Um 180° gedrehte Zylinder

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kryskeys
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Um 180° gedrehte Zylinder

Beitrag von kryskeys »

Hi,

mir ist letztens das unten Foto einer RD im Internet über den weggelaufen, und hat in mir die Frage geweckt aus welchem Grund sind bei den Motorrädern die Vergasser hinten und nicht vorne?
Würde doch bei manchen Motorrädern die RAM-AIR Kanäle ersparen, und der Auspuff kan dort ja auch verlegt werden.
Ich weis das sich genung Ingenieure da gedanken gemacht haben und auch ihre guten Grunde haben wieso es so ist und nicht gedreht, mich interesiert aber das Wieso.

Grüße
Krys
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Hallo Krys
Bitte verlinke das Bild und setze es nicht als Kopie hier ein, da Du nicht die Rechte an diesem Bild besitzt.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

Bild
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wiba
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Beitrag von wiba »

Yamaha hat dieses Bauprinzip auch in der Serie eingesetzt,
sowohl bei Strassenmaschinen als auch bei Rennmotorädern TZ250 U & W
TZR250 3MA
Gruss Willi
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m.eckert77
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Beitrag von m.eckert77 »

Meine 3MA hat die Vergaser schon von vorneherein vorne.
Der Auspuff wird da schön gerade.

Nachteile sind bei Filtern wie auf dem Bild, dass sie binnen Stunden je nach Witterung vom Vorderrad geflutet oder eingestaubt werden.
Wegen der Platzverhältnisse gestaltet sich die Konstruktion einer vernünftigen Airbox schwierig.

Die TZ der 3MA Generation hatte z.B. offene Vergaser, es war nicht ungewöhnlich, zwischen den Turns was zu ändern und dann mal schnell das Ding anzuschieben. Hat man dann den Bugspoiler nicht montiert ist da ruck zuck ein Kieselsteinchen durch den Motor gerannt....
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Google mal " reverse zylinder tz250 " da bekommst Du eine Menge Informationen. Diese Bauart hat sich aber aufgrund der oben schon erwähnten Nachteile nicht durchgesetzt. Geil find ich`s aber trotzdem.
If it isn`t smokin it`s broken!

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Bild
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?t ... 67f13fd044

Die Suche hilft ....

RD Motoren mit umgedrehten Zylinder pfeifen beim laufen.

Gruß Erdwin
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StVOnix
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Re: Um 180° gedrehte Zylinder

Beitrag von StVOnix »

Den banalsten Grund habt ihr noch gar nicht genannt.
kryskeys hat geschrieben:..., und hat in mir die Frage geweckt aus welchem Grund sind bei den Motorrädern die Vergasser hinten und nicht vorne?
Ich versteh die Frage so, dass Krys nach dem generellen Bauprinzip fragt, also auch bei Serienmotorrädern mit Straßenzulassung. Diese haben aber in der Regel einen Luftfilterkasten, und wo sollte man den bei gedrehten Zylindern sinnvoll hinsetzen? Wenn man ihn strömungsgünstig vor die Zylinder setzen will, kriegt man schnell Probleme mit der Gabel.
Außerdem hätte man noch mehr Probleme mit den Lärmvorschriften, weil ein Auspuff umso lauter wird, je kürzer er ist. Die kühlende Luft am Krümmer ist auch durchaus erwünscht.

Gruß
Rene
moin

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kryskeys
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Beitrag von kryskeys »

Hey
Cool danke für die schnelle Hilfe
Man muss nur wissen wonach man suchen muss.
Gruß
Krys
Titus95
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Beitrag von Titus95 »

m.eckert77 hat geschrieben:Meine 3MA hat die Vergaser schon von vorneherein vorne.
Ja, das geht ja. Aber muss dann nicht der Vergaser ganz anders aufgebaut sein?

Vordruck am Vergasereintritt würde ja das Ansaugen des Benzin´s aus der Hauptdüse/dem Düsenstock verhindern. Ein normal (hinten) angebauter Vergaser funktioniert ja auf der Basis des Unterdruck`s.

Wenn das "umgekehrte Anbauprinzip" funktionieren soll dann muss die Schwimmerkammer ebenfalls unter Druck stehen.

Ich habe mich mit dem Prinzip "Ramair" bisher nicht beschäftigt, aber mit normalen Vergasern kann das doch eigentlich nicht funktionieren. Oder sehe ich da was falsch.

Wie sind denn die Vergaser der 3MA aufgebaut? Würde mich sehr interessieren.


Gruss Hans
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Titus95 hat geschrieben: Vordruck am Vergasereintritt würde ja das Ansaugen des Benzin´s aus der Hauptdüse/dem Düsenstock verhindern. Ein normal (hinten) angebauter Vergaser funktioniert ja auf der Basis des Unterdruck`s.
Stimmt nicht ganz!
Was da das Benzin ansaugt, ist nicht der Motordruck, sondern der Luftstrom. Und für die Luftgeschwindigkeit ist es egal, ob die Luft angesaugt oder reingeblasen wird.

Gruß
Rene
moin

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Titus95
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Beitrag von Titus95 »

StVOnix hat geschrieben: Stimmt nicht ganz!
Was da das Benzin ansaugt, ist nicht der Motordruck, sondern der Luftstrom. Und für die Luftgeschwindigkeit ist es egal, ob die Luft angesaugt oder reingeblasen wird.

Gruß
Rene
OK, der Luftstrom wird aber vom Motorunterdruck erzeugt, was widerum einen Unterdruck am Düsenstock erzeugt. Dadurch wird das Benzin angesaugt.

Wenn aber schon am Lufteintritt der vergasers Überdruck ansteht, dann kann dieses Prinzip ja nicht funktionieren, zumindest nicht mit den "normalen" Vergasern.

Dass das Prinzip Ramair funktioniert weiss ich ja, aber mich interessiert ja aus technischer Sicht, wie das funktioniert. Bin ja nur neugierig....


Gruss Hans
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Anfang der 80iger Jahre gabs es am Nürburgring einen älteren Tüfftler ,der hatte auch an einer 250lc die Zylinder gedreht .Den selbstgebauten Luftfilter versteckte er galant unter der käuflichen Bugverkleidung.Das ganze war sogar vom TüV abgesegnet.

Gruß Erdwin
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Hans, wenn Deine Theorie stimmen würde dann dürften ja Vergaser mit Kompressor nicht funktionieren. Je höher die Geschwindigkeit der vorbeiströmenden Luft, desto größer der Unterdruck.
Der Unterdruck im Vergaser, erzeugt durch den Unterdruck im Kurbelgehäuse, kann man vernachlässigen, denn der Querschnitt des Venturirohrs im Gegensatz zum Querschnitt des Düsenstocks ist sehr viel größer und damit zu vernachlässigen. Wichtig ist hier die Strömungsgeschwindigkeit im Venturirohr.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
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Titus95
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Beitrag von Titus95 »

Kilroy hat geschrieben:......Vergaser mit Kompressor nicht funktionieren.
Gruß Uwe
Oder meinst du Einspritzanlagen mit kompressor??
Kilroy hat geschrieben:Je höher die Geschwindigkeit der vorbeiströmenden Luft, desto größer der Unterdruck.
Das ist ja richtig Uwe, aber durch den Staudruck am Vergasereintritt entsteht doch Überdruck,zumindest dann, wenn die Lufteintrittsgeschwindigkeit höher wäre als der Motor ansaugen kann.

Kilroy hat geschrieben:Der Unterdruck im Vergaser, erzeugt durch den Unterdruck im Kurbelgehäuse, kann man vernachlässigen, denn der Querschnitt des Venturirohrs im Gegensatz zum Querschnitt des Düsenstocks ist sehr viel größer und damit zu vernachlässigen.
Das ist wohl auch richtig, aber nur solange eine bestimmte Lufteintrittsgeschwindigkeit und damit Vordruck nicht überschritten wird, denn dann würde meines Erachtens die Beninsäule aus dem Düsenstock abreissen. Dann wäre ein gewisser Vordruck in der Schwimmerkammer notwendig, damit das Benzin noch aufsteigen kann.


Das ist aber nur meine Theorie, ich bin da lernfähig.


Gruss Hans
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Hallo Hans,

Überdruck würde nur enstehen wenn man ansaugseitig ein langes Rohr anbringen würde.
Luft verhält sich wie Wasser,wenn Luft komprimiert werden soll muß es ein geschlossenes System sein.
Nimm ein Glas Wasser , was passiert wenn das Glas voll ist und du Wasser nach giesst?Es läuft über ,sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes ,so macht es auch Luft.Ist der Vergaser mit der Maximalen Menge Luft gefüllt , strömt die überschüssige Luft seitlich dran vorbei.

Gruß Erdwin
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