eine Million Fragen zur 4L0 Restauration (Motor,Fahrwerk...)

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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ne, das Getriebe wird nur verbaut und muss auch so funktionieren. Deswegen schalten man einen neu gemachten Motor bzw. komplett zerlegten Motor erstmal trocken durch auf dem Tisch BEVOR man den verbaut :wink: .


Gruß Holli
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TTS
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Beitrag von TTS »

Super, danke!
Mein nächstes Problem steht schon in den Startlöchern...
Laut Werkstatthandbuch soll man, um das Primärzahnrad auf der Kubelwelle zu lösen, einen Lappen zwischen dieses und das Zahnrad am Kupplungskorb eindrehen.
Ich hab nun sämtliche Lappen, Lederstücke und sogar Weichholzkeile durch den Wolf gedreht, hab nun ne Menge geschredderte Wertstoffe, aber die Mutter ist immer noch zu :shock:

Alternativlösung?

Grüsse

Christian
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Oh Ohhh ... dieser Tip aus dem WHB ist wirklich NICHT zu befolgen.
Besser ist da ein Halterung wie Heiner das beschreibt.
Schau Dir mal diese Seite an: http://www.oldtimer-gilde-ruesselsheim. ... und-Hilfen
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Entweder so wie aus dem Link per Werkzeug oder Welle ausbauen und nur die eine Wange in den Schraubstock einspannen.
Machst Du die Welle eh neu, dann gehts auch kurz per Schlagschrauber. Geht ne Mutter garnicht ab (auch Polrad) dann lieber kurz den nicht zu starken Schlagschrauber ansetzen. Hilft auf wundersame Weise oft sofort wo alles Andere nichts nützt.


Gruß Holli
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TTS
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Beitrag von TTS »

Super, Schlagschrauber hat geklappt! Die Kurbelwelle wird eh getauscht, von daher hatte ich da keine Schmerzen.
Danke vielmals!

Grüsse

Christian
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TTS
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Beitrag von TTS »

So, nun hab ich Gewissheit. Alle Lager sind Schrott. Getriebe wie auch Kubelwelle, wobei die KW eh klar war.
Die Neue KW hab ich nun mal in die leere und gereinigte Gehäusehälfte eingesetzt, auf die Nasen der Lager aufgepasst. Trotzdem lassen sich die äußeren Lager mit etwas Widerstand drehen.

Wie kann ich am besten herausfinden, ob die Lagerschalen noch gut sind?

Grüsse

Christian
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Nimm dein sauberes leeres Gehäuse und verschraube mal ein einzellnes KW-Lager. Wenn das noch gut geklemmt wird,ist der Lagersitz OK.

Du kannst auch die Welle verbauen und das Gehäuse ohne alles an Innenleben mal verschrauben. Die Welle MUSS sich weder rauf/runter noch hineien/hinaus bewegen lassen (also horizontales und vertikales rupfen). Die MUSS bombenfest sitzen.

Bei einem sehr guten Gehäuse muss man die Welle schon mit Handkraft in ihren Sitz des unteren Gehäuses pressen.

Man kann das auch ausmessen lassen, aber..... :wink:

Gruß Holli
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TTS
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Beitrag von TTS »

Danke für die schnelle Antwort.
Die Welle lässt sich in der Mitte, also mit dem Labyrinthring nur mit etwas Kraft in den Sitz drücken, die äußeren Lager sind dann aber noch zu drehen.
Ich werde das Ding mal zusammenschrauben und hoffen, dass alles gut ist...
Bei den ganzen Überraschungen, die ich bisher erlebt hab, wird mir bei dem Gedanken ganz mulmig...

Notfalls geb ich das Ding mal in der Werkstatt zum Durchmessen ab...
Die sind zwar wirklich gewissenhaft, aber brauchen immer soooo lang...


Grüsse

Christian
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Hallo Christian,

ich habe mir so ein Innenmessgerät gekauft und habe auch versucht, die KW-Lagersitze zu vermessen...

Also mir ist es sehr schwer gefallen, auf reproduzierbare Ergebnisse zu kommen. Das muß nichts heißen (schließlich bin ich Anfänger), aber auch Heiner Jakob sagte mir, daß ein neuwertiger Lagersitz in der einen Richtung andere Werte liefert als etwa in rechten Winkel dazu und die Toleranzen offenbar recht ausgeprägt seien.

Was ich damit sagen will: Nach den gemachten Erfahrungen hätte ich nun erst recht ein gesundes Misstrauen gegenüber Messwerten, die mir jemand anderes "verkaufen" will.

Ich denke, Holli kommt der Wahrheit mit seiner "Ausprobier-Methode" am nächsten. Ich habe mich letztendlich auch genau auf die Ergebnisse dieser Tests verlassen - die Messerei war zusätzliche Spielerei, mehr wohl nicht.

Viele Grüße - Matthias
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich würde nur dem Brummi da vertrauen, der hats gelernt,kann seine Geräte 100%ig bedienen und hat auch 100%ige (teure) Industriegeräte die verlässliche Daten liefern.

Letztlich mache ich das nur per Gefühl. Ich habe hier einige Gehäuse liegen und mit etwas Erfahrung (der erste Blick sagt einem meist schon wo es lang geht) und einigen Versuchen steht das Gehäuse als brauchbar ,sehr gut oder Schrott vor mir. Ich hatte schon ein Gehäuse, das kaum Laufleistung hatte, äusserlich 1A wunderschön aber dennoch schon schlechte Lagersitze vorwies. Also hier spielt auch immer wie Heiner es sagt, die Toleranz mit und ein bisschen Glück.

Ich kann mir auch vorstellen, das schlimme Handwerker (Polradvermurkser) oder ne üble Welle solchen Lagerstellen noch arg zusetzen und verschlimmern.

Gruß Holli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Ich würde es auch so machen wie Holli.
Denn mit einem einfachen Innenmesstaster im geschlossenen Gehäuse zu messen ist meiner Meinung nach nicht so ohne weiteres möglich.
Auf einem 3D-Messtisch mit einem verfahrbaren Taster sieht das schon anders aus.
So etwas http://www2.mitutoyo.de/fileadmin/user_ ... RA-120.jpg
oder größer
http://www.pcmnet.de/uploads/pics/Messmaschine.jpg

Selbst mit unseren guten 3-Punkt Innenmesstastern hier aus der Firma bekommt man das nicht hin. Die sind gut zum Zylinder vermessen und besser als einen Zweipunkttaster.

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Das Thema bringt mich auf einen Gedanken.
Olli hatte von einem Motorgeräusch berichtet, das bei mir ja auch aufgetreten ist (dieses Tickern).
http://rd350lc.de/forum/viewtopic.php?t ... sc&start=0

Wäre es vielleicht denkbar, dass das nicht von den Kurbellagern kommt, sondern von Spiel in den Lagersitzen?
Ich habe die neuen Außenlager jetzt da und werde in den nächsten Tagen da rangehen. Da werde ich auch noch mal ein ganz genaues Auge auf diesen Punkt haben.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
Brummi
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Beitrag von Brummi »

Hallo!

Ich will hier nun auch meinen Senf dazu geben. :wink:
Zuerst einmal eine kleine Begriffserklärung:
Was verstehen wir unter dem Begriff "Messen" und was unter "Prüfen"(Lehren)?
Messen ist das Vergleichen einer Länge oder eines Winkels mit einem Meßgerät. Das Ergebnis ist der Meßwert.
Prüfen ist das Vergleichen des Prüfgegenstandes mit einer Lehre.

Und nun zu dem "Problem".
Stellt sich die Frage, ob du die Lagersitze wirklich messen willst? Und wenn ja, was du dann mit deinem Ergebniss anfangen kannst.
Ich denke, dass es überhaupt nicht notwendig ist den Lagersitz zu messen!
Ich würde den viel eher prüfen! Und dazu ist Hollis Methode absolut geeignet. Als Lehre dient hier ein Kugellager.
Messen gestaltet sich hier echt schwierig und ist eigentlich nur mit einer Meßmaschine mit passender Software genau möglich. Weil nämlich, wie schon gesagt wurde, du sonst nur zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen kommst. Das liegt unter anderem an dem Versatz der Gehäusehälften, mittlerweile unrunden Lagersitzen usw.

Und noch etwas: Zum Zylinder ausmessen, oder auch prüfen eignet sich ein 2Punkt Messgerät besser als ein 3Punktmessgerät. Damit ist es nämlich erst möglich festzustellen in wie weit ein Zylinder unrund oder oval geworden ist.

Gruß Christian
In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis.
In der Praxis schon!
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TTS
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Beitrag von TTS »

Soooo, geschraubt bis eben und deutlich erleichtert.
Die Kurbelwelle hab ich ins leere Gehäuse gepflanzt und da wackelt überhaupt nix :D

Im Getreibe wollte ich eigentlich nur zwei Zahnräder tauschen, die Karies hatten, aber die Wellen sind vermutlich eingelaufen.
Daher wird das Getriebe komplett getauscht, hab ich zum Glück mal irgendwann gehamstert :lol:

Eins noch. Mir ist aufgefallen, dass bei dem geschlitzten Kurbelwellenlager wie auch Getriebelager nur eine Sicherungsringhälfte verbaut war.
Sollten das nicht zwei sein???

Grüsse

Christian
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Im Gehäuse ist aber nur Platz für einen halben Ring.
Nur unten ... oben nix.
Gruß Uwe
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