Züge ölen -- Markus Wunderkiste

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fraenki-dresden
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Züge ölen -- Markus Wunderkiste

Beitrag von fraenki-dresden »

Seid ewig und drei Tagen erzählt mir Boxer-Markus er würde seine Züge Ölen.

Ja, ja Holgi.

Nun habe ich an meiner RD mit vorgespannten Kupplungsfeder und einem gealterten Zug den Eindruck, ich bekomme einen Krampf in der Hand.

Also hole ich ne Sprize raus, fülle sie mit 2T-Öl und lasse den Saft zwischen Innenzug und Außenzug reilaufen. Hat höchstens 5 Minuten gedauert, dann waren die 10 ml drin.

Leute, ich habe die Kupplung nicht wiedererkannt. Der Unterschied ist dermassen gigantisch, dass ich mich gar nicht mehr beruhigen kann. So leicht ist das mit dem fabrickneue Zug nie gewesen

Bei mir werden ab heute Gas- und Kupplungszug regelmäßig geölt.

Großen Dank an Markus!!!

Fränki
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sohlbach
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Beitrag von sohlbach »

Züge sollte man eigendlich nicht ölen und der Erfolg wird vermutlich nur von kurzer Dauer sein. Wirst sehen das es bald wieder schwerer und schwerer wird, bis gar nichts mehr geht.
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Warum denkst Du, dass das passiert? Zweitaktöl verharzt nicht.
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2TOlli
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Beitrag von 2TOlli »

Hallo,
wie das mit dem Verharzen von 2T-Öl ist weiß ich nicht.
Ich habe nur benerkt, dass meine alte Öldose, die ich immer zum Abmessen nehme, recht klebrig aussen ist. So als ob es doch etwas dicker mit der Zeit wird.
Ich nehme zum Schmieren der Züge immer dünnes Öl, wie z.B. Gabelöl.
Da hatte ich immer gute Erfahrungen gemacht.
In der Yamaha Werkstatt haben die früher behauptet, dass Teflon mit Öl quellen würde.
Fand ich schon amüsant.
Ich benutze Teflon auf der Arbeit und kann mit Sicherheit sagen, dass dieses Material gegen Öl und andere Kohlenwasserstoffe, gegen Säure und Laugen, selbst gegen Flußsäure (die Glas löst) stabil ist.
Ich habe nur einmal mit Schmieren kein Erfolg gehabt und bin der Sache auf den Grund gegangen.
Der (Kupplungs-)Zug wurde zwar leichgängig, aber ruckte beim Einkuppeln komisch.
Ich habe ihn aufgeschnitten und festgestellt, dass die Teflonhühlse der Länge nach beschädigt war. Meiner Ansicht nach durch die Belastung einfach durchgewetzt.
Habe dann neuen Zug gekauft, der jetzt schon locker 10 - 15 Jahre draufhat und ab und zu geschmiert wird und immer noch top ist.
Quellen würde es nur, wenn es anderes Material wäre.
Aber selbst PVC oder Polyethylen, Polypropylen qellen nur wenig bei manchen Lösemitteln wie z.B. Cyclohexan.
Wenn der Zug innen auch voller Abrieb ist, kann es sein dass man das auch mehrmals schmieren muss um den Dreck auszuschwemmen, glaube ich (denk ich mir).
LG
Olli
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Boxer Markus
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Beitrag von Boxer Markus »

sohlbach hat geschrieben:Züge sollte man eigendlich nicht ölen und der Erfolg wird vermutlich nur von kurzer Dauer sein. Wirst sehen das es bald wieder schwerer und schwerer wird, bis gar nichts mehr geht.
Du hast recht, ich wechsle seit dem ich Öle monatlich die Züge.
Das erklärt auch, warum ich jahrelang leichtgängige Züge fahre :wink:

Der Mythos des "nicht ölen dürfen" stimmt schlicht und einfach nicht.
Es kommt auch durch das Öl kein Schmutz in den Zug, der dann zur Schwergängigkeit führen könnte - auch wiederlegt durch jahrelange Erfahrung.

Und was war da noch - Ach Ja, aufquellen tut da auch nichts. :roll:

Natürlich ist ein neuer Zug immer der bessere, aber was hat man durch ölen zu verlieren, zumal es wirklich seit min. 20 Jahr gut geht???

Geölte Züge lassen auch dem Stahlseil auch kein eindringendes Wasser sein Werk verrichten.
Ich nehme Altöle auch Getriebe, Gabel und auch manchmal aus dem 4T.

Wir können auch noch über das Ölen der Kette reden, mache das mal und du wirst deine o-Ringkette nicht wieder erkennen.
Zuletzt geändert von Boxer Markus am Mi 7. Aug 2013, 21:11, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß BoxerMarkus
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wiba
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Beitrag von wiba »

Kann mir nicht vorstellen das die für die Innenverkleidung teures Teflon verwenden.
Das wird irgend so ein "schmieriges" Polyamid sein. :roll:
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2TOlli
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Beitrag von 2TOlli »

Weißt was Markus..
Manche Gerüchte halten sich ewig und jeder plappert sie nach.
Ich weiß noch was für Panik mit dem EC-Sprit war.
Ich fahr das Zeug in den Falschtaktern und im Auto und es hat sich eigentlich nix verändert u. nix war kaputt.
Ich hatte sogar den Eindruck dass ich weniger brauche, was aber nicht stimmen kann.
Ich hatte im Frühjahr damit begonnen und es wurde da immer wärmer.
Und wenn es wärmer ist verbrauchen Motoren etwas weniger durch das dünnere Öl und die kürzere Warmlaufphase.
Den 1,5% schelchteren Brennwert kann man nur auf dem Prüfstand feststellen.
Im normalen Verkehr genügen schon ein paar Überholmanöver oder Ampelphasen um den Verbrauch zu beeinflussen, bei ansonsten gleicher Strecke.
Sparen tut man aber nix damit.
Ja, und meine Kette öle ich auch und fahre sie 70000km. Alle 15000km tausche ich das kleine Ritzel vorne.
So hat halt jeder seine Kniffe und Meinungen.
LG.
Olli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Also das mit dem "nicht ölen" höre ich hier das erste Mal.

Wo soll das denn stehen?
Jedenfalls in keiner Wartungsanleitung oder WHB. Da steht nämlich immer genau das Gegenteil.

Für mich jedenfalls ein Scherz.

Gruß Uwe
der Freitag mit seinen frisch geölten, leicht gängigen Zügen zum Helmut fährt :-)
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Ich hatte eine Ölpumpe ca. 5 Jahre rumzuliegen, die nicht ausgeleert war. Da kam Himbeersirup raus.
Nun sind 5 Jahre eine lange Zeit, somit hat das für die Züge keine Bedeutung. Ich will damit nur sagen, dass das Zeug doch verkleistert.
Ich nehme für Züge Nähmaschinenöl, das man auch für Fahrradketten nimmt. Heutzutage als Universalöl gehandelt. Das verharzt nicht und ist Säurefrei.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

StVOnix hat geschrieben: Ich nehme für Züge Nähmaschinenöl, das man auch für Fahrradketten nimmt. Heutzutage als Universalöl gehandelt. Das verharzt nicht und ist Säurefrei.
Das stand früher schon drauf, hat aber nie gestimmt. Omas Nähmaschine war so verharzt, die musste ich in Diesel baden... Ich nehm seit Urzeiten Motoröl, seit Neuerem synthetisches Mobil1, 0W40, da hatt ich einen Liter nutzlos rumstehen :-). Das harzt garantiert nicht.
Wenn Bowdenzüge durch Schmieren wesentlich besser gehen, sind sie innen schon ganz schön rostig, verharzt oder völlig verdreckt. Manche Zeitgenossen schmieren Bowdenzüge mit Kettenspray. Anfangs geht das ganz gut, wird aber rech schnell immer zäher, bis garnisx mehr geht. Man kriegts nur mit Bremsenreiniger oder Tri wieder raus...

Zum Teflon: So teuer ist das nicht mehr, da macht man sogar Klamotten draus.. Manche Züge haben tatsächlich Teflonrohre, besonders gut für Gaszüge und Fahrradbremsen, andere Hersteller nehmen welche aus POM, die sägen sich nicht so schnell durch und gleiten auch recht gut. Auch ich hab schon alles geölt was man angeblich niemals nicht ölen darf. Bisher ist mir damit noch keiner gequollen...

Gruß
Hans
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Fakt ist, das sich viele Jungs ein Mopped hinstellen, das eine unnötig harte Kupplung hat. Sei es durch einen zu eng verlegten Zug ,eventuell hart rumgezogen um die 90° zu schaffen (was man oft auch anders lösen kann) oder der Zug ist innen schwergängig.
Dann noch 3-6 fette Kupplungsfedern bei 40-50 Motor-PS dazu (weil die Kupplung rutscht) und die Hand fällt ab. Alles drei zusammen sollte keinen Spass mehr machen.
Wobei ich mir gut vorstellen kann das die Kupplung nur deswegen rutscht, weil sie total schwergängig ist. Denn der Zug muss ja nicht nur hart und zäh gezogen werden, der muss auch blitzschnell wieder die Kupplung schliessen.....was er so bestimmt nicht macht und hinterher "hinkt".

Klar macht sowas keiner freiwillig, aber auch hier kann man sich mit etwas Pflege und Optimierung das Leben erleichtern.


Gruß Holli
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Anderl
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Beitrag von Anderl »

Polyethylen ist auch selbstschmierend.

WD40 verharzt auch nicht.

Das einzige was fürs Schmieren spricht wäre der Punkt, das Züge aus Stahl dann nicht (so schnell) rosten und wenn die Seele und die Hülle beides aus Stahl sind. Dann WD40 rein, was nicht verharzt. Oder eben Motoröl oder sowas.

Wenn man aber einen Zug hat, der eine selbstschmierende Innenhülle hat, den sollte man meiner Meinung nach auf keinen Fall Ölen. Warum auch ? Der Zug ist ja geschmiert.
Das Öl kann, wenn es das falsche ist, verharzen und vor allem kann es jeglichen Schmutz binden, der in den Zug kommt. Damit gibts eine abrasive und hinderliche Schicht.

Also am besten den Zug selbst basteln und darauf achten, daß man Edelstahl hat und am besten mit einer Gleitschicht aus PTFE oder anderem und dann das Öl weglassen.

Hier mal schnell im I-Net gesucht:
http://www.ullrich.info/hersteller-lief ... wdenzuege/
Das steht ja auch ein wenig was dazu.

Ciao
Anderl

PS: hmmm oder liegt es u.U. daran, daß man nur vollsynthetisches 2-T-Öl nehmen darf, anstatt mineralisches ? ;-)
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Ich kauf mein Bowdenzugmaterial beim http://schreiber-zweiradshop.de/Bowdenzuege/
Der hat auch ein Weichlöt-Flussmittel für VA-Seile im Programm.
Seit ich den Kupplungszug der SR meiner Frau aus 2mm VA und Hülle mit separatem POM-Rohr gebastelt hab, ist eine Kinderkupplung draus geworden...

PS: WD40 verharzt zwar nicht, schmiert aber auch nicht nennenswert...

Gruß
Hans
sohlbach
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Beitrag von sohlbach »

Wenn die Züge geschlossen sind und die Beschichtung das ab kann, dann vielleicht ok. Ich hab damit jedenfalls selber nur sehr schlechte Erfahrungen an Auto und Moped gemacht und als Lehrling damals gabs dafür ein tritt vors Schienbein :-)

Grund ist nicht verharzen, sonder das die Gleitbeschichtung der Züge zerstört wird und das Öl den Schmutz bindet .
Silvio63
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Beitrag von Silvio63 »

Hallo

Jetzt stellt sich noch die Frage, wie bringt man das Öl zwischen Zug und Hülle?

Ist jedes Mal eine furchtbare murkserei.

Gruß Silvio
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