elektronisches Powervalve
Verfasst: Mi 25. Nov 2020, 19:05
Winterzeit ist ja bekanntlich Bastelzeit, und so habe ich mich entschlossen
mich Mal an ein elektrisches Powervalve zu trauen. Klingt jetzt vielleicht nicht sonderlich herausfordernd, aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail.
Der Motor hat original pneumatisch betätigtes Powervalve als Guillotine ausgeführt.
Dieses System arbeitet nur mit Druck im Auspuff und berücksichtigt weder Drehzahl noch Last. Das gilt es zu ändern, um den Motor fahrbarer zu machen.
Dazu bedarf es einiger Teile:
-Zwei Getriebegehäuse (AW7020), darin eingepresst 2 geschliffene Führungsrohre aus Berylliumbronze. Die sind sehr hart und zugfest, dazu hat das Material eine sehr gute Wärmeabfuhr.
-Eine Zahnstange aus 31CrMoV9 geschliffen und auf 63HRC plasmanitriert
Sowas gab´s natürlich nicht fertig zu kaufen, weil vorne und hinten ein runder Durchmesser dran sein muss, ohne Verzahnung. Sonst kann man die Schieber nicht anschrauben.
-2 Gewindebolzen aus Titan Grade5 zum halten der Schieber
-2 Grundplatten. Das sind "Serienteile", die ich mit Natriumhydroxid von ihrem Eloxal befreit habe und passend gefräßt sind.
-Die 2 Zahnräder sind normale Kaufteile aus dem Normhandel, präzisionsgeschliffen und gehärtet.
-Die Schieber sind Prototypen von Poul. Die 2-Stufen sollten am Motorrad recht nützlich sein.
Das mit Abstand teuerste Teil ist das Servo einer Honda NX5. Happige 270 Euro werden mittlerweile aufgerufen, wenn man noch ein Neues bekommt.
Die 2 Antriebswellen sind auch aus Grade5. Sie bekommen nächste Woche noch Einstiche für einen Haltekeil gegen Verdrehen des Zahnrades
und D-Profile für die Seilrolle sowie die Hebel für die Übertragung der Bewegung vom vorderen auf den hinteren Zylinder.
Wie bei den RD´s dreht das Servo eine Seilrolle. Die Hubbewegung wird über die Zahnstange realisiert.
Die Halteplatten lasse ich jetzt rundum verschweissen, dann ist das auch gasdicht.
Hier die unfertige Einheit neben einem pneumatischen Teil. Ist zwar nicht der Motor, aber fast das Gleiche.
Die Abmaße meiner Einheiten sind kleiner. In der Länge fährt das pneumatische Teil 8mm aus, meines bleibt immer gleich lang.
Offen ist noch das Problem mit der Entlüftung. Die auffahrende Zahnstange verursacht im Führungsrohr einen Überdruck vor sich, der der Hubbewegung entgegenwirkt. Wahrscheinlich werde ich ein kleines Fräßteil anschweißen lassen müssen, das den Druck zum Innenraum mit dem Zahnrad leitet. Auf den Bildern ist das Führungsrohr noch nach hinten offen. Das kann aber so nicht bleiben, sondern muss wegen des Abgasdrucks geschlossen werden.
Es gibt noch ein Bissl was zu tun. Für Anregungen und Kritik bin ich jederzeit offen. Hat sowas schon mal jmd. gebaut? Hinsichtlich der Endpunktanlernung des Servos sind noch Unklarheiten.
Hat jmd. Erfahrung damit, wie sich ein Bauteil aus 3 verschiedenen Alusorten eloxieren lässt?
Viele Grüße,
Bernd
mich Mal an ein elektrisches Powervalve zu trauen. Klingt jetzt vielleicht nicht sonderlich herausfordernd, aber der Teufel steckt ja bekanntlich im Detail.
Der Motor hat original pneumatisch betätigtes Powervalve als Guillotine ausgeführt.
Dieses System arbeitet nur mit Druck im Auspuff und berücksichtigt weder Drehzahl noch Last. Das gilt es zu ändern, um den Motor fahrbarer zu machen.
Dazu bedarf es einiger Teile:
-Zwei Getriebegehäuse (AW7020), darin eingepresst 2 geschliffene Führungsrohre aus Berylliumbronze. Die sind sehr hart und zugfest, dazu hat das Material eine sehr gute Wärmeabfuhr.
-Eine Zahnstange aus 31CrMoV9 geschliffen und auf 63HRC plasmanitriert
Sowas gab´s natürlich nicht fertig zu kaufen, weil vorne und hinten ein runder Durchmesser dran sein muss, ohne Verzahnung. Sonst kann man die Schieber nicht anschrauben.
-2 Gewindebolzen aus Titan Grade5 zum halten der Schieber
-2 Grundplatten. Das sind "Serienteile", die ich mit Natriumhydroxid von ihrem Eloxal befreit habe und passend gefräßt sind.
-Die 2 Zahnräder sind normale Kaufteile aus dem Normhandel, präzisionsgeschliffen und gehärtet.
-Die Schieber sind Prototypen von Poul. Die 2-Stufen sollten am Motorrad recht nützlich sein.
Das mit Abstand teuerste Teil ist das Servo einer Honda NX5. Happige 270 Euro werden mittlerweile aufgerufen, wenn man noch ein Neues bekommt.
Die 2 Antriebswellen sind auch aus Grade5. Sie bekommen nächste Woche noch Einstiche für einen Haltekeil gegen Verdrehen des Zahnrades
und D-Profile für die Seilrolle sowie die Hebel für die Übertragung der Bewegung vom vorderen auf den hinteren Zylinder.
Wie bei den RD´s dreht das Servo eine Seilrolle. Die Hubbewegung wird über die Zahnstange realisiert.
Die Halteplatten lasse ich jetzt rundum verschweissen, dann ist das auch gasdicht.
Hier die unfertige Einheit neben einem pneumatischen Teil. Ist zwar nicht der Motor, aber fast das Gleiche.
Die Abmaße meiner Einheiten sind kleiner. In der Länge fährt das pneumatische Teil 8mm aus, meines bleibt immer gleich lang.
Offen ist noch das Problem mit der Entlüftung. Die auffahrende Zahnstange verursacht im Führungsrohr einen Überdruck vor sich, der der Hubbewegung entgegenwirkt. Wahrscheinlich werde ich ein kleines Fräßteil anschweißen lassen müssen, das den Druck zum Innenraum mit dem Zahnrad leitet. Auf den Bildern ist das Führungsrohr noch nach hinten offen. Das kann aber so nicht bleiben, sondern muss wegen des Abgasdrucks geschlossen werden.
Es gibt noch ein Bissl was zu tun. Für Anregungen und Kritik bin ich jederzeit offen. Hat sowas schon mal jmd. gebaut? Hinsichtlich der Endpunktanlernung des Servos sind noch Unklarheiten.
Hat jmd. Erfahrung damit, wie sich ein Bauteil aus 3 verschiedenen Alusorten eloxieren lässt?
Viele Grüße,
Bernd