Ungarn, oder eine Odysee.
Nachdem ich die Sophie Mittwochs vor dem Rennen um 20 Uhr in Würzburg abgesetzt hatte und sie von ihrem Team aufgelesen wurde, hatten sie noch 35 Stunden gebraucht um mit dem Team LKW + Wohnwagen und Wohnmobil im Schlepptau am Hungaroring aufzuschlagen. Das alles bei brütender Hitze.
Kaum angekommen gings auch schon raus zum freien Training. Die Wetten das die Sophie dort die Distanz schafft standen gegen null. Durch die Verletzungen vom Nürburgring Abflug konnte sie keinerlei Ausdauer- und Krafttraining machen. Noch dazu kam das in Ungarn doppelte Fahrzeit anstand. Mehr Trainingssitzungen und auch ein 2. Rennlauf. Das alles bei 40 Grad und einem Kurs der durch 14 Kurven den Beifahrern alles abverlangt.
Nach dem freien Training fiel einem anderen Team auf das am Gespann eigentlich ein wichtiger Haltegriff für den Beifahrer nicht vorhanden ist. Die Sophie mußte sich beim Bremsen immer gegen den Tank abstützen.Ein anderes Team lieh ihnen ihren Ersatzbügel. Und siehe da, glatte 5 Sekunden Zeitverbesserung im nächsten Training und vor allem ein viel sichereres Gefühl bei ihr.
Nachdem ja am Nürburgring ihr Lederkombi von den Ärzten aufgeschnitten wurde fuhr die Sophie in einem alten Kombi von mir

Entgegen aller Unkenrufen hat sie dann Samstags beim 1. Rennen dann doch die volle Distanz gepackt, bei 40 Grad fast 35 Minuten rumgeturnt. Respekt, hatte ich nie und nimmer erwartet.
Sophie mit Gridboy Dominik Engelen(Yamaha Cup Sieger von 2013), den sie, clever wie sie ist, in ihr Klassik Motorsport Polo-Shirt gesteckt hat

Hier noch im Boot: Birgit, die gute Seele des Teams und Klaus der Teammanager. Bzw. beide sind "Mädchen" für alles. Fehlt noch Mechaniker Hubi, der in Ungarn nicht dabeisein konnte

Sonntags dann der 2. Lauf bei über 75 Grad Asphalt und 43 Grad Lufttemperatur.
So ganz ohne Medical Center wollte die Sophie dann Ungarn doch nicht verlassen.........Hier zu sehen in der Auslaufrunde. Da hing sie mit einem kleinem Kreislaufkollaps nur noch im Boot.......15 Minuten Infusionen im Med Center reichten dann aber um wieder fit zu sein.
Überwältigt war die Sophie von den Glückwünschen der anderen Teams, keiner hatte ihr im Vorfeld zugetraut in Ungarn durchzufahren.
Jetzt stehen in der IDM noch Schleiz, Assen und Hockenheim an. Wobei hinter Schleiz noch ein kleines Fragezeichen finanzieller Art steht. Die beiden Abschlussrennen sind gesichert.
Am nächsten Wochenende macht sie erstmal einen Ausflug zur Sidecar Trophy nach Oschersleben wo sie einen Gaststart in einem F2 Gespann absolviert.
Gruß Uwe
P:S.: Der Heimweg aus Ungarn gestaltete sich noch mehr zur Odysee....Alles in Allem war die Sophie 7 Tage unterwegs.....