haltbarkeit von Kurbelwellen

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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

....und die Lagerflächen der Pleuel sind zu 90 % def...

Gruss Sigi
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Die der Zapfen müssen auch nicht besonders gut sein. Und genau da fängt eben die verantwortungsvolle,saubere Arbeit einer KW-Überholung an.
Ich will hier nichts schlecht schreiben aber genau das muss man eben bezahlen. Ansonsten gibt es demnächst wieder was zu lesen a la: " Mist Jungs,mir ist heute die frisch gemachte Welle um die Ohren gehauen .....

Gruss Holli
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Manuel
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Beitrag von Manuel »

Prinzipell ist nichts dagegen einzuwenden Altteile zu verwenden, solange man sie vor dem Wiedereinbau gewissenhaft auf ihren Zustand prüft. Kaputtgehen können auch Teile die neu sind ;)

MfG
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Silvio63
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Beitrag von Silvio63 »

Ich geh mal davon aus, wenn einer 15 Jahre Rennsport mit Yamaha 2-Taktern betreibt, dann wird er schon wissen wie man eine Kurbelwelle richtig macht.

Ihr könnt Ihn ja selbst mal anrufen, den Klaus Harmsen unter der Rufnummer 02821 798794.

Gruß Silvio
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o11i
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Beitrag von o11i »

silvio... will dich ja nicht enttäuschen, aber da gibt es leider auch schlechte Erfahrungen. Ich werde dort keine einzige Welle mehr machen lassen.
Silvio63
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Beitrag von Silvio63 »

Hallo Olli

Wann war das und was war das Problem?

Gruß Silvio
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o11i
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Beitrag von o11i »

mh letztes jahr oder so...

kurbelwelle nach knapp 4tkm hinüber.... hab motor aus kontrolle auseinander gebaut, ein pleuel hatte ungefähr ein höhenspiel von 3 Meter ;).

Er hat mir dann zwar eine andere Welle geschickt. Die ist aber auch schon wieder fratze.

Ich denk mal, die Bolzen sind eingelaufen und dann einfach neues pleuel+lager draufmachen ist nicht das ware.

Gruß Olli
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Sittich
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Beitrag von Sittich »

Hi,
Das Thema ist ja Haltbarkeit von Kurbelwellen. Dazu vielleicht der Hinweis, dass bei ca. 25.000 km die Kolben fällig sind, wenn sie es durch Fehleinstellungen (Zündung, Vergaser, Auspuff usw.) überhaupt bis dahin überlebt haben. Wer das nicht beachtet, der riskiert einen Kolbenfresser mit anschließendem Folgeschaden, der insbesondere Einfluss auf die Laufleistung der KW haben wird. Grundsätzlich sind nach dem Kolbenwechsel die Kurbelwellen dann aber noch für weitere 25.000 km gut. Bei 50 tkm also ist die Welle dann fällig. Soll das ganze dann wieder 50tkm halten, dann müssen ALLE Teile getauscht werden, was sich nur zu Einkaufspreisen finanziell rechnet, wenn man seine Arbeit nicht einrechnet und dabei seriös kalkuliert:
- 1 Labyrinth,
-4 Hauptlager,
-2 Pleuel,
- 2Pleuellager,
-4 Anlaufscheiben,
- 2 Hubzapfen
Da bei den LC und YPVS Wellen die Hubzapfen an die inneren Kurbelwangen angeschmiedet sind bedeutet die o.g. Aufstellung den finanziellen Totalschaden der Welle.
Die weiter verwendeten Teile wären lediglich die dicke mittlere 25mm Welle sowie die äußeren beiden Kurbelwangen.
Da auf der linken Kurbelwange jedoch ein Simmerring direkt läuft unterliegt diese Wange ebenfalls dem Verschleiß, was gerne übersehen wird (also Augen auf beim Gebrauchtkauf !) Inkonsequenterweise ist die linke Kurbelwange an dieser Stelle so designed, dass sie erst bei weiteren 25 tkm also bei 75 tkm hinüber ist. Bei der rechten Wange läuft der Getriebesimmerring auf einem Distanzring aus Vergütungsstahl, der muss auch meist erst bei 75 tkm raus. Summasumarum bedeutet das, daß jeder der eine Welle überholt wissen muß, daß die Welle bei einer Gesamtlaufleistung von 75tkm ihr von mir beobachtetes theoretisches Lebensende erreicht hat.

Eine Austauschwelle insbesondere aus Amiland ist aus meiner Sicht finanziell gesehen die einzige sinnvolle Alternative zum original YAMAHA Ersatzteil, wenn die Welle für die gewünschten weiteren 50 tkm - also so gut wie neu sein soll. Alles andere ist ein Kompromiss an die erwartete Laufleistung. Ich nenne alles andere daher eine REPARATUR, jedoch ist eine REPARATUR KEINE GENERALÜBERHOLUNG einer Welle und die auf eine Reparatur gegebenen Gewährleistungen sind etwas ganz anderes !

Ach ja ein Tipp noch, wenn durch Pleuelabriss z.B. in Folge eines Kolbenklemmers nur einer der beiden Hubzapfen defekt ist. In diesem Fall kann man z.B. aus zwei gebrauchten einseitig defekten Wellen eine reparierte Welle machen, da die inneren Wangen mit dem angeschmiedeten Hubzapfen baugleich sind. Wer auf Nummer sicher gehen will bei wiederverwendeten Kurbelwangen mit angeschmiedeten Hubzapfen, der kann sie mit einem sauberen Schweißpunkt fixieren. Aber immer die Laufleistung, Narbenbildung bzw. Rost auf dem Hubzapfen im Auge behalten.

Noch ein Tipp an die LC-Fahrer die mit den in der US-Banshee Szene angebotenen Wellen nix anfangen können. Holt euch eine HOECKLE oder eine TZ oder eine Welle von der Luftgekühlten. Die passen auch und an denen könnt ihr die Hubzapfen als Bolzen ohne die Wange ersetzen.

Viel Erfolg beim Schrauben !

Gruß aus Kaarst
Lars
Timmey
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Beitrag von Timmey »

wie gut sind eigentlich die prox pleuel?
weil originale kosten für die 500er ca 100€ das stück(pleuel und lager), wird ja bei der 350 nicht viel teuer sein.. und das prox ca 70€...dann würd ich mir leiber nen originales verbauen
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Sittich
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Beitrag von Sittich »

Hallo Timmey,
Wenn Du die 120 Euronen Preisdifferenz verkraften kannst würde ich immer die Originalteile bevorzugen. Es ist zwar ca. 15 Jahre her aber da hatte ich 2 TZR 250 Kolben von Prox im Neuzustand mit jeweils etwa 0,1 mm Höhenspiel ('Wurfpassung') im Kolbenbolzen anstatt einer leichten Presspassung. Die Fa. Großewächter war seinerzeit sehr abweisend - seit dem vermeide ich deren Produkte. Ist aber nur meine persönliche Konsequenz.
Gruß
Lars
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Hab grad eine RD zerlegt, die 50t auf dem Tacho hat, sichere.
Die KW war in einem guten Zustand.
Die Pleuel gingen vorne knapp 1mm hin- her,
die H- Lager noch gut.
Die Mühle ist aber nie so richtig getrieben worden.

Die Welle war etwas auseinandgewandert, u. zwar auf der Lima-Seite.
Der Grund dafür war, denke ich, dass der Lima-Stumpf der Welle über 0,1mm Schlag hatte.

Gruss Sigi
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hellfire
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Beitrag von hellfire »

Hallo,

wieder mal ne Frage in die Expertenrunde.... :lol:

also was ich gerade gelesen habe ist bei meiner KW auch der Fall..
Sie ist auf der Lima Seite richtig auseinandergeganegen ned nur einen Millimeter...

Ist da nun mehr kaputt ? Oder kann man einfach sagen Lager neu Pleuel neu Labirinth neu...und gut ist? Oder sind die Wangen auch ausgeschlagen wie ich es auch schon mal gelesen habe?

Is wäre ja mehr als blöd die KW wieder zusammzubauen und dann geht sie sehr schnell wieder auseinander weil die Wangen auch platt sind...

Danke im voraus für die Infos..


hellfire..
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Manuel
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Beitrag von Manuel »

Prinzipell würde ich sagen, dass die Wange kaputt ist. Müsste man aber im Einzelfall prüfen durch messen oder über den notwendigen Pressdruck. Wenn der Limastumpf schlägt muss die Wange ja zwangsläufig schief auf dem Bolzen sitzen. Am besten wäre da wohl eine Anfrage bei einem kompetenten Motoreninstandsetzer.

MfG
Manu
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fischergeiz
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Beitrag von fischergeiz »

o11i hat geschrieben:silvio... will dich ja nicht enttäuschen, aber da gibt es leider auch schlechte Erfahrungen. Ich werde dort keine einzige Welle mehr machen lassen.
Dito!

Beim Herrn Klaus Harmsen werde ich keinen Cent mehr lassen
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Hallo !

Ich glaube nicht, dass die Wange def. ist. ich hab sie mit ziemlichen Druck wieder pressen müssen.
Ob sie etwas "schief" auf dem Stumpf sitzt, weiss nicht ob man bei 1Z am Lima Konus ende von viel sprechen kann, es lässt sich aber rel. leicht korrigieren.

Gruss Sigi
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