RD350 31K Wiederaufbau

Die Welt der Klassiker, Oldtimer und Youngtimer, der Sammler und Restaurateure von Zweitakt Yamahas.

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lukas2046
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RD350 31K Wiederaufbau

Beitrag von lukas2046 »

Moin,

Ich hatte mich ja schonmal irgendwann vorgestellt und jetzt ist meine RD da und steht seit gestern Abend in der Garage.
Kurz zum Moped, es ist eine 31K in perlmutt weiss mit ca. 32.000km und 27PS eingetragen. Das Moped stand 21Jahre in einer Scheune und ist vom ersten Eindruck gar nicht schlecht, nur staubig.
Leider ist der Tank um den Benzinhahn komplett durch, also wenn jemand was hat gerne melden, darf auch rostig sein, aber rettbar. Von meinem Tank der ansässige Karossierebauer nicht begeistert.
Der Motor war auch fest, den hab ich heute erstmal ausgebaut. Es hat sich herausgestellt, dass das untere Pleuellager (wahrscheinlich) komplett verharzt war. Mit viel Sprühöl und sanften Schlägen mit dem Kupferhammer dreht er jetzt wieder. Ob es wirklich verharzt ist oder rostig werde ich erst rausfinden, wenn der Motor komplett verlegt ist. Es ist tatsächlich bei der Laufleistung noch kein Übermaß drin und die Kolbenhemden sahen auch noch gut aus, kann das sein oder hat die schonmal neue Zylinder bekommen?? Werde morgen erstmal die Zylinder vermessen und dann wird der Motor wahrscheinlich erstmal weggestellt und im Frühjahr weitergemacht.
Im Winter werde ich mich erstmal ums Fahrwerk etc. kümmern, das geht auch gut mit kalten Fingern :D

Ziel der Restaurierung ist es ein gut alltagstaugliches Motorrad zu haben, Leistung und Optik sollen original bleiben, natürlich entdrosselt. Das Fahrwerk würde ich gerne etwas moderner machen, durch einer neuen Hinterraddämpfer und neue Gabelfedern ggf. auch eine andere Gabel (meine Standrohre haben leichte Rostpickel im oberen Drittel) aber keine USD. Da bin ich auf eure Tipps gespannt.
Es wäre schön die Kiste bis zu Treffen an der Tonenburg fertig zu haben, aber wenn es nicht klappt ist auch nicht schlimm.

Genug geschrieben, ich meld mich wieder, wenn es Fortschritte gibt und Versuch mal ein paar Fotos einzufangen.

Gruß Lukas
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Servus

nein in orig sind die RDs recht haltbar, sind sicher orig Zylinder.
Viel Freude damit
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Moin.

Wenn die Gabel die YSS Gabelventile bekommt, hat sie eine Druckstufendämpfung.
In Verbindung mit linearen Federn, meist nehme ich 8er oder 8,5er, hast du es vorne gut.
Das Schwarz Lenkkopflager gegen das knacken beim Bremsen und seine Nadelgelagerte Umlenkung gehören auch ins Moped.
Ein neues Federbein natürlich auch.
Dazu die Nissin Bremszangen mit einer Radialbremspumpe, dann bist du besser aufgestellt als jedes aktuelle Mittelklassemoped.

Gruß
Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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sispeed
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Beitrag von sispeed »

Da hat der Stulle absolut Recht mit seiner Aussage
Grüße Siggi
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wiba
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Beitrag von wiba »

sispeed hat geschrieben:Da hat der Stulle absolut Recht mit seiner Aussage
Grüße Siggi
Das hatte bisher immer der H.....r gesagt. :lol:
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lukas2046
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Beitrag von lukas2046 »

Heute hab ich erstmal die Zylinder vermessen, komme auf ein Kolbenspiel von 0,07mm und 0,08mm. Die Undrundheit war um 0,01mm raus. Allerdings hab ich die Zylinder aus der kalten Garage in den warmen Keller getragen, werde wohl morgen nochmal messen, wenn alles Raumtemperatur hat.
Würdet ihr bei solchen Werten nur einmal mit der Honahle durchputzen und neue Ringe reinmachen oder eher aufs erste Übermaß bohren?
Außerdem hab ich Mal mit der Demontage weitergemacht, böse Überraschungen sind bis jetzt ausgeblieben.
Denke am Wochenende kann dann die Grundreinigung beginnen.
Ich bin jedenfalls recht begeistert wie schraubenfreundlich die RD ist, bin von meinen Tenere's wesentlich mehr Fingerbrecherei gewohnt :D
Gibt's eigentlich einen Händler der mit gebrauchten RD Teilen handelt?

Gruß Lukas
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2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

die Wasserkocher sollten eh 6-8H Spiel haben.
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dubbio
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Beitrag von dubbio »

64,02-63,92 = 0,1mm
64,02-63,93 = 0,09
mit Honen bist du dann bei 0,1 bis 0,11
hats du mal vor dem Zerlegen Verdichtung gemessen ?
meine Meinung: gute Kompression / wenig blow-by ist essentiell für leistung und lebensdauer.

mit oder ohne Übermaß - nur die Ringe zu machen halte ich für keine gute Idee.
gerade die Kolben sind ja auch Verschleißteil und man sieht ihnen die Materialermüdung nicht an und wenn ein Kolbenring-Pin rauskommt, bist du schnell bei +1mm oder #x'€$$#
also bei 32000km def. neue Kolben.
Gruß
dubbio
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lukas2046
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Beitrag von lukas2046 »

Das mit den Kolben stimmt hab ich gar nicht dran gedacht. Ich dachte das Kolbenspiel ermittelt man mit dem kleinsten Maß der Bohrung?
Verdichtung hab ich nicht gemessen, weil sich der Motor gar nicht drehen ließ, weil das linke untere Pleuellager verharzt war. Das war eigentlich auch der einzige Grund warum ich den Motor jetzt schon aufgemacht habe und nicht erst im Frühjahr.
Wenn ich neue Kolben reinmache kann ich den auch gleich aufbohren lassen, macht den Kohl dann auch nicht mehr fett.

Gruß Lukas
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dubbio
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Beitrag von dubbio »

früher gab es zumindest für 4L0 von yamaha Kolben mit 0,02 Übermaß. Das wäre eine Option wenn du da rankommen könntest.
Die hätten dann analog die Nummer 31K-11631-00-96 anstatt 31K-11631-00-94
Das Honen muss dann aber auch richtig gemacht werden also vom Fachbetrieb - nicht mit der Handbohrmaschine.
Vielleicht kann z.B. der Grandsport - falls er std. Maß vertreibt - mal welche nachmessen ob ein Paar mit +0,01 oder 0,02 darunter ist.
lukas2046
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Beitrag von lukas2046 »

Danke für den Tipp ich werd mich mal schlau machen. Ist halt nur die Frage ob man durchs maschinelle Honen die Formfehler rausbekommt, aber das wird mir der Motoreninstandsetzer bestimmt sagen. Von Yamaha gibts auf jeden Fall keine Kolben in 63,96, jedenfalls nicht bei CMSNL.
Aber die Hauptaufgabe ist erstmal alle möglichen Teilehändler abzutelefonieren und einen Tank zu finden wo mein Karosseriebauer keinen halben Quadratmeter Blech neu einschweißen muss.

Gruß Lukas
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Gruß Matthias
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Unmassgebliche Pfuschermeinug: Wenn das KW-Lager wirklich nur verharzt und nicht festgerostet war, tät ich den zusammenbauen und weiterfahren.
Gruss,
Georg

Fahrt so schnell ihr könnt, so lange ihr noch könnt!
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lukas2046
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Beitrag von lukas2046 »

Wäre es meine DT50 oder eine Motorsäge würde ich es genau so machen. Aber ehrlich gesagt ist mir das Risiko zu groß durch irgendwelche Materialermüdung im Kolben nach 500km Kernschrott zu haben.
Die Zylinder gehen zum Instandsetzer und der Motor wird zumindest aufgemacht und neu abgedichtet.

Gruß Lukas
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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Ich baue in sowas , abgesehen von einigen Optimierungen, auf jeden Fall eine neue KW ein, mache die beiden großen Getriebelager neu und sämtliche Simmerringe werden erneuert.
Dann ist erstmal Ruhe.
Die Lagerbuchsen der Walzen sollten auch mit ordentlich Silikon in die Zylinder gesetzt werden.
Dann rappel sich da auch nichts mehr kaputt.

Gruß
Stulle
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