Tutorial Zylinder ziehen

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StVOnix
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Tutorial Zylinder ziehen

Beitrag von StVOnix »

Dieses Tutorial bezieht sich auf die unverkleidete 31K/1WW!
Die Verkleidung abzubauen gehört hier nicht her und bei den anderen Modellen sind mir die Einzelheiten nicht so geläufig. Aber bei der 4Lx sollte das prinzipiell gleich sein, nur dass man da durchgängige Stehbolzen statt Fußschrauben hat.



Als Erstes sollte im Zylinderbereich alles gründlich gereinigt werden, damit bei der Demontage keine Dreckkrümel in das Kurbelgehäuse fallen können.
Meine Hardcore-Methode: Auf dem Waschplatz mit der Wasserlanze von allen Seiten abspritzen.
Die schonende Methode: Mit Bremsenreiniger, Lappen, Zahnbürste und Pinsel ringsum reinigen.
Die Holli-Methode: Alles mit der Zunge sanft umkreisen. Bild
Wichtig ist auch, dass die Auspuffe und Vergaser gründlich gereinigt werden, weil diese beim Abziehen Öffnungen freigeben. Nach dem Entfernen der Selben die dadurch zugänglich gewordenen Stellen (besonders das Verbindungsstück der Auslasswalzen) nachreinigen.

Womit man anfängt, ist letztendlich Geschmackssache. Ich ziehe es vor, erstmal alle Züge, Schläuche und Kabel zu entfernen, bevor man Motoröffnungen freilegt. Dazu ist es (fast) unabdingbar, den Tank runter zu nehmen.
Dann kann man gleich die Zündstecker abziehen und den Stecker vom Temperaturgeber, der seitlich versetzt zwischen den Kerzen sitzt. Als nächstes müssen die Seilzüge des YPVS weg. Dazu entfernt man den ovalen Deckel, der am linken Zylinder unterhalb des Zylinderkopfs sitzt. Dieser Deckel ist nur mit zwei Inbusschrauben befestigt und es ist nichts dahinter, das einem entgegen kommen kann. Keine Feder, keine Flüssigkeit.
Unter dem Deckel sieht man einen Versteller mit zwei eingehangenen Zügen und einer Inbusschraube in der Mitte. Jetzt kommt der Trick: Die Zündung einmal ein- und wieder ausschalten. Wenn das YPVS korrekt arbeitet, sollte die Aussparung oben am Verstellrad (zwischen den Zügen) eine kleine Bohrung freigeben. Wenn das so ist, kann man einen kleinen Inbusschlüssel durch die Aussparung ins Loch stecken. Wenn die Aussparung und das Loch nicht übereinstimmen, kann man die Züge an den Verstellern etwas nachgeben, um die Walze zurecht zu drehen, bis es passt. Das ist nötig, um das Verstellrad festzuhalten, wenn man die Inbusschraube in der Mitte löst.
Sollte die Ausparung durch Versuche des Vorbesitzers ausgebrochen sein, muss man den gegenüber liegenden Deckel am rechten Zylinder auch noch abnehmen. Der geht etwas schwerer ab, weil er gleichzeitig das Walzenlager ist. Wenn der ab ist, kann man die Walze mit einem passenden Maulschlüssel (der vornehme Hochqualifikationstechniker spricht vom "Gabelschlüssel") festhalten. Spätestens jetzt sollten beide Zugversteller ganz reingedreht werden, um die Züge so lang wie möglich zu machen.
Nachdem nun das Verstellrad gelöst ist, lässt es sich mit etwas Gefummel in Richtung vom Zylinder weg abziehen, bzw. runterwackeln, und man kann die Züge aushängen. Danach braucht man nur noch die Zugversteller ganz rausdrehen, und das Thema ist auch erstmal erledigt.
Aber wenn man schon auf der Seite hockt oder kniet, kann man gleich noch den linken Motorseitendeckel abnehmen. Das rentiert sich ganz am Schluss, wenn man die Zylinder abnimmt. Dazu muss nur das Schaltgestänge von der Getriebeschaltwelle genommen werden (die Klemmschraube muss ganz raus, sonst kriegt man es nicht runter) und die paar Inbusschrauben ringsrum raus. Keine Sorge, dahinter ist kein Öl oder so. Das kann man einfach abziehen.

Als nächsten Schritt würde ich empfehlen, die Auspuffe abzunehmen. Die Auslässe zeigen nach unten, da kann eigentlich kein Dreck reinfallen.
Ich löse immer als Erstes die Mutter der Halterung an den Fußrasten, lasse aber den Bolzen noch durchgesteckt, damit der Auspuff nicht nur noch an den Krümmerbolzen hängt. Dann entferne ich die Muttern eben jener Krümmerbolzen, und jetzt kommt der Trick: Ich lege mich lang hin, halte mit dem Fuß das hintere Ende des Auspuffs hoch und ziehe den Auspuff in möglichst waagerechter Haltung (des Auspuffs - meine Haltung ist natürlich auch waagerecht) von den Krümmerbolzen. Nicht vergessen, dass der Bolzen an den Rasten noch durchgesteckt ist! Das muss man eben etwas koordinieren.
Auch erledigt!

Spätestens jetzt ist Wasserablassen angesagt. Das kann man aber auch schon machen, bevor man die Auspuffe abnimmt.
Nachdem man ein ausreichend großes Gefäß unter den Motor gestellt hat, zieht man dazu den Schlauch zwischen Wasserpumpe und Kühler ab. Die Wasserpumpe sitzt unter dem rechten Motorseitendeckel (der muss aber nicht ab). Den Schlauch sieht man deutlich, wenn man von rechts auf den Motor sieht. Um beide Schellen zu öffnen, muss man noch die Kühlerverkleidung abnehmen. Es reicht aber, nur ein Ende des Schlauchs abzuziehen.
Wichtig: Damit das Wasser ablaufen kann, muss man den Kühlerdeckel öffnen. Der liegt ja frei, weil wir den Tank abgenommen haben.
Wenn der Kühler leergelaufen ist, müssen noch die Zylinder vom Wasser befreit werden. Dafür hat jeder Zylinder eine kleine Ablassschraube mit 10er Schlüsselweite an der äußeren Seite. Wenn man einen zweiten Mann daneben stehen hat, kann der jetzt mal die Bierflasche beiseite stellen und die Karre dazu schräg halten. Dann saut das Wasser nicht so rum.
Das war's mit der Planscherei!

Widmen wir uns also den Vergasern.
Ich mache immer den Schlauchanschluss am Benzinhahn ab (ist er ja eh - der Tank ist ja runter) und den Anschluss am linken Vergaser. Da kommt man gut ran. Der Anschluss am rechten Vergaser ist schlecht zugänglich, aber der kann dran bleiben.
Jetzt das Verbindungsrohr zwischen den Ansauggummis abnehmen (da sollten Schellen dran sein, die man vorher abnehmen muss). Wenn das Rohr weg ist, kommt man auch an die Schläuche zwischen den Vergasern ran. Da ist einmal der Unterdruckschlauch zum Benzinhahn (kann theoretisch auch dran bleiben - der Tank ist ja ab) und der Choke-Verbinder.
Nun die je 2 Vergaserschellen lösen. Nicht geizen, richtig weit aufmachen! Dann den Vergaser mit Drehbewegungen in Richtung Luftfilter schieben, bis er aus dem Ansauggummi raus ist. Jetzt kann man ihn rauskanten. Ich nehme die Schieber immer bei ausgebautem Vergaser raus, da hat man mehr Platz. Dazu die Kappe an der Oberseite der Vergaser aufdrehen und die Schieber einfach rausziehen. Die bleiben dann am Gaszug hängen. Den Vergaser kann man nun sorgfältig beiseite legen. Macht sich übrigens gut, den darin enthaltenen Sprit wieder in den Tank zu gießen. Das ist doch eine ganze Menge, was da drin ist.
In die Ansaugöffnung und die Löcher für das Verbindungsrohr Lappen stopfen, damit kein Dreck reinfallen kann.

Damit sind eigentlich alle Vorarbeiten erledigt, fehlt nur noch der Zylinderkopf. An dem haben wir auch noch zwei Wasserschläuche. Einen Dicken, der direkt in den Kühler geht, und einen Dünnen, der am Kühlerdeckel hängt. Die Beiden müssen logischerweise auch ab.
Und als Letztes die Zündkerzen! Die könnten zwar theoretisch drin bleiben, aber um Beschädigungen zu vermeiden und um besser an die Kopfmuttern ranzukommen, würde ich sie rausnehmen.
Damit habe ich es schon angesprochen: Alle 10 Kopfmuttern müssen ab. Auf dem Zylinderkopf sind Nummerierungen von 1-10 eingeprägt. Die Muttern werden in dieser Reihenfolge angezogen, also werden sie in umgekehrter Reihenfolge von 10-1 gelöst. Um den Kopf nicht zu verziehen, ist es besser, die Muttern nicht gleich komplett zu lösen, sondern in der Reihenfolge erstmal nur anzulösen und danach in der gleichen Reihenfolge ganz zu lösen.
Das war's! Schon kann man den Zylinderkopf von den Stehbolzen heben.
Achtung: Oft sind die Kopfdichtungen mit Dirko oder anderen Dichtmitteln eingeklebt. Dann muss man den Zylinderkopf erst mit dem Hammerstiel anklopfen, damit er sich löst.
Nun hat man den Blick auf die Kolbenböden und die Zylinderlaufbahnen frei. Je nachdem, was man sieht, entscheidet sich, ob man gleich weitermacht, oder sich erstmal besäuft.

Will man weiter machen, sind jetzt nur noch die Zylinder abzuziehen. Da hat man das Problem mit dem Verbindungsstück für die Auslasswalzen. Im Prinzip könnte man die Zylinder im Paar abziehen und das Verbindugnsstück dran lassen. Aber dafür hat man bei eingebautem Motor keinen Platz. Also raus mit dem Ding! Dazu dreht man die Walze so weit, dass zwei klitzekleine Kreutzschrauben sichtbar werden (wenn man Glück hat, hat der Vorbesitzer schon Inbus eingebaut. Aber wer hat bei solchen Arbeiten schon Glück?
Dazu erinnern wir uns: Die Walze drehen wir an den Enden links und rechts am Zylinder, da wo der ovale Deckel drauf war.
Ist dieses Verbindungsstück ab, hat man noch eine etwas undankbare Aufgabe vor sich: Die Fußschrauben lösen. Hierzu eignet sich ein gekröpfter 12er Ringschlüssel, idealerweise flachgeschliffen, es geht aber auch ohne Abschleifen.
Der Zylinderfuß hat 4 Muttern pro Zylinder, an die nicht gerade gut ranzukommen ist. Ist etwas fummelig. Um an die innen hinten zu kommen, macht es sich gut, die Ansauggummis auch noch abzunehmen. Nicht vergessen, die dann freiliegenden Membrane mit einem Lappen abzudecken oder sie abzukleben.
Eigentlich könnte man jetzt einen der Zylinder abnehmen, aber das geht gar nicht so einfach. Die Zylinder sind auf je zwei Passbuchsen gesteckt, und die sitzen in der Regel sehr stramm. Man wird auch hier mit dem Hammerstiel gegenhauen und Rütteln und Wackeln müssen. Unter Umständen kann das richtig in Arbeit ausarten.
Hat man den Zylinder endlich aus den Buchsen rausgearbeitet, kann man ihn über den Kolben abziehen. Hierzu sollte man die Kurbelwelle am Polrad so weit drehen, dass der Kolben dieses Zylinders ganz unten steht. Man hat nämlich nicht allzu viel Platz nach oben, um den Zylinder rauszuziehen.
Danach mit dem anderen Zylinder das gleiche Spiel, und man hat freien Blick auf die Kolben.
Zum späteren Zusammenbau schreibe ich noch einen Nachtrag.

Ich hoffe, ich habe nichts wichtiges vergessen.
Leider hatte ich keine geeigneten Bilder zur Hand. Es wäre schön, wenn die noch jemand hinzufügen oder mir schicken könnte.



Gruß
Rene
moin

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Beitrag von Holliheitzer »

Gut gemacht Rene, aber die Bilder fehlen echt. Nur Text ist für den schraubenden Anfänger/Lehrling wie Fritte ohne rut/wieß :wink: .

Ich muss mal sehen, ob ich was zusammenstellen kann. So ein FAQ Thema ist eigentlich noch ziemlich überfällig.... :? Es gab doch das Video vom Motor-Aufbau.



Gruß Holli
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Beitrag von Kilroy »

Was mach ihr euch für Arbeit. Das steht doch auch alles im WHB. Und das gibt es ja mittlerweile umsonst als PDF.
Gruß Uwe
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Beitrag von StVOnix »

Ja, aber im Buch hast du die trockene Bürokraten/Technokraten-Sprache. Das schreckt Neulinge eher ab. Darum habe ich es noch mal in eigenen Worten versucht.

Gruß
Rene
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Beitrag von Kilroy »

Ahh ... :D
Dann lass den Holli mal ein paar Bildchen machen. Der hat ja alles dazu auf dem Schreibtisch liegen :mrgreen:
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Beitrag von MK »

Behälter für Wasser ablassen: Katzenklo - ist schön groß und flach.
Ciao
Martin
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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Die Demontage der Zylinder ist m.E. leichter als die anschließende Montage
der Zylinder, auch hier kann man sich viele Probleme einhandeln. Denn bis
die beiden Kolben wieder richtig in den Buchsen laufen, sich mit den Kolben-
ringen nicht verkantet haben, diese beim Einbau auch nicht beschädigt wurden,
vergeht einige Zeit und Ungeübte kommen ins Schwitzen und Fluchen
(z.B. Zylinder eingebaut und Fussdichtungen vergessen #%&$*'#). Bild

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MT-09 RN29 - total begeistert !
aber einmal 2T-Fan, bleibt 2T-Fan. :wink:
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Du musst auch erstmal die Zylinder runter bekommen :!: Oft haben sich die 4 unterern Bolzen krumm gezogen, weil die Auflage für die Mutter am Zylinderfuß schräg verläuft. Nicht immer und überall .....aber oft. Dann klemmen die Zylinder regelrecht. Sie sind zwar locker, man bekommt sie aber nicht runter. Also sollte man die Bolzen vorsichtig zurück drücken und die Zylinderauflage später unbedingt begradigen.
Ist nur ne Sache bei den Yppsen.

Auch können die Zylinder wie festgebacken sitzen (Passbuchsen) . Dann mit einem stabilen Holzstück ,schräg von unten am oberen Auslaßflansch angesetzt, mit Gefühl und Hammer den Zylinder locker klopfen. Die Augen dabei auf die Fußdichtung richten. Bewegt sich der Zylinder da schon minimal, reicht es.

Wie überall macht (leider) auch hier nur die Übung den Meister.

Gruß Holli
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Beitrag von StVOnix »

Bigbike-Hunter hat geschrieben:Die Demontage der Zylinder ist m.E. leichter als die anschließende Montage
der Zylinder, auch hier kann man sich viele Probleme einhandeln. Denn bis
die beiden Kolben wieder richtig in den Buchsen laufen, sich mit den Kolben-
ringen nicht verkantet haben, diese beim Einbau auch nicht beschädigt wurden,
vergeht einige Zeit und Ungeübte kommen ins Schwitzen und Fluchen
(z.B. Zylinder eingebaut und Fussdichtungen vergessen #%&$*'#). Bild

VG BBH
Ich hatte ja am Schluss geschrieben, dass ich das noch um den Einbau erweitere. Aber Zeit ist nunmal eine sehr begrenzte Ressource. :wink:

Soviel vorne weg:
Den Kolben fett mit 2T-Öl einsauen. So richtig Porno-Flutschi. Ist auch für den standesgemäßen Erststart Notwendig. :twisted:
Das Öl auch in die Kolbenringe richtig fett einarbeiten!
Den einzuführenden Kolben stelle ich immer auf UT, dann kann er beim Aufsetzen nicht mehr nach unten flüchten.
Achtung: Den anderen Kolben mit Stofftüchern dick umwickeln. Der zappelt nämlich dabei an der Gehäusekante rum.
Dann den oberen Kolbenring so stellen, dass der kleine Pinokel im Stoß des Rings liegt und den Ring mit zwei Fingern fest zusammendrücken. Die Zylinderbuchse ist am untersten Ende leicht konisch, man kriegt den Ring recht gut eingeführt.
Wenn der obere Ring erstmal wehrlos ist, nimmt man sich den unteren Ring auf die gleiche Art vor.
Ist der Kolben erstmal so weit eingeführt, dass beide Ringe im Zylinder verschwunden sind, dreht man die Kurbelwelle am Polrad, dass der betreffende Kolben auf OT steht. Jetzt kann man den Zylinder mit einer Hand problemlos weiter nach unten schieben und mit der anderen Hand den anderen Kolben festhalten, damit unser Kandidat auf OT stehen bleibt.
Idealerweise sollte man mit dem rechten Zylinder anfangen. Wenn der rechte Zylinder sitzt und man vor dem linken Zylinder hockt, hat man das Polrad zum festhalten der Kurbelwelle vor sich.

Gruß
Rene
moin

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Beitrag von Kilroy »

Achtung: Den anderen Kolben mit Stofftüchern dick umwickeln. Der zappelt nämlich dabei an der Gehäusekante rum.
Ich ziehe immer eine alte Socke drüber.

Gruß Uwe
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Beitrag von StVOnix »

Gute Idee! :wink:
moin

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Beitrag von Bigbike-Hunter »

Ich hatte ja am Schluss geschrieben, dass ich das noch um den Einbau erweitere. Aber Zeit ist nunmal eine sehr begrenzte Ressource. Wink
Sorry Rene, wollte dich nicht hetzen... :roll:

Das mit der dicken Socke ist eine gute Idee, ich habe mich immer mit Lappen
und Schaumstofffetzen schwer getan, so geht´s einfacher. 8)

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Beitrag von Holliheitzer »

Wie unterschiedlich doch geschraubt wird :wink: . Ich lasse einen Kolben auf uT und führe den auf oT zuerst ein. Dabei habe ich für den Kolben und die Finger wohl mehr Platz, der Zylinder rutscht von alleine wenn alles passt über den Kolben drüber. Zylinder,Kolben und Ringe werden nur leicht eingeölt, das reicht. Die Ringe treiben das Öl eh vor sich hin, nach oben oder nach unten. So bleiben die Dichtflächen und Kanäle frei vom Öl.

Gruß Holli
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Beitrag von StVOnix »

Klar, hat jeder seine eigene Art. Ich nehme auch nicht in Anspruch, DIE Vorgehensweise zu schildern.
Ich stelle nur dar, wie ICH es mache, damit ein unerfahrener Schrauber damit klarkommen kann.

Ich finde, wenn der Kolben unten ist, kippelt es weniger, weil man den Handballen auf dem Gehäuse ablegen kann. :wink: Außerdem gehe ich von eingebautem Motor aus, da ist auch wenig Platz.


Gruß
Rene
moin

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Beitrag von Holliheitzer »

In Köln sacht man dazu: Jeder Jeck is anders :lol: :wink: .

Gruß Holli
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