YPVS text

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schrauberlehrling2
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YPVS text

Beitrag von schrauberlehrling2 »

Hallo miteinander, ich hab da mal was geschrieben, Ergänzungen+Korrekturen willkommen.



Yamaha Technologie 1983: YPVS (Yamaha Power Valve System)
Veröffentlicht am: April 15, 2009 von?
Überarbeitet November 2018
Allgemein
Das YPVS System verändert die Auslass- Steuerzeiten beim Zweitakter, so werden die Spülung und die Auspuffresonanz abgestimmt.

Zielsetzung
Die Steuerzeiten (Einlasskanal, Auslasskanal und Überströmkanäle) sind beim Zweitakter ganz entscheidende Faktoren für die Charakteristik des Motors. Allgemein gesagt hat man durch „scharfe“ Steuerzeiten eine hohe Leistungsausbeute bei hohen Drehzahlen. Bei niedrigeren Drehzahlen hingegen braucht man “zahme“ Steuerzeiten damit sich auch in diesem Drehzahlbereich Leistung bzw. Drehmoment entwickeln kann. Nicht nur im Rennsport, auch auf auf der Straße zählt ein breites verwertbares Leistungsband. Hilfreich z.B. beim beschleunigen aus Kurven.

Aussehen
Das YPVS System im Zylinder, ist eine konkave Walze, an der Oberseite des Auslasskanals. Knapp der halbe Durchmesser ist in Form des Kanals ausgespart.
Die Walze ist drehbar, die AOKante(Auslassoberkante) dadurch verstellbar.
Die Walze selbst wird, über Bowdenzüge, von einem Elektromotor angetrieben und mit einer Elektronikeinheit gesteuert. Die Elektronik stellt(dreht) die Walze entsprechend der Motor-Drehzahl.

Effekt:
Die Walze selbst hat im Bereich des Auslasskanals eine Aussparung, deren Kante passt die wirksame Auslass-Höhe/Steuerzeit an.
Drehen der Walze beeinflusst die Auslass-Steuerzeit, °vor OT und °nach OT gleich. Damit auch die wirksame PortTimeArea aus: ∫(Höhe * Breite * Zeitspanne), (freier Bereich der den Gasübertritt erlaubt).
Viel Vorauslass gibt einen geringeren Restdruck (weniger Restgas) im Zylinder, Platz für Frischgas. Allgemein bewirkt eine längere Auslassteuerzeit dass die Schalldruckwelle (Resonanzladung!) früher startet und bei höherer Drehzahl noch rechtzeitig zum Auslass zurück ist >Leistung! (umgekehrt: Geringe Steuerzeit>später „Start“ Auslass-Beginn und früher Auslass-Schluss> Resonanzlänge passt für niedrigere Drehzahl)
Tuning serienmäsig ist die [von innen durch den Auslass gesehen] etwas flacheren Form der Serienwalzen. Das ergibt eine #geradere“ wirksame Auslassoberkante bevor die Walze ganz auf ist. (Walze ganz auf ergibt dann eine etwas rundere wirksame Auslass- Form +schonender für die Kolbenringe, für die Resonanz(aufladung) wirksam.

Wichtige Entwicklungsschritte:
Die YZR500 Werksmaschinen ab 1978 hatten ein elektronisches Powervalve, das war aber so kompliziert das nichtmal Kel Carruthers(Kenny Roberts Technikchef) sich da dran traute. Da wurden immer Spezialisten aus Japan eingeflogen.
Die TZ500 Productionracer von 1980-82 hatten ein mechanisches System über Züge gesteuert.
Die TZ250H von 1981 hatte auch ein mechanisches System, aber ohne Züge. Das wurde über Kugellager mit Fliehkraft gesteuert. Mitte 1981 standen den Werksfahrern der Importeure auch ein elektronisches System zur Verfügung. 1982 war dieser Kit auch anderen Teams zugänglich, zum Preis von 6000 DM. Da haben viele die Finger davon gelassen. Das TZ250J Modell von 1982 hatte auch noch das mechanische System "Serienmässig". Ab 1983 war das elektronische Sytem dann Standart bei den 250ern.


Ergebnis
Das YPVS System erweitert das Drehzahlband beim Zweitaktmotor deutlich.
Gleichzeitig sinkt der Benzinverbrauch.
Das Feld der guten Brennstoffnutzung (kW/Joule zu) erweitert sich (im Fall der Auslegung des Zylinders auf hohe Steuerzeit) zu tieferen Drehzahlen.
Ein teures und wartungsaufwändiges elektromechanisches System der 1980er, macht einstellbar Spaß.


Grüße
Florian
Zuletzt geändert von schrauberlehrling2 am So 20. Jan 2019, 22:17, insgesamt 1-mal geändert.
Kevan601
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Beitrag von Kevan601 »

Ja, mit Fliekraft haben das andere Hersteller auch schon gemacht. ich bilde mir ein KTM?
Schieber auf, Hurra die Gams
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hallo Florian,
zu diesem Absatz:
Stimmt der nachfolgende Absatz???????????????????????????
Die ersten TZ Produktion Rennmaschinen Anfang der 80er Jahre hatten noch ein rein mechanisches System, das von der Kurbelwelle über Fliehkraftgewichte drehzahlabhängig gesteuert wurde wurde. 1983 schon wurde auf Elektronik umgestellt, und die Zündung steuerte das System. Die GP Rennmaschine YZR 500 hatte bereits das elektronische System und als erste Serienmaschine erhielt die RD 250/350 YPVS im Jahre 1983 diese Technik, womit die Leistung der 350er Serienmaschine von 50PS des Vorgängermodells auf 59 PS gesteigert werden konnte.

Die YZR500 Werksmaschinen ab 1978 hatten ein elektronisches Powervalve, das war aber so kompliziert das nichtmal Kel Carruthers(Kenny Roberts Technikchef) sich da dran traute. Da wurden immer Spezialisten aus Japan eingeflogen.
Die TZ500 Productionracer von 1980-82 hatten ein mechanisches System über Züge gesteuert.
Die TZ250H von 1981 hatte auch ein mechanisches System, aber ohne Züge. Das wurde über Kugellager mit Fliehkraft gesteuert. Mitte 1981 standen den Werksfahrern der Importeure auch ein elektronisches System zur Verfügung. 1982 war dieser Kit auch anderen Teams zugänglich, zum Preis von 6000 DM. Da haben viele die Finger davon gelassen. Das TZ250J Modell von 1982 hatte auch noch das mechanische System "Serienmässig". Ab 1983 war das elektronische Sytem dann Standart bei den 250ern.

Gruß Uwe
Classic Racer bewahren nicht Asche, sondern sie schüren das Feuer
schrauberlehrling2
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Beitrag von schrauberlehrling2 »

Hallo Uwe,
Danke für deinen Text, ich habe ihn eingepflegt.

Gruß Florian
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