Passungsrost Polrad

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MK
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Beitrag von MK »

Oha, da habe ich ja wieder ein Wespennest getroffen.

Was mir dazu so einfällt:
Der Konus wird ja über die 19'er Mutter kräftig vorgespannt, das ist auf jeden Fall ein stärkerer Effekt als die reine Selbsthemmung eines MK2.

Alle 5 Polräder, die ich hier liegen habe, hatten die Rostnarben aus dem Bild oben. Nur halt mehr oder weniger.
Da ich mir früher da keine Gedanken drüber gemacht habe, wurde immer trocken montiert und offensichtlich bin ich da nicht der einzige.

Abgefallene Polräder gibt's bei der YPVS recht oft - schaut euch nur mal die linken Deckel in eurem Teilebestand an.
Nach meiner Erfahrung kommt das aber im Normalfall durch Nichtverwendung von Schraubensicherung.

Ich für meinen Teil werde es mal "mit" probieren und wenn es nicht funzt kann man es immer noch hier breit treten.
Denn das ist doch grade das schöne am Experiment: Man weiß nie wie's ausgeht :-)
Ciao
Martin
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Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!
Joterich hat geschrieben:Ich denk mir so das es darin steht weil die Konen nicht 100% zu einander passen - bedingt durch die Serienproduktion
etwas Fett drauf zu schmieren dist halt einfacher als die Konen zu läppen -
Was heißt denn bei dir 100%ig zueinander passen? 100%ig gibt es eh nicht. Überall gibt es Toleranzen. Und wie wählt man die bei Konen? Die werden beim Außenkonus so gewählt, dass der Winkel ins Plus bemaßt wird und bei der Welle ins Minus!
Was passiert jetzt wenn man das zusammenbaut? Die Konen berühren sich zuerst an dem kleinen Durchmesser. Und wenn du die Schraube nun festziehst drückst du den Außenkonus langsam auf die Welle, bis sich auch die größeren Durchmesser berühren.
Geläppt werden Konen eigentlich garnicht! Es sei denn es handelt sich um Mess- oder Prüfwerkzeug!
Joterich hat geschrieben:... und somit wird dann die Kraft durch die Passfeder übertragen -
Bestimmt nicht! Das kann diese kleine Passfeder nämlich garnicht. Dafür ist die auch nicht gemacht. Die dient ausschließlich zur Positionierung der einzelnen Bauteile.

@Martin: Habe keine verlässlichen Angaben zum Konus. Auch selber noch nicht genau nachgemessen.

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
Joterich
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Beitrag von Joterich »

Brummi hat geschrieben: Die werden beim Außenkonus so gewählt, dass der Winkel ins Plus bemaßt wird und bei der Welle ins Minus!
Was passiert jetzt wenn man das zusammenbaut? Die Konen berühren sich zuerst an dem kleinen Durchmesser. Und wenn du die Schraube nun festziehst drückst du den Außenkonus langsam auf die Welle, bis sich auch die größeren Durchmesser berühren.
So weit zur Theorie ...

Wie sieht das in der Praxis aus mit der Wärmeausdehnung und oder ein Tausch einzelner Bauteile aus? ... genau das kann kann die Relativbewegung der beiden Konen vergrößern und damit wird auch der Passungsrost begünstigt.
Brummi hat geschrieben:Bestimmt nicht! Das kann diese kleine Passfeder nämlich garnicht. Dafür ist die auch nicht gemacht. Die dient ausschließlich zur Positionierung der einzelnen Bauteile.
wie bereits geschrieben ist mir das völlig klar das die nicht gemacht ist die ganzen Kräfte zu übertragen und auch nur zur Positionierung da ist, aber im Fehlerfall kann die schon geringe Kräfte übertragen ...
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Joterich hat geschrieben:So weit zur Theorie ...
Ich bin kein Theoretiker!
Joterich hat geschrieben:Wie sieht das in der Praxis aus mit der Wärmeausdehnung und oder ein Tausch einzelner Bauteile aus?
Entweder hast du nicht gelesen, was ich geschrieben habe, oder du hast es nicht verstanden. Beim Tausch einzelner Bauteile tritt immer der Gleiche Effekt auf, weil ja die Lage der Toleranzfelder stets gleich sind!
Wärmeausdehnung? Welle und Konus sind beide aus Stahl. Folglich gleiche Wärmeausdehnung!
Joterich hat geschrieben:genau das kann kann die Relativbewegung der beiden Konen vergrößern und damit wird auch der Passungsrost begünstigt.
Nein! Eine Relativbewegung findet nicht statt! Wo soll die herkommen?
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
Joterich
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Beitrag von Joterich »

Brummi hat geschrieben:Ich bin kein Theoretiker!
mag ja sein, aber Bemaßungen gehören für mich immer noch zur Theorie
Brummi hat geschrieben:Entweder hast du nicht gelesen, was ich geschrieben habe, oder du hast es nicht verstanden.
Keine Angst verstanden habe ich das schon ...
Brummi hat geschrieben:Beim Tausch einzelner Bauteile tritt immer der Gleiche Effekt auf, weil ja die Lage der Toleranzfelder stets gleich sind!
Ja das kann ich mir auch gut vorstellen bei neuen bzw. neuwertigen Bauteilen ...
aber wie sieht das z.B. bei einem über 20 Jahre alten Polrad aus das auf eine neue Welle geschraubt wird, das Polrad hat Sicherlich auch einige Gebrauchsspuren da es ja bereits an eine (bzw. auch schon an mehreren) Wellen montiert wurde (oder besser gesagt draufgedrückt wurde) ....
Brummi hat geschrieben:Wärmeausdehnung? Welle und Konus sind beide aus Stahl. Folglich gleiche Wärmeausdehnung!
Die haben beide den gleichen Ausdehnungskoeffizient das heißt aber noch lange nicht das die Temperatur und die Wärmeverteilung in den Bauteilen überall immer die gleiche ist.
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Bni kein Techniker, aber ich behaupte mal das Radl _muss_ auf die Welle draufgedrueckt werden, damit es haelt. Die Kraft wird allein durch die Haftreibung zwischen Welle und Rad uebertragen. Und wenn die Wellen immer mit einem ein wenig spitzeren Winkel gefertigt werden und die Raeder immer mit einem etwas stumpferen, passt das auch.

Imho ist das aehnlich bei einer Autofelge, die Radschrauben werden in einem gewissen Mass gedehnt um die Felge an den Flasch zu pressen, die Antriebs- oder Bremskraft wird dann durch Reibung uebertragen und nicht durch Scherkraefte auf die Schrauben.

Gruss,
Georg
Gruss,
Georg

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ich nehme für sowas Bremspaste auf Keramikbasis.
Das Zueg ist temperaturstabil und galvanisch nicht aktiv.
Soweit ich mich erinnerne ist bei der Maico MD 250 der Rotor ohne Keil nur mittels Feder und Schraube gesichert.
Gruß,

Bernd
m.eckert77
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Beitrag von m.eckert77 »

Wie auch bei Powerdynamo Polrädern, die haben auch keine Keilbahn. Bei der DT 400 musste man das Ding aber auch zum probieren vernünftig anziehen sonst war nach jedem Motoraus ein neuer Zündzeitpunkt angesagt.
Ich danke allen die geschwiegen haben obwohl sie nichts zu sagen hatten.
knapplc-2
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Beitrag von knapplc-2 »

auch für die 350LC (4L0) schreibt Yamaha laut WHB das Einfetten vor:
" beim Anbringen des Rotors......das konische Ende der Kurbelwelle leicht mit Lithiumfett schmieren. Danach vorsichtig das Schwungrad anbringen, wobei der Einlegekeil genau mit der Nut im Schwungrad ausgerichtet werden muss"

Anzugsmoment ist übrigens 80Nm.
GP350YPVS
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Beitrag von GP350YPVS »

Sorry, das ist Quatsch. Egal was im WHB steht - der Kraftschluss wird über den Konus erzeugt, wenn der eingefettet bzw. nicht fettfrei ist, dann gibt es keinen Kraftschluss!

Der Keil dient nur der Positionierung, nicht der Kraftübertragung.

Ich persönlich schleife Kurbelwelle / Polrad immer mit Ventilschleifpaste aufeinander ein, um die Passung zu optimieren.
Grüße, Alex
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Holle17169
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Beitrag von Holle17169 »

Hallo,

welch blödsinnige Diskusion entsteht denn hier wieder.
Es sollte jeder das machen, was er für Richtig hällt.
Hier gibt es zum Glück nur zwei Möglichkeiten.

Viele kopfschüttelnde Grüße aus Hundsbach
Holle
knapplc-2
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Beitrag von knapplc-2 »

blödsinnig ? denk mal nach ...... ausserdem brauchst du die Diskussion nicht verfolgen, wenn sie dir nicht gefällt.
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Blödsinn kann ich auch nicht sehen wirklich...eigentlich haben technisch die recht die sagen trocken lassen...aber ich mache da auch immer nen hauch drauf weil mir schon einige polräder entgegen gehüpft sind nachdem sie erst sehr widerspenstig waren...wenn die flächen gut passen wird fett sowieso rausgedrückt außer in den vertiefungen
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Vielleicht wird hier Fett und Fett durcheinander geworfen. Lithiumfett ist ja kein gewöhnliches Fett, genau wie das was Bernd nimmt mit seiner Bremspaste auf Keramikbasis.
Gewöhnliches Fett ist der Hitze nicht gewachsen und (ver-)brennt ein bzw. verhindert keinen galvanischen Prozess......denke ich mir mal. Und DAS wird dann zum Problem wenn es mal runter muss.

Ich habe noch nie was an den Kurbelwellenstumpf getan, nur sauber mit dem Polrad verpresst und die Mutter mit ordentlich Power angezogen. Das wars. Gelockert hatte sich noch kein Polrad bei mir und ab habe ich bisher jedes bekommen :wink: .


Es gibt scheinbar wieder viele Wege nach Rom....Ok ? 8)


Gruß Holli
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chato
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Produktempfehlung

Beitrag von chato »

Naben miteinander,

ich nehme für Dinge die nicht Fest backen sollen und hohen Temperaturen ausgesetzt sind diese wunderbare Mittel:
http://www.weicon.de/pages/de/produkte/anti-seize.php
Beispielanwendung aus der täglichen Nutzfahrzeuginstandsetzung : Innenleben von pneumatischen Trommel und Scheibenbremsen, variableTurboladersteuerungen.....Diesel-Einspritzelemente ,Bolzen, Lager etc.
Kupferpaste taugt nur bedingt, Keramikpasten sind schon besser aber damit Bremsen nach solchen Aktionen nicht fest-gehen:

Gute Nacht, Frank
Jesus é fiel
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