RD 500 als win win

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Die 2 Schrauben der Bremssättel sind nichts besonderes, keine Dehnschrauben...
Anzugsmoment kann man sich aus Tabellen raussuchen, Festigkeit müsste wenn ich mich richtig erinnere bei der RD500 auf dem Schraubenkopf stehen.
Sonst steht im Werkstatthandbuch auch oft eine Tabelle mit "allgemeinen Anzugsmomenten".
Oder man hat etwas Gefühl für solche Fälle.

Problem sind die Dichtungen dazwischen, die gibts nicht von Yamaha.
Wer Google beherrscht kommt aber recht schnell auf die Suzuki Teilenummer :lol:
Die Motorradhersteller verwenden durch die Bank oft Komponenten von gleichen Herstellern.
Bestes Beispiel waren eine uralte Honda Dominator (Traktor) und eine R6 (Sportgerät).
Beide hatten den gleichen hinteren Bremssattel :lol:

Von daher könnte man im Zweifelsfall auf Bildersuche von Modellen gleicher Baujahre gehen, evtl. hat ja auch ein anderes Moped die gleichen Sumitomo Sättel ggf. in etwas abgewandelter Form.
Wenns eine Suzuki ist bekommt man dann auch die passenden Innereien per Stückliste und weil es die Teile gibt müssten die Drehmomenten dort auch im WHB stehen.
uwknipser
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Beitrag von uwknipser »

Ja, bei den Bremsen wird mit Hinweis auf die Sicherheit in Werkstätten viel Geld verdient - ganz besonders bei Autos !

Da wird ganz bewusst mit der Angst gespielt !

Lustig ist immer, wenn man mir dieses Hokus-Pokus auftischt !
( ich habe genug Bremsen repariert.....)

mfg
Roland
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uwknipser
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Beitrag von uwknipser »

Die Bremssättel hätte ich aber auch noch in Reserve......
Von daher..... :)

mfg
Roland
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hallo zusammen!

Danke für die Infos.
Wieder was gelernt

Gruß Matthias
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Die Innereien der Bremsen, also die Gummiteile, passen von der z.B. RGV 250 auch in die RD/TZR/TDR Modelle. Da ist vieles baugleich. Das ist dann so ein Nebeneffekt, wenn man selbst schraubt. Man kann sich das in Ruhe ansehen,messen und vergleichen.

Und das es die 2 Dichtungen zwischen den Zangen nur bei Yamaha gibt..... also NUR für die Werkstatt an sich und NICHT frei verkäuflich......das macht doch misstrauisch...oder? :wink:

Aber auch die 2 Dichtungen habe ich noch nie in neu gebraucht. Trotz ihres Alters sind die nie defekt.

Gruß Holli
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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Vor allem was ich von Werkstätten schon erlebt hab hinsichtlich Bremsen... Da kann ich beruhigt sagen - selber machen ist 10x mehr wert weils gewissenhaft erledigt wird.

Alleine Bremskolben etwas rauspumpen und sauber machen bei jedem Belagwechsel beugt steckenden Kolben vor.
Macht aber kaum eine Werkstatt.

Belagwechsel Werkstatt: 10min/Seite je nach Sattel (R1 geht ohne Sattel abnehmen, Fireblade muss ich sie abnehmen)
Belagwechsel ordentlich: ~20min/Seite - Beläge raus, ggf. Bleche raus und säubern, Kolben rauspumpen, säubern ggf. etwas nachdrehen um überall dranzukommen, Behälter oben auf, Kolben zurückdrücken, Beläge rein, Alles montieren, Beläge an die Scheibe pumpen, Flüssigkeitsstand korrigieren.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Jo, wenn ich nicht die Kolben komplett entferne. pumpe ich sie raus und gehe mit der Zahnbürste und WD40 rundrum drüber. Das hilft wirklich, WD40 pflegt dabei das Gummi. Klemmt ein Kolben etwas und nur einer kommt richtig raus (ist so der Regelfall) , blockiere ich den höheren.

Und wie gesagt wechsele ich bei kompletter Zerlegung sofort auf DOT 5.0.
Dann ist es vorbei mit angegriffenem Material (Farbe) und der hygroskopischen Soße.

Gruß Holli
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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Hast du schon einmal hinterfragt was die Dichtungen zu WD40 und DOT5 sagen?
Materialspezifikationen von Yamaha vorhanden? ;)
Werkstoffe aus SBR (Polymerisat aus Butadien und Styrol) werden bevorzugt in der KFZ-Hydraulik eingesetzt (Bremsen, Lenkung, Kupplung). SBR zeichnet sich durch gute Beständigkeit in anorganischen und organischen Säuren und Basen, Bremsflüssigkeiten auf Glykolbasis, Wasser und Alkohol aus. Aufgrund starker Quellung nicht geeignet in Mineralölen, Fetten, Kraftstoffen und aliphatischen, aromatischen und chlorierten Kohlenwasserstoffen.
DOT5 sollte kein Problem darstellen, aber WD40 sollte nicht an Bremsendichtungen...
Bremsenreiniger stellt weniger ein Problem dar, der ist schnell verdampft, aber WD40 hinterlässt Öl das schön einwirken kann.

Um Gummiteile wieder "schön" und "gepflegt" zu bekommen kann man auch Butter nehmen - ob sie dadurch tatsächlich gepflegt werden oder Schaden nehmen ist eine andere Sache.
Die Schäden treten aber idr. auch nicht kurzfristig auf sondern eber mittel bis langfristig (Versprödung)


Ganz umsonst verwenden die Fahrzeughersteller nicht min. 3 unterschiedliche Materialien für die Dichtungen an einem Fahrzeug :idea:


Und die Fähigkeit Wasser aufzunehmen ist bei Bremsflüssigkeit auch nicht ganz ohne Funktion.
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Und die Fähigkeit Wasser aufzunehmen ist bei Bremsflüssigkeit auch nicht ganz ohne Funktion.
Ich hab früher auch nie begriffen, warum man nicht einfach Hydrauliköl in die Bresme tut, bis ich mal erklärt bekam dass es erwünscht ist, dass die Flüssigkeit Wasser aufnimmt, damit evtl. eindringendes Wasser nicht friert oder Korrosion verursacht. Aber warum hat man dann DOT5 erfunden und wo verwendet man das?
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
uwknipser
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Beitrag von uwknipser »

Nach kurzer Web Recherche:

Rolls Royce verwendet Hydrauliköl in der Bremse.

DOT 5 wurde beim Militär verwendet.

Was man aber auch findet, es gibt stellenweise Probleme mit DOT5 und bestimmten ( unbestimmten ) Dichtungen !

Aber merkt man ja, wenn´s undicht ist........

mfg
Roland
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Harley nimmt auch schon ewig DOT 5.0. Der Bremsdruck wird minimal weicher.

Natürlich entfallen dann auch mal wieder die Inspektionen an den Bremsen. Denn das Silikon muss nicht gewechselt werden. Normale 3.1/4.1/5.1 Bremsflüssigkeit SOLL ja Wasser ziehen,damit man messen kann, wann sie sozusagen "schlecht" ist.

Zitat Wiki: Wartung
Die Siedetemperatur von Bremsflüssigkeiten kann in Werkstätten gemessen werden. Da der Wasseranteil aufgrund der Hygroskopie mit der Zeit steigt, sehen viele Wartungspläne aus Sicherheitsgründen alle zwei Jahre den kompletten Austausch der Bremsflüssigkeit vor, unabhängig von der Benutzung des Fahrzeugs und dem tatsächlichen Wasseranteil

Und sieden kann nur, was Wasser drin hat. Wofür man das braucht..... :| :|

Ich fahre DOT 5.0 schon 4 Jahre und reinige mit WD40 schon bestimmt seit 2001 meine Bremsen,Verkleidungsteile,sämtliche Gummis. Ich saue damit das komplette Mopped ein (ausser Bermsscheiben). Das Mopped bleibt frisch im Lack, die Gummis trocknen nicht so schnell aus,alles wird super konserviert (Cockpit!!) . Auch die Automotoren (Motorraum) bekommen das drauf.

WD40 ist KEIN Öl.......!!! Wusste ich bis vor ca. 1Jahr auch nicht. Aber als ich am 600er Hubi ein festes Hauptwellenlager hatte (was ich mit WD40 schmierete/ölte) ,wurde ich aufgeklärt. Das ist ein reines Pflegemittel für Oberflächen. Und es verdunstet auch wieder bzw. hält nicht ewig.

Ich öle auch Teflonbeschichtete Züge......ein Unding ja...aber ich mache das. Nicht wenn sie neu sind,aber später schon. Das geht lt. techn. Infoblatt ja gar nicht.

DOT 5.0 braucht auch keine speziellen Dichtungen,Leitungen oder bestimmte Gebete. Das funktioniert halt besser, schadet aber der Industrie bzw. Frau Meckel durch weniger Steuereinnahmen.

Gruß Holli
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Im ernst...wd 40 ist KEIN öl ?
Da bin ich platt,denn ich dachte auch bisher es wäre ein mineralölprodukt...

PS
Das.mußte ich nun doch mal suchen...WD 40 ist aber doch ein mineralölprodukt...mix aus petroleum und anderem zeugs
Zuletzt geändert von manicmecanic am Fr 4. Aug 2017, 11:42, insgesamt 1-mal geändert.
Friedel
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Beitrag von Friedel »

Holliheitzer hat geschrieben:
Und das es die 2 Dichtungen zwischen den Zangen nur bei Yamaha gibt..... also NUR für die Werkstatt an sich und NICHT frei verkäuflich......das macht doch misstrauisch...oder? :wink:

Aber auch die 2 Dichtungen habe ich noch nie in neu gebraucht. Trotz ihres Alters sind die nie defekt.

Gruß Holli
Bei den RG500 Bremssätteln aus gleicher Epoche sind die inneren (baugleichen) Dichtungen im Rep-Satz enthalten.
Im Handbuch der RG500 ist die Überholung mit zerlegen der Bremssättel beschrieben.

Selbst schon gemacht
Friedel
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Was ist WD40 denn, wenn kein Mineralölprodukt?
Laut SDB besteht das Zeug zu 60-80% aus Kohlenwasserstoffen (Alkane).
Aber ich laß mich da gerne eines besseren belehren. :idea:

Zum Thema DOT5 und Bremsflüssigkeit:
DOT5.0 ist auf Silikonbasis und 5.1 auf Glykolbasis.
Maßgeblich für die Verwendung ist das, was der Fahrzeughersteller vorscheibt. Ansonsten ist bei einem Unfall auch der Versicherungsschutz weg.

DOT5.0 bindet kein Wasser und somit ist die Gefahr von Wasserablagerung und damit die Anfälligkeit für Korrosion höher. Auch das Argument, daß die Bremsflüssigkeit nicht so schnell kocht stimmt nicht so wirklich. Bei DOT5.0 gibt es statt dessen Dampfblasen im System, was auch nicht so toll ist.

Und das wichtigste: DOT5.0 ist nicht mischbar mit anderen Bremsflüssigkeiten. Heißt bei Umrüstung steht eine komplette Reinigung und Spülung des Systems an.
Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

http://www.wd40.de/wp-content/uploads/2 ... 017_DE.pdf

Recht weit unten unter "Gemsich" schauen.

Das Zeug ist Waschbenzin mit etwas Öl drinnen.

Dann gehen wir zurück:
Aufgrund starker Quellung nicht geeignet in Mineralölen, Fetten, Kraftstoffen und aliphatischen, aromatischen und chlorierten Kohlenwasserstoffen
Aber viel Spaß beim weitersprühen und Gummiteile aushärten 8)


Zum Thema Teflon Seilzüge...
Ich hoffe nicht, dass du die mit elementaren heißem Fluor oder Alkalimetallen schmieren probierst :lol:
Es sollte halt ein Öl sein das nicht verharzt (Weißöl = Nähmaschinenöl = Ballistol), sonst werden die nur noch schergängiger - WD40 löst den Rotz dann halt wieder, sobald das Lösungsmittel verdunstet ist klebts wieder.
Das richtige Öl dagegen macht Sinn um Rost vorzubeugen.
- 200°C bis 260°C
PTFE ist von nahezu allen Chemikalien unangreifbar. Ausnahmen sind Alkalimetalle, elementares heißes Fluor. Halogenhaltige Verbindungen bewirken eine reversible Quellung bzw. Durchwandern aufgrund der chemischen Verwandtschaft das PTFE, ohne es zu schädigen. Die Gleiteigenschaften von PTFE sind die besten aller Kunststoffe. Statischer und dynamischer Reibungskoeffizient sind gleich, was das Material zu einem stick-slip freien Gleitwerkstoff macht. Es ist absolut witterungs- und UV-beständig. Selbst extreme klimatische Bedingungen verändern die Eigenschaften von PTFE nicht.

Der einen Gummi/Kunststoffsorte ist es völlig egal wenn du mit WD40 drübergehst, die andere Sorte wird hart.

Bremsendichtungen (SBR) und Kühlwasserschläuche (EPDM) würde ich nicht damit behandeln.
Aber die Sache ist oft nicht so eindeutig, Kühlwasserschläuche haben z.B. oft außen ein anderes Material als innen.
Außen kommt oft CR (Neopren) zum Einsatz weils unter normalen Umwelteinflüssen nicht versprödet.
Die chemischen und physikalischen Eigenschaften sind ähnlich denen von NBR. Jedoch ist CR alterungsbeständig bei Bewitterung und in Ozon, Kältemitteln, Säuren und Laugen.
NBR ist sehr gut beständig gegen Benzin und damit auch WD40

Allerdings ist NBR wieder nicht beständig gegen Ethanol... Also in die alten Yamahas am besten kein E10 tanken ;)

Aber jetzt genug ausgeplaudert...
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