Ölbohrungen im Gehäuse

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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Yamaha Fan
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Beitrag von Yamaha Fan »

Halla Wiba,

habe schon viel an Motoren Zylindern und Einlässen geklebt, aber das einzige was bis jetzt gehalten hat ist JB Weld.
Habe einen TZ250 Drehschiebermotor, der wurde 1976 verklebt und die Klebeflechen sehen heute noch aus, als wurden sie erst gestern verklebt.
Alle anderen Kleber wo wir ausprobiert und uns empfohlen wurden, lösten sich irgendwan an der Oberfläche an, oder verabschiedeten sich auf den Prüfstand.
Habe letztes Jahr, für meine RD Strömungseinsätze für die Membran gemacht, ohne JB Weld, ging am anfang super, nur im Herbst sprang sie immer schlechter an. Jetzt habe ich die Membranen ausgebaut und was ist, die Einsätze wurden durch den Sprit angelöst und haben mir die Membranen versaut.
Jetzt werde ich neue machen, aber wieder aus JB Weld und ich mach keine Experimente mehr mit anderen Klebern im Zylinder-, Kraftstoff- und Gehäusebereich.

Gruss vom Ammersee

Hubert
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wiba
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Beitrag von wiba »

Hallo Hubert,
ja ich halte auch sehr viel von dem JB Weld. Es ist für mich die einzige Chemie, die wirklich dauerhaft hält. Das die Aushärtezeit so lange dauert
ist schon mal ein Pluspunkt für gutes Anhaften. Der Heino stand dem Mittelchen halt skeptisch gegenüber weil man bei Mercedes anderes Zeuchs ín die Motoren schmiert. Deshalb konnte ich mir eine Bemerkung nicht verkneifen :roll:
Mfg wiba
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Aber Hallo

Wenn ich knaube dann aber richtig :D !
Ich hab spezielles Kaltmetall von Loctite , ist Benzin , Öl , Wasser und was weiß ich beständig bis 190°C . Die meißten halten angeblich 120°C aus , steht zumindest auf der Packung , wenn du aber mal im technischen Merkblatt nachschaust ist bei spätestens 80°C der Ofen aus . Aber JB Weld ist wohl die 1. Wahl , da reichlich erprobt .

Gruß Nödel
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Das mit dem aufweiten der Bohrungen ist ein guter Tipp,danke, könnte man ja selbst auch draufkommen, aber.....
Ich hab die anderen auch etwas länglich gemacht,wenn die Welle drin ist bleibt da auch nur ein Spalt.
Als Versuch: Werde die Welle an diesem Motor mit JB- einkleben, alle Lager,damit die Seitenkräfte sich auf alle Lager aufteilen.
2 kleine Klebepunkte pro Lager.
Bin gespannt.

gruss Sigi
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
Yamaha Fan
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Beitrag von Yamaha Fan »

Hallo Sigi,

Lager werden nicht mit den JB eingeklebt. Wenn du ein Gehäude hast, bei den der Lagersitz der Kurbelwelle Auswaschungen hat, dann verwende den Loctite 648, aber nicht JB-Weld.
Haben erst letzte Woche einen alten Kawasaki Werksmotor von der KR350 Bj.1980 überholt, bei den waren auch die Lagersitze nicht mehr Top und da verwendet der Sepp Schlögl auch nur den oben genannten Loctite.

Gruss vom Ammersee

Hubert
Rehne
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Beitrag von Rehne »

So Jungens, ist ja alles gut und schön, aber...
Im Original ist da ne Rinne, sicher um sich in den Überströmern absetztendes Öl zu sammelm und dann durch die Bohrung zum KW-Lager zu leiten. Wenn ihr diese Rinne jetzt komplett zu macht, dann läuft quasi nur noch ein Teil zu den Lagern, der Rest läuft zurück ins Kurbelhaus und wird neu verwirbelt.
Die Größe der Ölbohrung reicht meiner Meinung nach vollens aus, da ja nun wirklich sehr wenig Öl da durch muss. Ist ja keine Druckölschmierung. Überlegt mal, wie wenig Öl überhaupt auf 100 km verbraucht wird, das geht da locker durch!
Rehne


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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Also , ich mach mir mal die Mühe mal das Wirkprinzip dieser Regenrinne aufzuklären (Im Saarland saad ma dozu : Dachkannel) . Wenn also ein frischer Wind mit Benzin und Öl angereichert quer über diese Nut saust , entsteht ein Wirbel , in der und nach der Nut . Der Wirbel in der Nut war wohl gewolt , weil man sich erhoffte , daß sich dann mehr Öl absetzt und zu den Lagern gelangt . Der Wirbel zieht sich aber mitunter weiter in den Ü-Kanal und dort braucht man ihn nicht . So wie es aussieht kommen aber viele andere 2-Takt Motoren ohne diese Regenrinne aus , sprich nur mit Bohrung hinters Lager . Ich denke eh daß die Strömung in die andere Richtung geht vom Lager nach oben , den oben am Loch saust die Luft ja recht schnell vorbei und wird wohl so einen Unterdruck in der Bohrung verursachen ?!?
Durch die Ü-Kanäle kann während der Motor läuft glaube ich nix nach unten laufen , da hat die durchströmende Luft was dagegen .

Gruß Nödel
Rehne
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Beitrag von Rehne »

Im Grunde richtig, aber am Rande der angeströmten Flächen entstehen überall Wirbel, also ist dort die Strömungsgeschwindigkeit eher gering.
Rehne


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wiba
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Beitrag von wiba »

Durch die Ü-Kanäle kann während der Motor läuft glaube ich nix nach unten laufen , da hat die durchströmende Luft was dagegen .
Hatte ich auch immer so gedacht aber laut unserem Kölner Zweedagt-Urgestein R.S. , setzen sich die schweren Bestandteile vom Frischgas
an der Wandung ab und laufen nach unten. Besonders wenn der Motor ohne Last läuft. Deshalb sollen die Bohrungen auch sehr große Fasen
bekommen, damit das Öl da eingefangen wird. Ungefähr so wie auf dem Bild.
Mfg wiba
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5F7 Motorgehäuse und Kurbelwellen 2.jpg
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Nödel
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Beitrag von Nödel »

Hallo

Wiba vergiss es , ich wette du schaffst es sogar mit der Kraft deiner Lungen einen Wassertropfen über eine glatte Fläche zu pusten . Und jetzt stell dir mal vor mit was für einer Geschwindigkeit die Luft bei 10000U/min durch die Kanäle saust . Ich bin mir sicher die Schwerkraft hat da nicht viel entgegenzusetzen !! Denn der Ölfilm wird sich wohl kaum sagen : ach blöder Wind du bist mir sch... Egal , ich duck mich einfach und dann rutsch ich mal schön ins Löchlein rein wo es nicht mehr so viel zieht , außerdem gibts da unten Karusell um sonst , Bääh !

Gruß Nödel
Yamaha Fan
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Beitrag von Yamaha Fan »

Hallo,

vergesst alle Argumente mit Ölsammeln usw., denn bei einen liegenden Zylinder wie beim RIMOTO (Rittberger Motor), oder geneigten Zylinder, wie bei der Honda RS125, RS250 der vorder Zylinder, Vespa PX und PK, sowie bei den Schweizer ADM oder SWISS V4 Motor sitzen diese Bohrungen an Stellen, wo keine Schwerkraft das Öl in die Bohrung drückt.
Sondern diese Bohrungen dienen dazu, dass das Kraftstoffluftgemisch, frei zirkulieren kann und so beim durchstreifen der Lager einen kleinen Ölanteil an Lager-und Lagerschalen abgibt, damit diese optimal geschmiert werden.
Ich glaube nur Suzuki hat bei einigen GT Modellen, die Ölzufuhr, direkt über die Lager gemacht und da hat das Kraftstoffluftgemisch, dann den Rest mit zum schmieren der Zylinder mit genommen.
Das Foto stammt von einen Honda 125RS Motor, der auf den Prüfstand das Pleuel weggeworfen hat.

Gruss vom Ammersee

Hubert
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Rehne
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Beitrag von Rehne »

Ah... OK. Dann macht das Sinn. Dann wird also beim Vorbeiströmen in der Bohrung eine Art Unterdruck erzeugt, der die Zirkulation vorantreibt?
Rehne


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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich glaube eh, das da schon genug Öl von ganz alleine hin kommt. Lager halten eine gewisse Zeit ganz ohne den schützenden Ölfilm aus,auf dem die Kugeln ja eigentlich rollen.
Dazu kommt noch, das die allermeisten Fahrer nicht mit dem Öl geizen,eine normal eingestellte Ölpumpe auch nicht. Wird dann noch gutes Öl genommen,ist das schon redlich genug an Sicherheit.

Die grosse Fase würde ich auch empfehlen, das wird nix schaden.

Aber was bringen diese Rampen im RD-Motor denn genau?

- KW-Volumen wird kleiner,OK.
Der Motor kommt dann schon im mittleren Bereich besser,hat endlich mehr Druck bis in die hohen Drehzahlen. Die Vorverdichtung wird erhöht ,dafür müsste aber die Ansaugzeit kürzer bzw. -menge verkleinert werden.
Das müsste doch auch ein Nachteil sein,oder? Ich habe schon von Drehschieber Motoren gehört wo der Einlass schon in der Abwärtsbewegung des Kolbens geöffnet wurde,um möglichst viel Gemisch anzusaugen.

- Gase werden besser in die Überströmer geführt,Verwirbelungen reduziert. Eine gleichmäßigere und saubere Strömung gelangt über den Kolbenboden.

Gruss Holli
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Der letzte Satz sagt es denke ich.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Zu den ausfräsungen der Ölbohrungen ist mir heute beim Zusammenbau eines Motors noch was aufgefallen.
Die beiden die auf die mittleren Lager zielen hab ich wie gesagt etwas länglich gemacht, denn wenn die Welle drin ist bleibt da nur ein Spalt zwischen Lager u. dem Aluring.
Und um den gehts:
Der hat so Zinnen an der Seite, u. wenn so eine Zinne beim Zusammenbau vor der Bohrung zu liegen kommt dann ist die Bohrung ziemlich zu.
Hab ich bisher auch nicht darauf geachtet.
Dürfte aber wichtig sein.
Gruss Sigi
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