Kommt das Geruckel im Teillastbereich von der Ölpumpe?

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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Sigi, so schwer ist das dich nicht zu verstehen. Das Gemisch im Ansaugstutzen und Vergaser hat eine Masse und es ist in Bewegung, strömt durch Vergaser und Stutzen in den Motor. Jetzt schliesst das Einlassventil oder die Membran aber das in Bewegung befindliche Gemich strömt durch die Massenträgheit weiter und staut sich vor dem Ventil oder der Membran wodurch dort ein Überdruck entsteht der das strömende Gemisch abbremst und dann wieder zurückdrückt durch den Stutzen und den Vergaser nach drausssen. Der Vergaser "spuckt". Nun öffent das Ventil oder die Membran wieder und der Motor saugt wieder an, dass Gemisch wird wieder durch den Vergaser gesogen und nochmal angefettet.

Hat man aber am Ansaugstutzen eine Flasche kann der Überdruck, der durch das sich stauende Gemisch ensteht, das Gemisch zumindest teilweise in die Flasche drücken, wo es genauso reinströmt und wieder zurückprallt, und es wird von dort wieder angesaugt ohne dass es zweimal durch den Vergaser geht.
ich kann nur nicht lesen dass es so geisterhafte Schwingungen sein sollen die unsere ach so komplizierten 2Takter in Schwung halten.
Wofür haben wir dann gleich nochmal die Resonanzauspüffe an unseren Moppeds?
Gruss,
Georg

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo Siggi,

du machst da Denkfehler: Erstmal wird der Druck im Kurbelgehäuse niemals auf 0 Bar Absolutdruck abfallen. Damit kann der Differenzdruck auch kein ganzes bar betragen.
Dann wird diese Druckdifferenz immer kleiner, da sich der Kurbelraum fortwährend füllt. Dieser Differenzdruck fällt solange, bis die Membran schließt. Die Membran schließt nur, weil der Differenzdruck zu klein geworden ist. Also hat die Gassäule vor der Membran auch nur noch sehr wenig Überdruck, sobald das Membran geschlossen ist. (Sonst wäre es ja offen).
Ist die Membran geschlossen, ist die Gassäule immer noch in Bewegung.
Diese Bewegungsenergie kann nicht einfach neutralisiert werden.
Deshalb prallt die Gassäule am geschlossenen Membran ab (wie ein Gummiball) und schwingt zurück.
Hat man einen großen Kurbelraum fällt der Druck nicht so schnell ab.
Das passiert auch in etwa am Gegenkonus im Auspuff.
An deiner Stelle würde ich mal das Wort "Resonanzaufladung" nachschlagen. Im PKW wird der oben beschriebene Sachverhalt genutzt um die Füllung zu erhöhen. Stichwort variable Saugrohrlängen.
Das ist nichts Anderes. Exakt das gleiche Prinzip.

Druckunterschiede sind das eine, aber ohne Bewegung kein Motorlauf. Und Bewegungen in einem geschlossenen System ergeben Frequenzen.
Grüße,

Bernd
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Flori hat geschrieben:Die Druckkammer (Bootle) ist eine Erfindung zur Drehzahlbegrenzung.
Erfunden hat es die Auto Union schon vor dem Zweiten Weltkrieg.
Es gibt eine Patent
Hi Flori,
Kannst du das nochmal erläutern?
Das ist neu für mich.
Gruß Matthias
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Diese Maßnahme habe ich auch erfolgreich bei der YPVS eingesetzt. Die zwei zusätzlichen Bohrungen entlüften das heisse Gas, dass oberhalb des Kolbenbolzens im Kolben steht und bringen mehr Gas zum Stützkanal. Die Bohrungen öffnen zum Membrankasten in dem Moment, in dem auch die Überströmer geöffnet werden.

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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Und vom Puff hab ich ausdrücklich nichts geschrieben, hatten wir schon lange Diskussionen.

Sorry Franki für die Abweichungen in Denem Fred.

deine Löcher haben auf alle Fälle etwas, guck ich mir gleich in Natura an.

G
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Joh.
Gruss,
Georg

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Beitrag von fraenki-dresden »

deine Löcher haben auf alle Fälle etwas, guck ich mir gleich in Natura an.
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Ja mit Zyli in der linken u Kolben in der rechten Hand.....

Spass beiseite, aber Deine Löcher hinten braucht man nicht, weil bei UT die orig noch fast offen sind.

Und der Schlitz gegen den Auslass ist zu tief (nach Auge), weil bei OT der Kolben ca 14mm unter dem Auslass endet, er müsste also höher sein.
Ypse beides.

Und ich schreib nicht prinzipiell immer dagegen, guck Dir das mal an, oder willst uns prüfen?

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

fraenki-dresden hat geschrieben:Diese Maßnahme habe ich auch erfolgreich bei der YPVS eingesetzt. Die zwei zusätzlichen Bohrungen entlüften das heisse Gas, dass oberhalb des Kolbenbolzens im Kolben steht und bringen mehr Gas zum Stützkanal. Die Bohrungen öffnen zum Membrankasten in dem Moment, in dem auch die Überströmer geöffnet werden.

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Fränki....was heisst denn erfolgreich?

Und das hier stelle ich mir als ungünstig vor: Die Bohrungen öffnen zum Membrankasten in dem Moment, in dem auch die Überströmer geöffnet werden.


Für mich nimmst du der Spülung Kraft bzw. setzt du die Geschwindigkeit des Gaswechsels.....Öffnen der Überströmer......herab. Denn ein Teil der Vorverdichtung drückt ja dann in den Ansaugtrackt. Du gibst dem Booster dann vielleicht noch einen Kick dabei....könnte vielleicht etwas Drehmoment bei raus kommen.....und Power nehmen.

Ein Loch im Kolbenhemd zum Auslaß hin habe ich noch nie gesehen oder etwas drüber gelesen. Ich meine...OK....vielleicht gibt's da echt noch ne unerkannte Innovation, aber ich stimme lieber sauber ab ...an den Vergasern.

Sowas würde ich an einer billigen 125er versuchen. Mit einem Kolben merkt man sofort, ob das was bringt.

Bei der TDR habe ich auch einiges versucht von wegen Löchern im Kolbenhemd auf der Einlaßseite. Ganz ehrlich......ein kleines Loch mittig unterhalb der Ringe , ist da noch die beste Lösung. Mehr tut da nich not bzw. geht der Schuß nach hinten los.

Gruß Holli
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Beitrag von fraenki-dresden »

So sieht das Loch auf der Auslasseite in OT bei der RD350 Luft aus.

Hier wird gemutmasst, warum Yamaha das bei der RD 400 gemacht hat
Vermutlich um Laufruhe zu bekommen. Ich kann das bei der RD 350 Luft bestätigen.

http://www.zweitakte.de/knowhow/yamha400/RD400_2.htm
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Auslasseitiger Kanal in OT
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Beitrag von fraenki-dresden »

Die Löcher sollen in erster Linie den Kolbenboden kühlen und sitzen daher auch oberhalb des Kolbenbolzens.
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Beitrag von Holliheitzer »

Mit dem offenen Auslaß und dem Schieberuckeln, kann ich theorethisch noch nachvollziehen. Die unterschiedlichen Membranzungen dämpfen das auch....also dünne bzw. weiche Zungen. Aber wer so einen großen Hub baut ,der hat das Problem halt. Das haben alle großen 2Takter.

Gruß Holli
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Beitrag von fraenki-dresden »

Mit dem Schlitz zum Abgaskanal erhoffe ich mir drei Verbesserungen:
1) Weniger Schieberuckeln
2) Weniger Qualm beim Kaltstart
3) Weniger Qualm nach Ampelstopp und langer Langsamfahrt
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Qualm.....das wundert mich auf Ausfahrten oft. Viele von unseren Stinkern rauchen kaum. Da kommt es halt auch auf die Ölmenge an und das verwendete Öl. Dazu natürlich auch ein passendes Setup. Ein gut eingestellter Motor mit gutem vollsynth. Öl raucht eigentlich kaum. Weder kalt noch warm.

Mit meiner TDR 250 war ich mal bei Yamaha Emonts hier in Köln. Der Stefan kam dann auch mal mit raus, weil ich mit der TDR da war.....die wollte er unbedingt sehen. Emonts hat im Keller auch noch eine TDR und eine 500er. Nachdem er mir dann aufgezählt hatte, was nicht original an ihr ist, hatte er sie auch angekickt. Er wollte sie laufen hören. Er gab dann auch was gas im Stand und bekam so ein grübelndes Gesicht. Auf meine Frage , was ihn denn störe meinte er: Die raucht ja garnicht....kriegt die Öl?? Ja ....sagte ich. Aber die wurde nicht von euch eingestellt :wink: .

Einige Hersteller haben übrigens auch mit Löchern bei großhubigen Motoren gearbeitet, das aber in den Schiebern der Vergaser. Auch Collet hat das bei den RD 500 Modellen so gehandhabt. Meine 500er hat das auch so verbaut in Verbindung mit großen LLdüsen.


Gruß Holli
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Emonts ist ein ...laden...die haben meiner frau mal vergaser ausbauen zerlegen und reinigen berechnet aber definitiv nichts daran getan außer die schwimmerkammern leerlaufen zu lassen
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