Kopfzerbrechen an 1WW "Gelöst"

Wenn Schäden auftreten, die in der heilen Welt der Werkstattliteratur nicht

vorkommen, ist guter Rat nicht teuer - Du findest ihn hier.

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RedBaron
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Kopfzerbrechen an 1WW "Gelöst"

Beitrag von RedBaron »

Hallo liebe RD-Gemeinde,


mein Name ist Florian, wohne im Badner-Land und bin seit 2 Jahren im Besitz einer entdrosselten RD350 1WX (zu dieser Zeit noch komplett original).
Seit dem bin ich auch in diesem Forum als stiller Mitleser "aktiv". Schon von Anfang an war ich an der Maschine immer wieder am Schrauben,
da sie auch fast 10 Jahre zuvor Konserviert wurde und ich ihr erst einmal wieder Leben einhauchen musste. Da ich selbst seit einem Jahr ausgelernter KfZ-Mechatroniker bin,
konnte ich diese Arbeiten auch selbst durchführen (großer Kundendienst, Zylinder+Kolben neu etc. ). Doch relativ schnell wurde klar, dass mit dem Moped irgendetwas nicht stimmte, von den eingetragenen 63 Pferden waren nur etwa gut die Hälfte vorhanden. :cry:
Herbe Enttäuschung wenn man zuvor Holli´s Video gesehen hat und dacht jede RD würde so gehen. Sie hatte einfach keine Kraft über 6.000U/min, Topspeed: 140. Also nochmal alle Teile die es zu Entdrosseln gibt noch mal genau gecheckt! Auspuffe waren frei, habe sie dann auch gleich noch hinten am Endrohr zum Dämpfer auf etwa 22mm aufgeweitet. Vergaser waren sogar auch schon 1UA, mit den richtigen Düsen. Nachdem ich die Haupt und PJ-Düsen trotzdem prophylaktisch getauscht habe lief sie schon mal etwas besser. Dann noch die Walzen angeglichen und etwas bearbeitet und den Schnorchel an der Lufibox rausgenommen. Nun lief sie akzeptabel, Topspeed 180km/h laut GPS ganz gut Druck bis 9.000U/min, danach warf es einen aber fast über den Lenker wenn nicht sofort geschalten wurde. Nach etwas Forumlesen sah man dann auch ein, dass es ein kräftiger Fehlglaube war, dass jede RD original so rennt wie in Holli´s Video zu sehen. Habe dann schon angefangen mit etwas Feintuning: PV Steuerung auf Kurve 14 umgelötet, Kopf etwas bearbeitet um auf 1mm Quetschkante und etwa 16,5ml Kompressionsvolumen zu kommen, Grundplatte Zündung etwa 5° vorgestellt, Kanäle etwas geportet wie in MK´s Anleitung beschrieben (Steuerzeiten original, bis auf Auslass etwa 1mm hochgezogen). Leider blieb dies alles aber ohne wirklichen Leistungszuwachs, ab und an hebte sich zwar das Vorderrad im ersten Gang kurz ab, aber war dies nur an sehr gut laufenden Tagen zu sehen. Ich fuhr so aber etwa 2tkm ohne sonstige Probleme.
Doch als ich letzten Sommer zum freien Training auf der Rennstrecke war, rechte sich wohl das Herausnehmen des Schnorchels, als auf der Zielgeraden der rechte Kolben schmolz :x Also nochmal Motor neu, man hat ja jetzt Übung... Als sie dann wieder lief, versuchte ich es vor lauter Klemmerangst auch noch einmal mit dem Schnorchel, doch war der Fahrspaß damit gleich null, also wieder raus. Seit diesem Zeitpunkt ist mir aufgefallen, dass aus dem linken Auspuffdämpfer eine erhebliche Menge an Öl herausläuft, während der rechte komplett trocken ist. Habe dann auch nochmal die Vergaser gecheckt doch alles i.O. und auch das Kerzenbild war auf beiden Seiten gut. Zur Sicherheit auch die Ölfördermenge mit Hilfe von zwei Spritzen gemessen, waren korrekte Mengen und komplett gleich, daher habe ich dem Problem keine größere Aufmerksamkeit gewidmet.

Diesen Winter habe ich dann eine Entscheidung getroffen: Ich will meiner RD jetzt endlich Beine machen, auch wenn man dafür nochmal ordentlich Geld in die Hand nehmen muss.

Situation Heute:

Habe einen Satz TMX 30 Gaser verbaut, Leistungszuwachs aber auch noch nicht bemerkenswert, also noch eine Zubehör Anlage, meine Wahl fiel auf DN-Performance, in diesem Zuge auch eine neue verschweißte HotRods Kurbelwelle und nen R-6 Kühler verbaut. Polrad habe ich zum dynamischen Wuchten geschickt und währenddessen noch den Totraum im Kurbelgehäuse unter den Überströmern (Öl Rinne?) mit JB-Weld vernichtet. Anschließend wieder alles zusammen und gehofft, das Ding läuft jetzt wie Schmitz´s Katz.

Doch die Realität sieht anders aus und damit kommen wir zu meinem eigentlichen Problem:

Sie läuft bis etwa 4.000U/min ganz gut, dann fängt plötzlich der Drehzahlmesser an zu spinnen (springt auf einen zu hohen Wert) und der Motor will nicht mehr richtig weiter hoch drehen. Der Motor hat keine kompletten Aussetzer oder Fehlzündungen sondern ruckelt einfach mühselig vor sich hin. Der Drehzahlmesser hört bei etwa 6.000U/min auf zu spinnen und ab 7.500 kickt der Motor sporadisch so extrem, dass das Vorderrad abhebt. In den hohen Drehzahlen von 9.000-11.000u/min läuft der Motor dann wieder relativ normal.

Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es ein reines Zündungsproblem ist (würde den spinnenden Drehzahlmesser erklären) oder ein defekter Drehzahlmesser und ein komplett falsches Gemisch oder, oder, oder...

Was sonst noch auffallend ist:
- Aus dem linken neun Auspuff kommt schon wieder mehr denn je Ölschmodder
- Zündkerze und auch Kolben des linken Zylinders sind komplett nass

Video vom Drehzahlmesser: https://youtu.be/1T_Qf0UXWFM


Was ich getan/geprüft habe:

- zuerst mal die Hauptdüsen geändert von 185 auf 175, 170, 190 doch sie läuft immer gleich schlecht, restliches Setup: 25LLD, 60/65PJ, Schieber 4, Nadel N-9 (622), Ölanschlüsse verbaut
- Vergaser komplett von links nach rechts getauscht, kein Unterschied Zündkerze links immer noch nass
- Kerzen ersetzt, Zündkabel „verdreht“ angeschlossen
- Kompression auf beiden 6bar, wobei das Zündkerzengewinde nicht komplett ausgefüllt ist
- Auslasswalze macht minimale sporadische Zuckungen im Leerlauf, öffnet und schließt aber sonst korrekt und spinnt auch nicht mit dem Drehzahlmesser mit
- Komplettes Zünd-/Ladesystem durchgemessen laut MK´s Anleitung: soweit alles in den Toleranzen, lediglich die Zündspule hat primärseitig 0,5Ohm anstatt 0,33+-20% könnte schon hier der Fehler liegen?
Habe mal noch eine andere Zündspule probiert, die aber NICHT für das Motorrad ist, Ergebnis war dasselbe
- Drehzahlmesser und Power Valve Steuergerät abgehängt: kein Unterschied
- Batterie geladen und geprüft, scheint noch okey zu sein, auch wenn man das Motorrad direkt nur mit Startbooster laufen lässt spinnt der Drehzahlmesser
- Anfänglich Boyesen Membrane verbaut gehabt, nun aber wieder originale drin
- CDI 52Y-50 probehalber drangemacht: kein Unterschied
- Alle Steckkontakte des Zündsystems mit Kontaktspray behandelt


Ich gehe davon aus, dass das Problem am linken Zylinder zu suchen ist. Dieser scheint nicht ordentlich zu verbrennen/zünden.

Meine Frage nun an die Experten:

Ich habe auch mal die Spannung der Ladespulen der CDI gemessen (grün gegen braun + rot gegen braun) je nach Drehzahl kommen da bei mir bis zu 60V AC, ist das genug? Ich konnte nirgends einen Sollwert finden.

Des Weiteren habe ich das Moped einfach mal ans Oszilloskop angeschlossen und mir diese Spannungen und auch das Signal vom Pickup und das für Drehzahlmesser und Power Valve angeschaut. Ein schönes Sinus oder Rechtecksignal wie wir es in der Schule hatten, ist das aber nicht... Ist natürlich aber auch Technik von vor 30 Jahren. :roll:
Hat sich schon mal jemand so was angeschaut und kann mir sagen, ob die Signale und Spannungen so stimmen?


Was meint Ihr zu diesem Problem?
Ich kann mir auf das alles nicht wirklich einen Reim machen. An dem Auspuff kann das ja eigentlich nicht liegen, vorsichtshalber werde ich aber in den kommenden Tagen wohl einfach wieder auf Original zurück bauen, ansonsten würde ich nun als nächstes einfach mal probehalber die Lima und oder Drehzahlmesser tauschen.

Hat zufällig jemand noch so was im Regal liegen und könnte mir das zum Testen mal ausleihen? (Kosten für den Aufwand würde ich natürlich übernehmen)



Freue mich auf eure Meinung dazu Gruß

Flo
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Kolbenboden links
Kolbenboden links
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Drehzahlsignal von der CDI hohe Drehzahl
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Drehzahlsignal von der CDI Standgas
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Ladespule rot-braun hohe Drehzahl
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RedBaron
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Beitrag von RedBaron »

Weiter Bilder.
Habe auch noch bessere/komplette Bilder von den Oszi Aufnahmen, musste nur runter skalieren um hier reinzustellen.
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Kolben rechts
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Pickupsignal hohe Drehzahl
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

in deinem Video hört sich das so an, als ob ein Zylinder nicht richtig, wenn überhaupt mitläuft.
Mechanisch wird wohl alles i.O. sein, wenn der Motor frisch revidiert wurde.
Choke i.O, Schieber richtig herum drin, Vergaser richtig zusammengesetzt?

Ich würde jedoch eher auf der Zündungsseite suchen, deiner Vorgeschichte nach.
Mittels Messuhr eine Markierung setzen, für den Zündzeitpunkt.
Jetzt mit einer Stroboskoplampe kontrollieren, ob und wohin verstellt wird.
Mit einem billigen Zündstreckenmessgerät kann man recht schnell schauen, ob die nötige Zündenergie aufgebracht wird. Eine Strecke von 20mm sollte mindestens drin sein.
CDI´s benötigen normalerweise eine niederohmige Zündspule, probiere einfach mal eine neue, oder L/R tauschen. Generell sollte man sich schon an die angegebenen Werte halten, sonst kommt es zu Fehlfunktionen.
Wenn du schon ein Oszi zur Verfügung hast mach doch mal eine Sekundär-Parade. Das geht doch fix.

Ich hatte mal so ein ähnliches Verhalten, da war der Kolbenring fest. Es gibt auch die komischsten Sachen; wir haben mal auf der Rennstrecke bei einem Kollegen stundenlang nach einem Fehler gesucht. Zu guter letzt hatte er einen Lappen im Auspuff vergessen.
Das Alles hatte naturlich keine Auswirkungen auf den DZM.

Grüße,

Bernd

PS. Das Signal vom Pickup ist das eines normalen Induktivgebers, kein Hall-Sensor. Das sieht sehr gut aus. Induktivgeber erzeugen kein Rechtecksignal, zumindest nicht ohne Aufbereitung.
BigBoreKid
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Beitrag von BigBoreKid »

Hallo Flo,

Du hast eine PN

Du zäumst das Pferd, deine RD, von hinten auf...sorry.
Löse erst einmal Deine Probleme.

Rechter Kolben weggeschmolzen, linker nicht....was ist das ?
Welche Kerzen fährst Du ?
Hast Du vorher die Kerzenbilder kontrolliert ?
Wie sah zur Zeit des Schadens das linke Kerzenbild aus ?

Flatternde Drehzahlmesser....kenne ich von früher an der YPVS.
Meistens die Batterie. Sie dient als Puffer für die Lichtmaschine. Bitte prüfe mal den Zustand der Batterie
.
Ölschmodder links.
Waren die Auspuffe gebraucht ?
Wie sahen der Krümmer innen und das Endstück vor dem Zusammenbau aus ?

Heutzutage gibt es bezahlbare Full-HD Endoskope mit Beleuchtung !!!


Viele Grüße
Achim
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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Was ich deinem Beitrag nicht entnehme: Wie ist denn der Gesamtzustand der Elektrik? Kabelbaum, Steckverbinder, Sicherungskasten, Zündschloss, sonstige Schalter, etc.
Wie du schon richtig schreibst: Die Technik ist 30 Jahre alt. Und noch dazu durch eine Menge Hände gegangen. Wenn da was schlechten Kontakt hat oder fröhlich vor sich hinfunkt, können die seltsamsten Phaenomene auftreten.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Fährst du mit Seitenständer- Unterbrecher oder klappt der Ständer alleine hoch a la 31k (was ich nur empfehlen kann)??

Ist mir nur schnell in den Kopp gekommen, denn die Seitenständer-Schalter sind böse Zündungs-Killer....schön versteckter Fehler.


Gruß Holli
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RedBaron
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Beitrag von RedBaron »

Hallo,

danke schon mal für eure Ideen, auch wenn ich schon an ganz ähnliche Sachen gedacht habe.

@Bernd:
Bei den TMX30 den Schieber falsch herum einbauen geht glaub nur mit sehr viel Mühe... :P Der Rest ist denke ich auch in Ordnung. Desweiteren habe ich sie ja eben auch schon von links nach rechts getauscht und es war immer noch der linke Zylinder/Zündkerze die nass war.
Zündung habe ich auch schon abgeblitzt, hatte ich vergessen zu erwähnen.
Habe mir auch die Markierungen für den rechten Zylinder am Polrad noch gesetzt. Verstellung und Zeitpunkt scheinen zu stimmen.
Auffallend ist hier aber, dass sich nur der rechte Zylinder vernünftig abblitzen lässt?! Am Zündkabel für den linken kommt nur mal ganz vereinzelt ein Blitz aus der Pistole, dieser stimmt dann aber auch mit den Markierungen.

Zündfunken habe ich einfach so mal gezogen, mit abgestecktem Zündkerzenstecker auf Masse. Er ist beidseitig so etwa 1cm gesprungen. Mal schauen, ob ich noch so ein Zündstreckenmessgerät auftreiben kann, dann versuche ich es damit noch einmal.


@Achim:
Zündkerzen fahre ich die originalen BR9ES, letzten Sommer (auch auf der Rennstrecke) hatte ich die Iridium BR9EIX drin.
Zum Zündkerzenbild (früher, beziehungsweise jetzt nur rechter Zylinder): Mittelelektrode etwa rehbraun, Gewinde leicht schwarz, so wie es denke ich mal sein sollte. Auch zur Zeit des Schadens, war das Kerzenbild links so, rechts eher Metallklumpen... Der Kolben links war aber auch schon sehr gut saubergebrannt, denke es hätte nicht mehr viel gefehlt, dann hätte auch der das Schmelzen angefangen. Den Schaden schiebe ich aber eher weniger auf eine falschen Bedüsung, als auf den 1WW Auspuff und original Kühler.

Die Auspuffe waren bis vor 1 Woche noch komplett blank, da neu, nun tropfts links hinten kräftig...


@Rene:
Die Elektrik sieht im allgemeinen nicht schlecht aus, wurde auch sonst nichts dran gebastelt. Habe auch alle Steckverbindungen die mit Zündung zu tun haben teilweise mehrmals mit Kontaktspray und WD 40 behandelt. An denen direkt an der CDI habe ich auch mal die Ohmwerte gemessen, alle < 1Ohm.


@Holli:
Ich fahre mit Seitenständerschalter doch der scheint nicht das Problem zu sein, da ich das braune Kabel von dessen Regeleinheit getrennt habe. Damit ist er wohl lahmgelegt und man kann mit ausgeklapptem Ständer einen Gang einlegen. Das Problem war aber immer noch da.


Generell werde ich mich jetzt erst einmal dem spinnenden Drehzahlmesser widmen. Wenn ich einen hätte der sicher in Ordnung ist und der genauso rum spinnt, dann kann ich sicher gehen, dass in der Zündung irgendwo ein Fehler liegt.
Blind an irgendwelchen anderen Sachen rumsuchen würde ich gerne vermeiden. Bin aber trotzdem für jeden Ratschlag von euch offen!


Noch ein mal der Aufruf
Ich suche nun für 1WW:
-Drehzahlmesser
-Zündspule
-Lima

um bei mir einfach mal zu testen ob der Fehler verschwindet.
Gibt es vielleicht sogar hier im Schwarzwald/Rheintal irgendwelche hilfsbereiten 1WW Fahrer, die mir aushelfen könnten?


Gruß
Flo
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Ölschmodder schon bereits vor der Umbauaktion
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RedBaron
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Beitrag von RedBaron »

Habe auch versucht den Zündimpuls auf der primärseite mit dem Oszi aufzunehmen. Habe aber kein wirklich aussagekräftiges Bild bekommen. Unser Oszi erscheint mir aber auch zu träge für so kurze aber starke Impulse und man kann es nicht genau so einstellen wie man es gerne hätte. Im Anhang trotzdem die Bilder.

Gruß
Flo
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ab und an ist auch eine verdrehte Kwelle des Rätsels Lösung. Das würde auch den abgebrannten Kolben erklären.

Allerdings sind beide Kolbenböden erheblich zu mager. Der Motor kann so nicht gut laufen Rechts mit dem abgebrannten Kolben stimmt es nicht im Verhältnis zwischen zu mager, Verdichtung und Frühzündung. Hier tippe ich auf zu viel Frühzündung bei reduzierter Verdichtung. Einfach too much gewollt. Links hätte es genauso geknallt, aber die linke seite bleibt halt ein wenig kühler....warum auch immer.
Dann brennt der Kolbenboden so wie auf dem Bild zum Auslass weg. Der Motor läuft ohne echte Leistung oben rum und durch das magere Gemisch, wird er zu heiss.....zudem setzt die Zündung zu früh ein....die 9ner Kerze brennt den Boden ab. Das ist so alles ein Ineinandergreifen von falschen Tuning-Entscheidungen.

Wurde der Kopf mal geplant?

Gruß Holli
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

eigentlich hast du dir die Lösung schon selbst gegeben!
Wenn die Stroboskoplampe auf dem linken Zylinder nur ab und an blitzt, kommt da kein Zündfunken.
Diese Lampen blitzen nur, wenn es auch wirklich zu einem Funkenüberschlag kommt.
Da brauchst du kein Oszi-Bild mehr. Da ist definitiv was kaputt.

Kerzen, Kabel, Zündspule, CDI, Batterie. Pickup hast du ja nur einen.
Wenn der DZM abgeklemmt ist (samt Kabel dorthin) kann es daran nicht liegen. Man hört doch schon im Video, dass einer nicht mitläuft. Da brauchst du keinen DZM mehr. Ich denke eher, dass dir die defekte Zündung in den DZM schlägt, das gibt´s bei PKW´s genauso.
Zur Not hälst du die Hände an die Endrohre, da kann man das doch abschätzen, ob beide gleich laufen.
Bevor du die komplette Lima rausschmeisst, prüfe die Höhe der Regulierspannung an den Batteriepolen bei Leerlaufdrehzahl, 6000 Umdr. jeweils ohne Last und einmal mit voller Beleuchtung.
Das geht sehr gut mit dem Oszi, behalte auch die Oberwelligkeit der Regulierspannung im Auge. Ist da alles i.O. sind die Lima und der Regler ganz.
Prüfe das und du wirst die Lösung finden. Dafür benötigst du auch nix dolles, ein Oszi und ein Multimeter reichen dafür aus.
Jetzt hast du schon alle Möglichkeiten und das Fachwissen und willst immer noch Teiletauschen?

Dein Oszi ist sicher auch nicht zu träge, wenn es das Pickup-Signal aufzeichnen kann. Das sehe ich auch schon an der eingestellten Zeit /Div.
Eine Zündspule gibt´s schon für einen schmalen Taler in jedem Zubehörkatalog.

Eine evtl. Verdrehung der Kurbelwelle kann man ganz einfacch mittels zweier Messuhren prüfen.
Aber wie gesagt, wenn die Stroboskoplampe nicht blitzt, funkt es auch nicht. Definitiv.

Zu deinen Kolben: Wie Holger schon sagt, das ist definitiv zu mager. Keinerlei Rand zu erkennen. Das hätte vieleicht mit einer 10er oder einer 105er Kerze gerade noch funktioniert.

Grüße,

Bernd

PS. Deine Aufzeichnungen der Primärseite sind zwar nett geworden, aber bei einer Kondensatorzündung nicht unbedingt aussagekräftig. Auf die Sekundärseite kommt es an. Das lässt sich auch besser darstellen.
BigBoreKid
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Beitrag von BigBoreKid »

Hallo Flo,

Danke Dir für unser ausgiebieges 3 stündiges Telefonat, gestern Abend.

Der Ölschmodder kommt vom Getriebeöl (10W40).
Motorblock undicht, zumindest rechts.

Durch das Mehrbereichsöl fehlt dem rechten Zylinder Benzin....zu mager...peng

Dichte Deinen Block neu ab, wie besprochen.
Dann machen Wir weiter...

VG Achim
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Oszi zu träge kann ich mir bei den frequenzen auch kaum vorstellen....wenn die blitzlampe von einer seite nicht richtig getriggert wird ist da ein problem
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RedBaron
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Beitrag von RedBaron »

Hallo,

jou zuerst einmal will ich die Ursache für den spinnenden Drehzahlmesser aufdecken.
Dafür werde ich nochmal alles so prüfen wie Bernd es sagt und die Batterie sicherheitshalber doch mal gegen eine Neue eintauschen.
Hier nochmal zwei "dumme" Fragen:
1. Mit Regulierspannung meinst du einfach die Spannung die an der Batterie anliegt, in den jeweiligen Situationen die du genannt hast, oder?
2. Ich dachte das Ladesystem von der Batterie und das der CDI sind völlig unabhängig voneinander,? Wie kann man dann davon ausgehen, dass wenn die Ladung der Batterie i.O. ist, auch das der CDI i.O. ist?

Wenn es der Drehzahlmesser dann wieder macht und der Motor dann immernoch spinnt und ölspuckt wird es wohl wirklich so sein wie Achim es schreibt und ich muss den Block neu abdichten... :cry:


Danke und Gruß
Flo
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Döllinger
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Beitrag von Döllinger »

Hallo,

die Regulierspannung ist diejenige Spannung, mit der die Batterie von der Lichtmaschine geladen wird, wenn der Motor läuft. Umgangssprachlich auch Ladespannung genannt.
Die CDI bekommt auch Batteriespannung, auf dem Schaltplan den ich habe ist das eine schwarz-weiße Leitung. Falls die Leitung falsch angegeben ist, möge mich bitte jmd. korrigieren!!! Die selbe Leitung geht auch über den Kill-Schalter. Sonst würde der Motor ja einfach so anzutreten sein.

Die Idee mit dem Öl ist unwahrscheinlich, da dein Motor auch schon im Stand und bei wenig Last Probleme macht. Da müsste schon eine ganz erhebliche Menge Öl angesaugt werden, um solche Probleme zu verursachen.
Weißt du denn sicher, dass es Getriebeöl ist?
Sieh erstmal zu, dass die Zündprobleme (Stichwort Strobolampe) gelöst sind. Das hat ganz sicher rein garnichts mit Getriebeöl zu tun. Wenn du hier ein wenig die Suchfunktion bemühst, wirst du feststellen, dass es solche Probleme schon zig Mal gegeben hat.
Wenn sogar der Richard sagt, dass du ein Zündproblem hast, kannst du das ruhig glauben. Wenn der Motor dann mal wieder läuft, kannst du immernoch nach etwaigen Öllecks suchen. Die machen sich normalerweise durch eine verbrannte Kruste auf der Zündkerze bemerkbar.

Grüße,

Bernd

PS. Ich meine nicht, dass wenn das Ladesystem i.O. ist die CDI auch in Ordnung sein muss. Das habe ich auch so nicht geschrieben. Ich sage: Wenn das Ladesystem nicht I.O. ist, kann auch die CDI nicht richtig arbeiten, selbst wenn die an sich I.O. ist.
BigBoreKid
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Beitrag von BigBoreKid »

Hallo Flo,

oh, Bernd hat da recht....sorry habe nicht gesehen, daß Du eventuell rechts Zündaussetzer hast.

Das kann natürlich auch der Grund für den Schmodder sein.

Mal die CDI und / oder Zündspule tauschen

Zünspulen umklemmen.
Die rechte nach links und umgekehrt.
Wenn defekt, dann Fehler auf der linken Seite.

Luftspalt / Abstand kontrollieren, Pickup zum Polradmagneten.

VG Achim
Antworten