Alternative Auspuffdichtung H1 ‚Immerdicht‘

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Martin
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Alternative Auspuffdichtung H1 ‚Immerdicht‘

Beitrag von Martin »

Hallo ,

das hat ein Freund von mir "erfunden". Sollte im Prinzip auch bei der RD und anderen Mopeds gehen.

https://www.zweitaktforum.de/wbb/forum/ ... mmerdicht/

Vielleicht hilft es ja dem einem oder anderen

M
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Die Idee mit dem Viton-Ring gibt es hier auch schon länger. Allerdings wird der bei den RD-Auspuffen verwendet wenn die Metalldichtung (http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=149619#149619) zwischen Flansch und Auspuffrohr im zerbröselt ist und die Auspuffe trotz festgezogenem Flansch immer noch wackeln.
Gruß Uwe
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Martin
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Beitrag von Martin »

Der Viton Ring ist ja nur die 1/2 Miete der Stahlring der das ganze positioniert macht das ganze funktionell. Wichtig ist das man das ganze anlegt beim anziegen und nicht anzieht wie ein Ochse.

Die KH500 hat auch Pötte bei denen Krümmer und Topf zusammen sind , von daher .

Gruss M
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Ich hatte das im 2T-Forum auch schon gelesen und finde es ein gute Idee.

Ich komme da auch immer mit den Begriffen durcheinander, im Folgenden bezeichne ich mit Flansch den angeschweissten Ring am Ende des Krümmers und mit Schelle das lose Teil mit den 2 Bohrungen für die Stehbolzen auf dem Krümmer.

Bei den RDs würde die Lösung oben die Kupfer-Asbest-Dichtung zwischen Flansch und Zylinder ersetzen. Bei den RDs (zumindest LC und Ypse) ist zusätzlich zwischen Schelle und Zylinder eine Papierdichtung und zwischen Schelle und der vom Zylinder abgewandten Seite des Flansches ein Metallring. Der zerbröselt irgendwann und dann wird der Auspuff locker. Bei mir hat es geholfen, die Papierdichtung wegzulassen, dann kann die Schelle dichter an den Zylinder gezogen werden und drückt den Flansch dann wieder an den Zylinder.
Zuletzt geändert von georg_horn am Di 2. Aug 2022, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
Gruss,
Georg

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JoeBar
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Beitrag von JoeBar »

Ich hab mal diese Metall-Kupferdichtung zerlegt. Das sind Ringfedern, die die beiden Kupferscheiben auseinander halten. Da ist kein Asbest oder irgendein nichtmetallisches Material drin.
Ich habe damals einen der Kupferscheiben zusätzlich unter die Metalldichtung gelegt und dann war auch wieder alles dicht.
Martin
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Beitrag von Martin »

Das geht immer nur einmal damit wir es wieder Dicht wird. Ich habd früher Schweissdraht in die Schelle gemacht. Damit wurde der Krümmer auch wieder mehr vorgespannt. Aber das geht halt nur ein mal.

Das Prinzip oben geht zig mal, weil der Vitonring elastisch ist.

Gruß M
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Ja, Uwe und Georg haben die Unterschiede ja schon richtig beschrieben.

Bei der LC braucht es m.E. den Metallring nicht, da der Vitonring innen durch das Auspuffrohr und außen durch die Auspuffschelle fixiert ist.
Ich habe den Ring gerade letzte Woche am rechten Auspuff wieder erneuert (mit 2,5mm Viton-Rundschnur).

Problem scheint, daß die Gummischnur eben doch jenseits ihrer Temperaturgrenzen betrieben und über die Zeit plastisch (und nicht mehr nur elastisch) verformt wird - wie Uwe ja ermittelt hat und was ich mittlerweile auch bestätigen kann.

Die Sinnhaftigkeit des Metallrings erschließt sich mir nur teilweise. Klar begrenzt er den Weg um den der Vitonring zusammengedrückt wird. Das erfolgt bei der LC durch die Dicke des Dichtrings zwischen Auspuffflansch und Zylinder sowie durch die Dicke der "Papier"dichtung ebendort. Deswegen spiele ich immer gerne mit der Dicke der Vitonrundschnur (2,0 - 2,5 - 3,0) - ist ja glücklicherweise kein Kostenfaktor. Soll halt dicht sein, aber so wenig wie möglich komprimiert werden.

Die angeblich zweite Funktion des Metallrings halte ich für nicht mehr als einen frommen Wunsch: Eine "Abschirmung" (Isolation) gegenüber den hohen Temperaturen des Auspuffrohres bzw. des gesamten Auslasstaktes mit einem gut wärmeleitenden Metall... ich weiß ja nich'. :roll: Der ganze Zylinder (zumal bei der luftgekühlten 500 H1!) wird so heftig warm sein, daß der Ring es auch nicht mehr rausreißt, wenn denn überhaupt - meiner Abschätzung nach.

@Georg: Die Papierdichtung einfach weg zu lassen, um den Anpressdruck auf den Dichtring wieder herzustellen... ist das so clever? Damit ist die Verbindung zwischen Auspuff und Zylinder ganz fest (steif), und die einzige Elastizität, um mit den Bewegungen des Motorblocks noch mit zu gehen, kommt aus der Gummilagerung am Fußrastenhalter und der Elastizität des Auspuffs selbst - wenn sie denn überhaupt existiert. Ich hätte auf mittlere bis lange Sicht Angst vor Rissbildung. Deswegen gab es ja schon die nachträgliche Verstärkung am Auspuffflansch (zumindest bei der LC).

Die m.E. absolut beste Lösung (eigentlich auch für die H1) sind Heiners Zugfedern, aber das ist bei der voll verchromten Auspuffanlage der Kawa schon etwas schwieriger zu machen (bzw. zu schweißen).

Gruß - Matthias
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Matthias: ich mache da schon seit Jahren keine Papierdichtung mehr drauf. Alleine schon weil das Original von Yamaha einer Art Graphit-Dichtung ist, schweineteuer ist und nur einmal verwendet werden kann. Die sind soweit ich weiß bei der LC auch nur für die Version 3 der Auspuffe - also die 46PS/46PS Kombination.
Gruß Uwe
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dubbio
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Beitrag von dubbio »

einfach die YPVS Dichtungen rein machen und nicht zu stark anziehen (möglichst starken Federring oder gleich zwei + Scheibe + selbstsichernde Mutter). - Das geht sogar bei 49PS Zyl., nur muß da ein Alu-Spacer eingelegt werden (siehe Auspuff download) und längere Stehbolzen. Und ja, evtl. ein Ring hinter die Schelle, falls die ohne aufsetzt.
Mit der Zeit setzt sich die Ypse Dichtung etwas im Zylinder, aber danach ist Ruhe.
Wer noch keine Schubstreben, aber die Gewinde dafür am Motorgehäuse hat, sollte die auch nachrüsten.
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

kestrel401 hat geschrieben:Ja, Uwe und Georg haben die Unterschiede ja schon richtig beschrieben.
Ich habe mittlerweile übrigens gelernt, dass meine "Schelle" ein "Loser Flansch" ist. Der angeschweisste Ring am Rohr heisst dann "Vorschweißring oder Vorschweißbund". siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Flansch
Bei der LC braucht es m.E. den Metallring nicht, da der Vitonring innen durch das Auspuffrohr und außen durch die Auspuffschelle fixiert ist.
Der Metallring sorgt dafür dass der Vitonring nicht zu stark gequetscht und nicht verbrannt wird.
Problem scheint, daß die Gummischnur eben doch jenseits ihrer Temperaturgrenzen betrieben und über die Zeit plastisch (und nicht mehr nur elastisch) verformt wird - wie Uwe ja ermittelt hat und was ich mittlerweile auch bestätigen kann.
Siehste. ;-)
Die angeblich zweite Funktion des Metallrings halte ich für nicht mehr als einen frommen Wunsch: Eine "Abschirmung" (Isolation) gegenüber den hohen Temperaturen des Auspuffrohres bzw. des gesamten Auslasstaktes mit einem gut wärmeleitenden Metall...
Es wird schon einen Unterschied machen, ob die heissen Gase direkt an das Viton kommen oder noch ein Ring dazwischen ist der die Wärme teilweise an Zylinder und Krümmer ableitet
@Georg: Die Papierdichtung einfach weg zu lassen, um den Anpressdruck auf den Dichtring wieder herzustellen... ist das so clever?
Ich habs bei der 1WW als bekennender Pfuscher vor Jahren so gemacht und es hält bisher.
Damit ist die Verbindung zwischen Auspuff und Zylinder ganz fest
Muss sie ja auch weils sonst rausknattert. ;-)
Gruss,
Georg

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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Georg_Horn hat geschrieben:Zitat:
Damit ist die Verbindung zwischen Auspuff und Zylinder ganz fest
Muss sie ja auch weils sonst rausknattert. ;-)
Tja Georg, da irrst Du. Das hat der Matthias schon richtig beschrieben.
Ist die Verbindung Auspuff-Zylinder ganz fest, dann werden die Bewegungen des Motors (möglich durch die Silent-Motorlagerung) ungedämpft auf den Auspuff übertragen. Ist jetzt an der hinteren Aufhängung das Gummi ausgehärtet, bricht der Auspuff unweigerlich. Und zwar meist an der Stelle an dem der erste Konus zuende ist. Ich hab das selbst schon gehabt und schon mehrere solche Auspuffe gesehen.
Das Problem tritt meist bei den 49PS-LCs auf, da dort noch keine Schubstreben vorhanden sind und der Motor sich weitaus mehr bewegen kann.
Die späteren 46PS-LCs und die 31Ks sind da ein wenig toleranter, aber grundsätzlich besteht das Problem auch dort.
Damit die Schwingungen des Motors nicht vollständig auf den Auspuff übertragen werden hat Yamaha eben diesen Metalldämpfer (aufgerolltes Metallband) als Federelement in den Flansch (loser Flansch) gepresst. http://forum.rd350lc.de/viewtopic.php?p=149619#149619

Gruß Uwe
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kestrel401
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Beitrag von kestrel401 »

Kilroy hat geschrieben: Ist die Verbindung Auspuff-Zylinder ganz fest, dann werden die Bewegungen des Motors (möglich durch die Silent-Motorlagerung) ungedämpft auf den Auspuff übertragen. Ist jetzt an der hinteren Aufhängung das Gummi ausgehärtet, bricht der Auspuff unweigerlich.
Das ist ja letztendlich die Ursache der ganzen Dichtigkeitsmisere. Wäre alles (alles!) fest am Rahmen fixiert, dann wäre der Auspuff auch dicht.

Aber dann hätte sich Yamaha auch deutlich mehr Mühe z.B. mit der Kurbelwelle geben müssen, die gleiche Welle für 250 und 350 wäre dann wohl nicht mehr gegangen.

Nun gut, bei meiner überschaubaren Kilometerleistung pro Motorrad muss ich alle zwei Jahre die Dichtung erneuern... es gibt größere Katastrophen, selbst mit Papierdichtung.

Jüngst übrigens nur auf der rechten Seite. Warum habe ich noch nicht herausgefunden. Weil die rechte Seite heißer läuft? Das Chokeventil habe ich letztes Jahr auf Verdacht erneuert, das sollte eigentlich funktionieren und dicht sein.

Vielleicht wird übermorgen auch die linke Seite undicht und ich habe völlig umsonst "das Gras wachsen hören". :wink:

Gruß - Matthias
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Jüngst übrigens nur auf der rechten Seite.
Matthias, ich denke die rechte Seite bewegt sich mehr - warum weiß ich nicht. Die Auspuffe die gebrochen waren, waren alle von der rechten Seite.
Eventuell hat das etwas mit der ungleichmäßigen Gewichtsverteilung auf der Kurbelwelle zu tun. Auf der linken Seite ist das schwere Polrad und rechts ist dem nicht gegenüber zu stellen.
Gruß Uwe
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Heinz
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Beitrag von Heinz »

Gebrochene Auspuffe hatte ich noch nicht- dafür aber genügend ausgerissene Stehbolzen.
Und bei drei Auspuffanlagen jeweils im linken Auspuff die Prallbleche losgeschüttelt.

Gruß Heinz
Ich glaub, ich werd zu alt für Lenkerstummel unter der Gabelbrücke...
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Damit die Schwingungen des Motors nicht vollständig auf den Auspuff übertragen werden hat Yamaha eben diesen Metalldämpfer (aufgerolltes Metallband) als Federelement in den Flansch (loser Flansch) gepresst
Das hilft aber doch allenfalls gegen Vibrationen. Wenn der Motor sich mehrere Millimeter in den Gummiblöcken bewegt bzw. (durch den einseitigen Zug der Kette) verdreht muss der Ausopuff entweder mitgehen können, was durch eine ausreichend lose Befestigung hinten gewährleistet wäre, oder der Auspuff muss so lose sein dass es rausknattert. In der Tat hatte ich das Gefühl, dass nach dem Weglassen der Dichtungen etwas mehr Vibrationen im Lenker zu spüren waren...
Gruss,
Georg

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