Wie bremst ihr?

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten. Es gibt aber imho Leute die ohne Hinterbremse eine saubere Linie fahren, es muss also gehen.

Ich hab in den Sicherheitstrainings gelernt, wenn in der Kurve was liegt, ein Ast z.B., drüberfahren! Das geht auch, wir sind im Kreis gefahren und auf einmal hat der Sack uns eine Dachlatte vors Mopped geworfen. Da hoppelt man einfach drüber, es versetzt ein bisschen aber es geht. Wenn da aber ein Kuhschiss oder eine Schüppe Sand liegt, würde ich versuchen dranvorbeizufahren, aber nicht gleichzeitig auch noch mit 2 Bremsen versuchen zu bremsen ohne zu überbremsen und hinzufliegen.

Dass das Gehirn damit überfordert ist zwei Bremsen gleichzeitig optimal zu dosieren schloss ich daraus, dass Leute mit nur einer Bremse kürzere Bremswege bzw. kleinere Rundenzeiten erreicht haben. Dass man manchmal irgendwie mit viel Schwein noch um ein Hindernis herumkommt ist klar, aber optimal gebremst hat man imho dabei nicht.

Gruss,
Georg
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Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

georg_horn hat geschrieben:Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten.
Kein Problem! Du bist ja schon mindestens der Zweite, der das so aufgefasst hat. Also war meine Formulierung irreführend. :wink:
Das eben aufgeführte Beispiel war jetzt natürlich etwas aus der Luft gegriffen. Aber es gibt nunmal Situationen, wo du in der Kurve deine Linie nicht halten kannst. Und dann musst du langsamer werden. Man kann sich die Kurve einfach nicht gerade wünschen. So sehr man's auch versucht.

Und weil du das gerade mit der Latte erwähnst: Unvergessen mein Erlebnis mit der 4L1 vor über 20 Jahren:
Der Osten war gerade aufgegangen und wir Berliner haben das Umland entdeckt. Die Landstraßen waren in einem erbarmungwürdigen Zustand.
Mitten in einer scharf angegangenen Kurve hatte eine Baumwurzel die Straße etwa 10cm weit hochgedrückt. In voller Schräglage ist die RD abgehoben, mindestens fünf Meter geflogen, hat aufgesetzt und unbeirrt weiter ihre Bahn gezogen. Als wäre nichts gewesen!
Das war der Moment, in dem ich RD-Fan wurde. So hat mich noch nie und nie wieder ein Motorrad beeindruckt.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

StVOnix hat geschrieben:
georg_horn hat geschrieben:Sorry, wollte dir nicht zu nahe treten.
Kein Problem! Du bist ja schon mindestens der Zweite, der das so aufgefasst hat. Also war meine Formulierung irreführend.
Ok, vertragen wir uns wieder! ;-)
Das eben aufgeführte Beispiel war jetzt natürlich etwas aus der Luft gegriffen. Aber es gibt nunmal Situationen, wo du in der Kurve deine Linie nicht halten kannst. Und dann musst du langsamer werden. Man kann sich die Kurve einfach nicht gerade wünschen. So sehr man's auch versucht.
Für Kurven die unverhofft enger werden habe ich gelernt: tiefer! Wenn die Reifen noch Haftungsreserven zum Bremsen haben, können sie auch noch eine engere Kurve fahren. Irgendwann gehts halt nicht mehr tiefer, aber ob man das dann noch "derbremst" hätte?
Mitten in einer scharf angegangenen Kurve hatte eine Baumwurzel die Straße etwa 10cm weit hochgedrückt. In voller Schräglage ist die RD abgehoben, mindestens fünf Meter geflogen, hat aufgesetzt und unbeirrt weiter ihre Bahn gezogen. Als wäre nichts gewesen!
Weia... Respekt!

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Georg
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich denke noch nicht mal das unsere Gehirne überforderd sind, sondern das wir nicht wissen, wie wir uns in einer plötzlich auftretenden "schlimmen" Situation verhalten sollen.

Wenn ich sehe wie vollgestopft mit Technik die Autos heutzutage sind und der Fahrer es nicht hinbekommt,sein ABS zu nutzen. Anderes Beispiel......die Fahrer beim ADAC Sicherheitstest brauchen oft 3 oder mehr Versuche VOLL in die Bremsen zu treten. Meist wird die nur zu 50% getreten anstatt voll. Sowas muss man also üben um den Körper in so einem Stressmoment richtig handeln zu lassen.

Wenn man es auch noch schafft, voll zu bremsen UND noch dabei um das Hinderniss (mit ABS) rumzufahren anstatt stumpf draufzuballern....DANN hat man es kapiert. Man muss natürlich wissen, das man erheblich stärker einlenken muss als normal.

Ich übe sowas immer mal wieder und lasse das ABS rappeln auf dem Fuß. Ich muss nicht in die Werkstatt fahren und dem Kundendienstler erklären, das die Brame wohl kaputt ist bzw. die Scheibe nen Schlag hat weil die ruppelt. Dito lasse ich meinen alten Omega gezielt ausbrechen, mit Gas oder auf der Bremse auf Nässe oder in der Kurve. Dazu unseren Neuwagen mit Technik randvoll ebenso . Ich will einfach wissen was passiert und was ich tun muss bzw. wie gut die Technik eingreift :wink: .
Und da habe ich mittlerweile große Unterschiede feststellen können bei Probefahrten verschiedener Modelle bzw. Hersteller!!

Im Notfall denke ich, reagiert der Körper/Gehirn einfach so instinktiv wie er es gelernt hat. Hat er nichts gelernt knallts. Sowas sollte auch für jeden Fahrschüler bzw. Fahrer mal Pflicht werden. Also den Grenzbereich ausloten und beherrschen soweit es geht. Ist natürlich eine Wunschvorstellung aber es macht den Fahrer wesentlich sicherer und entspannter.


Gruß Holli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Jetzt gebe ich auch noch meinen ganz eigenen Senf dazu.

Was die Ausnutzung der Bremsanlage angeht, so wird meiner Meinung nach fast kein normaler Motorradfahrer diese schon mal voll ausgenutzt haben. In der Fahrschule eine Vollbremsung hinzulegen (wird ja verlangt) kostet richtig Überwindung. Im normalen Straßenverkehr macht das sicher niemand freiwillig - genau so wenig wie im Auto. Das gibt es nur in Notsituationen.
Ich dosiere meine Bremskraft - oder versuche es zumindest - so, dass ich möglichst wenig Bremsen muss. Und das vorne und hinten. Allerdings ist das mit der Hinterradbremse nicht so einfach, denn je mehr man vorne bremst, desto mehr entlastet man das Hinterrad und muss die Bremskraft anpassen.
Ich glaube jeder macht es so wie er es am besten kann bzw. sich am wohlsten fühlt.
Selbst bei der MotoGP gibt es Fahrer die hinten mitbremsen und andere eben nicht.
Seit den Zeiten mit den alten Metzeler-Reifen auf der RD, die nur das Wort "Regen" hören mussten um sich rutschig anzufühlen, vermeide ich es bei feuchter Witterung oder Regen hinten zu bremsen - rein erfahrungsbedingt. Bei schönem Wetter benutze ich beide Bremsen.
Manchmal auch nur die Hinterradbremse z.B. wenn ich auf eine Ampel zu fahre und nur leicht verzögern muss.
Allerdings bin ich jetzt nicht unbedingt der Maßstab :mrgreen:
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Meinst Du echt Uwe, das manche GP Fahrer hinten nicht mitbremsen? Ich weis das auch nicht aber ich behaupte mal, das die ohne Hinterbremse NIE schnell richtig werden. Bei manchen sieht man es nur deutlich was aber für den Reifen je nach Strecke bestimmt nicht gut ist.
Die werden das Bike damit schon vor der Kurve anstellen.


Gruß Holli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

@Holli: jooo .. hab ich mal in irgend so einem Beitrag gehört.

Gruß Uwe
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

georg_horn hat geschrieben: Der Grund ist imho, dass der Mensch es nicht geregelt bekommt zwei Bremsen gleichzeitig gut, geschweige denn optimal, zu dosieren.
Der Mensch kriegt das schon geregelt, aber das muss ohne Nachdenken ablaufen können, und sowas kriegt man nur durch Übung, Übung, Übung hin. Die Abläufe müssen automatisiert werden. Ist ähnlich wie beim Lenken eines Zweirades, da macht man sich ja auch keine Gedanken, dass man vor z.B. der Linkskurve zuerst mal das Moped aus dem Gleichgewicht bringen muss, damit es nach links abkippt...

Gruß
Hans
catering
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Beitrag von catering »

Also....ich hab mir auch angewöhnt nur mt der Vorderradbremse zu bremsen. Ist aber wahrscheinlich ein Fehler. In Hockenheim habe ich mal aus Schiß instinktiv mit der Hinterradbremse mitgebremst. Die Fuhre war sofort stabiler. Das war mit dem Motorrad.
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Rüdi
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Beitrag von Rüdi »

RDThorsten hat geschrieben:Bremsen vorn oder hinten ist sicher auch von Moped zu Moped verschieden.
Hallo.

Seh ich genauso. Meine alte Four muss ich trotz Umrüstung auf Doppelscheibe am Vorderrad immer hinten mitbremsen. Die Verzögerungsleistung ist sonst einfach nicht ausreichend. Bei der 1WW mit RGV-Fahrwerk ist hinten die Bremse mit Alibiwirkung versehen, im Vergleich zu vorne. Bei der Duc im Solobetrieb macht die Bremse hinten bei einer Vollbremsung null Sinn, da dann die Radlastverteilung zu 100% vorne ist. Was soll die Bremse da hinten dann bringen (siehe Bild)?

Mit Sozia bremse ich hinten etwas mit, da bleibt der Hinterreifen aber auch am Boden, wegen der größeren Hecklastigkeit. In engen, steilen Serpentinen bergabwärts lasse ich die hintere Bremse ab und an bis nach dem Kurvenscheitelpunkt etwas bremsen, da dadurch die Fuhre stabiler läuft und vorne nicht so eintaucht und die Lenkgeometrie weniger steil wird.

Gruß,

Rüdi

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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi,
der Uwe(Kilroy) hat das schon richtig bemerkt. Von den Rennfahrern bremsen 90% nur vorne. Hinten nur ganz wenige oder mal zum stabilisieren. Ich kenne genug die die hintere Bremse nur zur Abnahme angeschlossen haben. Ich persönlich bremse auch fast nur vorne. Manchmal ertappte ich mich das ich unbewußt hinten leicht mitgebremst habe, dies aber nur vor langsamen Kurven.
Gruß Uwe
Zuletzt geändert von stresa am Mi 23. Okt 2013, 19:56, insgesamt 2-mal geändert.
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MK
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Beitrag von MK »

Mit RGV Bremssattel & Felge habe ich ca. nach 2 Tagen fahren die hinteren Beläge wechslen müssen - die vorderen halten ca. eine Saison.
Beantwortet das die Frage ob ich hinten bremse ?

Ich finde es definitiv stabiler "mit" als "ohne".

Ausnahme: Wenn das H-Rad in der Luft ist und man diverse Meter so fahren will, dann besser "ohne" weil das rotierende Rad die Fuhre dann am seitlichen abkippen hindert. Für Otto Normal-RD'ler eher weniger relevant.
Ciao
Martin
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

@MK

Das erklärt einiges :shock: .

Gruß Stulle
2-Takt-Sigi
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Registriert: So 31. Dez 2006, 14:22
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Austria

Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Habe die letzten 2Tage probiert nur vorne zu bremsen. Echt scheisse gegen 70/30, Mühle stellt sich in der Kurve auf u wenn man loslässt kippt sie ein.

Gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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stullefumi
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Wohnort: Haltern

Beitrag von stullefumi »

Ich habe manchmal das Gefühl, das ihr nicht mit sondern gegen euer Mopet fahrt.

Gruß Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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