Lötnippel richtig löten!
Verfasst: Di 10. Sep 2013, 05:58
Ich habe mal das Nippellöten aus dem Schnellfred rauskopiert und einen neuen aufgemacht, da ich das Thema recht spannend finde und es sich vielleicht lohnt, ihn für die Nachwelt zu erhalten.
Holliheitzer hat geschrieben:Ich hatte das Problem mal so gelöst (Innenzug war zu lang), das ich mir eine Abstandshülse gefertigt habe. Die Hülse kam dann vor den Zug-Halter (auf dem Motorgehäuse).
Wenn man aber den Zug etwas lockert und den schön dick verlötet, dann noch den Schraubkopf vorher schon mit Lot versorgt,alles zusammenfügt und den Zug aus dem Kopf etwas rausschauen lässt beim letzten verlöten......DANN hält das auch. Letztlich sind die alle nur geklemmt und verlötet. Ich kaufe daher nur die Nippel und Züge von Louis, dazu gutes Lötzinn (auch da gibts Unterschiede).
Gruß Holli
casi hat geschrieben:Und was ist gutes Lötzinn?
Mein Elektrolot war auf jeden Fall zu weich!
Holliheitzer hat geschrieben:Weichlot von Stannol z.B..
Ich hatte mal eine andere Marke die war übel. Den Innenzug sollte man etwas entflächten am Ende und etwas rausschauen lassen.
Das Lot muss überall Verbindung bekommen, manchmal lässt man es nicht heiss genug werden,der Kontakt kommt so kaum zustande.
Gruß Holli
sispeed hat geschrieben:Hallo,
Lötdraht Kristall 511 kannst du auf jeden Fall nehmen.
Unterschiedlich sind eh hauptsächlich die Flussmittel.
Habe schon mit allen möglichen Loten verlötet. Wenn man Flussmittel dazu nimmt,
geht eigentlich alles. Wenn es sauber geflossen ist sollte es fest sein und gut.
Gruß Siggi
Benway hat geschrieben:Hallo,
zuletzt so nachgearbeitet hab ich einen Fensterheber-Reparatursatz ... (18 Euro statt 239 Euro Original ...)
Hält so immerhin schon ein Jahr, und ich glaube da wird auch was anderes als die Züge kaputt gehen.
Musst halt die Sache nur "richtig" heiß machen, mit der Lötlampe macht man oft viel ZU heiß, dann will das Lötzinn da nichtmehr hin.
Nur vorsichtig "drüberschwenken" und probieren, wann das Lötzinn auf dem Zug zu schmelzen beginnt. Wenn es abtropft, ist schon alles viel zu heiß.
Dann muss man son bisschen Strategie haben, wo man heiß macht, damit das Lötzinn da hin fließt, wo man will. Erst den Klemmnippel etwas vorwärmen, dann auf einer Seite vom Nippel warm machen, auf der anderen!! das Lötzinn ran.
Ich hatte so Standard-Lot mit Flussmittelseele für Heizungs-Löten genommen. Sah richtig gut aus anschließend! Und hält!
Grüße!
Holliheitzer hat geschrieben:Oha.....was ne Frage. Ich hatte bis vor nem halben Jahr noch ne Restpule von Schwiegervatter ( alter Radio- und Fernsehtechn.) aus seinem früheren Arbeitsleben bei Motorola. Keine Ahnung was das war. Aber damit hatte ich die besten Erfolge. Zwischendurch hatte ich was "billiges" (aus einem Lötset), das hatte garnicht gehalten.
Jetzt habe ich Lötzinn von Stannol SN62, aber weil ich mit dem alten Motorola Zinn auf "Halde" produziert habe noch keine Erfahrungswerte.
Sn62Pb36Ag2 http://www.stannol.de/fileadmin/Service ... SMD_DE.pdf
Der könnte aber auch funktionieren??
http://www.stannol.de/fileadmin/Service ... 321_DE.pdf
Es gibt aber echt Unterschiede, vor allem auch in der Streckfähigkeit/ Zugfestigkeit/thermische Ermüdung. Höhere Aluwerte sind wohl von Vorteil, aber was die Nachteile sind weis ich nicht.
Vielleicht kann da ein Profi mal was zu sagen.
Und wie Benway das schon schreibt, muss man die Lötstelle auch richtig angehen. Manche Verbindungen sehen nur gelötet aus, halten aber nur an ganz kleinen Punkten. Das hält dann natürlich nicht.
Gruß Holli
sispeed hat geschrieben:@Holli: Alu glaub ich eher nicht. Wie soll das schmelzen bei so niedrigen Temperaturen.
Gruß Siggi
Kilroy hat geschrieben:Früher war im Lötzinn immer auch ein Bleianteil vorhanden der das Ganze ein wenig flexibel gehalten hat.
Mit dem neumodischen Zeugs ohne Blei muss man mit höheren Temperaturen arbeiten.
Die Gefahr hier eine "kalte" Lötstelle zu bekommen ist erheblich größer.
Beim "richtigen" Löten macht man es übrigens so, dass man das zu lötende Material erwärmt und das Lötzinn an das Material führt. Erwärmt man das Lötzinn, dann ist das mehr ein Heißkleben, falls es denn überhaupt hält.
Gruß Uwe
Döllinger hat geschrieben:Hi,
"Felder Sn96,5Ag3,5" Lotzinn ist bleifrei und hält alles. Stahl, Edelstahl...
Bricht nicht und lässt sich gut verarbeiten.
Ganz wichtig ist, dass ein Lötöl oder Lötwasser verwendet wird und kein Lötfett. Lötöl "ST" nehme ich immer.
Ich habe mit einem 80 Watt Lötkolben bessere Erfahrungen gemacht als mit einer Lötlampe. Da kann man die Wärme gut platzieren und dosieren.
Gruß,
Bernd