Motorschaden und Gewissenskonflikt

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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Carstene
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Beitrag von Carstene »

Hat ma watt :)

Sieht gut aus

Morgen ist übrigens schönes Wetter - als spute dich
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Wenn ich dir Recht gebe, liegen wir beide falsch - und das möchtest du doch nicht, oder?
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

steamtrac hat geschrieben: Wenn man die Zylinder dann mal auf die Gehäuseoberhälfte schraubt, und sich von unten den Übergang vom Kurbelgehäuse zum Überströmer anschaut, weiß man wo die Leistung verloren geht. Aber Kostentechnisch war wohl nicht mehr drin bei Yamaha. Ich habs so gelassen, weil ich sowieso nur zur Eisdiele und zurück fahre.

Also du machst mit dem Gehäuse einen riesen Aufwand und dann lässt du z.B. den Übergang von Gehäuse auf Zylinder original? :shock:

Meine Zylinder werden alle auf eine Höhe gebracht bzw. abgezogen und der zu 100% krumme Kopf wird geplant. Dann hast du auch nie Undichtigkeiten.

Motoren kann ja jeder machen wie er möchte, aber in deinem Fall bin ich ja verwundert. Auf der einen Seite gehst du mit der 1/100 Lupe ran, und dann lässt du die wichtigsten Baufehler so stehen :!: :?: . Ich meine das jetzt auch nicht böse :wink: .


Es ist auch nicht immer eine PS Leistung, die mit dem Fräser kommt, sondern auch eine schönere Motorcharakteristik . Agileres Hochdrehen......flüssigerer Motorlauf.....weniger Verbrauch. Der Motor fährt sich einfach klasse....gegenüber der Serie. Der RD Motor bietet eine Fülle an Kleinstarbeit für den Fräser. Selbst die Fußdichtungen gehören gestutzt.....ragen mit überflüssigem Material in den Kanal. Legt man den dicken Kupferring in den Auslass, sieht man erst mal, wie krumm bzw. oval da alles ist und übersteht. Yamaha hat sich bei dem YPVS Motor NULL Feinarbeit gegönnt......ein Bauernmotor.... :(

Vertex Gusskolben mit 5/100 Laufspiel habe ich auch schon machen lassen, das ist ne gute Sache. Im gut gekühlten Motor brauchst du dir keine Sorgen zu machen...wegen dem Einfahren. Lässt man den neuen Motor im Stand 2-3x auf Betriebstemperatur kommen und komplett erkalten, dann ist die Einfahrerei schon ziemlich abgekürzt. Nach 15 Min. fahren bekommt jeder Motor von mir in den ersten 2-3 Gängen volle Last und Drehzahlen.

Dann halt wieder normal und stetig häufiger belasten....ohne Autobahn.


Holli
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Schönes Bohrwerk in der Hobbywerkstatt, bin etwas neidisch, aber es fehlte mir eh am Können auch.

Im gut gekühlten Motor 7-8H, im schlechten gehen ev 5-6H.
Wurde hier eh schon erklärt.

Schöne Arbeit.

G
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Boris,

schöne Arbeit, viel Aufwand. Schade, mit dem alten Gehäuse. Du machst das schon!
Im gut gekühlten Motor brauchst du dir keine Sorgen zu machen
Sorry, ich kann´s mir nicht verkneifen. Was macht denn einen gut gekühlten Motor so aus? Bei den RD`s ist da Einiges verschenkt, das Wenigste lässt sich ändern.
Viele Grüße,
Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Das meiste lässt sich ändern. Kühler, Thermostat und Flügelrad der Wasserpumpe. Andere Köpfe gibt es auch schon, die die Kühlleistung verbessern.
Nur alleine mit einem besseren Kühler und einem 50 statt 71° Thermostat,hat man einen thermisch gesunden Motor. Und zum Einfahren kann ich gerne 20 bis 30° weniger gut gebrauchen.

Das kannst du gerne anders sehen.

Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ich sehe das nicht unbedingt anders, ich mache mir nur die richtigen Gedanken.
Unbestritten ist kühleres Kühlmittel erstmal gut, jedoch kein Indiz für ein gelungenes Kühlsystem. Man kann mit einer höheren Durchflussrate mehr Wärme abbauen, auch wenn das Kühlmittel an sich wärmer ist.
Ein "schöneres" Pumpenrad bringt nichts, wenn die Pumpe einfach zu wenig Leistung hat. 60L/min sollten schon sein, das geht bei vielen Motoren mit billigen Plastikrädern. Das dürfte hier kaum jmd. je nachgemessen haben.

Die RD-Kühler, auch die 42mm Kühler sich sind gelinde gesagt schlecht durchdacht: Die Kühlkanäle sind senkrecht angeordnet, das macht man heute waagerecht, weil das effektiver kühlt. Dazu sind in guten Kühlern Trennbleche eingebaut, die das Wasser die ganze Fläche durchlaufen lassen, bis es austritt. Der 42mm Kühler z.B. hat den einen Anschluss in der Mitte oben, den Austritt unten rechts. (wie die altenTZ) Die Fläche links des Einlasses wird fast nicht genutzt. Ein guter Kühler ist bei gleicher Kühlleistung leichter und benötigt weniger Volumen.
Ein gut gekühlter Motor ist vollwassergekühlt, besitzt eine Wasserschicht zw. Getriebe/Primärtrieb und den KW-Gehäusen (man beachte die meist rechts gefressenen Zylinder), dort wird das Wasser zuerst hingeleitet, dann direkt an den heißen Auslass, an dem das Wasser nicht nur so vorbeischauen sollte, sondern der komplette Bereich um den Auslass bis hin zum Flansch sollte im Wasser stehen. Auch hier Fehlanzeige bei den meisten Motoren.
Z.B. die RD, aber auch die frühen TZ-Motoren leiten das kühle Wasser dort ein, wo es überhaupt nicht gebraucht wird: an die Einlasseite.(wird heute nicht mehr "aktiv" umspült, läuft nur noch mit)
Dann umspült es ein Bissl den Zylinder um, schon warm geworden, den Auslass zu streiffen bevor es den Block wieder verlässt.
Dass eine Stahlbuchse zw. der Wärmequelle und dem Kühlmantel auch stört braucht man nicht mehr zu erwähnen.
Ein gefräßter Kopf mit Trennwänden zur Führung samt Kalotten mit großen Außenflächen, die nur von einem Bund gehalten werden sind noch so ein I-Tüpfelchen. Dazu ein Auslassstutzen mit mind. dem Querschnitt der Schläuche. Hier ist ganz oft ein Nadelöhr, siehe frühe TZ und RD.
Da schließt sich der Kreis: Ein kühles Kühlmittel alleine sagt nicht viel über das Kühlsystem aus. Wenn die sensiblen Bereiche schon von der Konstruktion her überhaupt keinen vollständigen Wassermantel haben bringt die leistungsfähigste Pumpe und das kühlste Kühlmittel nichts, außer dass im schlimmsten Falle der Zylinder noch unrunder ausdehnt.
Es bringt nichts kühles Wasser über die Bauteile "rennen" zu lassen, ohne mehr Wärme abzuleiten. Kühles Wasser heißt nicht automatisch, dass auch viel mehr Wärme abgeführt wurde.

Ich möchte hier auch nicht irgendwas provozieren, es war nur interessant zu lesen, wie unterschiedlich sich 2 Personen einen "gut gekühlten Motor" vorstellen.
Möchte auch nicht behaupten, dass ich mir das alles selbst überlegt habe. Ich spreche eben mit den spezialisierten Leuten und eigne mir deren Erfahrungen an. Z.B. kann man irgendeinen Kühler auf E-bay kaufen, dranschrauben; das war es dann.
Oder man fährt für ein Paar Stunden zu Gerd Böckers, berät sich mit ihm, lernt eine Menge und lässt sich dort einen "guten" Kühler bauen. Gespräche mit anderen Leuten, die schon lange Kühlsysteme bauen runden das Bild ab und man kann das Erlernte auf die eigenen Bedürfnisse transferieren.
Grüße,
Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Weißt du Bernd, ich habe hier nur RD und andere Yamaha 2T Motoren liegen und optimiere die. Und was ich da mache funktioniert sehr gut und auch sehr lange mit viel Leistung und ohne Ausfälle.

Ich habe es nicht mit der Theorie, denn die kann ich nicht fahren. Du kannst gerne alles aus dem Rennsport vergleichen....hilft der RD aber rein gar nüschts. Ich fahre auch keine TZ und man kann eh alles auf die Spitze treiben. Aber auch das brauche ich nicht....ich brauche einen guten Motor der drückt und hält. Und das kann ich dir ...und auch z.B der Stulle.....mit dem ollen ,üblen, angeblich schlecht kühlemden Gusszylinder - Motor der RD vor die Füsse stellen. Eine RG 500 hat auch nur Gussbuchsen. Und ist das schlecht?


Keine Ahnung wo du ein Problem siehst, aber ich fahre ohne Probleme und super gerne diese Motoren. Viele andere Jungs auch....und auch getunt.

Man kann nichts schlecht reden, was funktioniert. Auch gehen modernere Motoren genau so mit z.B Nicasilzylindern fest, wie alte Gussbuchsen.

Ich fahre mit etwas über 62° Wassertemperatur mit RGV und Chinakühlern,dazu RGV Thermostat mit Spacer. Das ist optimal. Was soll mir dann noch ein Kühlerkurs bringen? :wink:


Meine Motoren sind gut gekühlt. Auch ohne Auslass - oder Gehäusekühlung komme ich die 180km zu Helmuts Treffen......oder über die 3Tage Alpentour.

Das alles auf der Welt einen besseren Bruder hat.....das es auch immer wieder schnellere Fahrer gibt.....ja.....ist so und finde ich auch gut. :D





Holli
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steamtrac
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Beitrag von steamtrac »

Eure Einfahrprozedur verwundert mich, bzw ich verstehe nicht die Logik dahinter. Ich habe in meinen Renn-Jahren neue Kolben bei der NX4 immer wie folgt eingefahren: Holli, wie Du sagst 2-3 Mal auf Betriebstemperatur bringen, dazwischen immer vollständig abkühlen lassen. Durch die Temperaturwechsel bekommt der Kolben seine natürliche Form, wird von seinen Eigenspannungen befreit sozusagen. Und dann Einfahren:
1. Runde max 10500
2. Runde max 11000
3. Runde max 11500
4. Runde max 12000
5. Runde max 12500
Immer Vollgas damit man auf der "fetteren" Hauptdüse läuft (die Nadel ist meist etwas spitzer), aber vor allem: Kühler großzügig abgeklebt, damit man auf eine hohe Wassertemperatur kommt, so 60-65 Grad. Die hohe Temperatur läßt den Zylinder wachsen, dadurch wird das Kolbenspiel größer.
Zwar hat die RD eine Gußbuchse, ich würde aber dennoch davon ausgehen, das die mit dem Zylinder zusammen mitwächst!?!?
Danach dann Feuer frei. Ich hatte keinen einzigen Klemmer und habe die Kolben auch meistens etwas länger als die empfohlenen 500km gefahren. Am Ende der Laufzeit war halt die Kompression schlechter.
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Die 5/100 sind bei der RD schon sportlich. Und im Straßenbetrieb lässt sich das fahren auf der Nadel ja nicht immer vermeiden. Hohe Wassertemperaturen bevorzuge ich in der Einfahrphase auch. Ich bekomme die Tage meine 250er TDR vom schleifen zurück. 1,75er Übermass.
Die bekommen 6,5/100.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Es ist auf jeden Fall so, das die Motoren bzw Kolben (Ringe), schneller eingefahren sind, als die breite Meinung es vermutet. Es kommt hier aber vielleicht nicht so sehr auf die Einfahrmethode an als auf die extrem wertige Arbeit des Zylinderschleifers. Es gibt auch Leute, die dafür schlechteres Öl nehmen um die Reibung zu erhöhen.

Die zwei bekannten Fress-Stellen der RD Zylinder liegen ja links und rechts direkt neben dem Auslass. Meiner Erfahrung nach, werden die mit jedem größer Bohren schlimmer. Hier kann man Vorbereitungen treffen.

Holli
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steamtrac
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Beitrag von steamtrac »

So, Motor ist wieder im Rahmen und hat auch schon geschnattert.
Habe die Ölpumpe wieder in Betrieb genommen. Der Hub im Leerlauf liegt bei irgendwas zwischen 0,05 und 0,1. Laut meinem Handbuch soll der zwischen 0,08 und 0,13 liegen. Ich bin also an der Untergrenze unterwegs.

Kann mir einer sagen, wo ich eine Scheibe mit 0,05 her bekomme, um den Hub zu erhöhen?
Danke.
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Sollte es bei Yamaha geben.
Falls es die nicht mehr geben sollte, eventuell mit Fühlerlehrenband selber basteln.
Wenn die Ölpumpe original ist, dann liegen sogar evetuell ein oder zwei Scheiben unter der Mutter.
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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steamtrac
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Beitrag von steamtrac »

So, die ersten 350km sind drauf, bisher ohne jedes Problem. Das Öl im Vorratsbehälter wird langsam weniger, also kann ich demnächst auf meine Mischung verzichten, die ich am Anfang noch drin hatte.
Hatte ganz vergessen das man in der Teillast mit der Serienabstimmung einen Viertakter fährt :D

Hatte vor 100 Jahren mal einen Gimbel Höcker gekauft. Der paßte hinten und vorne nicht. Jetzt geht es einigermaßen. Die Qualität ist echt schrecklich. Die nächsten Schritte für mich sind dann wohl, mal einen zweiten Satz Lackteile vorzubereiten. Im Sommer kann ich das gut vor der Türe machen.
steamtrac
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Beitrag von steamtrac »

Prima prima prima:

Triumph Bremse - eingetragen
Einmannsitzbank - eingetragen
JL Anlage - eingetragen

Und alles wahlweise!

Top, da hab ich Glück gehabt mit dem Prüfer.

Da jetzt die größte Hürde genommen ist, kann ich anfangen alles schön zu machen. Bin gerade mitten in der Lackierung von einem zweiten Satz Lackteile.
steamtrac
Beiträge: 326
Registriert: Mo 25. Okt 2010, 10:05

Beitrag von steamtrac »

Meine Reifen haben auf Grund der langen Standzeit mittlerweile ein respektables Alter. Also muß was neues her. Ich habe immer nur BT45 gefahren, habe also keine Referenz auf was anderes.

Was ist denn heutzutage der Reifen, den man auf eine YPVS schraubt? Immer noch BT45? Oder mal was anderes probieren, Avon Roadrider / Pirelli Sport Demon / Michelin Pilot?

Danke für Eure Erfahrungen.
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