ein.
silberstahl in 12,00 mm entspr. abgelängt und im bereich wo der simmering läuft mit flamme erwärmt und mit pressluft abgekühlt / gehärtet (das ganze rotierend in der bohrmaschine oder drehbank damit gelichmässiger usw.). oberfläche anschl. sauber polieren.

das ding auf der rechten seite wieder anschweissen, die lagerstelle ggf. etwas aufreiben / schmirgeln.
dasselbe im deckel. bei mir ist da eine buchse. klemmstück des gestänges auf 12mm aufbohren.
zur sicherheit eine 12.9 klemmschraube rein, da keine verzahnung mehr und ordentlich anziehen.
rutscht nicht und lässt sich stufenlos einstellen. Smile - und hält schon viele jahre dadurch, daß die welle nun satt im gehäuse sitzt,
noch nichtmal rost da mein schätzchen untenrum nie ganz öl- bzw. fettfrei ist...
die original gelenke habe ich ausserdem durch kugelgelengköpfe in M5 getauscht (zierlicher als M6), das gestänge selbst ist alle orginal.
dubbio
ist eine alternative, wenn man ausser schweißgerät / brenner keinen werkzeugpark hat.
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo,

ich habe auch gerade die Schaltwelle aus den Gehäuse gezogen und sie sieht selbstverständlich ebenfalls so aus, wie es überall zu lesen steht. :-(

Nun gibt es diese Schaltwellen ja noch zu kaufen, mit etwa 50 Euro ist man dabei.

Aber - wie Christian so treffend bemerkte - "Die Schaltstange selber ist butterweich!" Deswegen hatte ich die Idee, die Schaltwelle 0,2mm (oder besser: auf 11,8mm) abdrehen zu lassen und dann eine 0,1mm dicke Hartchrom-Schicht aufbringen zu lassen.

Kann man denn diese Welle abdrehen (lassen)?
Bei unseren Riesendrehbänken (> 6m Spitzenweite) gibt es solche offenen Unterstützungsreiter, auf die man die Welle auflegen kann. Gibt es sowas auch bei "normalen" Drehbänken? Den Schaltmechanismus bekommt man ja eher nicht ab.

Und was haltet Ihr überhaupt von der Idee? Wenn sie allerdings deutlich über 100 Euro kostet, dann verschleiße ich lieber weitere Butter-Schaltwellen... ;-)

Viele Grüße - Matthias
DRIVER 27
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ypvs schaltwelle

Beitrag von DRIVER 27 »

hallo , besorg dir die schaltwelle vom 350 ypvs motor --31 k-- 1ww ---die ist ca einen halben cm länger ,und das wichtigste ist das der simmerring nicht an der selben stelle sitzt,dadurch ist das problem beseitigt,und hat sich in der praxis bewährt ..driver#27
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MK
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Beitrag von MK »

Also wenn Du welche von der YPVS brauchst, da habe ich massig welche von liegen ...
Ciao
Martin
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SSDD (Stephen King, Dreamcatcher)
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