RG500 Gamma

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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georg_horn
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RG500 Gamma

Beitrag von georg_horn »

Moin,

wenn nichts ganz schlimmes dazwischenkommt bekomme ich am Samstag die RG500 von JörgG aus Köln, der eine oder andere wird ihn und vielleicht sogar das Mopped kennen.

Das Mopped steht ein paar Jahre und muss wiederbelebt werden, d.h. zuerst die üblichen Verdächtigen wie Flüssigkeiten neu, Bremsen, Kette und Reifen prüfen und ggf überholen oder erneuern.

Dann habe ich bisher gelernt, dass die Drehschieber gerne Probleme machen, es sind auch schon andere Kohlefaser-Schieber dabei, dafür müssen aber, wenn ich es richtig verstanden habe, die Drehschieber-Deckel modifiziert werden. Was muss da gemacht werden, kann man das selber oder wer bietet die Modifikation an?

Weiterhin soll ja das Getriebe zu kapitalen Schäden neigen, es gibt aber die modifizierten Getriebeteile von Suzuki oder das komplett andere Getriebe von Nothelfer nicht mehr. Was macht man da?

Was kann sonst alles schiefgehen? ;-)

Uwe, wenn das Thema hier genehm ist, kannst du es evtl nach Restaurierung/Oldtimer-Szene verschieben.
Gruss,
Georg

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ursprünglich mal für die Wasserkühler-RDs ins Leben gerufen ist das Forum jetzt eine Quelle für fast alle Zweitakter. Deshalb denke ich, dass das Thema sicherlich auch für Andere interessant ist.
Eventuell wäre es sogar sinnvoll ein Extra-Forum für Nicht-Yamaha-Modelle zu erstellen.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

Bild
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo Georg,

wenn Carbon-Drehschieberplatten nachgerüstet werden ist eine Modifikation der Anlaufflächen in den meisten Fällen unumgänglich.
Denn die Anlaufflächen sind in der Regel serienmäßig einfach aus Aluminiumguss.
Diese Flächen werden von den Carbonplatten "aufgefressen". Es sind auf jeden Fall beide Anlaufflächen betroffen, da die Drehschieberplatte auf beide Seiten ausschwingt. Gleichwohl wird oft nur der Deckel modifiziert.
In solchen Fällen wird normalerweise ein Einsatz aus hartem Stahl eingebracht. Früher wurde die komplette Fläche so "verkleidet", aber ein dünner Einsatz um den Einlass und die Nabe reicht vollkommen aus und hält ewig. Ich habe Teile beider Versionen hier rumliegen. Bei Bedarf kann ich Fotos machen.
Man kann die Flächen aber auch anodisieren oder hart beschichten wie hier.
https://scontent-ham3-1.xx.fbcdn.net/v/ ... e=5F7EEF29

Grüße,
Bernd
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Uwe, Danke. Im englischen RZ500-Forum gibts glaube ich Unterrubriken für die markenfremden Mofas.

Bernd, Danke für die Ausfühtungen. Aber wo krieg ich das Zeug her bzw. wer macht sowas?
Gruss,
Georg

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo Georg,

an deiner Stelle würde ich die Carbon-Drehschieberplatten raus schmeißen und normale aus Stahl einbauen. Die bringen bei den Drehzahlen keinen wirklichen Vorteil und du kannst den Rest original lassen. Leistungsgewinn hast du mit Carbon !nicht!; anfälliger sind Carbon-Platten aber allemal.

Wenn du die Dichte des Scheibenmaterials veränderst, schwankt der Wuchtfaktor der Welle natürlich mit. Wobei das eher weniger ein Thema sein dürfe, gerade bei einem so kleinen Scheibendurchmesser.

Diese Firma (Smaltiriva) macht solche Beschichtungen: http://petax.de/praxair/
Ob diese für private Zwecke erschwinglich sind kann ich dir nicht sagen.

Als Stahlplatte kannst du z.B. 1.2003 nehmen. Das ist hart genug und leicht verfügbar.
Ich kenne niemanden, der speziell eine solche Arbeit anbietet. Da ist wohl Eigeninitiative und der Kontakt zu einem CNC-Fräser von Vorteil.
Aber wie gesagt, wieso mit ganz erheblichem Aufwand eine Lösung durchboxen, die gar keinen Mehrwert bietet?
Grüße,
Bernd
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

an deiner Stelle würde ich die Carbon-Drehschieberplatten raus schmeißen und normale aus Stahl einbauen.
Es sind ja noch die originalen drin, die Carbondinger gibts dazu.

Hab aber eben mit Friedel telefoniert und nochmal nachgelesen und -gedacht. Ich bin da einem Denkfehler erlegen, ich glaubte die Schieber selbst seien aus Pertinax, es ist aber "nur" eine Pertinax-Scheibe innen in dem Deckel eingeklebt und die kann sich lösen. Kann man die nicht wieder festkleben oder ein anderes Material einkleben? Wenn ich es richtig verstehe ist das ja quasi eine Anlaufscheibe damit der Schieber nicht schleift.
wieso mit ganz erheblichem Aufwand eine Lösung durchboxen, die gar keinen Mehrwert bietet?
Wenn es mit den originalen Schiebern geht, bin ich damit zufrieden. If it´s not broken, don´t fix it! Man hört und liest nur immer so viel...
Gruss,
Georg

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JörgG
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Beitrag von JörgG »

Hallo Georg.
Ich zeige Dir dann am Samstag mal Drehschieber und Zylinder die eingehakt haben. Gruß Jörg
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

So, da ist sie: https://manitu.koblenz-net.de/horn/2020_09_rg500/

Bild

Bild

Steht seit 12 Jahren, da gibts dann demnächst was zu schrauben...
Gruss,
Georg

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JörgG
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Beitrag von JörgG »

Wenn ich die Bilder so sehe, dann bereue ich es fast schon.😪
Herby
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Beitrag von Herby »

Moin, Ja... schön viele Bilder und Beschreibungen, auch wenn's keine Yamaha ist...
Glückwunsch Georg
Gruß Herby
1 Zylinder, 2 Takte, 3x Kicken 4 FUN ;-)

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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Ich finde die 500 Gamma immer noch den geilsten Zweitakter schlechthin.
Wenn es nur nicht so viel Arbeit und Geld wäre :-(
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Manni#69
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Beitrag von Manni#69 »

Ja geiles Moped.Aber Jörg,ich dachte du kaufst nur Motorräder😉
JörgG
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Beitrag von JörgG »

Tja Manni.
Die Dinge ändern sich halt. Die andere 500er ist auch schon versprochen und quasi verkauft. Interessenlage ist jetzt mehr in Richtung Spezialfahrwerke der 80er Jahre. Da habe ich noch so viele Projekte hier stehen...
Fällt mir zwar nicht leicht die beiden 500er zu verkaufen aber es muss sein.
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Aber Jörg,ich dachte du kaufst nur Motorräder
Ich hab auch zwei Jahre gebraucht um sie ihm abzuschwatzen!;-)

Mittlerweile gibts noch ein paar Bilder. Vergaser sind abgebaut, zerlegt und grob vorgereinigt, kommen nacher zum Hans Engels (Motorradscheune Welling) zum Ultraschallreinigen.

Als nächstes will ich die Drehschieber ausbauen und inspizieren. Man siieht Schleifspuren auf den Schiebern, ist das "normal" oder hat sich da schon ein Schaden angebahnt?

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Zuletzt geändert von georg_horn am Do 17. Sep 2020, 13:33, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss,
Georg

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Die Laufspuren auf den Drehschieberplatten sind normal. Die sehen immer ein wenig aus wie Schallplatten. Solange da keine tiefen Riefen, Ausbrüche oder Verformungen drin sind ist das OK.
Die Vergaser sind ja witzig. Sind das 28er?
Grüße,
Bernd
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