Langhubwelle & Kolben

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ist das gewollt, dass der Kolben über die Lauffläche ragt oder ist das ein Resultat aus ungünstigen Umständen?
Grüße,
Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Sind 7mm mehr Hub Bernd.....das steht der Kolben schon bei 4mm mehr Hub schon ca. 2mm drüber......jetzt eben noch 1,5mm dazu. Eine automatische Zylinderanpassung hat noch keiner erfunden :wink: .

Aber der RD Kopf hat da noch einiges an "Fleisch" was weg kann. Und die Steuerzeiten bekomme ich mit den Zylindern schon optimiert hin.


Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Ok, war auch nur eine Frage. Der Kolben sieht aber schon so aus, als könne man da die Distanz zw. Zentrum d. Bolzens und dem Ring ein wenig reduzieren.
So ein Überstand neigt zum Detonieren.
Viele Grüße,
Bernd
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Döllinger hat geschrieben:Ok, war auch nur eine Frage. Der Kolben sieht aber schon so aus, als könne man da die Distanz zw. Zentrum d. Bolzens und dem Ring ein wenig reduzieren.
So ein Überstand neigt zum Detonieren.
Viele Grüße,
Bernd


...die Distanz zw. Zentrum d. Bolzens und dem Ring ein wenig reduzieren.


Was meinst du damit genau? Kann ich gerade nicht verstehen...


Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Einen Kolben kaufen, bzw. machen lassen, bei dem der Abstand vom Bolzen zum Ring/Boden kürzer ist. Dann würde er nicht mehr überstehen.
Damit sollte eine deutlich höhere Verdichtung möglich sein, ohne Detonationen zu erzeugen.
Bei einem Projekt dieser Größenordnung wäre das schon noch im Rahmen...
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Achso........du meinst einen kurzen Kolben, wo der Bolzen nach oben kommt.
Das gibt es zu kaufen.....die 795er Kolben von Wiseco. Oder die Kolben von der 200er Blaster. Die sind 5mm kürzer....also der Kolbenboden käme dann oben nicht mehr raus. Diese Kolben kommen dann auch normal auf 115ner Pleuel....anstatt 110 original RD 350. 115mm hat die RD 400.

Problem hier wäre allerdings die Kolben-Größen....da müsste ich die guten Zylinder auf mind. 66er Maß bohren. Da bekäme ich Haue vom Brummi......bekomme ich eh schon :oops: :oops: :lol: .
Der schaut eh schon genau hin, was ich da mache....mit SEINEN Zylindern.... 8)

Den Kopf lasse ich genau machen, das der nur minimal breiter als der Kolben ist. Dazu ohne Kodi weil O-Ringe.


Holli


PS....kürzere Kolben würde die Steuerzeiten eh noch weiter erhöhen.
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Hallo Bernd. Ich fahre mit Blasterkolben, 115er Pleul auf 58er Welle und die Kolben stehen 3mm raus. Qk. unter 1mm. Der Zylinder ist halt für mehr Hub zu kurz. Habe aber keinerlei Deto Probleme. Habe ca. 16,5 ccm im Brennraum bei 200 ccm Hubraum. Auf der Rennstrecke habe ich aber immer meinen Deto counter montiert. Dafür gibt an dem Motor aber alles andere schnell auf.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi Stulle,

ich fahre auf der 350er TZ 0,75mm QK, auf der 256er Rotax 0,65mm und hinten 0,7mm. Verdichtung bei beiden knapp über 14 zu 1.
Zur Wahrheit gehört aber auch: Hat der Motor eine niedrigere effektive Verdichtung ist die Detogefahr auch geringer.

Der alte 256er Rotax leistet 80PS. Macht eine Literleistung von 320 PS.
Würde heißen, dass ein 400ccm Motor 128PS als Äquivalent bringen müsste. Das wird wohl kaum der Fall sein. Heißt, der Füllungsgrad ist im ollen 256 höher.
Gut, die Drehzahl ist bei einer RD nicht so hoch, aber der effektive Füllungsgrad im Zylinder ist defenitiv niedriger.
Soll heißen, was nicht drin ist, kann auch nicht komprimiert werden.
Klar ist, Holger baut keinen Rennmotor sondern einen für die Straße. Trotzdem rollen sich bei mir die Fußnägel hoch. Das ist ganz und gar nicht verächtlich gemeint, ich denke nur einfach anders.

Grüße,
Bernd
Zuletzt geändert von Döllinger am Fr 7. Feb 2020, 18:24, insgesamt 1-mal geändert.
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ein Freund von mir fährt Kreidler 50ccm....6.Gang ....mit 24,5- 25PS ...bei etwas über 16.000.

Ich rechne jetzt nicht hoch, weil wir hier ja eigentlich bei Langhubwellen sind :wink: :wink: :wink:


Holli
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JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

auch auf die Gefahr hin, daß ich ausgelacht werde:
Mir leuchtet nicht ein, warum Langhubwellen die Steuerzeiten ändern.
Diese sind doch nur von der Position der Schlitze (ab OT) abhängig, dachte ich
Wenn eine +4 mm Welle mit kürzerem Kolben (so, daß der Kolben ohne Spacer mit der Zylinderoberkante abschließt, sollte doch alles gleich sein, oder? Dafür rauscht er unten sogar 2mm unter den Auslaß und die Überströmer. Das mehr Hub das Ansaugvolumen erhöht, leuchtet ein, daß die Steuerzeiten geändert werden, ist mir nicht schlüssig.
Muß aber auch sagen, daß ich so eine Welle oder gar einen offenen Motor mit diesem Umbau gesehen habe.
Holli, kannst du mal Bilder vom Kolben im Zylinder in OT und UT machen?
Wo mache ich einen Denkfehler?
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Nimm einen beliebigen Punkt. Z.B. Unterkante Auslass. Und dann stell dir vor, wo der Hubzapfen bei Originalhub stehen müsste, und wo bei Langhub. Der Drehwinkel ist ein anderer.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Wenn der Kolben auf OT bündig mit dem Zylinder steht, hast du ihn bei einer 58er Welle auf UT 4mm unter dem Auslass. Egal, wie kurz oder lang Kolben und Pleul sind. Und das läuft scheiße.

Der Zylinder muss runter.

Gruß Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

Ja, das leuchtet mir ja ein. Aber warum ändert das die Steuerzeiten?
Einleuchten würde mir, daß man die Zeiten zum überströmen und ende auslaß
ändern kann bzw. sogar muß, aber warum sollen sich die Steuerzeiten allein schon durch den Einbau einer 58 mm Welle ändern?
Raff ich nicht.....
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Stell den Kolben so hin im Zylinder, das er den Auslass so gerade verschließt. Dann drehst du an der Welle und öffnest den Auslass nach unten runter und fährst wieder hoch, bis der Auslass wieder geschlossen ist. Also immer weiter in der einen Richtung drehen. Dann hättest du die Auslass-Steuerzeit.


Jetzt stell dir das mit ner Standardwelle vor und dann mit 4 mm mehr. Mit der 4mm Welle legt der Kolben eine längere Strecke zurück von öffen bis schließen des Kanals als mit Standardwelle......weil das Pleuel weiter aussen an der Hubwange "festgemacht" ist.

Und das ist eine Verlängerung der Steuerzeit weil z.B der Auslass viel länger offen steht. Das kannst du jetzt auch mit den Überströmern machen. Die 4mm legen immer mehr Weg zurück vom Öffnen bis 1x rund wieder zum Schließen des jeweiligen Kanals.

Das auf einer Gradscheibe am Kurbelwellenstumpf fest gemacht und gemessen, bringt dann das Aha Erlebnis. Auf der Gradscheibe wird der Kolbenweg in ° angezeigt.

Das war für mich anfangs auch schwer zu verstehen und ich höre immer wieder die wildesten Storys bis 4mm tiefer und auch 4mm höher aus den Zylindern.

Auf meinen Bilder siehst du übrigens den Kolben bei uT und oT .


Kapieche... :wink: :wink:

Holli


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Gradscheibe......

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JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

Danke Holli.
Das mit dem Kolben in UT habe ich mir genau so vorgestellt. Nur, wo mein Klemmer im Hirn ist: sozusagen hat der Kolben jetzt längere Auslaßzeiten, es hilft nur nicht. Weil der Auslaß immernoch der alte ist. D.h. es wird 2 mm später ausgelassen, aber auch 4 mm später Auslaßende (Kolben muß runter und hoch). Überströmer beginnen und enden ebenfalls später. D.h., es sind um den UT auch 2 mm "Totvolumen" in denen ÜS und Auslaß komplett auf sind. Habe ich das richtig geschrieben? Ist das der erwünschte Effekt?
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