Mitaka Japan Kurbelwelle für die RD 350 YPVS

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Holliheitzer
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Mitaka Japan Kurbelwelle für die RD 350 YPVS

Beitrag von Holliheitzer »

Ich möchte mir aus meinen lose rumliegenden Ersatzteilen noch einen schönen 1WW Motor aufbauen. Ich habe keine sehr gute Welle mehr da, also mal die Mitaka Japan Welle besorgt. Originale Yamaha RD Wellen kosten um die 800 Piepen....die Mitaka kommt auf ca. 530 Euro.

Die Verarbeitung und die Wahl der Lager hatten mich dazu bewegt, mal eine zu kaufen. Leider hatte die Welle , die es auch für die LC gibt, einen unschönen Höhenschlag auf beiden Seiten. Da habe ich mich dann mal gestern dran gemacht.......mit meinen Amateurambitionen ......und reichlich Geduld :wink: .

Meiner Meinung nach ist diese Welle ihr Geld wert, man darf sie halt nicht ungeprüft verbauen. Aber das trifft auf die meisten Wellen zu. Viele sind vom Schlag her so neu aus der Verpackung nicht einbaubar. Unter 4/100 sollte man schon kommen und dann einbauen.

Die hochwertigen HIC Lager dieser Welle gefallen mir. Die rollen in der Hand schon ganz anders, als das TPI China Gelumpe.

Holli






Zuletzt geändert von Holliheitzer am Di 28. Jun 2022, 16:36, insgesamt 1-mal geändert.
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Bitte mache doch mal ein Video, wie Du die richtest?
email: info@rd250tuned.de
http://rd250tuned.de/

RD350LC YPVS 1WW
RD 125 '75
BMW S1000XR
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich hätte zu Anfang meiner ersten Übungen an 4 defekten Wellen über
8 Stunden filmen sollen. Aber da kam nix bei raus. Und ich stand mal vor vielen Jahren neben Reinhard Scholtis , wo er mir mal eben eine Welle richtete. Das war reines Glück, denn es zeigt dir sonst keiner was.

Jede Welle ist anders, da brauchst du viel Gefühl.


Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Sehe ich ähnlich wie Holger.

Das kann man nicht filmen. Sind die Hubscheiben nicht winklig zueinander, geht man mit 2 Montiereisen oder dem Schraubstock ran.
Sind die Hubscheiben zueinander verdreht braucht man seitliche Schläge mit einem weichen Hammer.
Sind die Hubscheiben nicht sehr sauber gebohrt ist es eine Kombination aus Beidem. Es ist auch möglich, dass die Wellen am Messpunkt gerade laufen,
die Lagersitze aber einen Schlag haben, quasi um den Messpunkt herumeiern. Deshalb sollte man an einem anderen, möglichst weit entfernten Punkt gegenmessen.
Man braucht schon eine Weile. Irgendwann kommt der Punkt, an dem es nicht möglich ist noch weniger Ausschlag an der Uhr zu erzeugen.
Und bei so einer Zweizylinderwelle, wie Holger sie gerichtet hat ist man eh darauf angewiesen, dass der Mittelteil nicht verdreht ist, es sei denn man nimmt das Ding wieder auseinander.
Yamaha gibt 3/100mm an. Misst man eine gelaufene Welle sind Werte über 1/10 die Regel und die Motoren laufen immer noch.
Am Besten es sich zeigen zu lassen und dann probieren.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ja Bernd....100% .....so ist es. Wir sind mal einer Meinung :lol: :lol: :wink: :wink:
Man ist erst einmal darauf angewiesen, das die Mitte stimmt. Ist DA schon was verkehrt,muss man zerlegen. Ist die Welle in der Mitte schon recht verschlissen, bekommt man auch keine genauen Werte mehr...!

Und ich habe vorher eine originale Yamaha Welle aus einem neu überholten Motor mit danach 2000Km gerichtet. Die Welle hatte ausgebaut 7/100 und 8/100 Schlag :shock: .

Nun erwartet man ja, das wenn man seinen Motor überholen lässt und viel Geld investiert hat, das der neue Motor dann besser läuft.......in dem Fall nicht. Sifft der neue Motor auch noch, weil die PV-Simmis (die kleinen roten) verkehrt herum verbaut wurden, ist das Vertrauen ganz dahin.

Ich habe die Wellen auch teilweise im Gehäuse verbaut am Limastumpf nachgemessen, denn ich wollte wissen, ob auch ein Gehäuse die Welle verbiegt. Das kann ich bislang aber nicht sagen. Die Welle bleibt auf dem ursprünglichen Niveau. Das kann aber auch am Lagerspiel liegen, das fängt eventuell etwas auf.

Hier die originale Yamaha Welle nach dem Richten. An manchen Stellen erkennt man auf der Hubwange Eddingmarkierungen. Hier klopft man dann, mal mit Power....mal eher lieblicher.....je nach Güte des Sitzes. Zum Schluss hin nur noch mit wenig Power ...mache Wellen verziehen sich sofort wieder und weigern sich, gegen null zu kommen. Das wusste ich aber schon von Scholtis, der die Welle dann auf dem besten Wert ließ. Und 2/100 ist gut!!

Ich habe einen 2Kg Messinghammer und einen Schraubstock, dazu Keile. Braucht man alles, aber nicht für jede Welle.

Ungeprüft sollte man NIE eine Welle verbauen, auch wenn sie vom Spezi kommt. Deswegen mache ich das jetzt selbst. Das gilt aber auch neu gebohrte Zylinder usw........ 8)

Es ist schon eine kleine "Kunst", aber keine Zauberei!!!





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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

alles interessant,aber filmen kann man es trotzdem.Könnte allerdings je nach Welle ein längerer clip werden
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Dann leg mal los ...ich schaue auch gerne zu :wink:

Hast du das als Mechanker nicht auch mal gelernt??

So gehts im Ausland ohne Uhr. Tatsächlich sieht man mit dem bloßen Auge schon ,wenn etwas eiert. Aber irgendwann muss die Uhr dran.




Der machts besser.....ab 5:30......




Holli
Zuletzt geändert von Holliheitzer am Sa 23. Mai 2020, 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

ich denke mal Frank wäre mit ein paar takes der Biegerei schon zufrieden gewesen.
die Ausbildung zum KFZ Mechaniker ist auf dem Sektor gleich null.Ich kenne auch niemanden der das kann,weder aus meinen Urzeiten als ich noch nur Dosen behandelt habe noch später als ich den Sprung ins Mopedlager gemacht habe.
Das beste in der Richtung war ein altSchrauberkollege,der mal an einem Falschtakter die eine kaputte Zylinderbuchse getauscht hat und so den Kunden glücklich gemacht hat.Gelernt hatte der das auch nicht regulär,das lief bei ihm wie mit dir und Scholtis.
Da muß man wohl Motorenbauer lernen oder wie immer der Job nun heißt für solche Reparaturen von Motorteilen.
Ich habe mir das Wellenrichten bevor es mit youtube so richtig losging auf angloseiten angesehen.Das wars dann schon mit meinem Wissen zu dem Thema.Irgendwo auf einem pc vergraben müßte ich auch noch so eine Anleitung haben wo ganz gut mit Pics schrittweise gezeigt wurde wie der Typ seine RD 400 Kurbelwelle ûberholt.Wenn ichs finde zeig ich die mal.
Witzig daß du das sagst mit dem eigenen Video,ich habe mir vorgenommen von interessanten Jobs der Art Videos zu machen.

Gruß Richard
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Wellen richten ist ja eher ein spezielles Thema, das machen nicht viele. Aber was wir wohl alle noch aus Fahrradzeiten kennen, ist durch Speichenspannen eine Acht aus der Felge zu ziehen. Ist ja irgendwie so eine ähnliche Arbeit. Man zieht auf der einen Seite den Seitenschlag raus, und hat auf einmal auf der anderen Seite einen Höhenschlag. Und wenn man denkt: jetzt nur noch ein kleines bißchen, schlägt das auf einmal völlig um. Alles so ein Zwischending aus Logik, Bauchgefühl und Geduld.
Versuch mal davon, ein Video zu machen. Da schlafen dir die Leute vor dem Bildschirm ein.

Gruß
Rene
moin

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Also ja....das mit den Speichenfelgen stimmt. Von der reinen Logik her, hilft das schon. Und ich habe schon mit 12 Jahren meine ersten BMX Felgen repariert ( Araya rims) und später auch neu eingespeicht. Aber Wellen richten ist schon noch wieder anders. Learning by doing gemischt mit try and error...trifft es besser :lol: .
Ist die krumme Welle dann irgendwann gerader als zuvor, freut es einen.

Holli
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ich musste mit 15 meine erste 8 rausziehen. Irgendwo in Dänemark auf Jugendreise mit Fahrrädern. Erzähl du mir mal was von learning by doing. :lol:
moin

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Mit 15 und auf Jugendreise....ich glaube da haben wir an anderen "Teilen" gefummelt :lol:


Holli
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Jedenfalls gehörte das Richten von Kurbelwellen weder in den Ausbildungsplan zum KFZ Mechaniker noch war es Teil des Meisterkurses...

Gruß Heinz
Ich glaub, ich werd zu alt für Lenkerstummel unter der Gabelbrücke...
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Und heutzutage steht mein Mechatroniker Lehrling ( Nachbar) in meiner Werkstatt und schaut sich begeistert Vergaser an......das ist nämlich nicht Teil seiner Ausbildung. Seine alte 4 Zylinder Suzi bringt er lieber mir vorbei und wir Schrauben zusammen. Das er sich leicht schämt.....das hatte er schon gesagt. Aber da kann er nichts für. Traurig ist das alles mit der neuen Technik....so geht alles verloren :?


Holli
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Heinz hat geschrieben:Jedenfalls gehörte das Richten von Kurbelwellen weder in den Ausbildungsplan zum KFZ Mechaniker noch war es Teil des Meisterkurses...

Gruß Heinz
Der Kfz-Mechaniker hat ja für gewöhnlich auch im PKW-Bereich gelernt. Und im PKW waren auch damals Gleitlager üblich. Da wurde die Kurbelwelle nicht zerstückelt.
Aber ich habe bei den Berliner Verkehrsbetrieben gelernt und war da ein halbes Jahr in der Hauptwerkstatt. Da wurden die Busse turnusmäßig komplett zerlegt und überholt. In der Motorhalle wurden neue Laufbuchsen eingeschrumpft und an den Kurbelwellen wurden die Laufflächen der Lager geschliffen. Ich habe noch gelernt, Lagerschalen zu schaben, bis sie hundertstel genau gepasst haben. Das macht heute auch keiner mehr.
moin

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