Neuer Motor - altes Problem

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rrichard
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Neuer Motor - altes Problem

Beitrag von rrichard »

Hallo, hab ein kniffliges Problem an meiner DS7: dreht nicht sauber aus, wird mit steigender Drehzahl immer ruckeliger, verliert so viel Leistung, dass die Geschwindigkeit sinkt. Beim Schließen des Gasgriffs ergibt sich zusätzlich ein noch stärkerer Einbruch für einen ganz kurzen Moment. Alles in den oberen Gängen deutlicher.

Getauscht wurden Vergaser, Kontakte, Kondensatoren, Kerzen, Zündspulen, Kabel, Stecker, Benzinhahn, Benzinschläuche ... und am Ende der ganze Motor. Der neue Motor (R5) wurde professionell renoviert, Übermaß Kolben usw.

Der Effekt trat nicht ein, der neue zeigt von minimalen Abweichungen abgesehen, exakt das gleiche Verhalten. Mit und ohne Luftfilter kein merklicher Unterschied. Kerzen NGK 8 ist hellgrau, aber schwer zu sehen, da nagelneu. Mit Bosch 280 gibt es eine fast weiße Masselektrode, der Körper ist schwarz und die Mittelelektrode dunkles Braun.

Die DS lief vor den Erscheinungen einwandfrei, Änderungen wurden nicht vorgenommen. Das sollte gegen eine falsche Bedüsung sprechen.

Bleibt der Auspuff. Was gibt es für Symptome, wenn dieser zukokt? Oder hat jemand noch ne andere Idee?
DS7 - nein, das ist keine RD
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Die hat eine Batterie Spulenzündung wenn ich das richtig in Erinnerung habe?
Ein Fehler in der Stromversorgung der Zündanlage, irgendwo ein Übergangswiderstand, ein Wackelkontakt, Kabelbruch oder eine defekte Batterie?

Gruß Heinz
Ich glaub, ich werd zu alt für Lenkerstummel unter der Gabelbrücke...
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Batterie ist neu, es gab im Herbst ein Problem mit dem Massekabel mit harten Aussetzern, das ist abgestellt. Die Symptome sind deutlich weicher und von der Gasstellung abhängig. Ich gehe nochmals alle Stecker und Kontakte durch, doch das ist unwahrscheinlich, da der Effekt bei hoher Leistungsanforderung auftritt, nach einer "Erholungsphase" mit ca Halbgas dann erneut mit kurzer Verzögerung sich wiederholt.

Wenn es nicht so unwahrscheinlich wäre, würde ich sagen, dass für Vollgas nicht genügend Sprit nachkommt. Die Schwimmerkammern sich leeren und in der Erholungsphase wieder füllen. Ein Kontaktproblem sieht m E anders aus. Für jeden Tipp bin ich dankbar.

Da der Fehler mit beiden Motoren auftritt, ist natürlich die Peripherie im Focus, deshalb die Frage nach den Symptomen eines zugekokten Auspuffs.
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Carstene
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Beitrag von Carstene »

Zerleg doch mal den Benzinhahn

Das müsste der gleiche sein wie an der DS6

Oberhalb des "Töpfchens" ist im Benzinhahn ein halbmondförmiges Sieb drin.

Das war bei mir mal zugeharzt.

... und natürlich der Auspuff....

Kannst die Flöten mal rausziehen ?
Weiss jetzt gar nicht ob das bei der DS7 geht
BildBildBild

Wenn ich dir Recht gebe, liegen wir beide falsch - und das möchtest du doch nicht, oder?
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Benzinhahn ist überholt, neue Scheibe, neue Dichtung. Der war inkl Sieb blitzblank.

Die Auspuffeinsätze hatte ich draußen, lediglich leichter Rußbelag. Wie es innen allerdings aussieht, ist unklar, daher meine Ausgangsfrage, welche Symptome ein zugekokter macht.
DS7 - nein, das ist keine RD
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Ein zugekokter Auspuff macht weniger leistung vor allem obenraus.
Aber eigentlich ohne Begleiterscheinungen. Kerzenbild sollte dann eher richtung fett gehen.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

Bild[/align]
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Carstene
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Beitrag von Carstene »

Was macht das Ganze den ruckeliger ?
Sind das Zündaussetzer oder eher vom Gefühl her was strömendes wie Luft/Abgas ?

Wobei ein verstopfter Auspuff weniger für ruckeln sorgt, das Ding zieht einfach nicht mehr obenraus.

Ich hatte früher mal einen kaputten Luftfilter gehabt, Ab ner gewissen Strömung klappte das Ding in sich zusammen und würgte so den Motor weg. Runter vom Gas und kurz darauf lief die Kiste als wäre nie was gewesen. Das liess sich fast beliebig wiederholen.

(Nicht das irgendwo nochn Lappen liegt ....)

Ist die Feder vom Unterbrecherkontakt stark genug um bei hohen Drehzahlen auch noch den Kontakt zu schliessen ?

Mir noch nicht untergekommen aber das hatte ich vor längerer Zeit mal gesehen:
https://www.motorradonline.de/ratgeber/ ... rzuendung/

Such da mal den Teil mit dem Prellschlag-Hüpfens
BildBildBild

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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Zündaussetzer kommen härter, es ist eher ein weiches Geruckel, welches beim offen Halten des Gashahns zu immer weiterem Leistungseinbruch führt. Das Tempo geht runter, der Motor ist aber nicht völlig aus. Schließt man den Hahn etwas, kommt ganz kurzzeitig garnichts mehr, Sekundenbruchteile nur, mit mittlerem Gas fährt sie dann ganz normal, nach ein paar 10 Metern kann man wieder Vollgas geben, die Drehzahl steigt, bis alsbald das Ruckeln wieder auftaucht.

Die Kontakte sind neue Originale, aber es handelt sich sowieso um einen gänzlich "neuen" Motor.

Das beschriebene Verhalten veranlasste mich ja zum Motorwechsel, am Motor selbst kann es somit nicht liegen. Die außerhalb liegenden Zündungsteile waren zuvor schon ersetzt worden.

Da auf Entfernen des Luftfilters keine erkennbare Veränderung eintrat, fiel mir eben nur noch der Auspuff ein. Zündungsärger würde, wenn drehzahlabhängig, mit fallender Drehzahl wieder verschwinden, das Verschwinden ist aber abhängig von Gashahn.


In welcher Zeit muss denn der Sprit, etwa 500 ml, aus dem Hahn laufen? Bitte beachten, dass hier 2 Schläuche zu den Vergasern führen. Angabe nur bei Nennung der Messbedingungen sinnvoll. Übrigens, die Tankbelüftung ist es auch nicht.
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Was hier noch gar keiner erwähnt hat, ist die Tankentlüftung.

Gruß
Rene
moin

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Ben
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Beitrag von Ben »

StVOnix hat geschrieben:Was hier noch gar keiner erwähnt hat, ist die Tankentlüftung.

Gruß
Rene
Sehe ich genauso!!
Das hört sich nach dichter Tankentlüftung an.
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Wenn du sagst ohne Luftfilter ändert auch nichts,heißt das du hast den Einsatz zum Test rausgenommen und dann Deckel wieder normal drauf gehabt?
Sehe ich deine Liste an getauschten Teilen ist ja nichts mehr übrig an alten Teilen bis auf die Auspuffe?
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Er schrieb doch: die Tankbelüftung ist es auch nicht.

Das mit dem Lufi könnte es sein. Kommt bei der TR1 auch vor, da ist so ein Schnochel am Kasten der zusammenklappen kann.
Gruss,
Georg

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(Uli Peil im XJ-Forum)
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

ich würde an deiner Stelle erstmal Folgendes machen:

Klemme eine Stroboskoplampe an und binde sie so auf das Motorrad, dass du sehen kannst, ob es Aussetzer gibt im Betrieb. Einmal links, einmal rechts.
Als nächstes würde ich einen Multimeter an die Batterie anschließen und ebenfalls so montieren, dass du Spannungsschwankungen im Betrieb erkennen kannst. Quasi ein Datalogger für Arme.
Mit der Spritversorgung ist es doch ganz einfach: Tank voll machen, Spritleitungen in einen Eimer laufen lassen und schauen, ob der Sprit gleichmäßig rinnt, bis der Tank leer ist.
Besteht das Problem immer oder z.B. nur bei warmem Motor? Ist die Bestückung des Vergasers serienmäßig, Schieber korrekt eingebaut?
Dass die Motorlast (Gasstellung) nichts mit der Zündung zu tun hat ist eine irrige Annahme. Mit steigender Last wird es für die Zündanlage zunehmend schwieriger die Luft zw. den Elektroden zu ionisieren. Last hat einen großen Einfluss.
Grüße,
Bernd
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rrichard
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Beitrag von rrichard »

Strobo und Multimeter ist kompliziert, aber wird probiert.

Sprit läuft im Strahl, aber ohne Normwerte sagt das nichts.

An den Vergasern wurde ja nichts verändert, bevor das Problem auftrat.

Natürlich ist der Motor warm, bis ich das testen kann, dazu muss ich eine Strecke fahren, vierter oder fünfter Gang Vollgas im Wohngebiet?

Tankbelüftung müsste sich unterschiedlich zeigen, je nach Tankfüllung. Hatte ich einmal an einer anderen Maschine, das dauert viel länger bis zum Eintritt und ist auch nicht nach 100 Metern Halbgas wieder weg. Vollgetankt sabbert sie aus dem Deckel, also kann auch Luft rein.


Der Lufikasten ist aus Blech, da kann nichts klappen. Gefahren wurde stets mit geschlossenem Deckel.

Sicher erhöht sich mit dem Füllungsgrad der Zündspannungsbedarf, aber die Zündung ist komplett getauscht, mit dem Motorwechsel auch die internen Bauteile. Zum zweiten Mal übrigens.

Ganz unbedarft wäre ich von einem Spritnachlaufprobleme ausgegangen, aber der läuft durchaus im Strahl. Eine Sollmengenangabe wäre natürlich toll.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

also ich bin nach 20 Sekunden auf der Bundestraße, wenn es sein muss...
wenn ich den Tank leer mache dauert das für 24 Liter ca. 10min.
Das sind 2 Schläuche mit je 8mm.
Interessant wäre zu sehen, wieviel Kraftstoff bei montierten Vergasern aus den geöffneten Schwimmerkammerstopfen läuft.
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