Anzugsdrehmoment Zylinderkopfschrauben 4l0

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orangerider85
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Beitrag von orangerider85 »

Wenn sie nur länger sind, kann man sie einfach auf der Drehbank etwas abdrehen?

Gruss
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Bei 28Nm bläst es manchmal durch.
Allerdings glaub ich auch dass die 28 genug sind, allerdings nur bei den neuen orig dicken Kodis.
Bei den gebr u da nur die 2 dünnen u lackiert siehts anders aus, funzt aber.

Frank, die vorderen Sättel rutschan an den Rutschstiften nicht, habs nicht genau im Kopf. und da auf die Gummis achten, ohne die gehts nicht u sie werden manchmal grösser.

G
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Wenn sie nur länger sind, kann man sie einfach auf der Drehbank etwas abdrehen?
Ich denke, dass das geht. Die Kolben passen in die Sättel. Aber wenn man das Rad montieren will, bekommt man die Scheiben nicht zwischen die Beläge.
Wenn ich mich recht erinnere sind da 4mm Unterschied, da lege ich meine Hand aber nicht für ins Feuer.
Gruß Uwe
Nachtrag: Habe nochmal im Forum gesucht "Bremskolben AND 4L0": Es sind wohl 3mm Unterschied. http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=133650#133650
Auch hier nochmal eine Info aus dem Forum: http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=202010#202010 Da stehen auch die Längen drin
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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Ich sagte schon, ich werde die Tage nochmal die Bremse zerlegen und nachmessen.
Im Moment keine Zeit.
Alles schön gangbar machen und neue Beläge einbauen.
Aber erstmal danke für die Nummern, da kann man besser vergleichen.
Gruss Frank
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RD350LC
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Beitrag von RD350LC »

Hi Holli ,

nochmal auf deine Anziehdrehmomente zurück zu kommen.
Als Schraubenfachidiot kann ich dir nur sagen das Du auf die 28Nm ruhig zurückgreifen darfst und nicht viel hilft viel.
Da ist weniger mehr.
Das sind Dehnschrauben und bei dem Drehmoment wirst Du an der Dehngrenze sein mit 28Nm und bei Wärme werden die Schrauben das elastisch mitmachen durch das Ausdehnungsverhalten der Aluzylinder.
Alles was über dem Anziehdrehmoment ist kommt man in die plastische Verformung der Schrauben und das mit dem Elastischen Verformen hat sich erledigt.
In der Praxis nennt man das trainieren der Streckgrenze!
Das heisst die Streckgrenze wird immer weiter nach oben verschoben bis die Schraube dann zack abreisst.
Bei der Länge wird das wohl etwas dauern aber ein guter Rat ist das nicht zu machen.
Wie hier schon geschrieben wurde sollte man besser duie Zylinderhöhen mal planschreifen / anpassen der Höhe in einem dann ist Ruhe.
Das wäre der Weg eines Profis alles andere ist ablsotuter Murks.

Beste Grüße Dirk
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ja.....da wirst du auch 100% ig mit recht haben. Bei der LC habe ich eh den Kopf auf O-Ring....der braucht bestimmt weniger als 28Nm. Allerdings ist da noch die Fußdichtung.....zieht man ja leider bei der LC noch alles zusammen fest. Ich habe die LC nicht gemessen, aber es sind vielleicht knapp 30 Nm . Einen so langen Stehbolzen ....da gehe ich auch kein Risiko ein.

Die Yppsen sind wirklich fester angezogen.

Allerdings bin ich auch leicht "vorgeschädigt". Ich zerlege ja schon mal Motoren und erlebe da ja öfters ein "blaues Wunder". Das betrifft auch die Anzugskräfte der Verschraubungen. Manche kann man fast mit der Hand lockern und da sind auch schon mal die Fußdichtungen durchgeblasen. Ansonsten fast lockere Polräder, öfters lockere Kupplungen......wo die lose Mutter nur noch dank des Sicherungsbleches da ist.

Ich ziehe daher lieber fester an mit dem Gedanken, das es sich setzt......und lockerer wird.

Die z.B. 28Nm sind eine empfohlene Anzugsgröße weil es reicht, aber Drehmomentschlüssel sind oft nicht richtig eingestellt oder ungenau. Eine Höchstgrenze für die z.B. 28Nm würde es auch geben.....was aus technischer Sicht auch noch vertretbar wäre.....DENKE ich.

Ich verbaue mir da lieber etwas mehr an Sicherheit......ich reisse nichts ab oder ziehe keine Bolzen aus ihrem Gewinde. Von daher denke ich....noch allet juut :wink: .


Holli
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hallo zusammen,

hier mal eine kurze Übersicht:

https://www.anzugsmoment.de/anzugsmoment/
Gruß Matthias
JBE
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Beitrag von JBE »

Der Vollständigkeit halber.
Alle Anzugsmomente gelten nur für einen, vorher definierten Zustand.

D.h., derjenige der das festigkeitstechnisch auslegt hat, guckt vereinfacht, welche Kräfte benötigt werden, damit der Verbrennungsdruck nicht zum Öffnen führt aber gleichzeitig der Kopf nicht zu sehr verformt wird.
Entsprechend legt er Anzahl, Material, Position und Größe der Schrauben fest.
Die benötigte Vorspannkräft je Schraube kann so ermittelt werden.

Aus der benötigten Vorspannkraft kann, unter Betrachtung von u.a. Reibfaktoren im Gewinde und am Schraubenbund das Anzugsmoment errechnet werden.

Vereinfacht, wenn z.B. der Reibfaktor am Schraubenbund, durch eine beschädigte Anlageflächen oder gefressene Unterlegscheiben höher ist als der Ing. das mal festgelegt hat ist als Resultat das bei vorgeschriebenen Anzugsmoment die benötigte Vorspannkraft nicht erreicht wird.

Umgekehrt, wenn die Reibfaktoren, durch z.B. schmieren herabsetzt werden, kann bei korrektem Anzugsmoment die Vorspannkraft zu groß werden.
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Moin
Ich habe allerdings nichts darüber gefunden ob die Zylinderkopfschrauben trocken, geölt oder gefettet sein müssen.
Auch nicht ob diese Schrauben nochmal bei warmem Motor nachgezogen werden müssen.
( Ausser hier eine Meinung im Forum )
Das scheint also nicht so wichtig zu sein. ....

Gruss Frank
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich habe allerdings nichts darüber gefunden ob die Zylinderkopfschrauben trocken, geölt oder gefettet sein müssen.
Wenn irgendetwas gefettet oder geölt werden muss, dann ist das normalerweise im WHB gekennzeichnet.
Ist das nicht der Fall, dann sollten die Teile zumindest öl- und fettfrei sein. Ein gefettetes oder geöltes Gewinde oder Auflagefläche setzt die Reibkraft soweit herunter, dass der Drehmomentschlüssel hier nicht mehr korrekt funktioniert. Um Schrauben vor Korrosion zu schützen würde ich persönlich allenfalls Kupferpaste nehmen.

Auch wie die ZK-Schrauben anzuziehen sind steht im WHB. Da steht explizit in einem Kasten, dass man den Motor warm laufen lassen soll und dann die Schrauben noch einmal mit dem vorgeschriebenen Anzugmoment (24Nm) anziehen soll.
http://rd350lc.net/SM-4L1-CH3.pdf Siehe Seite 3-58 ff.

Gruß Uwe
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PR
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Beitrag von PR »

Ganz wichtig ist zu erwähnen, dass der Motor nach dem Warmlaufen wieder abgekühlt sein muss, bevor man die Zylinderkopfschrauben mit 24Nm ( LC ) und 28Nm (YPVS ) nachzieht.
Steht auch so im WHB.

Gruß
Peter
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

:thumbup:
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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Sorry, hatte ich nicht gefunden.
Habs trotzdem gemacht, allein vom Gefühl her.
Gruss Frank
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Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

So hier bin ich wieder.
Die Bremskolben hab ich an den Zentrierschleiffer gehalten und den einen oder anderen 10 tel mm abgeschliffen.
Trotzdem verdammt knapp.
Nach der Probefahrt wurde keine Bremsscheibe mehr warm und das Rad liess sich problemlos durchdrehen.
Aber ich hörte das da was nicht normal ist und bin gleich wieder zurück.
Mir scheint die Kupfer Kopfdichtung ist undicht.
Zusätzlich blasen im Kühlwasser.
Zumindest der Kopf muss wieder runter.
Ich hatte die Kopfdichtung trocken eingesetzt.
Das war wohl nicht ganz richtig.
Welcher Dichtstoff wird bei der Kupferdichtung empfohlen?
Dirko HT?
Gruss Frank
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich habe die Dichtung mit VHT Kupferspray eingesprüht. Die hält wunderbar dicht.
Gruß Uwe
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