Kupplung 1WW
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Sofern die Reibscheiben noch das Originalmaß haben (wie bei den meisten Kupplungen die ich in der Hand hatte, selbst nach 70000km) kann man sie weiterverwenden.
Leichte blaue Flecken auf den Stahlscheiben sind auch nicht tragisch solang die Dinger nicht total krumm sind.
Die Gummiringe waren ein weiterer Versuch von Yamaha das Trennen zu verbessern.
Ohne die Ringe klebt das Kupplungspaket nach dem öffnen der Kupplung noch zusammen, es gibt ja nichts was die Scheiben auseinander drückt.
Merkt man wenn man den Gang einlegt, das Moped macht einen kurzen Sprung nach vorne bis die Scheiben sich einmal zueinander bewegen, dann sind sie locker.
Die Gummiringe haben aber die negative Eigenschaft über die Jahre hart zu werden.
Beim schließen der Kupplung arbeiten sie gegen die Federn und führen zu Kupplungsrutschen.
Moderne Kupplungen haben sowas nicht... Kann man weglassen.
Massiven Einfluss auf das Kupplungsverhalten hat das verwendete Öl.
Ich hatte in den 4-Tatern massive Probleme mit dem Louis 10W-40 Castrol.
In meinen beiden CBR`s (600 und 1000) hat das Zeug zu einem schrecklich hakeligen Getriebe geführt. In meiner R1 auch und zusätzlich zum schon beschriebenen Kupplungsrutschen.
Meine Erklärung: Das Zeug wird warm zu dünnflüssig, damit steigt die Ölmenge die durch die Ölpumpe in die Kupplug gefördert wird.
Eine mit Öl überflutete Kupplung hat aber ein erhöhtes Schleppmoment, dadurch schaltet sich das Moped mies.
Die erste Apilia RSV4 hatte ein ähnliches Problem, ab dem zweiten Modelljahr war die Ölbohrung zur Kupplung kleiner, damit war das Getriebe weicher zu schalten.
Ein zweiter Fall ist mir auch bekannt, da lies sich das Ding (Prototyp) durch eine zu große Bohrung fast garnicht schalten.
Wechsel aufs billige Procycle und alles war in "Butter" oder "lief wie geschmiert"...
Auto Motoröl ist auch eine ganz schlechte Idee im Moped. Autos haben keine Ölbadkupplung, daher sind Additive drinnen die in einem Motorradöl nicht sein dürfen.
Genauer gesagt Trockenschmierstoffe/MoS2
Das Zeug lagert sich auf der Kupplung ab und überzieht sie mit einer Reibungsvermindernden Schicht.
Das ist gut für die Notlaufeigenschaften von Lagern etc. aber die Kupplung rutscht einem dann halt durch.
Eine so behandelte Kupplung muss man anschleifen oder gleich in die Tonne schmeißen.
Alte Federn gegen frische auszutauschen oder 3 der 6 Federn gegen stärkere zu tauschen kann auch schon zum Erfolg führen - bei geringfügig höherer Handkraft versteht sich.
Leichte blaue Flecken auf den Stahlscheiben sind auch nicht tragisch solang die Dinger nicht total krumm sind.
Die Gummiringe waren ein weiterer Versuch von Yamaha das Trennen zu verbessern.
Ohne die Ringe klebt das Kupplungspaket nach dem öffnen der Kupplung noch zusammen, es gibt ja nichts was die Scheiben auseinander drückt.
Merkt man wenn man den Gang einlegt, das Moped macht einen kurzen Sprung nach vorne bis die Scheiben sich einmal zueinander bewegen, dann sind sie locker.
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Beim schließen der Kupplung arbeiten sie gegen die Federn und führen zu Kupplungsrutschen.
Moderne Kupplungen haben sowas nicht... Kann man weglassen.
Massiven Einfluss auf das Kupplungsverhalten hat das verwendete Öl.
Ich hatte in den 4-Tatern massive Probleme mit dem Louis 10W-40 Castrol.
In meinen beiden CBR`s (600 und 1000) hat das Zeug zu einem schrecklich hakeligen Getriebe geführt. In meiner R1 auch und zusätzlich zum schon beschriebenen Kupplungsrutschen.
Meine Erklärung: Das Zeug wird warm zu dünnflüssig, damit steigt die Ölmenge die durch die Ölpumpe in die Kupplug gefördert wird.
Eine mit Öl überflutete Kupplung hat aber ein erhöhtes Schleppmoment, dadurch schaltet sich das Moped mies.
Die erste Apilia RSV4 hatte ein ähnliches Problem, ab dem zweiten Modelljahr war die Ölbohrung zur Kupplung kleiner, damit war das Getriebe weicher zu schalten.
Ein zweiter Fall ist mir auch bekannt, da lies sich das Ding (Prototyp) durch eine zu große Bohrung fast garnicht schalten.
Wechsel aufs billige Procycle und alles war in "Butter" oder "lief wie geschmiert"...
Auto Motoröl ist auch eine ganz schlechte Idee im Moped. Autos haben keine Ölbadkupplung, daher sind Additive drinnen die in einem Motorradöl nicht sein dürfen.
Genauer gesagt Trockenschmierstoffe/MoS2
Das Zeug lagert sich auf der Kupplung ab und überzieht sie mit einer Reibungsvermindernden Schicht.
Das ist gut für die Notlaufeigenschaften von Lagern etc. aber die Kupplung rutscht einem dann halt durch.
Eine so behandelte Kupplung muss man anschleifen oder gleich in die Tonne schmeißen.
Alte Federn gegen frische auszutauschen oder 3 der 6 Federn gegen stärkere zu tauschen kann auch schon zum Erfolg führen - bei geringfügig höherer Handkraft versteht sich.
- zinnoberrot
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Hab heute die Kupplung wieder an den Motor geschraubt.
Und... was passiert?
Schraube abgerissen!
Laut Handbuch mit 10 Nm, also fast nur handfest, aber schon weit vorher abgerissen. Die Schraube muss schon vorher angeknackst gewesen sein.
Das Thema "Japanschrauben" ist wirklich ein eigenes Kapitel.
Zum Glück war die Schraube nicht fest eingedreht und konnte relativ leicht
wieder ausgedreht werden.
Und... was passiert?
Schraube abgerissen!
Laut Handbuch mit 10 Nm, also fast nur handfest, aber schon weit vorher abgerissen. Die Schraube muss schon vorher angeknackst gewesen sein.
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Zum Glück war die Schraube nicht fest eingedreht und konnte relativ leicht
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- zinnoberrot
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Also von hohl sehe ich da nix.
Habe ehrlich gesagt in allen Motoren die ich geöffnet habe noch nie ein Problem mit den Schrauben gehabt. Ok, bei den alten luftgekühlten, aber nur weil schon mal wer die Kreuzschrauben vernudelt hatte. Das lag nicht an der Qualität der Schrauben sondern an einem grobmotorischen Vorbesitzer würde ich mal wagen zu behaipten.
Gruß Siggi
Habe ehrlich gesagt in allen Motoren die ich geöffnet habe noch nie ein Problem mit den Schrauben gehabt. Ok, bei den alten luftgekühlten, aber nur weil schon mal wer die Kreuzschrauben vernudelt hatte. Das lag nicht an der Qualität der Schrauben sondern an einem grobmotorischen Vorbesitzer würde ich mal wagen zu behaipten.
Gruß Siggi
- georg_horn
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Hast du die echt mit dem Drehmo angezogen? Sicher dass der gut genug in dem niedrigen Bereich funktioniert? Ich glaub dass schon mehr Schrauben mit Drehmo abgerissen wurden als dass welche sich gelöst haben weil sie ohne Drehmo zu wenig angezogen wurden...Laut Handbuch mit 10 Nm, also fast nur handfest, aber schon weit vorher abgerissen.
(Ebenso ist sicher der Schaden den Bremsscheibenschlösser durch Kauf und Vergessen angerichtet haben grösser als der Nutzen den sie durch Verhindern von Diebstählen angerichtet haben...)
Gruss,
Georg
Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
(Uli Peil im XJ-Forum)
Georg
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- Holliheitzer
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Die Schraube hatte ganz klar einen Materialfehler. Ich behaupte mal, das man keine gute Schraube da an der Kupplungsnabe abgerissen bekommt. Da gibt viel eher das beschissene Alu des Innengewinde nach und reisst raus.
Die Innengewinde an den Stegen der Nabe, sind mit Vorsicht zu belasten. Auch brechen die Stege der Nabe und die einzelnen Wände des Kupplungskorbs wie Glas weg.
Eine neue Kupplung badet man auch im guten Getriebeöl, bevor man sie verbaut. Sonst läuft die zuerst trocken .
Gruß Holli
Die Innengewinde an den Stegen der Nabe, sind mit Vorsicht zu belasten. Auch brechen die Stege der Nabe und die einzelnen Wände des Kupplungskorbs wie Glas weg.
Eine neue Kupplung badet man auch im guten Getriebeöl, bevor man sie verbaut. Sonst läuft die zuerst trocken .
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- zinnoberrot
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- kestrel401
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Ich habe mich auch überwunden und eine Drehmomentknarre gekauft. Jetzt benutze ich die auch wann immer möglich - wofür habe ich das viele Geld sonst ausgegeben?
Das Drehmoment habe ich bei mir im Werk in der Werkzeugausgabe überprüfen lassen - über den ganzen Skalenbereich ohne Fehl und Tadel. (Hazet Drehmomentenschlüssel)
Und gerade bei den üblichen 10Nm für M6-Schrauben bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig das ist. Das habe ich früher aus der Hand sicherlich oft deutlich überschritten.
VG - Matthias
Das Drehmoment habe ich bei mir im Werk in der Werkzeugausgabe überprüfen lassen - über den ganzen Skalenbereich ohne Fehl und Tadel. (Hazet Drehmomentenschlüssel)
Und gerade bei den üblichen 10Nm für M6-Schrauben bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig das ist. Das habe ich früher aus der Hand sicherlich oft deutlich überschritten.
VG - Matthias