Schwinge dringend überholungsbedürftig

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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casi
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Schwinge dringend überholungsbedürftig

Beitrag von casi »

Hallo Gemeinde,
ich habe nach 3 Jahren Standzeit vor, meine Mopete wieder mal zu reanimieren. Doch bevor ich mich nur ansatzweise dem Motor zuwenden konnte, viel mir das bockharte Federbein auf.
Die Fehleranalyse war ernüchternd. :shock:
Die Bilder sprechen Bände. Alle Lager fest und eingelaufen.
Besonders die L-förmigen Umlenkhebel bereiten mir Kummer.
Brauche mal von euch ein paar Tipps zur Vorgehensweise! :oops:
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Auf Wälzlager umbauen. Die Gleitlagerung in der Umlenkung hat noch nie funktioniert.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

Bild[/align]
casi
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Beitrag von casi »

Guter Tipp. Gibt es dafür eine Anleitung? Vielleicht ein Umrüstsatz?
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Gruß Matthias
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zinnoberrot
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Beitrag von zinnoberrot »

Nein, gibt es nicht.
Einfach die Kunststoffbuchsen gegen 4 Nadellager austauschen.
Und die Schwingenachslager auch gleich.

www.whd-waelzlager.com

Ich hab für alle 6 Lager inklusive Versandkosten keine 38,-- Euro bezahlt.
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casi
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Beitrag von casi »

Hat sich hier vielleicht jemand für diese Art der Umbauten spezialisiert?
Ich selber kenne keine Dreherei, die mir den von Matt21 vorgeschlagenen Umbau umsetzen kann.
Gibt's eine Adresse wo ich die Schwinge zur Überholung hinschicken kann?
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hi,
Ich könnte einen Bekannten fragen, ob er das machen kann.
Dann wäre es u.U. möglich eine Kleinserie aufzulegen.

Die von Zinnoberrot beschriebene Methode mit dem "simplen" Austausch der Buchsen gegen Nadellager solltest du ausprobieren. So wie ich das verstanden habe ist das plug&play, solange nichts extrem ausgeschlagen ist.
Vielleicht gibts ja noch ein paar Fotos davon. :-)
Gruß Matthias
casi
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Beitrag von casi »

Matt21 hat geschrieben:Hi,
Ich könnte einen Bekannten fragen, ob er das machen kann.
Dann wäre es u.U. möglich eine Kleinserie aufzulegen.

....
Vielleicht gibts ja noch ein paar Fotos davon. :-)
Das wäre richtig Klasse! Wahrscheinlich haben hier noch einige das gleiche Problem, oder? 8)

Fotos schiebe ich noch nach... :arrow:
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hi Casi,

ich würde dir trotzdem erstmal folgendes empfehlen:
- Schwinge ausbauen und zerlegen
- alles ordentlich sauber machen
- Bauteile vermessen und begutachten

Wenn die Teile soweit in Ordnung sind würde ich erstmal die Lösung von Zinnoberrot versuchen, bevor du die Teile spanend bearbeitest.
Vielleicht ist der Kollege so nett und postet noch ein paar Bilder von seiner Lösung. :-)

Gruß Matthias
Gruß Matthias
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zinnoberrot
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Beitrag von zinnoberrot »

Naja, sooo eine tolle Lösung ist das auch wieder nicht.

Ich hab einfach alle Teile aus der Schwinge ausgebaut,
Vor allen die Gummi/Kunststoffhülsen-Lager der Umlenkhebel müssen raus.
Die werden durch die 4 Nadellager (Je 2 pro Seite) ersetzt.
Die Achsenlager kann man jeweils von innen leicht rausschlagen.
Da kommen dann die 2 größeren Lager rein
(Bezugsquelle siehe 4 Postings vorher)

Bei den Umlenkhebeln hab ich nicht viel herumgetan.
In die Ständerbohrmaschine eine WEICHE Messingbürste rein und einfach
die ganzen Ablagerungen entfernt.
Natürlich alles vorher mit Kaltreiniger gereinigt.

Die Schwinge selbst wurde Sandgestrahlt.
Dazu muss man natürlich vorher alle Gewinde mit passenden Schrauben verschließen
und die Löcher für die Lager werden mit großen Beilagscheiben (Karosseriescheiben)
und entsprechen langen Schrauben und Muttern dicht verschlossen.
Wichtig ist auch, dass man das alte Lagerfett aus der Schwingenachse entfernt.

Nach dem Strahlen hab ich die Schwinge zum Pulverbeschichten gegeben.
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Schwinge teilmontiert.JPG
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casi
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Beitrag von casi »

Matt21 hat geschrieben:...
Vielleicht gibts ja noch ein paar Fotos davon. :-)
Hier sind mal ein paar Bilder von der Baustelle.
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20180427_164746.jpg
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Meine sahen genauso aus. Ich habe das damals mit Bronzebuchsen gemacht. Ist heute noch einwandfrei.
http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=167550#167550

Etwas weiter unten, zwei Beiträge weiter, habe ich noch eine Erläuterung dazu geschrieben.

Gruß in die Heimat
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Da geb ich Rene recht.
Das würd ich mit Brozebuchsen oder passenden Nadellagern umbauen.
Aber von den Hebeln muss da Material runter.

Such dir doch ne Dreherei um di Ecke bei dir und sprich das mit denen durch.
Gruß Matthias
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