Rennmotor

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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Holliheitzer hat geschrieben:Da zählt alles...sogar die Honspuren fallen hier minimal aus, weil auch das Leistung kosten kann.
Da hätte ich mal die Frage, was der technische Hintergrund hierbei ist.
Höre ich so nämlich zum ersten Mal.
Gruß Matthias
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Der breite, flache Steg ist kein Selbstzweck, sondern ein Resultat aus anderen vorgegebenen Parametern.
Die Überströmkanäle stehen in einem bestimmten Winkel zum Brennraum und untereinander. Dazu benötigen die Überströmkanäle exakte Volumina und Endquerschnitte, siehe Helmholtzresonator. Größer ist nicht gleich besser, auch im Auslassbereich.
Der breite Steg ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Platzierung der Kanäle und nötigem Volumen im Guss ganz von selbst.
Die großen Radien lassen das Gas besser in die Kanäle einströmen, als eine scharfe Kante. Eine Verwirbelung ist hier eben nicht gewünscht, sondern eine lineare Bewegung.
Eine große Fase oder ein Radius am Kanalfenster ändert die Steuerzeit, den Austrittswinkel des Kanals und man hat mit großen Fasen mehr Kurzschlussspülung zw. den A-Kanälen und den direkt daneben liegenden
Sekundärauslässen, bzw. dem Auslassfenster wenn es eine Brücke hat.

Zur Rautiefe kann ich nichts groß sagen. Von einer gezielten Absenkung höre ich das erste Mal. Eine bestimmte Tiefe benötigt man schon für die Benetzung mit Öl. Diese GP-Zylinder werden sicher mit einer Brille gehont, das bringt irgendwo hinter dem Komma noch einen Leistungszuwachs. Das gibt´s ja mittlerweile schon in der Serienfertigung.
Was ich sicher weiß ist, dass das Aluminium dieser Zylinder vor dem Beschichten 2-fach durch eine Wärmebehandlung in seiner Festigkeit gesteigert wird um die Formstabilität der Laufbahn zu verbessern.
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Döllinger hat geschrieben:Der breite, flache Steg ist kein Selbstzweck, sondern ein Resultat aus anderen vorgegebenen Parametern.
Die Überströmkanäle stehen in einem bestimmten Winkel zum Brennraum und untereinander. Dazu benötigen die Überströmkanäle exakte Volumina und Endquerschnitte, siehe Helmholtzresonator. Größer ist nicht gleich besser, auch im Auslassbereich.
Der breite Steg ergibt sich aus dem Zusammenspiel von Platzierung der Kanäle und nötigem Volumen im Guss ganz von selbst.
Die großen Radien lassen das Gas besser in die Kanäle einströmen, als eine scharfe Kante. Eine Verwirbelung ist hier eben nicht gewünscht, sondern eine lineare Bewegung.
Eine große Fase oder ein Radius am Kanalfenster ändert die Steuerzeit, den Austrittswinkel des Kanals und man hat mit großen Fasen mehr Kurzschlussspülung zw. den A-Kanälen und den direkt daneben liegenden
Sekundärauslässen, bzw. dem Auslassfenster wenn es eine Brücke hat.

Zur Rautiefe kann ich nichts groß sagen. Von einer gezielten Absenkung höre ich das erste Mal. Eine bestimmte Tiefe benötigt man schon für die Benetzung mit Öl. Diese GP-Zylinder werden sicher mit einer Brille gehont, das bringt irgendwo hinter dem Komma noch einen Leistungszuwachs. Das gibt´s ja mittlerweile schon in der Serienfertigung.
Was ich sicher weiß ist, dass das Aluminium dieser Zylinder vor dem Beschichten 2-fach durch eine Wärmebehandlung in seiner Festigkeit gesteigert wird um die Formstabilität der Laufbahn zu verbessern.
Stimmt soweit , denn bei Twin Zylindern wie bei der RD / TZ sind die Überströmer z.B. nicht sonderlich breit. Bei Einzelzylindern wie auf Hollis Bild sieht das schon anders aus.Würde man bei dem gezeigten Einzelzylinder den Steg spitz und schmal machen ,wäre der ganze Überstromkanal zugroß.Denn das Gemisch soll durch den Überstromkanal beschleunigt werden.
Deshalb sollte das Volumen der gesamten Überströmer auch nicht größer als das Volumen des Kurbelgehäuses sein.Wobei man das aber auch umgehen kann, weil Überströmkanäle konisch zu den Kanalfenstern laufen.
Es ist halt immer ein Gratwanderung wenn man mit einem Fräser im Zylinder werkelt.
Achja ich hatte weder einen Bönsch noch einen Helmholtz in der Hand, ich habe noch nach alter Väter Sitte eine Menge Zylinder zersägt :oops:
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo Erdwin,

ich glaube ehrlich, dass du meinen Beitrag nicht verstanden hast.
Blockzylinder oder Einzelzylinder, ist völlig egal im Bezug auf die (optimale) Kanalform, bzw. deren Anordnung. Bei Blockzylindern ist der Zylinderabstand oft so eng, dass die Überströmer eine viel zu flache Form bekommen. Mein Beitrag war genau auf die Bilder von Holli bezogen. Man braucht auch keine Säge, ich habe solche (extrem ähnliche) Zylinder hier herumliegen und kann mir bei Bedarf alles anschauen.
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Grundsätzlich sind wir eh gebunden mit unseren Zylinderrn, da kann man eh nicht allzuviel machen.

Und ich brauch auch keinen Rennmotor der nach 2t km zum wegwerfen ist.

Die Mühle soll sauber laufen, ohne Rucklereien, nicht viel Sprit u Öl brauchen,
untenrum gut Zug haben u viele km halten.

So gesehen kann ich 360 Jahre alt werden mit den Motoren die bei mir fertig herumstehen.

Anderer Fred geht weiter.
G
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Hallo Bernd ,

deinen , zum Teil kopierten , Beitrag habe ich verstanden.
In deinem letzten Post stimmst du mir sogar zu. Allerdings ist es für die optimale Kanalform nicht egal ob Einzelzylinder oder Block - bzw. Reihenzylinder.Bei letzteren sind immer beengte Verhältnisse.
Zersägte Zylinder hatte ich vor ca. 40 Jahren, als es noch kein Internet gab und du vermutlich noch als Quark im Schaufenster lagst.Danach hatte ich so manche Zylinder von deutschen Meistern auf der Werkbank , an die ich mit allem dran war ,außer einer Säge^^
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Der Beitrag ist höchstens ähnlich einem älteren Beitrag von mir selbst.
Zu helfenden Händen oder Gedankengebern schreibe ich immer eine Referenz, siehe z.B. im Powervalve-Thread.
als es noch kein Internet gab und du vermutlich noch als Quark im Schaufenster lagst
Ok, wenn sonst Nichts mehr hilft klopft man Sprüche. Alles klar...
Dieses Niveau will ich weder unterbieten noch mittragen und werde mich zukünftig nicht mehr inhaltlich mit dir auseinandersetzen.
Kevan601
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Beitrag von Kevan601 »

Servus zusammen,
ich kann da jetzt nichts beitragen aber ich hab da ein paar Fragen dazu, warum findet sich sowas in keiner Literatur? Oder hab ich zu wenig gelesen? :-P

Das mit der geraden Fläche wie der Bernd es geschreiben hat leuchtet mir ein, das diese kein Selbstzweck, sondern einfach "entstanden" ist. Das mit dem Volumen der Überströmer hab ich noch nie gehört, was würde es bedeuten wenn das Volumen deutlich kleiner als das Kurbelgehäuse wäre? Ich denke mal bei vielen älteren Motoren ist das ja der Fall. Bei einem 125er mit angepeiltem Kurbelgehäusevolumen von 187 ccm ( oder gilt 1:1,5 nicht mehr als Ideal?) müssten die gesammten Überströmer auch ein Volumen von 187 ccm haben? Ist das richtig? Und vor allem, wo wird das gemessen, also wo hört Kurbelgehäuse auf und wo fängt überströmer an? Was ist mit dem Membrankasten, wo zählt der dazu?

Danke schonmal vielmals für eine Antwort und schöne Feiertage :-)
Schieber auf, Hurra die Gams
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