DS7 hat Elektroproblem - Hilfe gesucht

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rrichard
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DS7 hat Elektroproblem - Hilfe gesucht

Beitrag von rrichard »

Hallo Leutz,

seit einiger Zeit kann ich an meiner DS beobachten, dass an der Ampel stehend, Licht an, Blinker gesetzt und Bremse gezogen, der Motor ausgeht. Der Effekt ist spannungsbedingt, die LL-Drehzahl liegt warm eine knappe Nadelstärke unter 1000. Es passiert immer dann, wenn man es verkehrsbedingt am wenigsten braucht, fahre ich mal an den Straßenrand und spiele Disco, dann läuft sie natürlich erst mal weiter... aber wehe, ich rolle auf einen Kreisverkehr zu. Blopp und sie steht. Licht aus, Kickstarter raus (gerade kein Gefälle...) und weiter geht´s. Murphy eben.

Zuerst hatte ich den Akku im Verdacht, zwei Jahre alt. Nachgemessen hat der nur noch 3,x Ah an Bord, zu wenig, daher getauscht. Aber mit dem neuen Akku ist es kaum besser, ja es scheint so, dass mit zunehmender Kilometerzahl das Phänomen deutlicher wird. Inzwischen schalte ich schon in (kommenden) Leerlaufsituationen vorsorglich das Licht aus.

Heute mal gemessen, im LL ohne weitere Verbraucher, wie Licht usw. 11,8 bis 11,9 V :( , nur Zündung an bei stehendem Motor 12,4 V. Mit Licht, Bremse und Blinker sinkt die Spannung bis auf um die 11, vielleicht sogar leicht darunter. Bei erhöhter Drehzahl (3 bis 4 k) mit Verbrauchern dann 13,5 V, ohne über 14 V, sogar 15,6 V :shock: war - sehr - kurzzeitig zu messen. Gemessen wurde übrigens direkt an den Polen des Akkus, Voltcraft Digitalmultimeter.

Bei Drehzahlsteigerung über LL hinaus ist die Spannungszunahme seeehr deutlich an den Leuchten zu erkennen, deren Helligkeit nimmt klar zu.

Meine persönlichen Hauptverdächtigen sind die Kohlen (aber noch keine Zeit gefunden, diese mal zu kontrollieren), denn der Effekt tritt langsam, aber sicher, immer häufiger auf. Vielleicht gibt es ja noch jemanden, der ähnliche Symptome schon gemeistert hat? Reicht es etwa schon aus, wenn ich den LL etwas höher drehe? Dabei läuft sie eigentlich damit ganz brav - wenn nicht die Verbraucher s.o. an sind jedenfalls.

rrichard
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

hi

das ist bei den alten rd und elektrisch ist deine auch eine sehr oft der rotor
..die platte,auf der die kohlen schleifen ist mit den üblichen butterstahl kreuzschlitzschrauben mit dem eigentlichen rotor verschraubt und die spulendrähte sind dazwischen geklemmt...
die vibrationen schaffen es dann die zu lockern,und dann geht das spiel los...mal läd die lima dann wieder nicht,da haben sich schon einige nen wolf gesucht...ich hatte mal eine in der werkstatt,wo die platte so wenig locker war,daß mans kaum merkte und schon hatte man deine beschriebenen effekte

gruß Richard
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

wow, das war flott. Mit der "Platte" ist gemeint das Bauteil (Rotor?), auf dem sich die beiden Schleifringe befinden? Wo sind da Schrauben, die sich lockern könnten?

hallo namensvetter übrigens

rrichard
DS7 - nein, das ist keine RD
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Colin987
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Beitrag von Colin987 »

Hallo Richard,

Deine Spannungswerte sind alle (leider?) normal. Ich habe genau das gleiche auf meiner 352 gehabt.

Ich würde mal den Unterbrecherabstand prüfen (0,3mm). Wenn die abnutzen wird der Abstand kleiner, d.h. die sind für kurzere Zeit offen. Da gibt's nicht genug Zeit für die schon bei Leerlauf sehr schwache Batterieleistung (leider normal), einen vernunftigen Zündfunk aufzubauen. Normalerweise bei Leerlauf, wenn warm.

Colin
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ist denn die Leerlaufdrehzahl mit
unter 1000
korrekt?
Ich kenne mich zwar nicht mit den AC's aus, aber bei meiner LC ist die Leerlaufdrehzahl mit 1250 1/min. angegeben.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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rrichard
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Beitrag von rrichard »

ja stimmt, ist etwas knapp. Läuft aber schön. Ich kann ja mal höher drehen, ob es hilft wird sich zeigen.

rrichard
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Aktueller Stand:

Laut Handbuch LL auf 1300 bis 1400, ok, auf die Absteller hatte es allerdings keine Wirkung. Geht der Blinker an (speziell übrigens links), dann fällt die Drehzahl rapide, es fällt wohl ein Zylinder weg. Dann geht sie aus, oder fängt sich leidlich.

Nächster Punkt: Kontaktabstand beide perfekt auf 0,3. Die besagten Schrauben an der Rotorplatte überprüft, eine war leidlich locker. Material ist eine Art Erdnussbutter-Käse-Legierung. Da nur eine locker war, vermute ich mal, ist es nicht "die" Ursache, falls es EINE sein sollte.

Nächster Punkt: Kohlebürsten rausoperiert. Äußere misst 10 mm (neu 11), kann man durchgehen lassen. Die innere Kohle hat um die 7 mm, vielleicht auch 6 mm (=Verschleißgrenze) und ist "wie seitlich abgebogen", völlig schief abgelaufen und im Bereich der Haltehülse stark eingelaufen, hat dort eine eingearbeitete Stufe. Mein Hauptverdächtiger bleibt also. Neue sind bestellt.

Nebenbei mit Entsetzen festgestellt, dass das neue Kegelrollenlager im Steuerkopf eine Mittelrastung hat. Das Ding ist gerade mal ein Jahr drin, vielleicht 10 tkm gelaufen! Noch geht´s, aber der Tausch steht an. Ich glaube, ich mache wieder Kugellager rein.

Soweit der aktuelle Stand. Meinungen dazu sind gerne gelesen,

rr
Zuletzt geändert von rrichard am So 23. Okt 2011, 09:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Colin987
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Beitrag von Colin987 »

Interessante aber nervige Fehler! Hoffe, dass es doch die Bürsten sind, aber glaube ich nicht - die Spannungswerte sind "normal".
Ist es schlimmer, wenn es warm ist? Und prüfst du bzw. stellst du zwischendurch die Unterbrecher ein, oder erst nach langer Zeit?

Colin
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Na ja, wenn ich fahre, dann ist sie warm, geht ja schnell bei so einer kleinen Metallmasse. Eine Temperaturabhängigkeit fiel mir bislang nicht auf.

Ohne weiteren Grund stelle ich die UBrecher etwa einmal im Jahr ein, dh eigentlich musste ich noch NIE daran stellen. Die liefen, wenn einmal richtig justiert, immer ohne Auffälligkeiten bis zur nächsten Kontrolle. Das kann auch mal ein Zeitraum von mehr als einem Jahr sein, hängt von der Fahrleistung ab. Meist fahre ich mit der DS ja nicht sooo viele Kilometer, vielleicht 2 bis 3 tkm im Normalfall. Diese Saison war es allerdings deutlich mehr, auch 2010. Da habe ich einen Hinterradreifen komplett wegradiert. Der 2011er hat auch schon Profil gelassen, geht aber noch, der anfänglich hohe Verschleiß hat sich auf einem niedrigeren Nivea stabilisiert.

Jetzt warte ich mal auf die Kohlen und dann geht es ans Löten. Ich hoffe nur, dass mein Lötkolben genug Dampf entwickelt, so viel Metall auf die erforderliche Temperatur zu bringen, ist mehr ein für Elektronikbastelei konstruierter Kolben.

rr
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Im Baumarkt gibt es eine kleine Lötflamme, die mit Feuerzeuggas betrieben wird. Kostet um die 10 Euro. Damit sollte es gehen.
Wenn du willst, mache ich mal ein Foto von dem Ding.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

so einen Löter habe ich auch, für Installationen usw., dazu gibt es eine - von mir noch nie benutzte - Lötspitze. An die habe ich auch schon gedacht.

rr
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

hi Richard
die kohle könnts sein,die kontakte sind zumindest was den abstand angeht nie der grund..
du hast ja bereits die schrauben gefunden,die den 'deckel' des rotors halten...wenn eine locker war,hätte ich den deckel vom rotor mal ganz abgemacht....so kannst du nicht mehr sicher sein,daß das kabel noch richtig liegt,wenn du ihn nur wieder festziehst
daß ich so flott über dein problem stolperte,war reiner zufall,ich hatte meinen pc monate nicht an 'dank' leseverbots...

gruß Richard
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Bingo, Volltreffer.

Nach Erhalt der Kohlen (sind die mit Goldstaub durchsetzt??), habe ich gestern mal getauscht.
Die alten waren eigentlich kaum kürzer, aber eben total schief abgelaufen, vielleicht mache ich mal eine Aufnahme davon. Die Kohlenführung ist deutlich großzügig bemessen, die Führung nicht wirklich exakt. Also mal wieder der Rotstift die Ursache des Übels. Mit Aceton noch die Schleifbahnen gereinigt, sehen jetzt mehr nach Kupfer aus.

Das Löten ging mit dem Elektroniklöter ohne Probleme. Also Motor an, Licht, Blinker und Bremslicht. Kein Effekt, ging alles nach Plan. Die Lima belastet den Motor ganz deutlich auch schon im LL: mit Licht 1400, ohne Licht geht es rauf bis 1900 um dann ganz leicht abzufallen auf ca 1500 bis 1700. Licht an und schon sind es wieder 1400. Zumindest kommt daher Last vom Anker auf die Welle, damit kann auf Stromerzeugung auch bei diesen Drehzahlen gemutmaßt werden. Eine Spannungsmessung habe ich nicht vorgenommen, aber die LL-Kontrollleuchte ist schon heller als zuvor.

Fazit: Täter ermittelt, Problem abgestellt.

rr
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Hier die Bilder der Kohlen, leider nur mit Kunstlicht, daher einige störende Schatten. Die Einlaufspuren an den Seiten sind aber erkennbar, deutlich auch das schräge Ablaufen der Schleiffläche.

rr
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