Rennfahrerversicherung

Alles was mit der RD und anderen Zweitaktern auf der Rennstrecke zu tun hat. Veranstaltungen, Treffen sowie Geschichten aus der Boxengasse.

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Silvio63
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Rennfahrerversicherung

Beitrag von Silvio63 »

Hallo.

Mich würde mal interessieren, wie Ihr Rennfahrer es mit der Rennfahrerversicherung habt. Seit Ihr für das fahren bei Rennveranstaltungen speziell versichert, oder läuft das bei Euch über die normale Unfallversicherung?

Bei uns ist das so, dass das fahren bei Rennstreckentrainings ohne Zeitnahme über die normale Unfallversicherung gedeckt ist. Für die Rennen habe ich letztes Jahr eine spezielle Rennversicherung abgeschlossen die 345,-- Euro gekostet hat und auch nur bei den Rennen gegolten hat.

Gruß Silvio
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi Silvio,
ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen das meine gesetzliche Krankenkasse alle Kosten andstandslos getragen hat. Nur meine private Unfallversicherung hat nicht gezahlt. Das wußte ich aber schon vorher, da Rennen zur Erzielung von Höchstgeschwindigkeit ausgeschlossen sind. Bei Unfällen auf Renntrainings oder Gleichmässigkeitsrennen hätte auch die bezahlt.
Ich weis von einem Bekannten der Privat Krankenversichert ist, das seine Versicherung Rennen verbietet. Da müsste er sich extra versichern. Deshalb fährt er nur Gleichmässigkeitsveranstaltungen.
Gruß Uwe
Zuletzt geändert von stresa am So 28. Jul 2013, 10:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hi,

ist in der C-Lizens nicht eine Art Versicherung mit drin?
Würde mich mal interessieren, da ich in Hockenheim das erste Mal starten werde. Habe die Nennung noch durchbekommen. Bin heute das erste Mal mit der TZ gefahren....jenseits von Gut und Böse...

Gruß,

Bernd
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Kröppchen
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Beitrag von Kröppchen »

Hallo Silvio,

so war das bei meinen Endurorennen auch immer.Da es eine offizielle rennveranstaltung war mit Absicht schnellster zu sein, zahl die Private unfall nicht.Gesetzlich schon.
Das war mir ein Dorn im Auge.Welche Versicherung hast du da für die Rennen?

Das training war versichert,obwohl ich da nicht sicher bin wie die Versicherer das dann auslegen....
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi bernd,
schaue hier was da mit der C-Lizenz versichert ist: http://www.dmsb.de/lizenznehmer_unfallv ... ml?mid=354
Bergekosten bedeutet nichts anderes, das zum Beispiel meine Krankenversicherung wiederum sich das Geld für den Krankentransport bei der Lizenzversicherung holt. Und die anderen Fälle sind zwar minimalst, aber im Grunde kostenlos mitversichert.
Außerdem fährst du in Hockenheim Gleichmässigkeit. Da zahlt normalerweise auch jede Private Unfallversicherung.
Gruß Uwe
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Silvio63
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Beitrag von Silvio63 »

Hallo.

Mir wurde dies erst klar als ich mit meinem Versicherer darüber gesprochen habe.
Ich habe mich dann bei der Gothaer auf Unfalltod und Invalidität versichern lassen. Diese Versicherung denkt genau diesen Bereich ab. Das heißt: An- und Abfahrt zum Rennen zahlt die normale Unfallversicherung. Eventuelle Schäden bei den Trainings und Rennen zählt die Gothaer. Es gibt sonst fast keine Versicherungen die dich für Rennen versichern. Man sollte sich Anfang Saison Gedanken machen, was man eigentlich will. Es könnte im Fall des Falles viel auf dem Spiel stehen.

Meine Versicherung hat 345,-- Euro gekostet und muß von selbst gekündigt werden, sonst läuft die automatisch weiter.

Gruß Silvio
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Die Versicherer bezahlen im Schadenfall meist ohne Problem wenn sich der Unfall weitgehenst im Hobbybereich ereignet hat. Also eher sowas wie Harzring. Ist da schon eine große Organisation hinter, muss man Startgeld bezahlen, ist das alles rennmäßi aufgezogen usw. dann wird es kritisch.
Ich habe mich da beim meinem Arbeitgeber genau erkundigt. Das sich die Versicherungen meist drücken wollen bzw. nur anteileig bezahlen , sollte jedem klar sein. Fakt ist: Wer Rennen fahren will ,wie Silivo das tut, sollte sich auch gut versichern lassen ohne Lücke im Vertrag.

Kommen nur noch halblebendige Reste von der Strecke nach Hause die auch noch gepflegt werden müssen, das Haus ist noch nicht bezahlt, die Rente reicht nicht (logo), das Konto ist im Minus.....!! Man muss es ja selber garnicht schuld gewesen sein, aber alles zerbicht.

Und sowas geht verdammt schnell trotz 2000 Euro Känguru-Lederanzug.


Gruß Holli
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stresa
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Beitrag von stresa »

Hi Silvio,
die Gothaer ist auch die Versicherung die in Deutschland beim DSMB die Lizenzen versichert. Wenn du auf meinen Link oben gehst, da sind auch noch Zusatzversicherungen der Gothaer aufgeführt.
Gruß Uwe
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Wenn sich eine Versicherung stark in diesem Segment beteiligt ist das um so besser. Die kennen sich dann aus und bieten normlerweise auch passende Verträge an. Ich würde sowas aber NIE online abschliessen (nur falls!!) und zum guten Berater gehen (wie Thorsten).

Sparen ist auf jeden Fall hier nicht angesagt.

Gruß Holli
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Moin,
ich will dazu mal weiniges an Aufklärung dazugeben. Wir reden hier über zwei verschiedene Dinge!

Bei der Krankenversicherung geht es um die Wiederherstellung der Gesundheit. Behandlungskosten, ambulant, stationär, Medikamente, Hilfsmittel wie Krücken, u.U. Prothesen usw. Es schließt sich dann noch ggf. die Reha an und diese Kosten sind dann in der Regel auch über die Krankenkasse gedeckt. Gesetzlich versichert kein Problem, privat Versichert eigentlich auch kein Problem. Ich kenne keinen Krankenversicherer der das Rennsportrisiko ausschließt. Im Zweifelsfall lieber einmal nachfragen!


Sind die Maßnahmen der Wiederherstellung der Gesundheit dann abgeschlossen, gibt es zwei Möglichkeiten:

Best Case Szenario, bei vollständiger Wiederherstellung der Gesundheit ohne zurückbleiben einer Invalidität kann man wieder ganz normal arbeiten und das schöne Leben geht weiter.

Worst Case-Szenario, ist die Arbeitskraft noch nicht wieder hergestellt, obwohl alle Rehamaßnahmen abgeschlossen sind habt Ihr eine schöne Großbaustelle! Der Arbeitgeber zahlt den Lohn nur insgesamt für die ersten 6 Wochen weiter. Danach erhaltet Ihr von der Krankenkasse das s.g. Krankengeld. Dieses wird für insgesamt 78 Wochen gezahlt. Dabei werden Lohnfortzahlungszeiten abgezogen, d.h. wenn Ihr 6 Wochen Lohnfortzahlung hattet, krieg Ihr noch für 72 Wochen Krankengeld. Das Problem entsteht dann bei manchen schon nach 6 Wochen, da die Höhe des Krankengeldes schon ca. 30% niedriger ist, als das letzte Nettogehalt.

Nach den 78 Wochen geht es dann direkt in den Bezug von Harz4. Alle privat angehäuften Vermögen werden dann zunächst einmal angerechnet. Wer in einer Mietwohnung wohnt, muss dann i.d.R. auch umziehen, weil viel zu groß. Zweitwagen muss auch weg. 10 Mopeds in der Garage? Keine Ahnung was die damit machen.

Die größte Katastrophe finde ich.

Man hat sein Leben lang alles richtig gemacht und sitzt dann beim Amt und wird auch noch wie der letzte Schnorrer behandelt. Da schauen die Euch an, als wollt Ihr denen das Geld persönlich aus der Tasche nehmen. :shock: Formulare ausfüllen bis der Arzt kommt. Und Dir geht`s auch noch richtig dreckig, weil Dir alles weh tut. Aber wer will Dein elendiges Jammern schön hören. Herzlich willkommen sie befinden sich jetzt gaaaaanz weit unten :roll:

Für mich wäre das ein echter Alptraum! :cry: :cry: :cry:


Wo hilft jetzt die Unfallversicherung? Genau an dem Punkt wo nichts mehr da ist. Die Unfallversicherung ist eine Absicherung der eigenen Arbeitskraft. Schon ab ca. 50 % Invalidität (Bewegungsunfähigkeit eines Beines oder eines Armes sind schon 70%) erhält man, wenn vernünftig versichert, eine Rentenzahlung. Des weiteren Einmalzahlungen je nach Versicherungssumme usw..

In der privaten Unfallversicherung gibt es bzgl. des Rennsportes s.g. Ausschlüsse.

Diese formulieren sich in der Regel so:

Unfälle, die der versicherten Person dadurch zustoßen, dass sie sich als Fahrer, Beifahrer oder Insasse eines Motorfahrzeuges an Fahrtveranstaltungen einschließlich der dazugehörigen Übungsfahrten beteiligt, bei denen es auf die Erzielung von Höchstgeschwindigkeiten ankommt.



Ich würde mich hier selbst bei Gleichmäßigkeitsrennveranstaltungen nicht auf Spekulationen einlassen. Müsste doch eigentlich mitversichert sein, könnt Ihr knicken. Im Zweifelsfall wird Euch der Versicherer schon die Zähne zeigen, verlasst Euch drauf, hier geht es um sehr viel Geld!!!

Wo ist also die Lösung zu finden? Ich habe in meine private Unfallversicherung das s.g. Rennsportrisiko eingeschlossen. D.h. die zahlen auch wenn ich mit der Mopete auf der Rennstrecke bei reinen Rennveranstaltungen einen Unfall verursache. Die Unfallversicherung ist somit allumfassend und zahlt in der Freizeit, im Beruf, im Urlaub, weltweit und rund um die Uhr. Das macht allerdings nicht jeder Versicherer. Meiner macht das :)

Unfallversicherungen die direkt an der Rennstrecke für 20-30 Euro angeboten werden könnt Ihr vergessen, da die Versicherungssummen i.d.R.viel zu gering sind.

Was will ich mit 30, 50 oder 100.000 Euro wenn ich nicht mehr arbeiten kann. Die sind schneller weggelutscht als Ihr es Euch vorstellen könnt. Im Extremfall brauch Ihr Sofortleistungen von 200-300.000 Euro und eine anständige Rente von 1500 - 3000 Euro. Wer mag, kann auch noch Krankenhaustagegeld dazu versichern. Halte ich persönlich nicht für sooo wichtig, aber jeder so wie er mag.

Ich zahle für meine 2 Söhne, Petra und mich inkl. Rennsport irgendwas bei insgesamt 60,- Euro im Monat. :P

Wer Interesse an solch einer Versicherung hat, darf sich gerne bei mir melden.

Gruß

Thorsten
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Silvio63
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Beitrag von Silvio63 »

Hallo.

Ich wollte hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber als ich letztes Jahr verschiedenste Teilnehmer im Classic Cup gefragt habe, wie Sie das mit der Rennsportversicherung gelöst haben und der größere Teil sich darüber gar keine Gedanken gemacht hatte oder der Meinung waren, dass Sie eh über die Lizenz ausreichend versichert sind, wollte ich dieses eher unangenehme Thema hier mal zur Sprache bringen.

Wir haben in unserem Motorsport Dachverband leider einen solchen Fall, wo für einen der Beteiligten nun Geld gesammelt wird.

Gruß Silvio
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RDThorsten
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Beitrag von RDThorsten »

Ja das ist so.

Viele wisse ja genau, dass sie versichert sind, nur wie ist immer die große Frage. Ausreichend für den Supergau sind wohl die Wenigsten versichert. Leider nimmt man sich für solch ein wichtiges Thema immer zu wenig Zeit. Für Schrauben bis in die Nacht ist meist genug Zeit da. Das in solch einem Fall ja meist die ganze Familie betroffen ist, wird oft vergessen.

Nun denn, wenn man wie ich mit dem Thema täglich konfrontiert wird, sieht man die Angelegenheit doch etwas anders...
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MK
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Beitrag von MK »

Ich hatte schon das Vergnügen mich mit dem Thema auseinander setzen zu müssen.
(Schulterbruch in Frankreich beim Auftakttraining vom MuZ Cup)

Versicherung hat natürlich zunächst die Zahlung abgelehnt.
Hatte in dem Fall das große Glück, dass MotoAktiv auf Anfrage eine Bescheinigung ausgestellt hat, dass keine Zeitnahme stattgefunden hat und kein Rennen war.
Die Unfallversicherung (die übrigens ALLE IG Metall-Mitglieder haben) zahlte darauf das Krankehaus-Tagegeld aus.

Wäre aber das von Torsten erwähne BestCase Szenario, weil keine Folgeschäden.
Ciao
Martin
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Markus83
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Beitrag von Markus83 »

Hallo zusammen,

aus gegebenem Anlass (ein Freund ist in Zolder gestürzt) und steht jetzt erstmal mit den Kosten alleine da. Ist zwar nochmal alles gut ausgegangen, aber das öffnet einem schon mal die Augen.

Ich für meinen Teil schaue mich für die nächste Saison auf jeden Fall um und werde noch eine Versicherung abschließen. Muss aber halt jeder selber wissen und das Risiko abschätzen, welches er eingehen will.

Vielleicht kann man ja mal bei dem nächsten Nennformular für 2014 (ich rede von der Klassik Trophy) einen kleinen Beizettel anheften! Ich bin der gleichen Meinung wie Silvio (ich glaube viel sind sich ihrers Versicherungsschutzes nicht bewusst)

Da ich mich mit dem Thema in den letzten Tagen beschäftigt hab und auch in anderen Foren aktiv bin würde ich auch sagen, dass Gleichmäßigkeiten als Rennveranstaltung zählen. (Sobald eine Zeitnahme im Spiel ist zählt es als Rennveranstaltung!!!!) So zumindest die erfahrung andere Fahrer.

Vielleicht finden sich ja noch leute die einem bzgl. einer passenden Versicherung ein paar Tips geben können
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wiba
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Beitrag von wiba »

Hallo Leute,

die Sache mit der Versicherung geht mir auch schon länger durch den Kopf.
Vielleicht kann ja der Thorsten mal etwas zusammenstellen?
Auf jeden Fall muss eine her, ansonsten nur noch Renntrainings.

Gruss Willi
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