Reparatur Drehzahlmesser 1WT

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Du hast 2 Nocken auf dem Polrad.......wasted spark.


Holli
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Matthias
Denkfehler Nr.1 von dir...wie kann der pickup bei jeder umdrehung nur 1 signal bekommen wo das polrad 2 geber hat?
Denkfehler Nr.2 ist ...die zündspule hat doch eigentlich nichts zu tun mit den impulsen...?
die hat exakt damit zu tun...jeder der geberknubbels gibt der cdi per pickup ein signal das die cdi per zündspule zu nem funken macht...
durch diese bauart sparen sich die hersteller nur teile,dafür muß die cdi eben dann doppelt so oft arbeiten...sonst müßte man bei dieser art motor alles doppelt einbauen...pickup und cdi...
webster8
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Beitrag von webster8 »

Hi Matt,
es wurde ja schon alles gesagt...
Der Grund mein Triggerrad mit 6 Pulsen zu versehen war:
- einfache Konstruktion und
- Reduktion der (Elektro-) Motordrehzahl auf ein Drittel
Hätte ich das originale Polrad mit 2 Triggern verbaut (mittlerweile hab ich
ein sehr gutes bekommen..) müsste das mit (Verbrenner-) Motordrehzahl
laufen, wäre ein bisserl gefährlich mit max. etwa 10000rpm, aber möglich.
Eine Verdoppelung der Trigger (von 2 auf 4) bedeutet eine Halbierung
der Emotordrehzahl, eine Erhöhung von 2 auf 6 eine Drittelung der
Emotordrehzahl.
Das Spiel kann man aber nicht unendlich treiben, weil bei definiertem
Triggerscheibendurchmesser mit steigender Triggeranzahl die
Änderungsgeschwindigkeit abnimmt und damit die Induktion im
Drehzahlsensor.
Luftspalt reduzieren hilft, aber nur solange bis kein Luftspalt mehr vorhanden
ist - mein Aufbau läuft erst ab Emotordrehzahlen von etwa 500rpm
sauber und stabil.
Der Start interessiert mich aber eh weniger....

Grüße, w.
webster8
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Beitrag von webster8 »

Servus Uwe,

hast recht, die Spannungsunterschiede sind nicht groß.
Wenn die Teile wieder funktionieren werde ich mich mit den VR1 Potis
beschäftigen, damit kalibriere ich mir die DZMer via Anzeige der ZT.
Den Abgleich mach ich bei Skalenendwert, also bei 12krpm.
Die dazwischenliegenden Werte ergeben sich dann - das wird genau
genug für mich :)
Stichwort Schätzeisen....
Ich warte täglich auf Post aus Fernost, dauert aber noch ein Weilchen.

Grüße, w.
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Bin schon gespannt auf die nächsten Infos.
:thumbup: Top Job
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

Bild
webster8
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Beitrag von webster8 »

Hatte gerade das Oszi ein und hab die Eingangsspannung an den
DZM mal angeschaut.
Mit dem Multimeter war ich ja schon dran, aber Bilder sagen immer
mehr als nur Zahlen...

Ich hab bei (am DZM abgelesenen) 3000rpm und 10000rpm
ein Bildchen gemacht.
Ich rate es niemandem den blanken Draht mal als Mutprobe
anzufassen :shock:

Grüße, w.
Dateianhänge
Drehzahlmesser-Eingangssignal bei 10000rpm
Drehzahlmesser-Eingangssignal bei 10000rpm
IMG_2023.JPG (146.11 KiB) 492 mal betrachtet
Drehzahlmesser-Eingangssignal bei 3000rpm
Drehzahlmesser-Eingangssignal bei 3000rpm
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Danke euch, so macht das Forum Spaß.

Ich hatte da wohl den ein oder anderen Denkfehler drin.
Gruß Matthias
webster8
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Beitrag von webster8 »

Überraschung!
Die Ware aus Hongkong ist heute gekommen, ich freu mich!
Also gleich nach dem heimkommen in die Werkstatt und den Lötkolben
gestartet.
Der IC1 geht mit Entlötlitze gut raus, kein großer Auftrag.
Den neuen IC reingesetzt, sauber verlötet und den Simulator
angeworfen - und.....

=> läuft EINWANDFREI!!

Da ich alle Komponenten (mittlerweile auch C3, der hat 47nF) bis auf IC1
in Bereich 3 schon erneuert hatte war die Hoffnung groß, nach dessen
Austausch wieder einen funktionstüchtigen DZM zu haben, und so ist es!
Wie schon angesprochen habe ich dann mit VR1 den Abgleich zur
angezeigten Istdrehzahl am HHP (HandHeldProgrammer) durchgeführt,
das reagiert sehr fein - super!

Den einzigen noch originalen Kondensator C7 schmeiß ich auch noch raus,
dann sind alle potentiell alterungsgefährdeten Bauelemente erneuert.

Natürlich habe ich den Härtetest gemacht, also den Fön geholt und mal
ordentlich draufgehalten.
Resultat: Ob heiß oder kalt, die Anzeige macht keinen Muckser mehr,
bleibt wo sie bleiben muss!!

Damit ist die Geschichte fast abgeschlossen - nur noch den C7 neu,
noch ein Testlauf und dann ab ins Gehäuse!

Anbei noch ein paar Bilder:

Grüße, w.
Dateianhänge
der böse, originale IC1 - sehr temperaturempfindlich...<br />Nach 30 Jahren darf er das auch, oder?
der böse, originale IC1 - sehr temperaturempfindlich...
Nach 30 Jahren darf er das auch, oder?
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der gute, neue IC1
der gute, neue IC1
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C7 muss noch neu...
C7 muss noch neu...
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wieder einwandfreie Funktion, Hurra!
wieder einwandfreie Funktion, Hurra!
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webster8
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Beitrag von webster8 »

Nachdem ich jetzt auch C7 organisiert habe bin ich mit der Überholung
fertig, aber schaut selbst:
Funktion jetzt wirklich zu 100%ig ok, auch ein "Steckenbleiben" bei
Erststart ist jetzt erledigt.
Welches Steckenbleiben?
=> Beim Erststart nach ca. einem Tag in Nullstellung ist mein DZM für etwa
2-3sec auf Null geblieben und erst dann langsam auf die Ist-Drehzahl
gegangen.
Ich hab dann mal mit dem Finger probiert und einen leichten Widerstand
fühlen können, so in etwa wie wenn etwas kleben würde.
Nachdem ich alles mit Wattestäbchen penibel gesäubert habe (war
aber nicht schmutzig) ist mir eine Art Fett aufgefallen, welches
die Zeigerwelle innerhalb der Kunststoffbuchsen schmieren soll.
Dieses Fett ist jetzt auch schon 30 Jahre alt und verhält sich wie
heißer Käse, zieht also lange Fäden wenn man da drankommt...
Das Fett habe ich jetzt soweit es geht mit WD40 / Rostlöser
verdünnt bzw. weggespült, und das Steckenbleiben ist auch Geschichte.

Anderes Thema, passt aber wunderbar hierher:

Weil ich alle Ersatzteile in ausreichender Anzahl beschafft habe könnte
ich Euch folgendes anbieten:
Wenn Ihr einen defekten DZM zuHause habt und den gerne wieder zum
Leben erwecken würdet - ich könnt Euch helfen :)
Den Ausbau aus dem Gehäuse (das Aufbördeln) müsst Ihr selber
machen, dazu habe ich nicht das perfekte Werkzeug - ich muss da
immer improvisieren...
Aber Reparaturen an Platine und Drehspulinstrument könnte ich
anbieten - solange meine Zeit und meine Bauteile ausreichen....
Bei Interesse => PN an mich!

Grüße, w.
Dateianhänge
DZM Ersatzteilsortiment
DZM Ersatzteilsortiment
IMG_2071.JPG (138.97 KiB) 374 mal betrachtet
DZM Mechanik jetzt wieder perfekt leichtgängig, ohne Steckenbleiber...
DZM Mechanik jetzt wieder perfekt leichtgängig, ohne Steckenbleiber...
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Platine fit für die kommenden 30 Jahre
Platine fit für die kommenden 30 Jahre
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Danke für das Angebot, komme bei Bedarf gerne darauf zurück
Gruß Matthias
webster8
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Beitrag von webster8 »

Ich hab ein kleines Update hier, und zwar hab ich jetzt endlich
meine ZT im Motorrad erfolgreich aktiviert!
Es hat alles auf Anhieb funktioniert, nur der originale DZM war tot.
Also absolut kein Zucken, egal welche Drehzahl der Motor gemacht hat.
Weil ich ja ziemlich tief in den 1WT Innereien war hab ich zuerst
nochmal die elektrischen Anschlüsse am DZM kontrolliert und
vermessen.
Signal von der ZT und Spannungsversorgung sind einwandfrei, also als
nächstes meinen hier beschriebenen, revidierten Japan DZM geholt und
angeschlossen => läuft perfekt damit!

Heute hab ich den originalen, toten DZM aufgebördelt und mal grob gecheckt.
Keine sichtbaren Schäden, alle Lötstellen i.O., dann direkt mal Spannung
an das Drehspulinstrument angelegt => schlägt einwandfrei aus.
Das heißt es ist wieder was auf der Platine defekt....
Ich hab ja noch ausreichend Ersatzteile, da mach ich ein großes Service
und dann ist er wieder wie neu!

Mich erschreckt nur dass dieser originale DZM nach ziemlich exakt 30 Jahren
sein Leben ausgehaucht hat, und das ohne irgendwelche Einflüsse von außen.
Ich bin jetzt noch froher dass ich mir die ZT gegönnt habe, die Innereien
der originalen CDI werden ja auch nicht besser....

Ich meld mich hier wieder wenn der orig. DZM wieder läuft, der kommt dann
ins Regal und darf sich ausruhen :D

Grüße, web
webster8
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Beitrag von webster8 »

Hier eine von mir erstellte Bauteilliste, da sind alle Trümmer
drauf die m.E. nach irgendwann ihren Geist aufgeben werden / können.
Sehr viel hab ich bei Conrad geholt (geht schnell und ist gut),
den Rest über Ebay.
Die Widerstände sind ja eigentlich in der Regel stabil, da wird nix
kaputt außer sie werden überlastet - ich hab nur den R5 drin.
Die ZD1 hab ich gerade frisch bestellt, die kommt in meinem
"originalen" DZM auch neu.

Grüße, web.
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Liste der gefährdeten Bauteile..
Liste der gefährdeten Bauteile..
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2-Takt-Sigi
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Austria

Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Ja vor allem die CDI der 83-84 31er geht von jetzt auf gleich kaputt, mit denen
würd ich nicht fahren.

G
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sichs gänzlich ungeniert!
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Carstene
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Registriert: Mo 21. Jan 2019, 12:46
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Beitrag von Carstene »

Tolle Sache das Ganze,

durch Zufall im Netz gefunden.

Ich denke ich hänge es mal dran

Weiss aber nicht ob es zur RD passt - ist von ner Honda

https://www.mikrocontroller.net/topic/347596
webster8
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Beitrag von webster8 »

Super, die Schaltung hatte ich auch schon gefunden - aber noch nicht
hierher verlinkt.
Passt zu einem hohen Prozentsatz zum RD Teil, aber nicht ganz genau.
Ich glaub viele alte Böcke (egal welcher Marke) werden ähnliche DZM
Schaltungen bekommen haben, man muss ja nicht immer alles neu
erfinden.

Grüße, web
Antworten