Welches Getriebeöl?

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Frank Beelitz
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Welches Getriebeöl?

Beitrag von Frank Beelitz »

Ich hätte nie gedacht das ich mal einen Ölfred aufmachen würde.

Motul Transoil 10W30 ist logisch das ich das bestellt habe.
Ich habe aber im Moment nix mineralisches an Öl und hab da mal ne Frage.
Kann ich 10W40 Halbsysthetisches einfüllen, akzeptieren das die Kupplung rutscht und 30 KM fahren und dann erst das Motul Transoil 10W30 auffüllen
OHNE das die Kupplung weiter rutscht?
Ich muss ja unbedingt mein Getriebe spühlen... nach dem Schmoder was da rauskam?
Was passiert eigentlich wenn man zuviel Öl auffüllt?

Gruss Frank
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ob die Kupplung rutscht, hängt mit den Additiven im Öl zusammen.
Die Viskosität oder das Grundöl sind dafür nicht relevant.
Ein zu dickes Öl kann die Kupplung im kalten Zustand nicht richtig trennen lassen.
Aber nach Wasser im Getriebe sollten die Teile eh alle begutachtet werden...

Zu viel Öl im Getriebe kann dir bei zu geringem Entlüftungsquerschnitt die Wellendichtringe heraus drücken.Das passiert meist bei hohen Drehzahlen. Die Ringe am Sekundärabgang sind dafür anfällig.
Ein Problem mit dem Schmierkreislauf wird dir durch moderate Überfüllung nicht entstehen. Bei arg zu hohem Füllstand kann das Öl schaumig geschlagen werden. Gasturbinenöl ist gegen Schaumbildung sehr resistent und für den Einsatz im Motorradmotor geeignet. Besonders wichtig wenn man einen schnell drehenden Kettentrieb im Motor hat.
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Nimm irgendein Motorrad 4 Takt Öl zum spülen.
Die Öle sind für Nasskupplungen geeignet.
Das Bel Ray Gear Saver Transmission Oil 75W ( entspricht SAE 10W-30 )
ist dem Transoil vorzuziehen.

Gruß
Stulle
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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Ich weiss das es das Beste wäre den Motor komplett zu zerlegen usw.
Aber das Wasser wird auf dem Seitenständer die Lager nicht erreicht haben.
Ich hab jetzt Transöl 10W30 bestellt und werds einfüllen.
Einige KM fahren und wieder ablassen und schauen was da rauskommt.
Gruss Frank
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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Döllinger hat geschrieben:
Zu viel Öl im Getriebe kann dir bei zu geringem Entlüftungsquerschnitt die Wellendichtringe heraus drücken.
Auf Grund deiner Erfahrung glaube ich dir das, aber wo soll der Druck herkommen?
Im Getriebe sind doch nur rund laufende Wellen und Zahnräder und keine Kurbelwelle oder Kolben.

Gruss Frank
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Nimm irgendein Motorrad 4 Takt Öl zum spülen.
Nur zum spuelen? Ich nehme das auch zum fahren. ;-)

Die Ausfuehrungen von Doellinger gelten wohl eher bei 4T Motoren, bei uns drehen sich doch nur die Getriebewellen im Oel, es gibt keinen Druck durch blowby-Gase, keinen Kreislauf und keine KW oder Kette die das Oel schaumig schlagen koennte.
Gruss,
Georg

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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Wenn es zu voll ist, schäumt es .
Auch bei einem Zweitakter.

Gruß
Stulle
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Brigitte
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Beitrag von Brigitte »

Kann ich bestätigen. Die RD 400 hat bei längeren Fahrten immer etwas ausgespuckt. Die 1A2 nie.

Brigitte
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

der Druck im Getriebe baut sich natürlich auch beim Zweitakter auf.
Das ist kein viertaktspezifisches Verhalten. Beim modernen 4-Takter möchte man sogar einen bestimmten Druck im Kurbelraum halten um die federlosen Wellendichtringe zum Abdichten zu bringen.
Wenn sich die Zahnräder drehen wird das Öl im Getriebe überall herumgewirbelt. Durch die Verdrängung an verschiedenen Punkten entstehen Wirbel/"Winde" und örtliche Überdrücke im Gehäuse.
Um Diese zu kompensieren benötigt man eine oder besser mehrere Entlüftungen.
Das kann man sich wie mit dem Wetter vorstellen. Die Atmosphäre ist für sich genommen druckausgeglichen und trotzdem gibt es Hoch-und Niederdruckgebiete.

Auch normale PKW-Getriebe haben Entlüftereinrichtungen, obwohl diese nicht in Interaktion mit dem Kurbelraum stehen.
Es gibt auch Zweitakter mit Primärkette, habe 2 hier stehen.
Und wie Stulle schreibt: Zu viel Öl = Schaum.

Ich kann aus eigener Erfahung sagen dass sich da bei hohen Drehzahlen ein großer Druck aufbaut. Bin in Zolder mal auf´s Maul gefallen, weil ein Winkelstück der 350er TZ herausgedrückt wurde.
Nach einem Umbau auf 2 separate, geschraubte, größere Entlüftungen hat sich das Problem erledigt.

Hier ein Bild meiner 350er TZ. ...Schnief...
Viele Fahrer bauen solche geschraubten "Gabeln" an. Die verhindern ein Herausdrücken des Sekundärabtriebswellendichtringes. Hier sind zusätzlich noch alle anderen Stopfen ersetzt, damit Nichts passiert. Das ist bei hohen Temperaturen im Getriebe und hohen Drehzahlen ein echtes Problem. Schon manch ein Wellendichtring oder Stopfen hat da ganz schön dicke Backen gemacht.
Bild

An der Rotax hat der Primärtrieb die lächerliche Füllmenge von 200ml Öl und trotzdem eine großzügige Entlüftung
Bei mehr als 11.750 Zahneingriffen pro Sekunde bei Nenndrehzahl herrscht Orkan im Gehäuse.
Grüße,
Bernd
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Ich bedanke mich für die umfangreichen Erklärungen.
Im Zweifelsfall werd ich halt das 10W30 wieder wechseln dürfen und demnach noch einen Liter kaufen müssen.
Eines wurde aber noch nicht geklärt.
Kann ich teilsynthetisches Pkw Öl einfüllen und für 30 KM eine rutschende Kupplung in kauf nehmen
und nach diesen 30 km Transöl 10W30 einfüllen und die rutschende Kupplung ist dann Geschichte, oder muss ich dann die Kupplung zerlegen und reinigen?
Hat da jemand Erfahrung mit?
Gruss Frank
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Damit riskiert du die Kupplung. Nimm ein für Motorräder zugelassenes Öl. Hatte ich aber schon geschrieben.
Gruß Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Auch normale PKW-Getriebe haben Entlüftereinrichtungen, obwohl diese nicht in Interaktion mit dem Kurbelraum stehen.
Ja natuerlich. Unsere Getriebe haben ja auch eine Entlueftung. Aber so schlagartig, dass die nicht aureicht, wird der Druck wohl bei 100km Bewegungsfahrt, um das Getriebe zu spuelen (darum ging es ja hier) wohl nicht steigen.
Es gibt auch Zweitakter mit Primärkette, habe 2 hier stehen.
Sorry, aber es gibts fast alles, nur keine Leute die nix essen. Das hat doch alles hiermit nix zu tun.

Frank, ich weiss nicht ob das teilsynthetische Oel die Kupplungsbelaege dauerhatf schaedigt, nimm billige mineralische Ploerre zum spuelen, dann zum fahren das was du meinst und was fuer Oelbadkupplungen geeignet ist.
Gruss,
Georg

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Georg,

ich sehe das so: Frank hat gefragt was passieren kann, wenn man zu viel Öl einfüllt.
Stulle und ich haben drauf geantwortet.
Es wurden Beispiele genannt. Frank hat sich sogar bedankt. Thema erledigt.

Von dir kamen irgendwelche Annahmen und Sprüche.
Dazu popelst du in Nebensätzen rum, die dazu gedacht waren das Thema aufzulockern... Und das obwohl der Käse schon gegessen ist.
Ich melde mich auch nicht zu Wort, wenn ich von was keine Ahnung habe.
Für fachliche Kritik und Richtigstellung bin ich jederzeit zu haben, gerade wenn etwas nicht richtig sein sollte, was ich geschrieben habe.
Nix für ungut, aber ich mag kein Geschwätz.
Grüße,
Bernd
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Joh.
Gruss,
Georg

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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Nicht streiten Jungs, jeder kann nicht alles wissen.

"Damit riskiert du die Kupplung. Nimm ein für Motorräder zugelassenes Öl."
Das war von Stulle erstmal die wichtigste Antwort.
Insgesamt:
Nicht viel zuviel ÖL und muss für Nasskupplung geeignet sein.
Danke erstmal für alle Antworten.
Für die Füllmenge muss ich nochmal genau schauen, aber ich fürchte mit 1 Liter ich habe zuwenig gekauft.
Na ja, dann wird das heute nix mit laufen lassen oder fahren.
Gruss Frank
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