Katalysator testen

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Frank Beelitz
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Katalysator testen

Beitrag von Frank Beelitz »

Moin
Ich brauch da mal eine Idee.
Ich glaube herrausgefunden zu haben wie man den Katalysator eines PKW reinigen kann.
Jetzt möchte ich das messen können.
Vorher und nachher um den Effekt belegen zu können.
Von vorher gibt es ja das AU Protokoll.
Von Nachher gibt es ein neues Protokoll, kostet aber Arbeit, das Fahrzeug muss greifbar sein, Arbeitszeit und Gebühren für die AU.
Welche Alternativen könnte es da geben?

Mir fällt bisher nur ein Testmotor ein incl. Steuergerät, Batterie, Tank usw.
Kostet leider den Platz den ich nicht habe.
Hat jemand eine Idee wie so ein Testaufbau aussehen könnte?
MfG Frank

PS: Ich könnte mir vorstellen mich damit Selbständig zu machen und werde es nicht hinnausposaunen wie das geht.
PPS: erste Reinigung vollständig gelungen.Kat/Wirkung = Neuwertig.
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hallo Frank,

um einen Aufbau ähnlich der AU wirst du nicht drum rum kommen.

Prinzipiell brauchst du allerdings nicht mal einen Motor, sondern nur einen Gasgenerator, der Abgase in entsprechender Qualität (Schadstoff, Temperatur etc.) und Quantität liefert und ein Meßgerät.
Diese Dinger kosten im Regelfall nur ein kleines Vermögen.

Ich würde mir einen Rasenmähermotor oder ähnliches nehmen und in ein entsprechendes Transportbehältnis bauen.
Dort kann dann der Kat mittels Adapter montieren und damit bei Bedarf in eine Werkstatt fahren die das messen kann.

Unter umständen hast du ja auch einen Motorentuner in der Nähe der einen Prüfstand hat.
Alternativ fallen mir da auch noch Hochschulen ein.
Gruß Matthias
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Hiha
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Beitrag von Hiha »

Sers Frank,
ich würd da erstmal Marktforschung betreiben, um welche Dimensionen es bei der Sache eingentlich handelt, denn wenns um einen DreiwegeKat geht, dann sterben die doch meistens durch Bruch des Keramikörpers, oder Schmelzen desselben durch z.B. ein hinniches Einspritzventil, und halten ansonsten ewig. Zumindest ist mir noch selten was zu Ohren gekommen, dass ein Kat aus Verschmutzungsgründen o.Ä. seinen Dienst einstellt. Wenn heut ein Auto so viel Öl verbrennt, dass der Kat verkohlt, ist es meist eh ein Fall für den Schrottplatz.
Geht es aber um einen NOx-SpeicherKat für Magermotoren, hab ich über die Ausfälle keine Ahnung. Der speichert Stickoxide, es dauert so um die zwei Minuten bis er gesättigt ist, was die Sonde hinterm Kat erkennt. Dann kriegt der Motor ein paar Sekunden fettes Gemisch um die Stickoxide im Kat zu Stickstoff zu reduzieren, und er ist wieder aufnahmefähig. Das müsstest Du irgendwie programmieren.

Wie von Matt21 geschrieben brauchst Du einen Abgasgenerator, dessen Abgaszusammensetzung genau eingestellt werden können muss. Dafür eignet sich ein Rasenmäher wohl nicht, sondern eher ein kompletter PKW, dessen Einspritzelektronik von Dir manipuliert werden kann, und mit dem Du die Messgeräte spazieren fahren kannst. Wobei manipulierte Einspritzungen natürlich nicht mehr offiziell am Straßenverkehr teilnehmen dürfen.
Falls Dein System funktionieren sollte, wirst Du kräftigen Gegenwind vom Interessenverband der Katalysatorenhersteller kriegen, die ihre Lobbyisten sicherlich auf Entscheidungsträger ansetzen werden.
Wie gesagt, erstmal rausfinden obs dafür überhaupt einen genügend großen Markt gibt, der die Investitionen rechtfertigt.

Gruß
Hans
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georg_horn
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Beitrag von georg_horn »

Mich würde auch rein interessehalber interessieren, worum es hier geht. Vor allem der Satz hat mich stutzig gemacht
PPS: erste Reinigung vollständig gelungen.Kat/Wirkung = Neuwertig.
Wie hast du festestellt das er wieder funktioniert und warum brauchst du dann noch eine Messeinrichtung?
Falls Dein System funktionieren sollte, wirst Du kräftigen Gegenwind vom Interessenverband der Katalysatorenhersteller kriegen,
Das sehe ich nicht ganz so. Bekommen Karosseriebauer auch Gegenwind von den Autoherstellern, weil sie Autos richten und lackieren die die Indstrie lieber in der Schrottpresse sehen würde?
Gruss,
Georg

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(Uli Peil im XJ-Forum)
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Wie hast du festestellt das er wieder funktioniert und warum brauchst du dann noch eine Messeinrichtung?
Ganz einfach.
Wieder eingebaut und hingefahren.
Aussage des Prüfers VORHER: CO viel zu hoch, du brauchst nen neuen Kat
Wert nicht unter 0,5 CO
Aussage nachher: Da kann sich ein Neuwagen ne Scheibe von abschneiden.
:-)

Sollte ich wirklich die Idee verwirklichen, kann ich das bei zugeschickten Kats nicht machen weil der Pkw ja nicht mitgeschickt wird.
Maximal könnte ich mir vorstellen einen Wagen vor die Garage zu stellen der eine VorKat und eine Nachkat Sonde hat.
Das Steuergerät sagt dann schon obs OK ist oder nicht.
Ich frag mich nur ob das nicht einfacher geht.

Hardwaremässig zerstörte Kats kann man nicht reparieren.
Aber wer mal 1 Jahr lang mit einer oder mehr defekten Ventilschaftdichtung durch die Gegend gefahren ist, hat anschliessend genau das Problem das der Kat nicht mehr genügend arbeitet.
Und solch Autos gehen oft NUR wegen dem Kat in die Presse.
Gruss Frank
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hallo Frank,

die meisten Autos haben nur eine Lambdasonde vor und nach dem Kat.
Die misst aber den Sauerstoffgehalt im Abgas und nicht die

Oder gibt OBD inzwischen auch den CO-Gehalt aus?

Wenn du das vernünftig und belastbar messen willst kommst du meiner Meinung nach um ein Abgastestgerät nicht drumrum.
Gruß Matthias
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

nein die Lambdasonden geben keinen CO-Wert aus.
Das interessiert das Motorsteuergerät gar nicht. Du benötigst auf jeden Fall einen 4-Gas-Tester.

Vom Aufbau ist der Dreiwegekatalysator im Benziner nicht grundsätzlich verschieden zum OXI-Kat eines Diesels. Auf einen Keramik oder Metallträger werden Edelmetalle als Washcoat aufgetragen. Ein Unterschied ist, dass aufgrund des beim Diesel(OXI-Kat) generell herrschenden Sauerstoffüberschusses die Reduktion von NOx nicht möglich ist.
Sind die verrußt werden sie mittels Ammoniakbad wieder funktionstüchtig gemacht. Das ist gängige Praxis.
Die meisten Kats machen Probleme aufgrund einer heutzutage zu spärlich aufgetragenen Edelmetall-Beschichtung oder aufgrund mechanischer Defekte, wie sie z.B. nach Fehlzündungen oder einer tropfenden Düse auftreten.
Verrußungen wie im Dieselbereich kommen fast nicht vor.

Viele Grüße,

Bernd
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Wenn ich die letzten Jahre überdenke, sind da einige Pkw im Bekanntenkreis allein wegen des Kat in die Tonne oder nach Afrika gegangen.
Ich werd mal den TüfPrüfer fragen wieviele Kat Probleme er im Monat zu sehen bekommt.
Gruss Frank
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Speed Freak 89
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Beitrag von Speed Freak 89 »

Gehts hier darum, dass Autos dank schwachsinniger Messmethoden auf den Schrott wandern?
Hab schon so viel in die Richtung erlebt... erst einmal Prüfer oder Messgerät wechseln eliminiert oft schon das vermeintliche Problem.

Ich weiß z.B. dass meine Bremsflüssigkeit in der rechten Prüfbox immer grenzwertig ist, wenn die Karre in die linke Prüfbox kommt ist die im Bericht immer neuwertig.

Und die Abgasmessung ist oft mittelalterlich...
Für einen verlässlichen Beweis der Funktion einer Reinigung müsste man unter kontrollierten Bedingungen messen.
Hat der Prüfer beim ersten Versuch ggf. den kalten Motor gemessen? Außentemperaturen gleich? Andere Probleme die unwissentlich beseitigt wurden?
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Oft sind die Motoren einfach nur zugekokt.
Der Klassiker ist der Rentner, der nur noch zum Aldi fährt, der Motor wird nie warm, es wird nur rumgeschlichen.
Macht man bei solch einem Fahrzeug ASU ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass es durchfällt.
Danach heizt du das Auto, bis es kracht, 20 Min reichen schon, dass der angesammelte Schmodder hinten rausfliegt und die ASU auf wundersame Weise bestanden wird.
An Fahrzeugen an denen der Kat wirklich defekt ist merkt die OBD zu 99% selbst, dass etwas nicht in Ordnung ist.(Nachkatsonde) Es ist fast ausgeschlossen, dass´soetwas erst bei der ASU rauskommt, wenn wirklich ein richtiger Schaden vorliegt.
Weil, wie du wahrscheinlich selbst weißt, die Setzbedingungen der OBDII teilweise verhindern, dass die MIL aufleuchtet, (Tankstand, Außentemperatur, Motortemperatur) wird das typische "Rentnerauto" eher nicht so schnell merken, dass die Schadstoffunwandlung nicht mehr die Beste ist. Soetwas kommt dann raus, wenn "TÜV" gemacht werden soll.
Grüße,
Bernd
Frank Beelitz
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Beitrag von Frank Beelitz »

Speed Freak 89 hat geschrieben: Hat der Prüfer beim ersten Versuch ggf. den kalten Motor gemessen? Außentemperaturen gleich? Andere Probleme die unwissentlich beseitigt wurden?
Nein, alles war korrekt.
Der Kat hat ums verrecken kaum noch gearbeitet.
Ne Stunde Vollgas Autobahn hat ebensowenig genutzt.

Gestern die 2. AU mit einem Golf 4 1,6 Liter Kat.
Ausgebaut, gesäubert, eingebaut zur AU und problemlos bestanden.
Gruss Frank

PS: Das scheint kein Zufall mehr zu ein.
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