Und das mal zum Thema Überströmer anspitzen.....

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Holliheitzer
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Und das mal zum Thema Überströmer anspitzen.....

Beitrag von Holliheitzer »

125er GP .......kostet gebraucht schon mehr wie eine richtig gute RD 350.


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Holli
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Genau das behauptpte auch der Ungar, mit dem der Hans und ich uns letztes jahr unterhielten. sie sollten unten fast eben sein, ist gegen jede Logik aber scheinz zu stimmen.
Er hatte auch noch viel anderes Wissen, zB dass eine RD nix Gscheits ist.
Seine liefen dann auch 1a.

G
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Jo, der war echt kuhl drauf, und seine Pannonia lief wie die Hölle. Leider waren die heuer bei beiden Veranstaltungen nicht mit dabei, hätte gern noch ein bisserl mit denen geplappert...

Gruß
Hans
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Flori
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Beitrag von Flori »

Ist doch eigentlich ganz logisch

Durch die Seitenauslässe die vor dem schiebergesteuerten Hauptauslaß öffnen,
werden die Überströmmer direkt auf Sog beaufschlagt.
Die Gegenseite der Überströmer am Kurbelgehäuse, sollte dann wie ein Ansaugtrichter ausgeformt sein, damit die Strömung nicht so leicht abreißt.
Man will auch eine gewisse Trennung der Gasströme damit sie sich nicht gegenseitig behindern die oberen Überströmmer sollen wie eine Welle durch den
Brennraum laufen um die Spülung zu verbessern.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Das ist ja ein 125er Zylinder und diese Motoren haben keinen Platzmangel....wie z.B. bei den YPVS RD Motoren.

Hier ist das Volumen des Überströmers groß genug und man gibt den Gasen von vorne hinein eine lange und saubere Führung bis in Zylinder. Das die Gase sauber in den Zylinder einströmen um sich genau zu treffen und aufzurichten, ist bestimmt sehr wichtig. Damit werden Verluste reduziert in in Leistung umgesetzt.


Holli
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Flori
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Beitrag von Flori »

Man sollte auch noch erwähnen, das die Einlassmembran ins Kurbelgehäuse
mündet, und damit vielmehr gewollte Unsymetrie der Einlassteuerzeit entsteht.
Die Kurbelhauspumpe rückt damit beim anschieben der Frischgase
in den Hintergrund es kommt mehr auf eine
gut abgestimmte und viel Volumen besitzende Auspuffanlage an.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Durch die Seitenauslässe die vor dem schiebergesteuerten Hauptauslaß öffnen,
werden die Überströmmer direkt auf Sog beaufschlagt.
Das ist so nicht richtig. Das Frischgas wird nicht aus den Überströmern gesogen. Der Überdruck im Kurbelgehäuse (relativ zum Zylinderrestdruck) ist der Ausschlag gebende Punkt.
Wenn die Überströmkanäle öffen ist nicht mal das ganze Abgas entwichen, von einem Unterdruck ganz zu schweigen.
Das hier das Frischgas vom Auspuff über die Kanäle aus dem KW-Gehäuse oder gar aus dem Vergaser gesogen wird ist ein Irrglaube.
Es handelt sich vielmehr um ein Oszillieren der Frischgase, das vom Vergasereintritt bis in den Zylinder mehrere Arbeitsspiele benötigt.
Ein Auspuffkonus mit großer Steigung und viel Volumen hilft den Zylinder schnell vom Abgas zu befreien und so dem osizllierenden Frischgas Raum zu schaffen.
Nur weil ein Teil des Frischgases in den, am besten gekühlten, Auslasskanal gelangt, heißt das nicht, dass der Auspuff quasi als "Staubsauger" fungiert der für Durchzug sorgt.
Zudem herrscht logischerweise im Zylinder nicht überall der gleiche Druck.
Grüße,
Bernd

PS: Ich bin übrigens der Meinung (nicht 100% sicher), dass es sich bei den von Holger geposteten Zylinder um einen RSW125 Zylinder handelt, der eine Drehschiebersteuerung hat und keine Membran.
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Jepp, ich wollts nicht schreiben, denn die rederei vom herumsaugen geht mir schon ziemlich auf den Sack.
Im Zyli herrscht immer Überdruck, mehr oder weniger allerdings zum Luftdruck.
Und Floris ersten Post versteh ich auch nicht, bin wohl der Einzige.

Der Druck und die Gasgeschwindigkeit im Ü-Strömer sind wohl kompliziert u nicht einfach zu erklären denk ich.

G
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

ja ich verstehe den Post auch nicht. "Obere Überströmer" die Kanäle öffnen beim gezeigten Zylinder fast gleichzeitig(2°).

Wenn man sich die Schnürlespülung zu Gemüte führt sieht man, dass die in den Zylinder strömende Gassäule vom Auslass weg Richtung Zylinderwand geführt wird, wo sie sich dann aufstellt. Bei manchen Zylindern wird sie sogar ganz an die Zylinderwand angelegt (tangential)

Es ist also keinenfalls gewollt in den Überströmern einen Sog in Richtung Hilfsauslass zu bekommen, da dies das ganze Spülkonzept zunichte machen würde.
Wenn man sich den Kolbenboden eines gut funktionierenden Zylinders ansieht erkennt man die Spülvorgänge sehr gut.
Bei der Form der Überströmer kommt es wie im Auslassbereich nicht auf ein größtmögliche Volumen an, sondern darauf, dass es mit den anderen Helmholtz-Parametern harmoniert, nach dessen Prinzip der ganze Motor arbeitet.
Es komme jedoch bitte nicht der Eindruck auft ich könne soetwas berechnen! Da gibt es nur sehr Wenige.
Grüße,
Bernd
Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo,
ich denke der Flori hat das etwas ungenau formuliert.
Natürlich drückt der abwärts gehende Kolben, über die Überströmer, das Frischgas unter den Kolben in den Zylinder.
Das aus dem Auslass strömende heisse Abgas dehnt sich, wegen dem konischen Auspuffrohr,aus.Richtung Auslass in den Zylinder entsteht dadurch ein Unterdruck,der das restliche Abgas besser aus dem Zylinder zieht und somit die Spülung unterstützt.
Dieser Unterdruck wirkt bis in die Überströmer und über den Boostport bis zur Ansaugmembran.
Nachzulesen im Bönsch,"der schnelllaufende Zweitaktmotor".
Ich denke dies hat der Flori gemeint 8) .
Gruß,
Lux-RD.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

nichts gegen den Bönsch aber ein Jan Thiel sieht die Sache wesentlich anders, und der ist nicht um Jahrzehnte überholt.
Bei den modernen Motoren wird sogar das Kurbelgehäusevolumen recht groß gehalten, sodass der dort herrschende Überdruck nicht so schnell zusammensackt. Das ist quasi das Gegenteil von Bönsch.

Zusätzlich schaue man sich mal die Volumina von Zylinder, Kanälen und KW-Gehäuse an. Rechnet man diese zusammen erhält man ein sehr großes Volumen. Somit wird es schwierig hier einen Unterdruck zu ziehen, währenddessen der Kolben das Volumen sogar stetig verkleinert/komprimiert.

Grüße,
Bernd
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Bernd
ich lese deine kommentare neugierig weil ich hier und da was dabei lerne
aber mit Bönsch überholt liegst du falsch...basiswissen überholt sich nicht,was in seinem buch steht ist zum großen teil unverändert gùltig

gruß Richard
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Bönsch überholt....kann man Physik überholen ? Das Gehäusevolumen, wozu auch die Zylinder zählen...mit allen "Löchern ", hat auf die Resonanz bzw. Füllung einen sehr großen Einfluss . Hier holt man zusammen mit einem sehr guten,leistungsstarken Pott, erst die richtige Leistung aus Motor. Das hat Bönsch sehr gut beschrieben...und da hat sich nichts dran geändert. Die Motoren und Auspuffanlagen sind über die Zeit viel besser geworden.

Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo, natürlich kann man Physik nicht überwinden, falsche Annahmen unternehmen dagegen schon. Es hat sich viel getan seit Bönsch, die Motoren sind im Detail nicht mehr vergleichbar.
Wenn ihr also von einem "Durchzug" ausgeht erklärt mir folgenden Umstand:

Der Drehschieber an einem so gesteuerten Motor öffnen ca. 140°VOT,
einem Zeitpunkt zu dem die Fenster der Kanäle schon zur Hälfe geschlossen sind. Eben jene Fenster durch die der Unterdruck aus dem Auspuff wirken soll. Wieso öffnen man dann nicht schon früher um den angeblich vorhandenen Unterdruck voll auszunutzen?
Zudem ist die Abgaswelle zu diesm Zeitpunkt (140°VOT) schon wieder auf dem Rückweg zum Zylinder. (tendenziell Überdruck) Hier sieht man doch, dass die Dinge gleichzeitig geschehen (von vielen Punkten aus) und nicht in Reihe von einem Punkt weg.

Versteht mich nicht falsch, ich stelle nicht in Abrede, dass im Motor zeitweise an gewissen Stellen ein "Unterdruck" entsteht. Jedoch geschieht dieses "saugen" nicht von Auspuff bis Vergaser gleichzeitig, sondern in Schüben, wie geschrieben oszillierend. Denn der Motor besteht nicht aus EINEM Resonator sondern aus vielen hintereinander geschalteten Helmholtz-Resonatoren, die sich alle gegenseitig beeinflussen. Und hier ist Jan Thiel gar nicht so weit von Bönsch entfernt.
Grüße,
Bernd
Zitat Frits Overmars,
"New ground? Concentrating on pumping is old-school; in the early fifties of the previous century people began to realize that a competition two-stroke engine should be regarded as an oscillating-flow device, not as a pump."
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

So,

jetzt habe ich mich mal hingesetzt und fleißig gesucht. Und siehe da, zwei Personen die uns allen hier meilenweit überlegen sind haben folgendes geschrieben:
Frits Overmars:The exhaust pipe can work miracles, but the time is simply too short: at 13000 rpm there is only 0,0017 second between the beginning of the transfer opening and the moment that they are completely shut again.
It takes an average of five crankshaft revolutions for the mixture to travel from the crankcase entry to the cylinder.
Noch eins
Jan Thiel:I think al the fresh charge going into the cylinder is that what is already contained in the transfer ducts!
Of course also including the crankcase ducts.
When you think of it: would there be time for the charge under the piston, or between the crankwebs
to reach the transfer ports?
And also there is a too large distance!
Und jetzt seid ihr dran. :wink:
Viele Grüße,
Bernd
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