Kommt das Geruckel im Teillastbereich von der Ölpumpe?

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Donnerscotti
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Beitrag von Donnerscotti »

Auch wenn ich hier schon ein wenig interessiert und amüsiert bei ner obligatorischen Tüte Chips mitlese, komme ich nicht ganz umhin zu befürchten, das das hier haarscharf am ursprünglichen Thema des Threads vorbeischrabbelt. Oder versteh ich da irgendetwas nicht ganz richtig? o.0

Gruß
Alex
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hi Alex,

Aber nur ganz minimal :wink:
Gruß Matthias
Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Holli,
das mit der kurzen Ansauglänge hast du richtig geschrieben.
Wegen dem errreichen hoher Drehzahlen muß der Ansaugweg so kurz wie möglich gehalten werden.
Aber weil die Gassäule dabei hin und her schwingt, bis in den Vergaser und zusätzlich angefettet wird, entsteht bei niedrigen Drehzahlen der stotternde Lauf wegen Überfettung.Und genau dies soll die Bootle verhindern.Indem sie die Gassäule bei geschlossener Ansaugmembran bei niedrigen Drehzahlen ansaugt und ein zurückschwingen in den Vergaser mit dem dann auftretenden Anfetten verhindern soll.
Lese nochmal was du geschrieben hast.
Und dazu braucht es keinen großen Hubraum.
8) .
Gruß,
Lux-RD.
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Hallo Leute,
ich komme mal zurück auf die eigentliche Neuerung, den Schlitz den der Kolben unten zum Auslass hin frei gibt.

Folgende Überlegung habe ich zum Ruckeln: Wenn mit fasst geschlossenem Gasschieber gefahren wird, saugt der Motor im KW-Raum nur minimal Gas an. Dieses Nichts an Gas wird dann durch die Kanäle nach oben gespült. An eine definierte Strömung und konstante Füllung im Brennraum ist dann kaum noch zu denken. Kleinste Temperaturschwankungen im Auspuff sorgen dafür, daß mal mehr mal weniger von dem bisschen Gas in die Brennkammer kommt. Die Folge ist das Geruckel.

Wenn diese Überlegung stimmt, dann sollte die Gasmenge im Kurbelkasten erhöht werden, ohne dass dabei mehr Frischgas angesaugt wird. Das heißt wir brauchen ein innert Gas, das die Füllung vergrößert. Dieses innert Gas finden wir im Auspuff.

Gehen wir weiter davon aus, das bei fast geschlossenem Gasschieber auch in OT noch ein kräftiger Unterdruck im Kurbelkasten herrscht, so wir durch den Schlitz Abgas in den KW-Raum gesaugt. Dieses größere Gasvolumen kann nun besser definiert nach oben strömen und dort seine Arbeit verrichten, hoffentlich ohne Ruckeln.

Wir haben damit nichts anderes als eine Abgasrückführung. Ich erhoffe mir davon auch weniger Rauch im Kaltstartbetrieb. Ich bin wirklich gespannt auf die Ergebnisse.
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hallo Fränki,

ich erklär mir die Verbesserung so:
Die Überdruckwelle, die beim öffnen des Auslasses durch den Auspuff läuft, kann durch das Loch im Kolben jetzt in das Kurbelgehäuse strömen und unterstützt die Spülung.

Also im Prinzip so wie du geschrieben hast, nur das das Abgas nicht ins KW-Gehäuse gesaugt, sondern gedrückt wird.

Bei höheren Drehzahlen ist dieser Schlitz nicht mehr wirksam, da die Blende dann für die Druckwelle als Drossel wirkt und quasi geschlossen ist.

Hallo Lux-RD,

die Boost-Bottle erzeugt per se keinen Unterdruck.
Beim Schließen der Membran läuft eine Druckwelle im Ansaugtrakt Richtung Vergaser und schiebt das Frischgas in die Flasche bzw. das Rohr.
Bei der RD, mit der Verbindung zwischen den Zylindern strömt das Gas dann auch zur anderen Seite.

Bei hohen Drehzahlen kann das sogar die Füllung verbessern, da beide Vergaser beide Zylinder beschicken können.
Gruß Matthias
Lux-RD
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Beitrag von Lux-RD »

Hallo Matt21,
soviel ich weiss, wird der Unterdruck im Boottle vom aufwärtsgehenden Kolben über Ansauggummi und Schlauchanschluss erzeugt,wenn das vorher darin befindliche Volumen in das Kurbelgehäuse angesaugt wird.

Donnerscotti,genieße die Chips ;-) .

Meine Erfahrung ist,wenn der Motor warm ist und ich mit höheren Drehzahlen fahre und komme an einer Ampel zum Stehen,das der Motor rund läuft.Fahre ich so weiter mit niedrigen Drehzahlen(z.B. Stadtverkehr),fängt der Motor nach kurzer Zeit so zu laufen an,wie vom fränki-dresden beschrieben.
Ich denke,das das mit dem Ansammeln vom Öl im Kurbelraum auch zu tun hat.
Wenn ich dann aus der Stadt heraus fahre und Gas gebe,reißt die höhere Strömung das Öl mit und damit läuft der Motor beim nächsten Bummeln kurzzeitig wieder ruhig bis sich das Öl wieder erneut angesammelt hat.
Dazu gab es früher hier schon Gedanken.

Zu der Thematik mit dem Kolbenschlitz Auslassseitig vom fränki-dresden kann ich nichts sagen.

Gruß,
Lux-RD.
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Hi Lux-RD,

ich gebe dir Recht , wenn du ein abgeschlossenes Ausgleichsvolumen je Zylinder hast.
Bei der RD mit der Verbindung zwischen den zwei Zylindern strömt das Gas ja hin und her.
Gruß Matthias
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Franki. Deine Überlegung hat was, wichtig ist der Unterschied zwischen geschlossenem u offenem Schieber, das sollten alle bedenken.

G

Und das mit der hin u herschwingenden Gassäule ist auch bedenkenswert, weils so nicht sein kann.

G
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wiba
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Beitrag von wiba »

Die Idee vom Fränki finde ich super.
Bei aller Theorie mal wieder was handfestes ausprobieren.
Gruss Wiba
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

2-Takt-Sigi hat geschrieben:Und das mit der hin u herschwingenden Gassäule ist auch bedenkenswert, weils so nicht sein kann.
Hi Siggi,

Das versteh ich nicht ganz.
Kannst du das nochmal kurz erläutern?
Gruß Matthias
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

ich kann Matt21 hier nur zustimmen.

Ein Zweitaktmotor besteht nur! aus hintereinander liegenden Helmholtz-Resonatoren. Diese interagieren miteinander und arbeiten mit Frequenzen, die sich u.A. mit einer Volumenänderung verschieben.
Eine sog."Bottle" ist nichts anderes als eine Volumen- und damit Frequenzänderung" in einem der Resonatoren. Zusätzlich nimmt sie eine gewisse Gemischmenge wieder auf. Die "Bottle" nur auf einen der Aspekte zu reduzieren greift zu kurz.
Frei nach F. Overmars: ""Man sollte sich den Zweitaktmotor nicht als Pumpe vorstellen, sondern als Gerät in dem Gase oszillieren."" Das ist ein sehr wichtiger Unterschied.

Das alles kommt natürlich nicht von mir, aber seit Jan Thiel und Frits Overmars kann das jeder geneigte Interessierte nachlesen.

Grüße,

Bernd
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Flori
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Beitrag von Flori »

Die Druckkammer (Bootle) ist eine Erfindung zur Drehzahlbegrenzung.
Erfunden hat es die Auto Union schon vor dem Zweiten Weltkrieg.
Es gibt eine Patent
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Schwingende Gassäulen.....das rote Tuch für mich.
Es schwingt so einiges, auch beim 4T, aber nicht am Gaser zurück.

Wenn die Luft mit 1bar an der Mem ansteht, der Kolben Unterdruck erzeugt, (saugen ist da auch nicht ganz richtig, weil falsche Vorstellung erzeugt wird),
das Gemisch mit 1bar reingedrückt wird, die Mem schliesst, warum sollte dann die Säule, die immer noch mit 1bar drückt, sich einfach umdrehen?

Mit Röhrchen strömt sie dann da durch zum anderen Zyli der ja gleich aufmacht.

Betonung auf Röhrchen, nicht Bottle, der für nix ist, hab mal einen an der RD probiert, weiß nicht mehr genau wie es war, aber gagge.

das waren die Überlegungen eines ungeschulten Banausen...

Gruss Sigi
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Matt21
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Beitrag von Matt21 »

Wenn die Membran schließt hat das Frischgas immer noch eine gewisse kinetische Energie und kommt ja nicht schlagartig zum Stillstand. Also strömt noch Gas nach und das muss irgendwo hin. Also ändert es seine Richtung und strömt zurück oder in das Rohr.
Gruß Matthias
2-Takt-Sigi
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Beitrag von 2-Takt-Sigi »

Zürück gegen 1bar Druck? ne

Durch das Rohr schon weil damit auch die Bewegung weitergeht u es dann auch von drüben angesaugt wird.

Ist aber auch eh egal, ich kann nur nicht lesen dass es so geisterhafte Schwingungen sein sollen die unsere ach so komplizierten 2Takter in Schwung halten.
es ist reine Physik, die da arbeitet, es geht um unterschiedliche Drücke, eigentlich nur um Druckausgleiche.

Gasschwingungen entstehen im Lufikasten denk ich, aber auch nur weil der Einlass so klein ist. wär er 10x10cm oder grösser auch da nicht.

G
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