Wie bremst ihr?

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Vielleicht muss man es nur richtig können @Stulle (mit der Hinterbremse) denn der gute Casey hat hinten mitgebremst (als wohl einziger GP Fahrer). Der hält nichts von elektronischen Hilfen (bei ca. 250PS) :wink: .
Trotzdem konnte er als Einziger die Duc schnell fahren und ist immer noch einer der besten Fahrer überhaupt. OK....ein Ausnahmetalent.



Gruß Holli
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Holli, mir ging es um die Fahrphysik eines Motorrades im allgemeinen.
Was Sigi geschrieben hat, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.
Wenn ich in einer Kurve Bremse, muss ich das Moped eh aufrichten sonst würde ich ja nach innen umfallen. Das mir die Bremse dabei hilft finde ich gut. Und beim anbremsen einer Kurve lenke ich stark bremsend ein und löse bis zum Scheitelpunkt langsam. Dabei macht mir die eingetauchte Gabel das Einlenken leichter und durch das langsame lösen der Bremse habe ich auch kein plötzliches abkippen der Fuhre.
Die Vorderradbremse benutze ich auch in manchen Wechselkurven
als Hilfe zum schnelleren Umlegen.

Auf der Rennstrecke kann man die Hinterradbremse bei genügend Talent bestimmt sinnvoll einsetzen, zumindestens bei den heutigen übergewichtigen und übermotorisierten Rennern.
Aber Rennstreckenfahren ist geplantes Fahren.

Kann jemand, der bei normaler Landstraßenfahrt gewohnheitsmäßig mit hinten mitbremst, bei einer Gefahrenbremsung in Schräglage bewußt den Fuß von der Bremse weglassen?

Gruß Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Bestimmt nicht,denn das trainierte Bremsen wird den Fuß bremsen lassen. Sieht man auch oft auf Videos, das die Karren hinten zuerst ausbrechen bei Panikbremsungen.
Das Muss aber auch nicht immer verkehrt sein.

Stulle, Du bist traniert und mitten drin,Du weist was Du tust bzw. besser sein lässt. Damit kann man einem "normalen" Fahrer nicht kommen.
Der würde sich bei Deiner viel besseren Methode wahrscheinlich überfordert fühlen und lieber nach Schema F weiterbremsen wollen.

Ich sehe täglich im Verkehr WAS die Trollnasen da fabrizieren in ihren Kisten vollgepumpt mit Elektronik. Die fahren schlimmer als die Leute vor 20 Jahren. Kurioserweise haben meine 2 Kumpels im Karosseriebau viel mehr Lackschäden seit Einführung des Abstandsgepiepse als vorher.

Man kann eben nicht alles (für mich sind defekte PC´s der Horror) und so isses eben.

Vielleicht versucht der Ein oder Andere nun etwas mehr bremsen zu üben dank dieses Freds hier, damit hamwa hier schon gewonnen.

Du erklärst ja schon was passiert mit dem Bock in der Kurve wenn man z.B. vorne bremst bzw. wie man die Bremse auch nutzen kann in/vor Schikanen. Also wie sich die eingetauchte Gabel auswirkt, was da passiert. Da macht sich bestimmt nicht jeder einen Kopp drüber :wink: .


Gruß Holli
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Wenn man in einer echten Gefahrensituation erst überlegt, hat man eigentlich schon verloren. In so einer Situation spielt sich das genau genommen nacheinander ab.
Der erste Reflex ist die Hand an die Bremse. Da vergehen Sekundenbruchteile: Finger nach vorne, um den Griff und Finger ran. In diesen Sekundenbruchteilen entscheidet sich, ob der Fuß nachzieht oder nicht. Ich schaffe es, die Hinterbremse unterstützend ankratzen zu lassen, ohne zu blockieren (ich meine wirklich ankratzen - nicht dosieren).
Anders ist es in Geradeausfahrt. Da lange ich in beide Bremsen voll rein. Das ist aber keine bewusste Überlegung, da scheint schon vorher je nach Fahrsituation das entsprechende Programm im Hinterkopf angelegt zu werden.

Vor ein paar Tagen hat mir übrigens das blockierte Hinterrad die Knochen gerettet. Eine wartende Linksabbiegerin hat sich genau vor meiner Nase entschieden, nun doch nicht mehr zu warten.
Ich bin voll in beide Bremsen gegangen und dann schwanzwedelnd auf das Auto zugerutscht. Das Heck ist immer abwechselnd nach links und nach rechts weggegangen. Aber genau diese Hin-und-her-Bewegung hat so viel Energie rausgenommen, dass es doch noch gereicht hat.
Nebenbei gesagt: Die RD bleibt selbst bei ausbrechendem Heck noch lenkbar. Ich konnte dabei noch rechts am Auto vorbei, wodurch ich die Vorderbremse etwas nachlassen konnte.
Geniales kleines Moped!

Gruß
Rene
moin

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Dabei macht mir die eingetauchte Gabel das Einlenken leichter und durch das langsame lösen der Bremse habe ich auch kein plötzliches abkippen der Fuhre.
Naja, irgendwann soll sie ja mal in Schräglage kippen, und das wird durch das Lösen der Bremse unterstützt. ;-)
Ich bin voll in beide Bremsen gegangen und dann schwanzwedelnd auf das Auto zugerutscht. Das Heck ist immer abwechselnd nach links und nach rechts weggegangen. Aber genau diese Hin-und-her-Bewegung hat so viel Energie rausgenommen, dass es doch noch gereicht hat.
Ich war nicht dabei, neige aber dazu zu glauben dass es auch ohne Schwanzwedeln gereicht hätte und sicherer gewesen wäre wenn du vorne stärker und hinten garnicht gebremst hättest.

Gruss,
Georg
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Normal sollte sie eigentlich auch nicht ausbrechen. Da muss ich nochmal an meinen Lenkkopf ran. Aber in dem Fall war das wirklich mein Glück.
Und mit voller Bremsleistung auf dem Vorderrad wäre ein Ausweichen vermutlich auch nicht mehr möglich gewesen.

Gruß
Rene
moin

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Hallo Rene,

was hat denn der Lenkkopf damit zu tun? Das Ausbrechen kommt daher, dass fast immer die Strasse zur Seite geneigt ist und/oder man praktisch immer eine (leichte) Kurve fährt. Das blockierte rutschende Rad kann dann keine Seitenführungskräfte mehr übertragen und rutscht deshalb bergab oder durch die Fliehkraft nach aussen. Ein Mopped bleibt ja nicht von selbst stehen, es kippt immer nach einer Seite um. Durch den Nachlauf und die Kreiselkräfte schlägt aber die Lenkung in die gleiche Richtung ein wodurch ein Aufstellmoment entsteht. So pendelt das immer minimal hin und her.

Bei dem Training wo man uns "hinten blockieren, vorne dosieren" beibringen wollte, wurde anschliessend auch gleich gesagt wo man das nicht machen soll: In Holland weil da die Strassen stark gewölbt sind damit das Wasser abläuft, in den Bergen weil da die Strassen zur Seite geneigt sind damit das Wasser abläuft, in Kurven eh nicht und ich weiss nicht mehr wo sonst noch nicht. Bei so vielen Ausnahmen lasse ich es lieber gleich bleiben und gewöhne es mir garnicht an.

Gruss,
Georg
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Hast du ja Recht! Aber meine pendelt auch, wenn ich den Lenker loslasse. Also nach einer Seite zieht's die immer.

Gruß
Rene
moin

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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Interessant!
Ich habe - inspiriert durch diesen Thread - heute mal darauf geachtet, wie ich die Hinterbremse bei einer Spontanbremsung einsetze. Der dichte Stadtverkehr bietet ja ein hervorragendes Beobachtungsfeld für solche Sachen.
Natürlich nicht: "Achtung, spontan, jetzt achte ich mal drauf", sondern "Was habe ich eben gemacht". ;)

Der Fuß tippt auf die Bremse, bis ich den Widerstand fühle. Das ist das, was ich weiter oben mit dem "Ankratzen" meinte. Und erst mit kurzer Verzögerung, wenn der Reflex vom Kopf abgelöst wird, verstärke ich den Druck für eine dosierte Bremsung.
Ich muss aber gestehen, dass ich mir diese Art zu bremsen vermutlich nicht auf dem Motorrad angewöhnt habe, sondern auf dem LKW, wo man ja in jeder Situation die Ladung im Hinterkopf haben muss.

Gruß
Rene
moin

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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Mein Beitrag bezieht sich wie immer auf orig Gabel + Bremse, damit ist klar dass vo+hi besser bremst als vo allein.
Dass Umbauten viel besser sind ist klar.

Ich brems auch in die Kurven rein hi mit, auch flott aber immer auf der Strasse.

Auch fahren wir (ich) nicht gegen unser Moped sondern mit der Physik.
Und zum Glück hatte ich noch keine Gefahrensituatuon in der Kurve.

Aber kürzlich bremste ein ABS-Benz vor mir (bei 50) wegen einer Katze die ich nicht sah, ich keine 15m dahinter, da kommt das Heck schnell näher.
Habs mit vo+hi noch derbremst, war knapp.

Gruss Sigi
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Aus aktuellem Anlass vor 3 Tagen musste ich in einer Kurve schärfer bremsen, natürlich hi mit, aber bei einer "Notbremsung" brems ich hi immer etwas zuviel, also bis es quietscht.

Das zeigt dass obwohl immer vo+hi ich es immer noch nicht ganz richtig mache.
(Richtig im Sinne von automatisch ganz richtig)
Also werd ich weiterüben.

Gruss Sigi
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Kalle
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Beitrag von Kalle »

MK hat geschrieben:Mit RGV Bremssattel & Felge habe ich ca. nach 2 Tagen fahren die hinteren Beläge wechslen müssen - die vorderen halten ca. eine Saison.
Beantwortet das die Frage ob ich hinten bremse ?
Ach, Martin.
Das kommt bei Dir doch daher, weil Du so gut wie nie mit dem Motorrad unterwegs bist, sondern immer nur Auto fährst.
Da ist das doch sonnenklar, daß dein Brems-/Gas-Fuß stärker ausgeprägt ist.
Die rechte Hand nimmst Du doch nur für den Blinker oder um am Radio rumzuspielen....

Am besten, Du kaufst Dir eine Guzzi mit Integral-Bremssystem oder eine neue BMW.

Viele Grüße,
Kalle
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