Wie bremst ihr?
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
- georg_horn
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Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten. Es gibt aber imho Leute die ohne Hinterbremse eine saubere Linie fahren, es muss also gehen.
Ich hab in den Sicherheitstrainings gelernt, wenn in der Kurve was liegt, ein Ast z.B., drüberfahren! Das geht auch, wir sind im Kreis gefahren und auf einmal hat der Sack uns eine Dachlatte vors Mopped geworfen. Da hoppelt man einfach drüber, es versetzt ein bisschen aber es geht. Wenn da aber ein Kuhschiss oder eine Schüppe Sand liegt, würde ich versuchen dranvorbeizufahren, aber nicht gleichzeitig auch noch mit 2 Bremsen versuchen zu bremsen ohne zu überbremsen und hinzufliegen.
Dass das Gehirn damit überfordert ist zwei Bremsen gleichzeitig optimal zu dosieren schloss ich daraus, dass Leute mit nur einer Bremse kürzere Bremswege bzw. kleinere Rundenzeiten erreicht haben. Dass man manchmal irgendwie mit viel Schwein noch um ein Hindernis herumkommt ist klar, aber optimal gebremst hat man imho dabei nicht.
Gruss,
Georg
Ich hab in den Sicherheitstrainings gelernt, wenn in der Kurve was liegt, ein Ast z.B., drüberfahren! Das geht auch, wir sind im Kreis gefahren und auf einmal hat der Sack uns eine Dachlatte vors Mopped geworfen. Da hoppelt man einfach drüber, es versetzt ein bisschen aber es geht. Wenn da aber ein Kuhschiss oder eine Schüppe Sand liegt, würde ich versuchen dranvorbeizufahren, aber nicht gleichzeitig auch noch mit 2 Bremsen versuchen zu bremsen ohne zu überbremsen und hinzufliegen.
Dass das Gehirn damit überfordert ist zwei Bremsen gleichzeitig optimal zu dosieren schloss ich daraus, dass Leute mit nur einer Bremse kürzere Bremswege bzw. kleinere Rundenzeiten erreicht haben. Dass man manchmal irgendwie mit viel Schwein noch um ein Hindernis herumkommt ist klar, aber optimal gebremst hat man imho dabei nicht.
Gruss,
Georg
Gruss,
Georg
Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
Georg
Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
Kein Problem! Du bist ja schon mindestens der Zweite, der das so aufgefasst hat. Also war meine Formulierung irreführend.georg_horn hat geschrieben:Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten.

Das eben aufgeführte Beispiel war jetzt natürlich etwas aus der Luft gegriffen. Aber es gibt nunmal Situationen, wo du in der Kurve deine Linie nicht halten kannst. Und dann musst du langsamer werden. Man kann sich die Kurve einfach nicht gerade wünschen. So sehr man's auch versucht.
Und weil du das gerade mit der Latte erwähnst: Unvergessen mein Erlebnis mit der 4L1 vor über 20 Jahren:
Der Osten war gerade aufgegangen und wir Berliner haben das Umland entdeckt. Die Landstraßen waren in einem erbarmungwürdigen Zustand.
Mitten in einer scharf angegangenen Kurve hatte eine Baumwurzel die Straße etwa 10cm weit hochgedrückt. In voller Schräglage ist die RD abgehoben, mindestens fünf Meter geflogen, hat aufgesetzt und unbeirrt weiter ihre Bahn gezogen. Als wäre nichts gewesen!
Das war der Moment, in dem ich RD-Fan wurde. So hat mich noch nie und nie wieder ein Motorrad beeindruckt.
Gruß
Rene
moin
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
- georg_horn
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Ok, vertragen wir uns wieder! ;-)StVOnix hat geschrieben:Kein Problem! Du bist ja schon mindestens der Zweite, der das so aufgefasst hat. Also war meine Formulierung irreführend.georg_horn hat geschrieben:Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten.
Für Kurven die unverhofft enger werden habe ich gelernt: tiefer! Wenn die Reifen noch Haftungsreserven zum Bremsen haben, können sie auch noch eine engere Kurve fahren. Irgendwann gehts halt nicht mehr tiefer, aber ob man das dann noch "derbremst" hätte?Das eben aufgeführte Beispiel war jetzt natürlich etwas aus der Luft gegriffen. Aber es gibt nunmal Situationen, wo du in der Kurve deine Linie nicht halten kannst. Und dann musst du langsamer werden. Man kann sich die Kurve einfach nicht gerade wünschen. So sehr man's auch versucht.
Weia... Respekt!Mitten in einer scharf angegangenen Kurve hatte eine Baumwurzel die Straße etwa 10cm weit hochgedrückt. In voller Schräglage ist die RD abgehoben, mindestens fünf Meter geflogen, hat aufgesetzt und unbeirrt weiter ihre Bahn gezogen. Als wäre nichts gewesen!
Gruss,
Georg
- Holliheitzer
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Ich denke noch nicht mal das unsere Gehirne überforderd sind, sondern das wir nicht wissen, wie wir uns in einer plötzlich auftretenden "schlimmen" Situation verhalten sollen.
Wenn ich sehe wie vollgestopft mit Technik die Autos heutzutage sind und der Fahrer es nicht hinbekommt,sein ABS zu nutzen. Anderes Beispiel......die Fahrer beim ADAC Sicherheitstest brauchen oft 3 oder mehr Versuche VOLL in die Bremsen zu treten. Meist wird die nur zu 50% getreten anstatt voll. Sowas muss man also üben um den Körper in so einem Stressmoment richtig handeln zu lassen.
Wenn man es auch noch schafft, voll zu bremsen UND noch dabei um das Hinderniss (mit ABS) rumzufahren anstatt stumpf draufzuballern....DANN hat man es kapiert. Man muss natürlich wissen, das man erheblich stärker einlenken muss als normal.
Ich übe sowas immer mal wieder und lasse das ABS rappeln auf dem Fuß. Ich muss nicht in die Werkstatt fahren und dem Kundendienstler erklären, das die Brame wohl kaputt ist bzw. die Scheibe nen Schlag hat weil die ruppelt. Dito lasse ich meinen alten Omega gezielt ausbrechen, mit Gas oder auf der Bremse auf Nässe oder in der Kurve. Dazu unseren Neuwagen mit Technik randvoll ebenso . Ich will einfach wissen was passiert und was ich tun muss bzw. wie gut die Technik eingreift
.
Und da habe ich mittlerweile große Unterschiede feststellen können bei Probefahrten verschiedener Modelle bzw. Hersteller!!
Im Notfall denke ich, reagiert der Körper/Gehirn einfach so instinktiv wie er es gelernt hat. Hat er nichts gelernt knallts. Sowas sollte auch für jeden Fahrschüler bzw. Fahrer mal Pflicht werden. Also den Grenzbereich ausloten und beherrschen soweit es geht. Ist natürlich eine Wunschvorstellung aber es macht den Fahrer wesentlich sicherer und entspannter.
Gruß Holli
Wenn ich sehe wie vollgestopft mit Technik die Autos heutzutage sind und der Fahrer es nicht hinbekommt,sein ABS zu nutzen. Anderes Beispiel......die Fahrer beim ADAC Sicherheitstest brauchen oft 3 oder mehr Versuche VOLL in die Bremsen zu treten. Meist wird die nur zu 50% getreten anstatt voll. Sowas muss man also üben um den Körper in so einem Stressmoment richtig handeln zu lassen.
Wenn man es auch noch schafft, voll zu bremsen UND noch dabei um das Hinderniss (mit ABS) rumzufahren anstatt stumpf draufzuballern....DANN hat man es kapiert. Man muss natürlich wissen, das man erheblich stärker einlenken muss als normal.
Ich übe sowas immer mal wieder und lasse das ABS rappeln auf dem Fuß. Ich muss nicht in die Werkstatt fahren und dem Kundendienstler erklären, das die Brame wohl kaputt ist bzw. die Scheibe nen Schlag hat weil die ruppelt. Dito lasse ich meinen alten Omega gezielt ausbrechen, mit Gas oder auf der Bremse auf Nässe oder in der Kurve. Dazu unseren Neuwagen mit Technik randvoll ebenso . Ich will einfach wissen was passiert und was ich tun muss bzw. wie gut die Technik eingreift

Und da habe ich mittlerweile große Unterschiede feststellen können bei Probefahrten verschiedener Modelle bzw. Hersteller!!
Im Notfall denke ich, reagiert der Körper/Gehirn einfach so instinktiv wie er es gelernt hat. Hat er nichts gelernt knallts. Sowas sollte auch für jeden Fahrschüler bzw. Fahrer mal Pflicht werden. Also den Grenzbereich ausloten und beherrschen soweit es geht. Ist natürlich eine Wunschvorstellung aber es macht den Fahrer wesentlich sicherer und entspannter.
Gruß Holli


Jetzt gebe ich auch noch meinen ganz eigenen Senf dazu.
Was die Ausnutzung der Bremsanlage angeht, so wird meiner Meinung nach fast kein normaler Motorradfahrer diese schon mal voll ausgenutzt haben. In der Fahrschule eine Vollbremsung hinzulegen (wird ja verlangt) kostet richtig Überwindung. Im normalen Straßenverkehr macht das sicher niemand freiwillig - genau so wenig wie im Auto. Das gibt es nur in Notsituationen.
Ich dosiere meine Bremskraft - oder versuche es zumindest - so, dass ich möglichst wenig Bremsen muss. Und das vorne und hinten. Allerdings ist das mit der Hinterradbremse nicht so einfach, denn je mehr man vorne bremst, desto mehr entlastet man das Hinterrad und muss die Bremskraft anpassen.
Ich glaube jeder macht es so wie er es am besten kann bzw. sich am wohlsten fühlt.
Selbst bei der MotoGP gibt es Fahrer die hinten mitbremsen und andere eben nicht.
Seit den Zeiten mit den alten Metzeler-Reifen auf der RD, die nur das Wort "Regen" hören mussten um sich rutschig anzufühlen, vermeide ich es bei feuchter Witterung oder Regen hinten zu bremsen - rein erfahrungsbedingt. Bei schönem Wetter benutze ich beide Bremsen.
Manchmal auch nur die Hinterradbremse z.B. wenn ich auf eine Ampel zu fahre und nur leicht verzögern muss.
Allerdings bin ich jetzt nicht unbedingt der Maßstab
Gruß Uwe
Was die Ausnutzung der Bremsanlage angeht, so wird meiner Meinung nach fast kein normaler Motorradfahrer diese schon mal voll ausgenutzt haben. In der Fahrschule eine Vollbremsung hinzulegen (wird ja verlangt) kostet richtig Überwindung. Im normalen Straßenverkehr macht das sicher niemand freiwillig - genau so wenig wie im Auto. Das gibt es nur in Notsituationen.
Ich dosiere meine Bremskraft - oder versuche es zumindest - so, dass ich möglichst wenig Bremsen muss. Und das vorne und hinten. Allerdings ist das mit der Hinterradbremse nicht so einfach, denn je mehr man vorne bremst, desto mehr entlastet man das Hinterrad und muss die Bremskraft anpassen.
Ich glaube jeder macht es so wie er es am besten kann bzw. sich am wohlsten fühlt.
Selbst bei der MotoGP gibt es Fahrer die hinten mitbremsen und andere eben nicht.
Seit den Zeiten mit den alten Metzeler-Reifen auf der RD, die nur das Wort "Regen" hören mussten um sich rutschig anzufühlen, vermeide ich es bei feuchter Witterung oder Regen hinten zu bremsen - rein erfahrungsbedingt. Bei schönem Wetter benutze ich beide Bremsen.
Manchmal auch nur die Hinterradbremse z.B. wenn ich auf eine Ampel zu fahre und nur leicht verzögern muss.
Allerdings bin ich jetzt nicht unbedingt der Maßstab

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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- Holliheitzer
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Meinst Du echt Uwe, das manche GP Fahrer hinten nicht mitbremsen? Ich weis das auch nicht aber ich behaupte mal, das die ohne Hinterbremse NIE schnell richtig werden. Bei manchen sieht man es nur deutlich was aber für den Reifen je nach Strecke bestimmt nicht gut ist.
Die werden das Bike damit schon vor der Kurve anstellen.
Gruß Holli
Die werden das Bike damit schon vor der Kurve anstellen.
Gruß Holli


Der Mensch kriegt das schon geregelt, aber das muss ohne Nachdenken ablaufen können, und sowas kriegt man nur durch Übung, Übung, Übung hin. Die Abläufe müssen automatisiert werden. Ist ähnlich wie beim Lenken eines Zweirades, da macht man sich ja auch keine Gedanken, dass man vor z.B. der Linkskurve zuerst mal das Moped aus dem Gleichgewicht bringen muss, damit es nach links abkippt...georg_horn hat geschrieben: Der Grund ist imho, dass der Mensch es nicht geregelt bekommt zwei Bremsen gleichzeitig gut, geschweige denn optimal, zu dosieren.
Gruß
Hans
Hallo.RDThorsten hat geschrieben:Bremsen vorn oder hinten ist sicher auch von Moped zu Moped verschieden.
Seh ich genauso. Meine alte Four muss ich trotz Umrüstung auf Doppelscheibe am Vorderrad immer hinten mitbremsen. Die Verzögerungsleistung ist sonst einfach nicht ausreichend. Bei der 1WW mit RGV-Fahrwerk ist hinten die Bremse mit Alibiwirkung versehen, im Vergleich zu vorne. Bei der Duc im Solobetrieb macht die Bremse hinten bei einer Vollbremsung null Sinn, da dann die Radlastverteilung zu 100% vorne ist. Was soll die Bremse da hinten dann bringen (siehe Bild)?
Mit Sozia bremse ich hinten etwas mit, da bleibt der Hinterreifen aber auch am Boden, wegen der größeren Hecklastigkeit. In engen, steilen Serpentinen bergabwärts lasse ich die hintere Bremse ab und an bis nach dem Kurvenscheitelpunkt etwas bremsen, da dadurch die Fuhre stabiler läuft und vorne nicht so eintaucht und die Lenkgeometrie weniger steil wird.
Gruß,
Rüdi

Hi,
der Uwe(Kilroy) hat das schon richtig bemerkt. Von den Rennfahrern bremsen 90% nur vorne. Hinten nur ganz wenige oder mal zum stabilisieren. Ich kenne genug die die hintere Bremse nur zur Abnahme angeschlossen haben. Ich persönlich bremse auch fast nur vorne. Manchmal ertappte ich mich das ich unbewußt hinten leicht mitgebremst habe, dies aber nur vor langsamen Kurven.
Gruß Uwe
der Uwe(Kilroy) hat das schon richtig bemerkt. Von den Rennfahrern bremsen 90% nur vorne. Hinten nur ganz wenige oder mal zum stabilisieren. Ich kenne genug die die hintere Bremse nur zur Abnahme angeschlossen haben. Ich persönlich bremse auch fast nur vorne. Manchmal ertappte ich mich das ich unbewußt hinten leicht mitgebremst habe, dies aber nur vor langsamen Kurven.
Gruß Uwe
Zuletzt geändert von stresa am Mi 23. Okt 2013, 19:56, insgesamt 2-mal geändert.
Classic Racer bewahren nicht Asche, sondern sie schüren das Feuer
Mit RGV Bremssattel & Felge habe ich ca. nach 2 Tagen fahren die hinteren Beläge wechslen müssen - die vorderen halten ca. eine Saison.
Beantwortet das die Frage ob ich hinten bremse ?
Ich finde es definitiv stabiler "mit" als "ohne".
Ausnahme: Wenn das H-Rad in der Luft ist und man diverse Meter so fahren will, dann besser "ohne" weil das rotierende Rad die Fuhre dann am seitlichen abkippen hindert. Für Otto Normal-RD'ler eher weniger relevant.
Beantwortet das die Frage ob ich hinten bremse ?
Ich finde es definitiv stabiler "mit" als "ohne".
Ausnahme: Wenn das H-Rad in der Luft ist und man diverse Meter so fahren will, dann besser "ohne" weil das rotierende Rad die Fuhre dann am seitlichen abkippen hindert. Für Otto Normal-RD'ler eher weniger relevant.
- stullefumi
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- stullefumi
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