Fehlzündungen am linken Zylinder

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Highwaystar
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Fehlzündungen am linken Zylinder

Beitrag von Highwaystar »

Liebe Leute,

ich kämpfe wieder mal mit meinem Schatz.

Gegen Ende der letzten Tour, ca. 140 km durch´s Bergische Land produzierte mein Schatz im Standgas Fehlzündungen auf dem linken Zylinder. Der rechte Zylinder lief ohne Probleme. Da die Zeit eh so weit war habe ich eine kleine Wartung angesetzt und neue Zündkontakte eingebaut, mit Messdorn auf 2mm vOT eingestellt, der ZZP liegt, in Drehrichtung gesehen, ca. 1 bis 2 mm vor den Markierungen auf dem Rotor. Die Vergaserhabe ich gereinigt (RD-Tuned) und die Schalldämpfereinsätze gezogen und frei gepopelt (jedes Loch). Der Motor springt ohne Choke auf den ersten Kick an, läuft aber nur auf dem rechten Zylinder. Der linke Zylinder macht Fehlzündungen im Sekundentakt, kleinen lauten Knall, aber heftige "Fürze". Der rechte Krümmer wird warm, der linke im Takt der Fehlzündungen lauwarm. Der Motor nimmt aber kein Gas an, dreht nicht hoch, sondern geht aus. Die rechte Kerze ist trocken, die linke ganz leicht feucht.

Habt Ihr eine Idee was da nicht stimmt?

Viele Grüße aus Wuppertal, Uli
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Der bläst jede Menge unverbranntes Gas in den Auspuff und zündet es dann. Als Erstes würde ich die Zündspulen mit Kabel und Stecker vertauschen und sehen ob das Problem wandert. Danach die Vergaser nach der Methode reinige:
https://www.rd250tuned.de/deutsch/250-3 ... abstimmen/
email: info@rd250tuned.de
http://rd250tuned.de/

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stullefumi
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Beitrag von stullefumi »

Mal den Auspuff runternehmen und den Kolben anschauen.

Gruß Stulle
TDR 421 in mache , RD 350 LC, TDR 250

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StVOnix
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Beitrag von StVOnix »

Für mich ganz klar ein undichtes Schwimmernadelventil.

Gruß
Rene
moin

[font=Comic Sans MS]Das Leben ist wie eine Ketchupflasche - erst kommt nichts und dann alles auf einmal.[/font]
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jm926
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Beitrag von jm926 »

Dann muß ja bald der Auspuff tropfen.
Gruß Günter

Frei statt Bayern!!
manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Wenn bei der ac ein vergaser überläuft sabbert der normal auch draußen sichtbar...
Ich würde auch frankies tip zuerst befolgen...wenn das hochspannungskabel lang genug ist kannst du die spulen durch umstecken auf die art ruckzuck seitenweise tauschen...wenn der fehler nicht wandert bleibt auf der elektroseite dank deiner neuen kontakte nur der kondensator übrig...um den andersrum anzuhängen mußt du die kabel verlängern...
Was seltsam ist...wenn der rechte normal läuft müßte der motor trotzdem gas annehmen...man kann so im notfall fahren wenn auch echt bescheiden
Um den kolben anzusehen würde ich die 4 kopfschrauben vorziehen...die dichtung habe ich noch nie in meinem leben erneuert
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Holliheitzer
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Beitrag von Holliheitzer »

Ich schließe mich Stulle an und vermute einen Kolbenschaden.
Krümmer/Kopf mal runter schrauben und nachsehen.

Gruß Holli
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manicmecanic

Beitrag von manicmecanic »

Ich würds nicht ausschließen aber auch mit kolbenschaden sollte der ac motor noch gas annehmen...ich bin selbst nicht nur 1mal ohne kolbenschaden-1 zylindrig wegen zündungsdefekt- wenn auch mühsam zurück nach hause gefahren...und da mußte der noch funkende zyli gegen die kompression vom anderen arbeiten...daher irritiert mich die aussage...nimmt kein gas an
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jm926
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Beitrag von jm926 »

Zur Kupfer Kopfdichtung.

Diese werden im Lauf der Zeit hart.
Erhitzen (Flamme, Herdplatte) und sofort kalt abschrecken macht sie wieder weich.
Mache ich schon seit 1972 so.
Gruß Günter

Frei statt Bayern!!
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fraenki-dresden
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Beitrag von fraenki-dresden »

Zum Tauschen der Zündspulen vertauscht Du die Anschlüsse unter dem Tank und steckst die Kerzenstecker über kreuz. Fertig
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Flori
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Beitrag von Flori »

Der Motor sollte im kalten Zustand, nur mit Choke richtig starten.

Fehler liegt wohl am Choke.
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Highwaystar
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Beitrag von Highwaystar »

So, nun komme ich gerade aus der Garage, ich habe versucht Eure Tips umzusetzen:

Mit dem Endoskop meines Nachbarn habe ich die Kolben angesehen: es gibt ein wenig Ölkohle, wirklich nur wenig. Die Oberflächen sind glatt, keine Einbrandstellen.

Die Zündspulen habe umgestöpselt/vertauscht. Der Fehler wandert nicht mit! Ich habe den Kondensator der Zündung von links nach rechts umgesteckt, der Fehler wandert nicht mit! Der Widerstand der Zündspulen ist 5 Ohm.

Es bleiben also die Vergaser als Fehlerquelle. Ich habe den Lufi ohne Röhrchen drin, die Bedüsung auf Empfehlung von Herrn Meise auf HD 115 geändert. Habt Ihr Erfahrung bzgl. Der Nadelposition? Ist es evtl. Nötig links und rechts unterschiedlich zu Bedüsen?

Vielen Dank für Eure Tips, Uli

Nachtrag:
Beide Zündspulen haben einen orangefarbenen Anschluss. Sollte das Problem schon bei der Stillegung 1980 existiert haben, und der Erstbesitzer hat vor dem Problem kapituliert?
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Highwaystar
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Beitrag von Highwaystar »

Ich habe mir über das Wochenende einige Gedanken über die Zündprobleme meines linken Zylinders gemacht:

Als ich mein Schätzchen bekam, waren die Zylinderdeckel abgenommen, die Vergaser abgebaut, aber am Stück. Eine ToDo-Liste lag in dem Teilehaufen, u.a. waren "Zündspule" und "Zündkontakte" darauf vermerkt. Ich habe neue Zündkontakte eingebaut, alles mit dem vorhandenen deutschen LuFi zusammengebaut, und sie lief elend. Ich habe die Vergaser zerlegt, neue Düsenstöcke, Düsen, Schwimmerventile, Dichtungen eingebaut. Vorher wie auf RDtuned gezeigt gereinigt. Immerhin 5.000 km bin mehr schlecht als Recht gefahren, bei Schietwetter lief sie stets besser als bei warmem Wetter.

Weil immer wieder der linke Zylinder Ärger machte habe ich bei der Zündung angesetzt, neue Kontakte, mit dem Messdorn auf den Punkt eingestellt. Dabei fiel auf dass offenbar vom Erstbesitzer eine Zündspule getauscht wurde, beide haben einen orangefarbenen Anschlussdraht, dabei einer müsste grau sein.

Im Laufe der Zeit kamen ein LuFi ohne Röhrchen rein, sowie 115er HDs, der Ärger blieb. Nun ist es so, dass die Vergaser auf Einstellversuche an der Leerlaufluftschraube nicht reagieren, obwohl alle Kanäle sauber und durchlässig sind. Wenn ich mit einer Spritze Benzin durchdrücke sind alle Öffnungen frei und es spitzt kräftig aus allen Löchern.

Ich habe bisher den Ansatzverfolgt, dass irgendetwas falsch zusammengesetzt oder eingebaut wurde. Alle Übergangstellen sind dicht, Nebenluft kann ich ausschließen.

An den Vergasern ist auffällig, dass die Schlauchtüllen, an denen die Überlaufschläuche aufgesteckt werden, unterschiedlich ausgeführt sind: der rechte Vergaser hat eine Messingtülle, der linke hat eine Kunststofftülle. War das immer so? Ein weiteres Rätsel sind mir die Einbaulage der Schwimmer und die Messingzungen zur Betätigung der Schwimmerventile: Die Einzelschwimmer haben einen Messingstift, der die Zungen betätigt. Laut Explosionszeichnung liegen diese Stifte unten, ist das korrekt? Wie kann man den Schwimmerstand messen? Gibt es eine aussagekräftige Zeichnung oder Beschreibung des Einbaus?

Ich danke für Eure Hilfe!

Viele grüße, Uli
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Kilroy
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Beitrag von Kilroy »

Was die Vergaser betrifft:

Prüfe mal als allererstes die Nummern auf den Vergasern, falls Du das nicht schon gemacht hast. Die müssen gleich sein.
Die Einzelschwimmer haben einen Messingstift, der die Zungen betätigt
Ja, die Schwimmer haben einen Messingstift.
Laut Explosionszeichnung liegen diese Stifte unten, ist das korrekt?
Unten ist relativ. Aber meines Wissens nach kann man die Schwimmer nicht falsch herum einbauen.
Wie kann man den Schwimmerstand messen?
So wie es im WHB steht. Oder einen transparenten Schlauch an die Ablassschraube anschließen und den Benzinstand im Schlauch ablesen. Prinzip "kommunizierende Röhren"
Gibt es eine aussagekräftige Zeichnung oder Beschreibung des Einbaus?
WHB? Normalerweise steht da alles genau drin.

Wenn das Mopped bei schlechtem/kaltem Wetter besser läuft, dann ist das in meinen Augen ein sicheres Zeichen für zu fettes Gemisch.
Wie sieht es mit dem Choke aus? Kannst Du starten ohne den Choke zu betätigen?
Was passiert wenn Du im Betrieb den Choke betätigst? Läuft sie besser oder schlechter?
Bist Du sicher, dass Du die Schwimmerkammern nicht vertauscht hast?

Gruß Uwe
Mit einem Gruß aus dem Westen
*** Ein richtiges Motorrad braucht nur 2 Ventile. Eins am Vorder- und eins am Hinterrad. ***

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Highwaystar
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Beitrag von Highwaystar »

Guten Morgen Uwe,

ich habe auf den Vergasern nach Nummern/Typenbezeichnungen gesucht, es stehen keine drauf. Es sind Mikunis, mit hohem Deckel. Die Schwimmerkammern kann man nicht vertauschen, da ist das Röhrchen für den Choke im Weg. Eine Ablassschraube haben die Schwimmerkammern nicht, nur den Schraubstopfen zum Erreichen der HD. Die Einbaulage der Schwimmer ist nur suspekt, weil ich kann glauben kann, dass der geringe Einbauraum in der Schwimmerkammer ausreicht die Zungen für das Schwimmerventil sicher zu betätigen. Aber mit den Stiften nach unten ist das Mopped zwischenzeitlich auch längere Strecken gelaufen.

Im Moment startet sie nur mit Choke, auf den ersten Tritt. Wenn sie warm wird und ich nehme den Choke raus, ist das Standgas stabil, aber läuft nur auf dem rechten Zylinder, der linke macht nur Fehlzündungen, so alle 5 bis 10 Sekunden. Die linke Kerze ist danach nass, was ich als zu viel Benzin deute. Allerdings habe ich keine Info zur korrekten Nadelposition bei der verbauten Bedüsung und LuFi, also werde ich die Nadeln mal umhängen, vielleicht ist das der entscheidende Punkt.

Viele Grüße, Uli
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