Auspuffflansch rd250lc undicht

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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wiba
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Beitrag von wiba »

Ja das sehe ich genauso :thumbup:
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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Zu 50% liegt es an dem , der drauf sitzt. :-)
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Meine erste YPVS habe ich mit 86000km verkauft, erste KW. Zwei Jahre später zurückgekauft ( Na ja, sagen wir die Reste... ).
Jetzt beim Wiederaufbau beide äußeren Kurbelwellenlager völlig hinüber, in Verbindung mit gefressenem Pleuellager und zwei Kolbenfressern, das war bei knapp über 90000km.
Schäden aber wegen Ölmangel.
Wenn du wenig Autobahn fährst und auf Landstrasse in der Nähe eines Führerscheinverträglichen Tempos bleibst sollte die LC-Welle die 80.000 erreichen.

Gruß Heinz
Ich glaub, ich werd zu alt für Lenkerstummel unter der Gabelbrücke...
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Warum sollte das Polrad das rechte Lager killen?
Wenn es unwucht ist vibriert der Motor (habe solche welche).
Es ist mM mehr die Motorkraft durch die schrägverzahnung die die ganze Welle
nach links zieht die ja nur duch die Nut gestützt wird.

G
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Nein, Nein... :D

Wenn ich Stulle richtig verstanden habe, dann verbiegt das unwuchtige Polrad den linken Kurbewellenstumpf und der schrägverzahnte Primärantrieb belastet das rechte Kurbelwellenlager über Gebühr, so daß es deutlich vor den anderen KW-Lagern erneuert werden muss.

Ich nehme also mit, daß die 4L0 tendenziell schon haltbarer ist (Heiner Jakob sagte mal, ab 7.000 1/min beginnt der Verschleiß - das sind so etwa 130 km/h im letzten Gang), daß aber auch die YPVS-Modelle vernünftig gefahren keine besonderen Probleme machen. "86.000 km mit der ersten KW" kann man wohl so interpretieren. :)

Von dem YPVS würde dabei vermutlich vor allem mein Stadtverkehrsanteil profitieren, der leider durchaus nennenswert ist - aus Berlin muss man erst mal rauskommen... :x

Vielen Dank für die zahlreichen Anmerkungen. :)

Matthias
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Die linke Wange wandert schon mal vom Hubzapfen und klemmt so das linke KW Lager ein.
Mit einem leichten Innenläufer oder einem Polrad in TZ Maßen passiert das eher nicht.
Natürlich nicht bei dauernder Schleichfahrt.
Die LC wurde doch als Ableger der TZ beworben.
So habe ich meine auch gefahren.

Gruß
Stulle
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Der Stulle hat vollkommen recht, denn DAS Übel ist halt das schwere originale RD Polrad.

Die KWellen haben meist keinen starken Presssitz und bei hohen, andauernden Drehzahlen über 10.000, zieht das Polrad die linke Wange auseinander.

Stellt man sich die 2 linken Wangen geistig vor.....in der Mitte das Pleuel...... dann ist der Pleuelzapfen an der linken Wange angeschmiedet.......und in die rechte Wange gepresst. Und hier löst sich das.....die Verpressung wandert auseinander....das Pleuel unten bekommt seitlich mehr Luft....= fatal.

Mit der rechten Seite der Welle hat das nichts zu tun.
Nur alleine die Verpressung zieht sich auseinander.

Ein schlecht gewuchtetes bzw. mal falsch per Klauenabzieher herunter gezogenes Polrad , verschlimmert die Situation extrem.

Ich hatte vor kurzem so einen Motor vor mir. Von Besitzer sehr hoch gedreht mit einem Polrad, was wie ein Ei lief. Rechtes Pleuel dann krepiert.

Der Schaden war dann so entstanden, das das linke KW-Lager komplett ans Gehäuse gedrückt wurde UND die Wange das Gehäuse innen schon berührte. Das siehe Bild. Die KWelle blockiert an der Stelle, wo sie ans Gehäuse kam (schwarze Spuren). Wer ganz genau hin schaut, sieht auch ,wo das Lager an den hinten Absatz des Gehäuses kam...seiltlich links.....da sind Spuren.

Logisch, das die Welle nun auch noch gegen diese Blockade arbeiten musste. Das rechte Pleuellager flog dann auseinander. das war wohl das schwächere Lager, links war es kurz vorm Exitus.


Eine Yppse dreht höher, hat auch mehr Power....also wird so ein Motor auch früher einen Schaden haben. Kommt aber auf den Fahrer an. Man muss ja nicht oft das volle Drehzahlband nutzen.

Eine LC würde ich dagegen NIE hoch drehen, weil der Kolben sich einlaßseitig nirgens vernünftig abstützen kann. Den Zylindern fehlt der wichtige Steg.....also tunen bis 9000....das geht auch gut.


Holli

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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Als Fazit kann man sagen, wenn du einen originalen Motor im offenen Power-Valve Bereich fährst ohne ständige Höchstdrehzahlen sollte die Welle keine Probleme machen.
Hast du einen Leistungsgesteigerten Motor oder/und fährst häufig im obersten Drehzahlbereich hast du die angesprochenen Schwachstellen bei der KW und verringerte Lebensdauer.
Ist auch eine Frage was man haben möchte.
Während Holli und Stulle die Leistungsgrenze ziemlich ausschöpfen und höheren Verschleiß dabei in Kauf nehmen hat Martin K. seine Auspuffanlage auf nur leicht erhöhte Höchstdrehzahl ausgelegt, bei geringerem Verschleiss aber geringerer Höchstleistung.

Gruß Heinz
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Danke Holli für die ausführliche Ergänzung! :)

Eine Frage will ich aber dann doch noch stellen, weil a) kein FAQ-Thema und b) die Suche nach "Kurbelwellenlager" entweder nichts rechtes oder Verweise auf die bekannten "Monster-Threads" à la "Bummis Motor" brachten:

Habe ich irgendeine Chance, ein verreckendes rechtes KW-Lager rechtzeitig zu erkennen? Oder wechselt Ihr periodisch nach einer bestimmten Laufleistung - die natürlich individuell ziemlich unterschiedlich sein dürfte. :?

VG - Matthias
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Eine wirkungsvolle Abhilfe ist natürlich eine verschweisste KWelle....hatte ich ganz vergessen zu erwähnen. Damit bleibt alles natürlich an Ort und Stelle.

Meine 1WW mit sozusagen Böhmer Soni-X (damals auch JL.... das war 2003), hatte 2x eine auseinander gewanderte Welle. 1x hatte Marco sie mir zurück gedrückt, beim 2. Mal hatte er sie geschweisst. Danach war dann auch Ruhe bis heute, die Welle ist immer noch drin und die 12.000 bekommt sie auch immer wenn sie läuft. Mehrmals ....macht halt tiiiiierisch bock :lol: .

Man kann durchaus den Motor so modifizieren, das es klappt bzw. auf jeden Fall länger hält. Das beim Strassenmoped. Auf der Renne hat der RD Motor kein langes Leben.....egal was man macht (rennmäßig gefahren!).


Holli
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

:D :D :D

..das glaub' ich Dir auf's Wort!

Ich glaube aber, DAS Problem werde ich mit meiner serienmäßigen LC eher nicht haben.

Meine Frage bezog sich auf das rechte, primärseitige Kurbelwellenlager: Gibt es da eine mögliche Früherkennung bevor einem alles um die Ohren fliegt?

VG - Matthias
JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

Habe ich speziell an der ypvs noch nicht gehabt, aber an anderen Motoren.
Sollte man hören, besonders im Leerlauf. Ist so ein klackendes Geräusch,cwar' zumindest bei mir immer....
Friedel
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Beitrag von Friedel »

Ist der Auspuffflansch den jetzt dicht ?
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Die Früherkennung ist eigentlich in dem Fall recht ungefährlich und simpel.
Der Motor zieht ,durch den völlig zerstörten Simmerring , jetzt heftig Getriebeöl. Das riecht und sieht man.....falls nicht du selbst, dann macht man dich drauf aufmerksam :lol: .

Der Motor läuft im Stand am Polrad gedreht sehr rau.....man hört eigentlich nichts und der Motor fährt auch ansonsten normal.

Aber lange sollte man nicht damit fahren.

So einen Motor macht man dann schnell mal auf, wechselt das Lager und dann noch was nötig ist.....und wieder zu.
Ein Tag und 4 große Tassen Kaffee incl. Pausen mit Mittagsschlaf :wink: .


Holli


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Der große Simmi mit den Nocken zum Lager.....jetzt ohne Nocken......

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Erdwin
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Beitrag von Erdwin »

Bei erstem Verschleiß des Lagers links bekommt das Polrad schon die erste Unwucht , es beginnt an zu taumeln und gibt dem linken Lager den Rest.Da braucht man nicht vorher mit einem Klauenabzieher dran gehen.Das rechte Lager steht durch den originalen Primärantrieb unter Zug nach rechts.
Hauptgrund bei auseinander gehenden Wellen sind meist die Presssitze , weil schon zuoft überholt.
Früherkennung (bevor Simmeringe schon daneben liegen) das Popometer. Im Standgas merkt man Vibrationen eher wenig , wenn dann hat es zwischen 5-6000 Umdrehungen feine Vibrationen ,die aber nicht jeder merkt.Man kann auch am Polrad anfassen und versuchen rauf und runter sowie nach vorne und hinten drücken.Ist das Lager fertig , klackt es.

Wieso sollte eine LC nur bis 9000 drehen?
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