Isle of Man TT 2020 abgesagt
Moderatoren: solo, Kilroy, Stefan Philipp (M)
Isle of Man TT 2020 abgesagt
Die Isle of Man TT 2020 wegen Coronavirus abgesagt...
https://www.motorsport-total.com/motorr ... t-20031607
https://www.motorsport-magazin.com/bike ... -abgesagt/
https://www.motorradreporter.com/artike ... nglucklich
Gruß Herby
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1 Zylinder, 2 Takte, 3x Kicken 4 FUN
RD 125 LC Bj. 86
Fzs 600 Fazer Bj. 2000
RD 125 LC Bj. 86
Fzs 600 Fazer Bj. 2000
Hallo,
ich war letztes Jahr dort (zur TT, 10 Tage. incl. der post-TT-Races im Süden) und kann nur sagen:
Einmal im Leben machen. Dann feststellen: wird nicht bei 1x bleiben
Ich hab schon so ein bisschen was an Rennsport gesehen (recht viel Bergrennen mit Autos, früher mal DTM, MotoGP, Dragstar recht viel, Slalom, Motorboote ...).
Ich weiß auch, wie sich 1000er Supersportler auf guter deutscher Landstraße anfühlt.
Das ist alles "in der Warnehmung verschoben", wenn man mal die Senior TT live gesehen hat.
Wenn nach Minuten der knisternden Stille der erste durch Kirk Micheal durchkommt ... und man es einfach nicht versteht. Nur sieht, riecht, spürt.
Wie kann man auf einem so lange, so anspruchsvollen Kurs jede einzelne Kurve fahren, als sei sie Teil einer "normalen" Recnnstrecke? Ich hab SO viele Drifts gesehen ...
Ich bin mit einem Freund zusammen über die Tage mehr oder minder die gesamte Strecke abgelaufen, ich denke ich haben alle "bekannten" Spots live gesehen. Wir waren mit öffentlichen (Bus) und zu Fuß unterwegs. Weiter wurden wir gern von Einheimischen "aufgelesen ... "you need a lift"??
Jede einzelne Ecke, jede einzelne Gerade, jeder Sprung, jede Ortsdurchfahrt: nicht nachvollziehbar. Das klingt nach "bla bla", aber genau so ist es. Nicht nachvollziehbar.
Die Straße ist einfach durchgängig "beschissen". Mega holperig, super gewölbt, im Bus wird einem direkt schlecht
Was die Videos alle nicht hergeben: es geht sehr! bergauf und bergab. Gullideckel, Flicken auf der Straße - von der 100%sicher-Tot-Chance bei minimalem Fahrfehler, brauchen wir nicht zu reden. Überall Mauern, Häuser, Bäume ... ich glaube es gibt keine einzige echte Auslaufzohne, Ramsey Hairpin dürfte die einzige Kurve sein, in der man gute Chancen hat wieder aufzustehen
Sonst ist die Art von Straße bei der man ganz von alleine mal ein paar KM piano machen würde, bis die Straße wieder besser wird. Den Berg hoch ist das anders, da wird es breit und vom Belag her gut. Dafür neigt sich die Straße nach außen, fällt in der Kurve steil ab, etc. ...
Irgendetwas ist immer.
Das ist der erste Aspekt.
Der zweite ist:
Alle Besucher, egal was für alberne Kutten die tragen, wie breit die sind, egal aus welchem Land (es sind wirklich Leute aus der GANZEN Welt da, bei weitem nicht nur Europa) - unfassbar nett.
10 Tage, viel Suff, kein einziger Konflikt. Das ist krass (gut).
Alle Bewohner der Insel - stehen zu dem Wahnsinn!!!
Völlig anders als erwartet, egal ob jung oder alt, egal ob männlich oder weiblich: Oh yes, the RACE!!! I love it!! I dind't miss one, within the last 25 years!!
Unfassbar gastfreundlich. Busfahrer geduldig, alles wirkt eher wie eine große Familie.
Dazu der Fakt, dass das Event überwiegend ehrenamlich organisiert ist.
Kosten auf der Insel: gering.
Gegessen haben wir meistens in irgendwelchen Kirchen, wo irgendwelche Damen einen Kuchenbaser, belegte Brote, was auch immer die organsiert hatten. Ungesund war es: immer
Oder in Kneipen, wo zur Saison die Kinder alle mit ran und helfen mussten
Oder, oder, oder. Isolierter Spot, einziges Essensangebot, Abzocke beim Preis?? Nö!!
Der Kaffee war immer: wie die Straßen!
Geschlafen haben wir übrigens auf einem Fußballfeld, das die Mannschaft als Zeltplatz vermietet hat. Organisiert und umgesetzt von den dort spielenden Jugendlichen, die da jeweils Nachtdienst hatten, dort gut gelaunt abgehangen und getrunken haben
Umkleidekabinen = Duschräume
Die 10 Tagen haben uns glaube ich zusammen 250 Euro gekostet. Fair.
Fahrerlager etc. ist alles kostenlos, nichts kostet Eintritt (außer Haupttribühne, die uninteressant ist )
Im Fahrerlager laufen die Stars der Szene rum, alles ist 100 % offen.
Und der dritte Aspekt:
Es wird gestorben.
Ein Fahrer ist bei der Senior TT gestürzt, was natürlich fatal endete.
"We have an incident" (im Radio) heißt: Sturz.
"We have a red flag situation" heißt: tot.
Die Strecke ist gesäumt von Messing-Plaketten mit Inschriften wie: born: 1947, red-flagged: 2002.
Als der im vergagenen Jahr gestorben ist, haben die Marshalls weiter ihre Runden gedreht, Sprünge, Wheelies, inclusive. "Normal am Limmit". Irretierend.
Die ganzen freiwilligen Helfer .... "oh yes, this is sad ... this happens every year" ... "which race will be next" ?
=> Man kommt nicht drum herum, seinen eigenen Umgang mit dem Thema Leben & Sterben zu reflektieren. Darf man das? Dürfen junge Familienväter sich so das Leben nehmen? Muss man alles reglementieren, kontrollieren? Viele Fragen ... mich hat das mehrere Tage innerlich mega platt gemacht, mir im Herzen wehgetan, mich an seine Tochter denken lassen ... was eine Scheiße, nur um da über die Strecke zu ballern.
Die übrigen Fahrer?
Rauf auf den Bock, am Kabel ziehen! Es geht um den Sieg bei der TT!!
Die Straße auf den Berg rauf, ist als Einbahnstraße gemacht. Da dürfen sich die Besucher also wenn kein Rennen ist frei totfahren. So geht es dann auch in dem offiziellen Twitter-Kanal: Mountain-Road: closed ... Hubschrauber ... Mountain-Road open! ... paar Stunden Später: Mountain Road: closed ... immer hin und her.
Noch was zum Thema "Tot".
Dieser ist auch anders allgegenwärtig auf der IOM.
Die ganze Insel ist voll von Friedhöfen, welche zu einem happigen Anteil mit Leuten gefüllt sind, welche 1945 die Landung in der Normandie nicht überlebt, bei D-Day getötet wurden.
Dieser (D-Day) wird dort auch sichtbar gefeiert!
Wenn man über die alten Friedhöfe zieht sieht es so aus, als sei 1945 die Hälfte der männlichen Bevölkerung im Kampf gegen Deutschland vor die Hunde gegagen. Krass. Einmal Geschichtsstunde gratis.
-----------
Die Insel selbst ist sonst wunder schön, das Klima super mild, extrem grün alles.
Die Küstenorte sehen (fast) alle arm aus, kleine Fischerhäfen, viel mehr ist nicht.
Die Hauptstadt ist eine Steueroase und sieht entsprechend schnieke aus.
This is it!
Ich buch dann mal für 2021 ..
ich war letztes Jahr dort (zur TT, 10 Tage. incl. der post-TT-Races im Süden) und kann nur sagen:
Einmal im Leben machen. Dann feststellen: wird nicht bei 1x bleiben
Ich hab schon so ein bisschen was an Rennsport gesehen (recht viel Bergrennen mit Autos, früher mal DTM, MotoGP, Dragstar recht viel, Slalom, Motorboote ...).
Ich weiß auch, wie sich 1000er Supersportler auf guter deutscher Landstraße anfühlt.
Das ist alles "in der Warnehmung verschoben", wenn man mal die Senior TT live gesehen hat.
Wenn nach Minuten der knisternden Stille der erste durch Kirk Micheal durchkommt ... und man es einfach nicht versteht. Nur sieht, riecht, spürt.
Wie kann man auf einem so lange, so anspruchsvollen Kurs jede einzelne Kurve fahren, als sei sie Teil einer "normalen" Recnnstrecke? Ich hab SO viele Drifts gesehen ...
Ich bin mit einem Freund zusammen über die Tage mehr oder minder die gesamte Strecke abgelaufen, ich denke ich haben alle "bekannten" Spots live gesehen. Wir waren mit öffentlichen (Bus) und zu Fuß unterwegs. Weiter wurden wir gern von Einheimischen "aufgelesen ... "you need a lift"??
Jede einzelne Ecke, jede einzelne Gerade, jeder Sprung, jede Ortsdurchfahrt: nicht nachvollziehbar. Das klingt nach "bla bla", aber genau so ist es. Nicht nachvollziehbar.
Die Straße ist einfach durchgängig "beschissen". Mega holperig, super gewölbt, im Bus wird einem direkt schlecht
Was die Videos alle nicht hergeben: es geht sehr! bergauf und bergab. Gullideckel, Flicken auf der Straße - von der 100%sicher-Tot-Chance bei minimalem Fahrfehler, brauchen wir nicht zu reden. Überall Mauern, Häuser, Bäume ... ich glaube es gibt keine einzige echte Auslaufzohne, Ramsey Hairpin dürfte die einzige Kurve sein, in der man gute Chancen hat wieder aufzustehen
Sonst ist die Art von Straße bei der man ganz von alleine mal ein paar KM piano machen würde, bis die Straße wieder besser wird. Den Berg hoch ist das anders, da wird es breit und vom Belag her gut. Dafür neigt sich die Straße nach außen, fällt in der Kurve steil ab, etc. ...
Irgendetwas ist immer.
Das ist der erste Aspekt.
Der zweite ist:
Alle Besucher, egal was für alberne Kutten die tragen, wie breit die sind, egal aus welchem Land (es sind wirklich Leute aus der GANZEN Welt da, bei weitem nicht nur Europa) - unfassbar nett.
10 Tage, viel Suff, kein einziger Konflikt. Das ist krass (gut).
Alle Bewohner der Insel - stehen zu dem Wahnsinn!!!
Völlig anders als erwartet, egal ob jung oder alt, egal ob männlich oder weiblich: Oh yes, the RACE!!! I love it!! I dind't miss one, within the last 25 years!!
Unfassbar gastfreundlich. Busfahrer geduldig, alles wirkt eher wie eine große Familie.
Dazu der Fakt, dass das Event überwiegend ehrenamlich organisiert ist.
Kosten auf der Insel: gering.
Gegessen haben wir meistens in irgendwelchen Kirchen, wo irgendwelche Damen einen Kuchenbaser, belegte Brote, was auch immer die organsiert hatten. Ungesund war es: immer
Oder in Kneipen, wo zur Saison die Kinder alle mit ran und helfen mussten
Oder, oder, oder. Isolierter Spot, einziges Essensangebot, Abzocke beim Preis?? Nö!!
Der Kaffee war immer: wie die Straßen!
Geschlafen haben wir übrigens auf einem Fußballfeld, das die Mannschaft als Zeltplatz vermietet hat. Organisiert und umgesetzt von den dort spielenden Jugendlichen, die da jeweils Nachtdienst hatten, dort gut gelaunt abgehangen und getrunken haben
Umkleidekabinen = Duschräume
Die 10 Tagen haben uns glaube ich zusammen 250 Euro gekostet. Fair.
Fahrerlager etc. ist alles kostenlos, nichts kostet Eintritt (außer Haupttribühne, die uninteressant ist )
Im Fahrerlager laufen die Stars der Szene rum, alles ist 100 % offen.
Und der dritte Aspekt:
Es wird gestorben.
Ein Fahrer ist bei der Senior TT gestürzt, was natürlich fatal endete.
"We have an incident" (im Radio) heißt: Sturz.
"We have a red flag situation" heißt: tot.
Die Strecke ist gesäumt von Messing-Plaketten mit Inschriften wie: born: 1947, red-flagged: 2002.
Als der im vergagenen Jahr gestorben ist, haben die Marshalls weiter ihre Runden gedreht, Sprünge, Wheelies, inclusive. "Normal am Limmit". Irretierend.
Die ganzen freiwilligen Helfer .... "oh yes, this is sad ... this happens every year" ... "which race will be next" ?
=> Man kommt nicht drum herum, seinen eigenen Umgang mit dem Thema Leben & Sterben zu reflektieren. Darf man das? Dürfen junge Familienväter sich so das Leben nehmen? Muss man alles reglementieren, kontrollieren? Viele Fragen ... mich hat das mehrere Tage innerlich mega platt gemacht, mir im Herzen wehgetan, mich an seine Tochter denken lassen ... was eine Scheiße, nur um da über die Strecke zu ballern.
Die übrigen Fahrer?
Rauf auf den Bock, am Kabel ziehen! Es geht um den Sieg bei der TT!!
Die Straße auf den Berg rauf, ist als Einbahnstraße gemacht. Da dürfen sich die Besucher also wenn kein Rennen ist frei totfahren. So geht es dann auch in dem offiziellen Twitter-Kanal: Mountain-Road: closed ... Hubschrauber ... Mountain-Road open! ... paar Stunden Später: Mountain Road: closed ... immer hin und her.
Noch was zum Thema "Tot".
Dieser ist auch anders allgegenwärtig auf der IOM.
Die ganze Insel ist voll von Friedhöfen, welche zu einem happigen Anteil mit Leuten gefüllt sind, welche 1945 die Landung in der Normandie nicht überlebt, bei D-Day getötet wurden.
Dieser (D-Day) wird dort auch sichtbar gefeiert!
Wenn man über die alten Friedhöfe zieht sieht es so aus, als sei 1945 die Hälfte der männlichen Bevölkerung im Kampf gegen Deutschland vor die Hunde gegagen. Krass. Einmal Geschichtsstunde gratis.
-----------
Die Insel selbst ist sonst wunder schön, das Klima super mild, extrem grün alles.
Die Küstenorte sehen (fast) alle arm aus, kleine Fischerhäfen, viel mehr ist nicht.
Die Hauptstadt ist eine Steueroase und sieht entsprechend schnieke aus.
This is it!
Ich buch dann mal für 2021 ..
Nur so als Eindruck noch, um eine Idee zu vermitteln:
Fahrer in der Senior TT rollt an Ballaugh Bridge aus. Motorschaden, vorher der Abschnitt mit 300 +++ ...
=> Stellt sich ins Publikum, frag nach einer Kippe
=> Kommentar: Don't tell my wife!
Ruft im Fahrerlager kurz an, schaut sich den Rest des Rennens mit den anderen Zuschauern an.
Wird belagert: null. Paar Fotos, alles mit Respekt, Abstand, nett, freundlich.
Rennen vorbei: Frag in die Runde, ob jemand zum Fahrerlager fährt?
=> Setzt sich bei irgendwem Zuschauer hinten drauf, lässt sich mitnehmen.
Motorrad: bleibt angelehnt an Mauer stehen. Keiner geht ran, keiner macht Quatsch.
(Wir haben da noch ca. 1 h auf den Bus gewartet )
Dann kommt das Team uns sammelt die Karre ein.
---------------
Über seinem Tacho, innen in der Verkleidung hatte er einen winzig kleinem Aufkleber: "Keep Calm, Breathe"
Fahrer in der Senior TT rollt an Ballaugh Bridge aus. Motorschaden, vorher der Abschnitt mit 300 +++ ...
=> Stellt sich ins Publikum, frag nach einer Kippe
=> Kommentar: Don't tell my wife!
Ruft im Fahrerlager kurz an, schaut sich den Rest des Rennens mit den anderen Zuschauern an.
Wird belagert: null. Paar Fotos, alles mit Respekt, Abstand, nett, freundlich.
Rennen vorbei: Frag in die Runde, ob jemand zum Fahrerlager fährt?
=> Setzt sich bei irgendwem Zuschauer hinten drauf, lässt sich mitnehmen.
Motorrad: bleibt angelehnt an Mauer stehen. Keiner geht ran, keiner macht Quatsch.
(Wir haben da noch ca. 1 h auf den Bus gewartet )
Dann kommt das Team uns sammelt die Karre ein.
---------------
Über seinem Tacho, innen in der Verkleidung hatte er einen winzig kleinem Aufkleber: "Keep Calm, Breathe"
Was die Qualität der Strecke betrifft kann ich nur zustimmen. Wir waren ja vor 2 Jahren dort zum "Smoking-The-Rock" Event und wenn man mit 120 km/h fuhr, hatte man das Gefühl der RD fehlen bald ein paar Schrauben. Der Gedanke an die Jungs und Mädels die mit über 300 km/h daherballern ist dann allgegenwärtig und man denkt dann: "Die müssen bekloppt sein".
Gruß Uwe
Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***
Ich war 1982 dort. Das mit den Straßen kann ich bestätigen, zurück in England lief das Öl aus den Stoßdämpfern. "We haven't had this stuff, we hard this blody hard frames" sagte ein Mann an der Tankstelle. Auch gut: Auf der Fähre rennen alle eine halbe Stunde vor Ankuft zu den Motorrädern und viele machen schonmal den Motor an.
Tolle Erinnerungen!
Liebe Grüße
Brigitte
Edit: Das Avatarbild ist auch aus der Zeit: T500J eines Freundes.
Tolle Erinnerungen!
Liebe Grüße
Brigitte
Edit: Das Avatarbild ist auch aus der Zeit: T500J eines Freundes.